Hubig ist mit sich zufrieden: „Wir haben die Lehrerversorgung ständig verbessert“

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MAINZ. Der Trend rückläufiger Schülerzahlen geht an Rhein und Mosel weiter – aber vorerst nur bis 2021. Bildungsministerin Hubig sieht Rheinland-Pfalz gut aufgestellt, ob bei der Abdeckung mit Lehrern oder der Klassengröße.

Rheinland-Pfalz’ Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) wird wohl einige kleine Grundschulen auslaufen lassen. Foto: Olaf Kosinsky / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)
Die Klassengröße an Grundschulen in Rheinland-Pfalz sei die kleinste bundesweit, sagt Bildungsministerin Stefanie Hubig. Foto: Olaf Kosinsky / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)

Die Zahl der Schüler in Rheinland-Pfalz geht in den nächsten Jahren weiter zurück – soll aber nach 2021 wieder leicht zunehmen. Die Ampel-Regierung sieht sich darauf gut vorbereitet. «Dadurch, dass wir kontinuierlich immer einstellen und erstmal damit rechnen, dass wir jetzt noch zwei Jahre haben, in denen die Schülerzahlen sinken, werden wir Vorsorge treffen», sagte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) am Dienstag in Mainz. Rheinland-Pfalz habe in den vergangenen Jahren nicht wie andere Länder beim Personal relativ stark gespart. «Wir haben die Lehrerversorgung ständig verbessert.»

SCHÜLERZAHLEN: In die Grundschulen, Hauptschulen, Realschulen plus, integrierten Gesamtschulen, Gymnasien und Förderschulen gehen in diesem Schuljahr 2018/2019 insgesamt 410 353 Schüler. Das ist ein Minus von rund 3100 Schülern oder knapp ein Prozent im Vergleich zum vorigen Schuljahr. Den größten Rückgang gab es bei Realschulen plus mit minus 1,8 Prozent, gefolgt von Gymnasien mit minus 1,3 Prozent. Die Zahl der Grundschüler sank nur leicht. Die Schülerzahl an integrierten Gesamtschulen legte um 1,1 Prozent zu, an Förderschulen um 2 Prozent. Nach der Prognose sinkt die Zahl der Schüler an den allgemeinbildenden Schulen bis 2021 und legt dann leicht zu.

UNTERRICHTSVERSORGUNG: Die Abdeckung des Unterrichts mit Lehrern hat nach Angaben des Bildungsministeriums einen Bestwert erreicht. Sie stieg von 98,6 Prozent im vorigen auf 99,1 Prozent in diesem Schuljahr. Die Zahl zeigt das Verhältnis zwischen der Planung und den Stunden, die den Lehrern tatsächlich zugewiesen werden. «Die 100-Prozent-Marke wollen wir erreichen», sagte Hubig. In Grundschulen ist die rechnerische Abdeckung mit 100,3 Prozent am höchsten, in Förderschulen mit 96,5 Prozent am niedrigsten. Das Ministerium betont, dass der Pflichtunterricht auf jeden Fall immer abgedeckt ist. Dazu kommen dann Stunden für Lerngruppen oder soziale Brennpunkte. Auch Ganztagsunterricht sei komplett abgedeckt.

KLASSENGRÖSSE: Die Klassen in Rheinland-Pfalz sind im Durchschnitt so groß: 9,7 Schüler sind es an den Förderschulen, 18,5 Schüler an den Grundschulen, 21,9 Schüler an den Realschulen plus, 25,5 Schüler an den Gymnasien und 26,8 Schüler an den integrierten Gesamtschulen. Die Zahlen haben sich im Vergleich zum vorigen Schuljahr kaum verändert. Die Klassengröße an Grundschulen sei die kleinste bundesweit.

REAKTIONEN: Die Unterrichtsversorgung bleibt ein Zankapfel. Die CDU-Opposition sprach von einem «Taschenspielertrick». «Diese Schulstatistik ist unredlich, denn sie vermischt die zugewiesenen Lehrerwochenstunden für den Pflichtunterricht mit den Zuweisungen, die eigentlich für zusätzliche Förderungen vorgesehen sein sollen», kritisierte Bildungspolitikerin Anke Beilstein. «Sie berücksichtigt nicht den kurzfristigen Unterrichtsausfall, etwa aufgrund von Krankheitsfällen.»

Die Gymnasiallehrer forderten die Landesregierung auf, mehr Lehrer einzustellen. «Ein Blick in die Statistik zeigt, dass schon in naher Zukunft Lehrkräfte an allen Schularten wieder Mangelware werden könnten», sagte die Landesvorsitzende des Philologenverbands Rheinland-Pfalz, Cornelia Schwartz.

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