Bronze-Abzeichen möglichst für alle: FDP sieht Defizite beim Schwimm-Unterricht

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HAMBURG. Von den Hamburger Grundschülern haben knapp 63 Prozent nach Abschluss der vierten Klasse das Jugendschwimmabzeichen Bronze – und können damit sicher schwimmen. Nicht genug, meint die FDP und mahnt weitere Anstrengungen beim Schulschwimmen an.

Schwimmen gehört zu wichtigen Grundfertigkeiten, die KInder früh erlerenen sollten. Die Leistungsunterschiede bei Grundschülern sind hoch. Foto: TaniaVdB / pixabay (CC0 1.0)
Schwimmen gehört zu wichtigen Grundfertigkeiten, die KInder früh erlerenen sollten. Die Leistungsunterschiede bei Grundschülern sind hoch. Foto: TaniaVdB / pixabay (CC0 1.0)

Die FDP in der Hamburgischen Bürgerschaft fordert Verbesserungen beim Schwimmunterricht von Grundschülern. Zum einen verfehle der Senat seit Jahren sein selbstgestecktes Ziel, dass mindestens zwei Drittel der Schüler nach Abschluss der vierten Klasse sicher schwimmen können, sagte Fraktionsvize und Familienexperte Daniel Oetzel. «Mehr noch: Die Schwimmfertigkeiten hängen auch vom sozialen Hintergrund der Schüler ab», wie aus einer Senatsantwort auf eine Schriftliche Kleine Anfrage hervorgehe.

Demnach hatten zum letzten Schuljahreswechsel von 13.266 im Schuljahr 2014/2015 eingeschulten Kindern 85,6 Prozent mindestens das Seepferdchenabzeichen. 8.313 schafften das Jugendschwimmabzeichen Bronze, mit dem laut Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sicheres Schwimmen erlangt wird. Das entspricht einer Quote von 62,7 Prozent und liegt damit knapp unterhalb des 66,5 Prozent-Ziels des Senats. Zudem sei die Zahl der Schüler mit mindestens Bronze-Abzeichen im Vergleich zu 2016 (64 Prozent) noch zurückgegangen.

Auffällig sei außerdem das schlechte Abschneiden von Schülern aus den Bezirken Mitte und Harburg, von denen nach Abschluss der Grundschule jeweils etwa ein Viertel ohne Ausgangsqualifikation geblieben sei. «Offensichtlich gelingt es im Rahmen des Schulschwimmunterrichts nicht, ausreichend auf die individuellen Bedürfnisse der Schüler einzugehen», sagte Oetzel. «Um das zu erreichen, muss der Senat prüfen, ob die Wasserzeiten für das Schulschwimmen insgesamt ausgeweitet werden können, und wie Kinder mit besonderem Förderbedarf gezielter als bislang erreicht werden können.»

2006 war der Schwimmunterricht an den Hamburger Schulen an das «Bäderland Hamburg» und den Verein «Aktive Freizeit» übertragen worden. Damals waren auch die Zielzahlen festgelegt worden. So sollen am Ende der Grundschulzeit 95 Prozent aller Schüler das Schwimmabzeichen Seepferdchen erreichen, 66,5 Prozent das Schwimmabzeichen Bronze. dpa

Nur jedes zweite Kind kann schon vor der Grundschule schwimmen, danach mehr als jedes zehnte immer noch nicht

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