Ehemaliges chemisches Institut: Räume der Uni Bonn mit Quecksilber belastet

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BONN. An der Universität Bonn sind 30 Räume so stark mit Quecksilber belastet, dass man sich dort nur noch eine bestimmte Zeit am Tag aufhalten darf. Manche Räume dürften nicht länger als zweieinhalb Stunden am Tag betreten werden – andere dagegen mehr als acht Stunden, sagte ein Uni-Sprecher.

Quecksilber in einem alten Fieberthermometer. Foto: Jurii / Wikimedia Commons (CC BY 3.0)
Quecksilber in einem alten Fieberthermometer. Foto: Jurii / Wikimedia Commons (CC BY 3.0)

«Das kommt jeweils auf die gemessene Luftbelastung an.» Zurzeit werde versucht, die Ursache für den erhöhten Quecksilbergehalt in der Luft zu ermitteln. «Wir wissen jetzt noch nicht, was die Quelle ist.» Das Gebäude sei aber im 19. und 20. Jahrhundert sehr lange als Chemisches Institut genutzt worden. dpa

Quecksilber

Quecksilber ist das einzige Metall, das bei Standardbedingungen flüssig ist. Es ist bereits seit der Antike bekannt.

Im ausgehenden 19. Jahrhundert hielt man Quecksilber laut „Wikipedia“ für ein geeignetes Medikament gegen Frauenleiden, weswegen es zum Teil in toxischen Mengen verabreicht wurde. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts waren Quecksilberpräparate weit verbreitete Mittel zur Behandlung der Syphilis. Das Element diente auch zur Behandlung von Darmverschlüssen. Der Patient nahm dazu oral mehrere Kilogramm metallisches Quecksilber auf, um das Hindernis im Darm zu überwinden. Im Idealfall verließ das Metall seinen Körper auf natürlichem Wege ohne weitere Vergiftungserscheinungen – wenn er die Behandlung überlebte.

 

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