Projekt Umweltbildung: Selbermachen schafft Bewusstsein für Natur

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KÖLN. Kulturelle Bildung an Schulen braucht oft externe Partner, die den Schulalltag mit ihren Projekten ergänzen. So ist zum Beispiel in Kooperation mit dem Umwelt- und Verbraucherschutzamt der Stadt Köln, dem BUND und dem gemeinnützigem Bildungsunternehmen KultCrossing ein Projekt an einer Kölner Realschule entstanden, das Umwelt- und Artenschutz für Jugendliche erlebbar macht. 

„Wir sehen die Umweltbildung als Zukunftsaufgabe und möchten Schüler für ökologische Abläufe und Zusammenhänge sensibilisieren, ihr Bewusstsein für die Natur und den Einsatz von Ressourcen schärfen und dies mit Praxisbezug“, so Christa Schulte, ehrenamtliche Geschäftsführerin von KultCrossing, über das Projekt an der Kölner Johann-Bendel-Realschule.

Schülerinnen und Schüler packen an und machen das Schulgelände bienenfreundlich. Foto: KulturCrossing GmbH

Als Bildungspartner fördert KultCrossing die AG Werkunterricht. Passend zum Start ins Frühjahr bauen die Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Jahrgangsstufe Nisthilfen für Wildbienen und Insekten und füllen sie in die vom Umweltamt bereits montierten Beobachtungskästen auf dem Schulgelände. Dabei werden sie fachkundig angeleitet von BUND-Mitarbeitern. Die Profis bringen den Schülern die Bedeutung der Artenvielfalt und den ökologischen Nutzen von Wildbienen und Blühpflanzen nahe und wissen genau, worauf bei Materialauswahl, Verarbeitung und Standort zu achten ist.

An vier Stationen erlernen die Jugendlichen in Teamarbeit alle Arbeitsschritte zum Bau der Nistkästen und Vorbereiten und Einbringen des Füllmaterials und führen die Arbeiten dann selbst aus. Von der Verarbeitung von Holzblöcken und Schilfrohren und der Anfertigung von Lehmblöcken über das Präparieren von Brombeerranken, bis hin zur Aussaat geeigneter Blühpflanzen. Zum Abschluss werden die Nisthilfen auf dem Schulgelände aufgestellt und das Gelernte wird in der Gruppe reflektiert.

Insekten-Nisthilfen wurden in der Werkunterricht AG eigenhändig gebaut. Foto: KulturCrossing GmbH.

Schulleiter Volker Lapp und Stellvertreter Peter Betz sind selbst aktive Imker und leiten auch die Honigbienen AG an ihrer Schule. „Das aktive Tun für die Umwelt entspricht unserem Schulprofil und wir sind immer bereit andere Wege zu gehen, die für unsere Schüler neue Perspektiven versprechen,“ sagen sie. Umweltbildung biete da besondere Erfahrungs- und Entwicklungschancen.

KultCrossing begleitet und bereichert das umweltpädagogische Konzept der Realschule auch mit weiteren Themen aus den Bereichen der Tier-, Pflanzen-, Umwelt- und Ernährungskunde, zum Beispiel durch das Konzept „KultFood“ mit unterrichtsübergreifenden Lerninhalten zum Thema Lebensmittel und Ernährungsverhalten, die Honig-Bienen AG oder die Elektro-Mofa AG.

Über die Johann-Bendel Realschule:

Die Johann-Bendel-Realschule ist eine von drei Realschulen im rechtsrheinischen Stadtteil Mülheim. Sie wurde 1967 gegründet, 1990 nach Johann Bendel, dem ersten Schulleiter der Pestalozzischule und Mülheimer Lokalhistoriker, benannt. Von den 544 Schülerinnen und Schüler haben 345 einen Migrationshintergrund (63%). 89 haben keine deutsche Staatsangehörigkeit (16%) – davon haben 11 eine türkische Staatsbürgerschaft und die anderen verteilen sich auf nahezu alle Nationalitäten. Etwa 35 Lehrerinnen und Lehrern unterrichten an der Schule, dabei ergänzen drei Sonderpädagogen das Team, um die Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf zu unterstürzen (Inklusion).
Die Vermittlung von Fachwissen und sozialen Kompetenzen steht für die Schule im Vordergrund. Die realschultypischen Differenzierungsschwerpunkte ab der 7. Klasse bilden dabei die Fächer Französisch, Sozialwissenschaften, Biologie/Chemie und Technik/Informatik. Die Schule hat den Status der Referenzschule im gemeinnützigen Unternehmen KultCrossing erhalten, auch weil sie sich um Unterstützung für das MINT-Profil durch die MINT-Botschafterin Christa Schulte bewarb. 

www.johann-bendel-realschule.de

Über KultCrossing:

KultCrossing versteht sich als Vermittler zwischen Jugend und Kultur und fördert diesen Dialog mit Hilfe von fächerübergreifenden Konzepten zur Verbesserung der Allgemeinbildung und Förderung der Persönlichkeitsentwicklung. Durch KultShops (Workshops unter der Leitung von Kulturschaffenden und „Professionals“), vergünstigte Kulturabonnements und Veranstaltungen wie das Kurzfilmfest „.mov“ wird Kultur für Schüler der Sekundarstufen I und II aller Schultypen, unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund, erlebbar. Ziel ist die Förderung sozialer Kompetenzen und von Offenheit, vernetztem Denken und Kreativität, die den Jugendlichen auch im späteren Berufsleben helfen sollen. Die 2006 gegründete gemeinnützige GmbH mit Sitz in Köln ist seit 2013 als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt. Initiatoren von KultCrossing sind der geschäftsführende Gesellschafter Christian DuMont Schütte und Studiendirektorin und ehrenamtliche Geschäftsführerin Christa Schulte, M.A. Kulturelle Bildung an Schulen. 

www.kultcrossing.de

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