MAGDEBURG. Der Bildungsexperte der Linken im Landtag von Sachsen-Anhalt, Thomas Lippmann, rechnet damit, dass in diesem Schuljahr in dem Bundesland bis zu zehn Prozent des Unterrichts ausfallen, weil Lehrer fehlen. «Mehr als ein Viertel des Schuljahres ist vorbei, und noch immer melden viele Schulen Land unter», sagte der Fraktionschef am Donnerstag im Magdeburger Landtag. Bislang gebe es bei der Situation an den Schulen keine Trendwende. Die Monate mit den höchsten Krankenständen stünden dabei erst noch bevor. Noch immer würden nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um neue Lehrer zu finden. Lippmann forderte unter anderem Dauerausschreibungen und bessere Bezahlung.

Bildungsminister Marco Tullner warf Lippmann vor, immer wieder die gleiche Debatte zu führen. «Niemand bezweifelt, dass wir Lehrermangel haben», sagte der CDU-Politiker. Das Land sei aber trotz schwieriger Rahmenbedingungen bei der Lehrersuche auf einem guten Weg. Tullner verwies unter anderem auf die erhöhte Zahl an Studienplätzen. Die Probleme ließen sich aber nicht von heute auf morgen lösen. Zu weiteren Maßnahmen gehörten finanzielle Anreize für schwer zu besetzende Stellen und regionalisierte Ausschreibungen zwischen den großen Ausschreibungsrunden. Bewerber würden eng an die Hand genommen und ihnen gezielt Angebote gemacht. dpa
Lehrermangel: GEW fordert A13 für Grundschullehrer, VBE multiprofessionelle Teams an Schulen