152 Millionen Betroffene: Unicef prangert Kinderarbeit an

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KÖLN. 152 Millionen Mädchen und Jungen weltweit leisten nach Schätzungen des UN-Kinderhilfswerks Unicef Kinderarbeit. Fast die Hälfte von ihnen leide unter gefährlichen oder ausbeuterischen Bedingungen, teilte Unicef am Dienstag in Köln anlässlich des Welttages gegen Kinderarbeit am 12. Juni mit. Regierungen und Unternehmen auf der ganzen Welt stünden in der Verantwortung, Kinderarbeit zu verhindern, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von Unicef Deutschland.

Über 70 Prozent der arbeitenden Kinder müssen Unicef zufolge in der Landwirtschaft schuften: Mädchen in Afghanistan. Foto: pixabay

Die meisten Betroffenen leben nach Schätzungen von Unicef in Afrika (72 Millionen). In Asien sind es demnach 62 Millionen. Über 70 Prozent der arbeitenden Kinder müssen Unicef zufolge in der Landwirtschaft schuften. Nach Angaben des Kinderhilfswerkes Terre des Hommes arbeiten Kinder darüber hinaus unter anderem im Bergbau, in Steinbrüchen oder als Dienstmädchen.

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Laut Unicef ist die Zahl der betroffenen Jungen und Mädchen zwar zwischen 2000 und 2016 um beinahe 100 Millionen gesunken, zuletzt habe sich der Rückgang aber verlangsamt. «Es reicht nicht, Kinderarbeit zu verurteilen und zu verbieten», sagte Schneider. «Um Kinder wirksam vor Ausbeutung zu schützen, müssen sich die Lebensbedingungen der betroffenen Kinder ändern.» So sei etwa der Zugang zu Bildung ein wichtiges Instrument, um Kinderarbeit zu verhindern.

Unicef zählt jede Tätigkeit als Kinderarbeit, für die Minderjährige zu jung sind oder die gefährlich beziehungsweise ausbeuterisch ist. Auch Arbeiten, die körperliche oder seelische Schäden hervorrufen sowie Tätigkeiten, die Kinder vom Schulbesuch abhalten, gelten laut Unicef als Kinderarbeit. dpa

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