DÜSSELDORF. Unter dem Motto „Komposition im Fokus“ lädt die Deutsche Oper am Rhein am Donnerstag, 7. Februar 2019 zu einem musikalischen Forum in den Probesaal des Opernhauses Düsseldorf ein, um die neue Oper von Anno Schreier „Schade, dass sie eine Hure war“ vorzustellen.

Bei dieser Veranstaltung wird das Thema „Wie entsteht eine neue Oper?“ unter verschiedenen Aspekten erkundet: Was ist der besondere Anreiz, Opern zu komponieren?
Wie findet man einen passenden Stoff? Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit zwischen Komponist und Librettist resp. Librettistin? Wie bereiten sich Dirigent und Regisseur auf die Uraufführung vor? Und welche künstlerische Konzeption verfolgt die neue Oper „Schade, dass sie eine Hure war“? Auskunft zu diesen und anderen Fragen geben der Komponist Anno Schreier, die Librettistin Kerstin Maria Pöhler, Dirigent Lukas Beikircher sowie Regisseur David Hermann.
Die Oper, die auf dem Drama von John Ford aus dem Jahr 1633 basiert und am
16. Februar 2019 zur Uraufführung kommen wird, behandelt das Schicksal von Giovanni und Annabella. Die beiden Liebenden sind keine Sprösse verfeindeter Familien, sondern ein Geschwisterpaar, dessen inzestuöse Neigung ihrem Lebensglück entgegensteht. Das dunkle Netz von Intrigen, das sie umgibt, ist grobmaschig und derb gestrickt, so dass sein tödliches Gift meist voraussehbar den Falschen trifft. Annabellas verschmähte Hochzeits-anwärter metzeln sich gegenseitig nieder, während sie von ihrem Bruder geschwängert wird und notgedrungen in die Ehe mit einem der Bewerber einwilligt, um die Blutschande zu vertuschen. Von manischer Leidenschaft getrieben tötet Giovanni die Geliebte und setzt all jene unter Schock, die dieses grausame Intrigenspiel überlebt haben.
Der Shakespeare-Zeitgenosse John Ford zog in seinem Drama „Schade, dass sie ein Hure war“ (“‘Tis Pity She’s a Whore”) alle Register des elisabethanischen Schauerdramas, das für die Oper späterer Jahre zu einer wahren Fundgrube wurde. Für den 1979 in Aachen geborenen Komponisten Anno Schreier spiegeln sich darin Grundmuster der Oper, deren Überhöhungen, Absurditäten und abgrundtiefe Emotionalität er durch eine anspielungs-reiche musikalische Bildlichkeit zu einer expressiven und lustvollen Oper über die Oper zusammenfügt.
Aufgrund begrenzter Platzkapazität wird um Anmeldung per E-Mail unter Angabe von Vor- und Nachnamen und Anzahl der Personen gebeten. Sollten mehr Anmeldungen eingehen als Plätze vorhanden sind, entscheidet das Los – die Gewinner*innen werden per E-Mail benachrichtigt.