„Mehrheit der Schulminister taucht ab“: Schulen fühlen sich im Umgang mit fürs Klima streikenden Schülern allein gelassen

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BERLIN. Heftige Kritik am Lob und der Unterstützung zahlreicher Politiker, darunter der Bundeskanzlerin, für die während der Unterrichtszeit stattfindenden Freitagsdemos hat der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, in Berlin geübt. „Es ist nicht akzeptabel, dass Politiker durch ihre Unterstützung der Fridays-for-future-Demos die allgemeine Schulpflicht am Freitagvormittag praktisch für außer Kraft gesetzt erklären und Lehrkräfte und Schulleitungen an den Pranger gestellt werden, die diese Schulpflicht von ihren Schülern noch einfordern“, so erklärte Meidinger. Jürgen Böhm, Bundesvorsitzender des Deutschen Realschullehrerverbands (VDR), schlug nach einer Vorstandssitzung seines Verbands in die gleiche Kerbe.

: „Der Deutsche Lehrerverband begrüßt es ausdrücklich, dass sich Kinder und Jugendliche verstärkt für ihre Zukunft und mehr Klimaschutz engagieren.“ Foto: Ralf Lotys (Sicherlich) / Wikimedia Commons CC BY 4.0
Meidinger betonte:  „Der Deutsche Lehrerverband begrüßt es ausdrücklich, dass sich Kinder und Jugendliche verstärkt für ihre Zukunft und mehr Klimaschutz engagieren. Wir plädieren auch dafür, dass die Schulen bei ihren Reaktionen auf die Teilnahme von Schülern bei den Vormittagsdemos pädagogisches Fingerspitzengefühl zeigen.“ Meidinger, selbst Leiter eines bayerischen Gymnasiums, hat betroffene Schüler seiner Schule dazu verpflichtet, die versäumte Unterrichtszeit nachzuholen – mit der Aufgabe, eine Diskussion zum Thema Klimaschutz zu organisieren.

Äußerst sich kricisch: Heinz-Peter Meidinger. Foto: Deutscher Philologenverband

Es sei jedoch geradezu widersinnig,  so Meidinger, dass sich einerseits fast alle Bundesländer in der Vergangenheit weigerten, der politischen Bildung an Schulen mehr Unterrichtsstunden einzuräumen, weil der Stundenplan so voll sei, andererseits es aber jetzt viele Politiker nicht störe, wenn Zehntausende von Unterrichtsstunden wegen der Freitagsdemos ausfielen. „Ich fürchte, darin spiegelt sich eine generelle mangelnde Wertschätzung des Werts von Unterricht durch die Politik, die ja auch dem massiven Unterrichtsausfall an allen Schularten wegen des Lehrermangels und fehlender Unterrichtsreserven seit Jahren weitgehend tatenlos zusieht“, fügte Meidinger an. Letztendlich habe aber der Fachunterricht die enorm wichtige Aufgabe, das für mündige Bürger und politisches Engagement notwendige grundlegende Wissen zu vermitteln.

Politikern, die sich ohne Wenn oder Aber hinter die Freitagsvormittags-Demos gestellt hätten, warf Meidinger Heuchelei vor: „Da gibt es junge Leute, die kritisieren: ‚Ihr macht zu wenig für Klimaschutz!‘ – und die Bundeskanzlerin, die letztendlich die Klimapolitik der Bundesrepublik verantwortet, klatscht zu dieser Kritik an der eigenen Politik Beifall. Ich werde den Verdacht nicht los, der Politik- und Medienhype um die Freitagsdemos dient vielfach als willkommenes Ablenkungsmanöver von den eigentlich zu lösenden, sehr schwierigen Sachfragen!“

Keinerlei Hinweise zum Umgang mit „dauerstreikenden“ Schülern

Auch der Mehrheit der Schulminister in den Bundesländern warf Meidinger vor, in der Frage der Priorität der Schulpflicht „wohlfeiles Abtauchen“ vor. Zahlreiche Schulleitungen hätten zwar in den letzten Monaten vielseitige Schreiben erhalten, wie mit streikenden Lehrkräften zu verfahren sei, die dem Unterricht fernblieben, aber keinerlei Hinweise zum Umgang mit dauerhaft „streikenden“ Schülern bei Freitagsdemos.

Der Deutsche Lehrerverband stellt deshalb folgende Fragen an die Politik: „Wie sollen Schulen verfahren, wenn demnächst der Montagvormittag zum Aktionstag gegen die drohende weltweite Aufrüstung erklärt wird oder Schüler beantragen, zur „Legalize Cannabis“-Demo gehen zu dürfen bzw. Eltern ihre Sprösslinge für einen Protest gegen das örtliche Ankerzentrum befreien wollen? Bekommen die Schulleitungen künftig Listen mit politisch korrekten, befreiungsfähigen politischen Aktionen und den nicht genehmigungs­fähigen? Macht eine gesetzliche Regelung zur Schulpflicht noch Sinn, wenn diese Regel nicht mehr eingefordert wird?“

Den Fridays-for-Future-Aktivisten unter den Schülern riet Meidinger, sich nicht vom Medienhype um die Freitagsdemos benebeln zu lassen: „Eine Protestform, die dazu führt, dass diejenigen Beifall klatschen, die man unter Druck setzen will, wird keinen Effekt haben. Wenn sich Jugendliche wirklich nachhaltig für Klimaschutz und ihre Zukunft engagieren wollen, führt an einem langfristigen Engagement in Verbänden, bei Umweltgruppen und in den Jugendorganisationen der Parteien kein Weg vorbei, auch wenn man damit nicht so häufig in die Presse kommt. Nur wenn die Fridays-for-future-Bewegung dazu einen Beitrag leistet, wird sie tatsächlich Nachhaltigkeit und positive Änderungen erreichen und bewirken können!“

Die Position des VDR

„Als Interessensverband für Lehrkräfte begrüßen wir das Engagement der jungen Leute für den Umweltschutz“, so meint auch VDR-Chef Jürgen Böhm. „Es ist wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler ihre demokratischen Rechte kennen und auch wahrnehmen.“ Aber: Im Hinblick auf die derzeit diskutierte Schulpflicht fordert Böhm von den Verantwortlichen in der Politik nicht nur relativierende und frei interpretierbare Empfehlungen, sondern endlich eine klare Linie für die Schulen vor Ort: „Den Lehrkräften im Hinblick auf die Handhabung von Fehlzeiten den Buhmann zuzuschieben ist ein Verhalten, das wir als Verband nicht akzeptieren können und eines demokratischen Staates nicht würdig ist!“

Nah an der 100%-Marke: Jürgen Böhm. Foto: VDR
VDR-Bundesvorsitzender Jürgen Böhm. Foto: VDR

Zur Erziehung der jungen Menschen zu mündigen Bürgern gehöre natürlich, dass sie ihre Meinung frei äußern und dass sie auch das Demonstrationsrecht umsetzen können. Mitbestimmung sei ausdrücklich erwünscht. Allerdings liege genau hierin die Krux: Denn zu den freiheitlichen Rechten des Grundgesetzes gehöre auch, dass die Jugendlichen nicht nur ihre Rechte, sondern auch ihre Pflichten wahrnehmen. Böhm: „Zu den Pflichten der jungen Menschen zählt natürlich die Schulpflicht. Wenn die Schülerinnen und Schüler ein Zeichen für ihre Belange setzen wollen, dann haben sie in einem demokratischen Gemeinwesen alle Möglichkeiten.

Es reiche nicht, nur medienwirksam auf den Klimaschutz aufmerksam zu machen. Vielmehr wäre doch wichtig, dass die heranwachsende Generation lernt, was sie selbst für den Umwelt- und Klimaschutz tun kann und realistische Ziele zu formulieren. Böhm fordert in der gesamten Diskussion einen Neuansatz: „Jugendliche müssen verstehen, dass jeder für sich aktiv werden muss und jeder dazu beitragen kann, dass sich tatsächlich etwas ändert. Nur die Straße zu gehen, reicht nicht“. Es wäre wichtig, dass konkrete Ziele gesetzt werden. Die Umweltschutzthemen sollten gemeinsam mit Lehrkräften an der Schule angegangen werden. In vielen Schulen gibt es bereits hervorragende und nachhaltige Projekte und Initiativen.

Abschließend betont Böhm – wie zuvor schon Meidinger –, dass Jugendliche verschiedenste Möglichkeiten hätten, sich in der Politik und in Verbänden zu engagieren, um etwas zu bewegen.

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

“Fridays for Future”: Schüler demonstrieren bundesweit in 180 Städten – GEW und Philologen streiten über Sanktionen fürs Schwänzen

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Michwundertgarnichtsmehr
5 Jahre zuvor

An einer nahegelegenen Schule haben sie jetzt wegen „fridays for future“den Freitag prüfungsfrei gemacht, wodurch sich die Prüfungen von Montag bis Donnerstag bis hin zur 6. Stunde und am Nachmittag ballen. Also müssen die Schüler, die brav in den Unterricht gehen das Schwänzen der anderen ausbaden. Außerdem hat mir die Nachbarin, die in der Notaufnahme des örtlichen Krankenhauses arbeitet, erzählt, dass im Umfeld und insbesondere im Nachgang der Freitagsdemos die Einlieferung von alkoholisierten Jugendlichen massiv zunimmt.

ysnp
5 Jahre zuvor

Echt, ganz toll! (Ironie)

ysnp
5 Jahre zuvor

Als Lehrer hat man Riesenprobleme, den Unterrichtsstoff einigermaßen durchzubekommen, wenn Unterricht schon alleine wegen Projekten ausfällt.
Wie lange sollen denn die Freitagsdemonstrationen während des Schulvormittags noch gehen? Wenn das noch lange so geht, dann fehlt langfristig immer der 5. Schultag der Woche. Da müssen die Kollegen ganz ordentlich den Stoff – nämlich 1/5 des Stoffes einkürzen oder den Unterrichtsstoff des Freitags als Hausaufgabe geben, falls es überhaupt möglich wäre.
Warum kann man die Demos nicht am Nachmittag, Samstag oder Sonntag ansetzen?
Was mich auch noch interessieren würde: Wie viele Schüler fehlen denn im Schnitt in einer Klasse? Wenn das nur wenige sind, würde ich von denen erwarten, dass sie, wie bei Krankheitsfällen auch, den Stoff selbstständig nachholen.
Die Aktion von Herrn Meidinger demonstriert nur die Schulpflicht, holt aber keinen Stoff nach.
Die Politker hätten das begrüßen können, aber gleichzeitig vermitteln können, dass diese Demos an unterrichtsfreien Zeiten stattfinden sollen. Dann wäre das eine saubere Sache gewesen. Wenn sich da genauso viele Schüler zusammengetan hätten, dann hätte ich das bewundert.

Wolfgang Kuert
5 Jahre zuvor

voxnews-online.de, 18.03.2019

Kritik: Die Hinterlassenschaft der Schulstreiker

“Wir sind dann mal weg” oder “Hauptsache einen Tag ohne Unterricht”, so oder ähnlich muss es zahlreichen Schülerinnen und Schülern durch den Kopf gegangen sein, als sich die Demonstration vor dem Südtiroler Landtag, welche am Freitagvormittag im Sinne des Klima- und Umweltschutzes stand, wieder auflöste und die rund 3.000 Teilnehmer ihre Rückfahrt nach Hause antraten.

Was zurückblieb waren doch einige “Müllberge” an offensichtlich eiligst entsorgten Demonstrationsutensilien (Plakate, Spruchbänder, Fahnen etc.). “Kein gutes Vorbild”, meinten zahlreiche empörte Kommentarschreiber in den Sozialen Netzwerken. Und in der Tat, Nachhaltigkeit im Bereich Klima- und Umweltschutz sollte anders ausschauen.

Kritik und Fotos in den Sozialen Medien
Oliver Stilin postete auf Facebook zum Beispiel folgenden Kommentar: “‘Schulstreik fürs Klima!’ So und noch schlimmer sieht es heute bei allen öffentlichen Mülleimern in Bozen aus. Das sind die Folgen. Die Plakate wurden in den Restmüll gestopft anstatt sie wieder mit nach Hause zu nehmen und sie ordnungsgemäß im Altpapier zu entsorgen, wie man es von einem “Klimafutzi” eigentlich erwarten würde! Wichtiger war für viele wahrscheinlich der schulfreie Tag.”

Bei aller Begeisterung für Südtiroler Schülerinnen und Schüler, welche in einem demokratischen Land ihre bürgerlichen Rechte wahrnehmen, sollte in der Tat bei der Vorbereitung der eigenen Demonstration auch an das “Danach” gedacht werden, gerade wenn es um so wichtige Themen, wie den Klima- und Umweltschutz geht. Die nächste Gelegenheit gibt es bereits dazu am 15. März, wo die Initiative #fridaysforfuture bzw. #fridaysforclimate zu europaweiten Schulstreiks aufgerufen hat.

Herr Mückenfuß
5 Jahre zuvor

Wenn jetzt immer mehr Erwachsene mitdemonstrieren, würde mich interessieren, ob die jetzt auch während der Arbeitszeit demonstrieren sollen, weil es ja sonst keiner bemerken würde, wie es oft heißt.

Und mich würde interessieren, wie die Leute, die das Engagement der Schüler loben, zu Demonstrationen in anderer Richtung (z.B. gegen Überfremdung) stehen würden. Würde man dann auch noch die Zivilcourage loben? Oder wie wollte man das dann „verbieten“?

Der ausfallende Unterricht sollte nachgearbeitet werden. Das reicht als Konsequenz, meine ich. Engagierte Lehrer könnten ja „Ausgleichsstunden“ am Samstagnachmittag anbieten.

ysnp
5 Jahre zuvor
Antwortet  Herr Mückenfuß

Wenn ein „engagierter Lehrer“ Ausgleichsstunden anbietet, dann macht er sowohl am Freitag den regulären Unterricht als auch dieselben Unterrichtsstunden am Samstag für diejenigen, die nicht da waren. Wenn das eine einmalige Sache wäre, könnte man darüber nachdenken. Aber so – wenn die Streiks jetzt jeden Freitag angesagt sind – ist das eine immense Mehrarbeit für die betroffenen Lehrer in ihrer Erholungszeit (oder Vorbereitungs – bzw. Korrekturzeit) und somit unzumutbar (egal wie engagiert sie sind). Es gehen ja nicht alle Schüler zu diesen Demonstrationen.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

Dafür ließen sich Regelungen finden. Man kann Schüler verschiedener Klassen zusammenfassen; man kann ihre Betreuung abwechselnd auf die Kollegen verteilen usw. Wer will, findet Wege – wer nicht will, findet Gründe.

Es geht aber vor allem darum, dass einige Kollegen hier das „Freitags-Engegagment“ der Schüler verteidigen und loben, sogar ihren eigenen Kindern Entschuldigungszettel schreiben würden; aber nicht bereit sind, sich selbst zu engagieren und für einen fantasievollen Ausgleich zu sorgen.

Fakt ist ja wohl auch, wenn jeden (!) Freitag Unterricht ausfällt, ist das für diese Schüler wie 20 Fehltag im Halbjahr, also 40 Fehltage im Schuljahr, also etwa ein ganzer Monat Fehlzeit.

D. Orie
5 Jahre zuvor

Vielleicht sollte man eine neue „Preisverleihung“ einführen: die bildungspolitische Taucherglocke in Gold, Silber und Bronze – oder billiger: die Schlafmütze. Mir würden da schon einige prächtige Kandidaten und Kandidatinnen einfallen. Schlafen oder abtauchen, das ist hier die Frage!

lisae
4 Jahre zuvor

Kritik am Schule schwänzen der Fridays-for-Future-Teilnehmer sollte nicht nur aus der Lehrer-Ecke kommen à la ‚Was kann man vom Lehrerstammtisch schon anderes erwarten‘.
Die Kritik sollte aus einer ganz anderen Ecke und mit ganz anderen Vorzeichen verbunden sein. Es sollten Eltern/Politiker/Umweltverbände/Jugendschutz etc. mal darauf hinweisen, dass nicht nur die Schulpflicht verletzt wird. Es wird auch das RECHT AUF BILDUNG unterhöhlt und als obsolet abgestempelt. Da werden Millionen geplant für Sanierung/Digitalisierung der Schulen, da wird Lehrermangel moniert etc. Und dann ist es vollkommen egal, ob 20% der U-Zeit einfach für nichtig erklärt wird.
Ich will die dermaleinstigen Wissenschaftler/Politiker/Naturschützer mal erleben, die lieber demonstrieren gegangen sind, statt sich im Sinne des Umweltschutzes gut ausbilden zu lassen.
Außerdem können Schüler auch sonst allerhand beitragen zum Umweltschutz:
– am Samstag demonstrieren
– Müll vermeiden
– im Urlaub nicht mitfliegen
– keine billigen T-Shirts kaufen
– Mamas/Papas Auto meiden
– undundund

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor
Antwortet  lisae

Ich bin nicht gegen die Demos und ich bin nicht einmal in erster Linie gegen die Demos während der Unterrichtszeit, ich würde nur ganz gerne unterscheiden, wer da hingeht, um sich zu engagieren und wer da nur hingeht, weil dann Unterricht ausfällt. Zumindest, wenn es nun zu einer Regelmäßigkeit wird.

Deshalb bin ich dafür, dass der Unterricht fantasievoll nachgeholt werden muss.

Ansonsten muss man für ein Engagement auch mal was riskieren. Das ist wie mit den Streiks: Streiks, die niemandem wehtun, machen keinen Sinn.

PS: Wahrscheinlich hätten auch die Montagsdemos gegen die Schrödersche Agenda 2010 mehr Wirkung gehabt, wenn die Leute während ihrer Arbeitszeit demonstrieren gegangen wären?! Allerdings hätten sie dann auch Lohn-/Gehaltsabzug in Kauf nehmen müssen (sofern sie Arbeit hatten).

Wolfgang Bergmann
4 Jahre zuvor

Ich habe ein Problem mit dem Argument, zugunsten der Weltrettung dürfen und müssen natürlich Gesetze und Regeln gebrochen werden. Ich kenne viele Menschen, die die Welt bedroht sehen, zu Recht oder zu Unrecht, durch die drohende atomare Aufrüstung, durch angebliche Überfremdung, durch Klimawandel, durch den Kapitalismus, durch Seuchen, durch Terror.
Es gibt für jeden Einzelnen in vielen Situationen Wichtigeres als das Einhalten von Regeln. Dann können wir uns allerdings so wie etwas wie Gesetze und Regeln gleich schenken.

christian
4 Jahre zuvor

Sie haben recht. Ich vermute, diese Sympathiebekundung vonseiten der Politik an die Schulpflicht-Verweigerer würde schnell verstummen, wenn die Jugend zu ernsthaften Protestformen zugunsten der Umwelt greifen würde: Konsumverzicht, Internetboykott, Verweigerung von Schul- und Abi-Reisen ins Ausland, Blockade des Schulparkplatzes zur Verhinderung unnötiger PKW-Anreisen, Solidarkundgebungen für Kinder, die zur Produktion von E-Auto-Batterien in Afrika ausgebeutet werden, autonome Unterrichts-Veranstaltungen zur fachlichen Einarbeitung in naturwissenschaftliche Grundlagen der Klimaproblematik…
Vor solch einer Protestwelle hätte ich größten Respekt, aber ich sehe (noch) nichts dergleichen.