Umstrittener AWO-Kita auf Mallorca droht die Schließung

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SCHWERIN. Der umstrittenen AWO-Kita auf Mallorca droht die Schließung. Der Landesverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) werde den Kreisverband Schwerin-Parchim als Betreiber auffordern, bis zum 30. Juni 2019 Zahlen zur Anwerbung spanischer Erzieher und Sozialpädagogen für eine Tätigkeit in Mecklenburg-Vorpommern vorzulegen, erklärte der Verband am Mittwoch. Gelinge die Anwerbung nicht, befürworte der Landesvorstand die Beendigung des Engagements. «In absehbarer Zeit müssen greifbare Ergebnisse präsentiert werden, die den Aufwand der Kita rechtfertigen», hieß es zur Begründung.

Warum betreibt ein deutscher Sozialverband eine Kita auf Mallorca? Foto: SBA73 / flickr (CC BY-SA 2.0)

Der AWO-Kreisverband Schwerin-Parchim betreibt die Kita seit 2016. Der AWO-Bundesverband hatte sich kritisch geäußert, der Kreisverband Schwerin-Parchim sein Engagement verteidigt. Die Kita biete im Rahmen des Erasmus-Austauschprogramms Praktikumsplätze für angehende Erzieher, hieß es vom Kreisverband. Zudem könnten interessierte junge Leute von der Insel dort auf ihre Eignung für den Beruf getestet werden. Ziel sei es, Nachwuchskräfte für die Kinderbetreuung in Schwerin und Umgebung zu gewinnen. In den sieben vom AWO-Kreisverband betriebenen Kitas sei die Hälfte der Erzieher älter als 50 Jahre.

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Die Kita auf der spanischen Ferieninsel ist laut einem Wirtschaftsprüfer mit der Satzung und dem Statut des Sozialverbands vereinbar. Auch die Anforderungen an die Gemeinnützigkeit seien erfüllt, teilte der AWO-Landesvorstand nach Abschluss der Untersuchungen weiter mit. «Insoweit kann dem AWO Kreisverband Schwerin-Parchim kein Vorwurf gemacht werden.» Gleichwohl sähen die Mitglieder des Landesvorstands das Projekt kritisch. Der Vorsitzende des AWO-Landesverbands, Uwe Kunik, sagte: «Aus meiner Sicht wäre der Kreisverband gut beraten, sich auf die Belange der Menschen vor Ort zu konzentrieren.»

Die AWO-Kita auf Mallorca hatte als „Promi-Kita“ bundesweit Schlagzeilen gemacht. Unterstellt wurden private Interessen von AWO-Beschäftigten, weshalb das Projekt angeschoben worden sei. News4teachers / mit Material der dpa

 

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