Schulen in sozialen Brennpunkten sollten sich stärker vernetzen

0

Die Kultusminister der Länder haben beschlossen, ein gemeinsames Förderprogramm für Schulen in kritischen Lagen zu entwickeln. In einem Interview mit dem Deutschen Schulportal spricht Bildungsforscher Kai Maaz über die Effekte von bestehenden Unterstützungsprogrammen.

Schulen in kritischen Lagen sollten sich stärker vernetzen, um voneinander zu lernen. Dafür spricht sich Bildungsforscher Kai Maaz vom Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) in einem Interview mit dem Deutschen Schulportal aus. Zudem sei ein koordinierter Austausch zwischen den Bundesländern über Erfahrungen mit bestehenden Unterstützungs-Programmen wichtig, so Maaz.

Die Kultusminister der Länder haben am 6. November auf Initiative von Hamburg und Berlin beschlossen, ein gemeinsames Programm von Bund und Ländern für Schulen in benachteiligten sozialen Lagen auf den Weg zu bringen.

Das DIPF hatte unter Leitung von Kai Maaz das Berliner Bonus-Programm für Schulen mit einer hohen sozialen Belastung evaluiert. Berliner Schulen, an denen mindestens die Hälfte der Schülerinnen und Schüler aus einkommensschwachen Elternhäusern kommen, erhalten zusätzliche finanzielle Mittel. Die Schulen schließen Zielvereinbarungen mit ihrer Schulaufsicht ab und setzen das Geld aus dem Programm eigenverantwortlich ein. Leistungsdaten oder Schulabbrecherquoten haben sich durch das Bonus-Programm laut Evaluation noch nicht in relevantem Maße verbessert.

Dennoch bezeichnet Maaz im Gespräch mit dem Schulportal das Programm als erfolgreich: „Der positive Effekt des Bonus-Programms besteht zu allererst darin, dass die Schulen anders über sich nachdenken, sich fragen, wo sie stehen, was ihre Entwicklungsziele sind und wie sie diese erreichen können“, sagte Maaz. Auch in anderen Bundesländern gebe es Förderprogramme für Schulen in schwierigen Lagen. Vom Austausch der Evaluationen könne die Bildungspraxis nur profitieren, so der Bildungsforscher. Hier geht’s um vollständigen Interview auf dem Deutschen Schulportal.

Schulen in sozial schwierigen Lagen benötigen besondere Unterstützung. In Berlin bekommen mehr als 200 Schulen zusätzliches finanzielle Mittel. © Tobias Bohm

Das Deutsche Schulportal hat zum Thema „Schulen in kritischen Lagen“ ein umfangreiches Dossier mit Analysen, Interviews, einem Video aus der Schulpraxis und Gastbeiträgen zusammengestellt: Zum Dossier Schulen in kritischen Lagen.

Das Deutsche Schulportal

Das Deutsche Schulportal ist ein Online-Medium für alle, die sich für Schul- und Unterrichtsentwicklung interessieren. Unter dem Motto „Für mehr gute Schulen“ will die Onlineplattform insbesondere Schulleitungen und Lehrkräfte bei ihren Aufgaben begleiten und inspirieren – sei es bei der Weiterentwicklung des Unterrichts, in Schulentwicklungsfragen oder der Gestaltung des Schullebens.

Das Schulportal ist eine Initiative der Robert Bosch Stiftung, der Deutschen Schulakademie und der Heidehof Stiftung in Kooperation mit der ZEIT Verlagsgruppe. Herzstück des Schulportals sind die innovativen pädagogischen Konzepte der Schulen, die seit 2006 mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichnet wurden. In der Konzeptdatenbank finden sich alle Videos und Materialien. Das Portal bietet darüber hinaus Informationen rund ums Thema Schule – von tagesaktuellen Artikeln über Experteninterviews bis hin zu unterhaltsamen Kolumnen.

Angemeldete Nutzer können kostenlos alle Materialien mit wertvollen Impulsen für die Schul- und Unterrichtsentwicklung herunterladen. Zudem erhalten sie auf Wunsch einen Newsletter und können alle Artikel und Beiträge kommentieren.

Mehr auf: www.deutsches-schulportal.de

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

0 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments