Einbrecher im dritten Anlauf erfolgreich? Kunstraub aus Berliner Grundschule

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BERLIN. Der Fall erinnert an den dreisten Raub der riesigen Goldmünze aus dem Bode-Museum – betrifft aber jetzt eine Schule: Unbekannte haben aus einer Schule in Berlin ein wertvolles Kunstwerk gestohlen. Das „Goldene Nest“ ist eine Vogelnest-Nachbildung aus Feingold. Die Polizei soll bereits mehrere Objekte im „Clan-Milieu“ durchsucht haben. Skurril: Es handelte sich nach einem Medienbericht bereits um den dritten Einbruch in die Schule, der das Nest zum Ziel hatte – diesmal erfolgreich.

Der Fall erinnert an den Raub einer Goldmünze aus dem Bode-Museum. Foto: Christoph Scholz / flickr (CC BY-SA 2.0)

Nach dem Diebstahl einer Vogelnest-Nachbildung aus Feingold aus einer Berliner Grundschule hat die Polizei mehrere Objekte durchsucht. In Britz, Buckow, Neukölln und Friedrichsfelde seien ein Auto und drei Objekte durchsucht worden, teilte die Polizei am Mittwochabend via Twitter mit. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) berichtete, es handele sich um Durchsuchungen im „Clan-Milieu“.

Der Sicherheitsdienst der Grundschule am Fuchsberg in Berlin-Marzahn hatte den Diebstahl des Kunstwerks „Goldenes Nest“ in der Nacht zum Mittwoch bemerkt. Das Feingold-Nest war nach Angaben der Polizei in einer Vitrine ausgestellt. Der Wert beträgt nach Angaben der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen 80.000 Euro. Der RBB sprach von einem Materialwert von allein 28.000 Euro.

Das Kunstwerk wurde im Herbst vergangenen Jahres vom Berliner Künstler Thorsten Goldberg fertiggestellt. Es war als „ideeller Grundstock“ an die im September 2018 neu eröffnete Grundschule übergeben worden. Das Nest besteht nach Angaben des Künstlers aus 74 massiv gegossenen Ästen aus Feingold. Es wurde demnach in einem gläsernen Safe in der Schule ausgestellt.

Das Kunstwerk auf der Seite des Künstlers Thorsten Goldberg. Screenshot von http://thorstengoldberg.de/24-kt/

Die „Morgenpost“ berichtete, Grund für das Ausstellen eines derart wertvollen Kunstwerks in einer Grundschule sei die gesetzliche Vorgabe für Kunst am Bau. Demnach ist der Staat als Bauträger bei öffentlichen Gebäuden verpflichtet, einen gewissen Teil der Baumittel für Kunstwerke zu verwenden. Es war dem Bericht zufolge nicht das erste Mal, dass versucht wurde, das „Goldnest“ zu stehlen. Im November 2018 sei ein erster Versuch gescheitert. „Einbrüche lohnen sich hier also nicht, sie beschädigen nur die Schule“, so hat laut Morgenpost der Schulstadtrat von Marzahn-Hellersdorf, Gordon Lemm (SPD), seinerzeit erklärt. Am 24. Februar diesen Jahres gab es trotzdem einen nächsten Versuch. Nun, im dritten Anlauf, wurde das Nest gestohlen. Das Fachkommissariat für Kunstdelikte des Landeskriminalamtes hat die Ermittlungen aufgenommen. News4teachers

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