Nach Tod eines Sechsjährigen in einer Kita will das komplette Personal wechseln

1

FRANKFURT/MAIN. Ein Junge stirbt durch einem Strom-Unfall in einer Kindertagesstätte. Die Ermittlungen dauern auch nach vier Wochen an. Derweil werden die Stellen der Mitarbeiter in der Kita in Frankfurt neu ausgeschrieben.

Hat der Junge an einer Steckdose gespielt? Und: War die nicht gesichert? Foto: piu700 / pixelio.de

Vier Wochen nach dem Tod eines Sechsjährigen in einer Frankfurter Kindertagesstätte ist die Zukunft der Einrichtung weiterhin ungewiss. «Wir haben noch nicht entschieden, wann die Kita wieder aufgemacht wird», sagte der Sprecher des zuständigen Bildungsdezernats, Jan Pasternack. «Wir wollen auch die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft abwarten.» Laut dem Sprecher wird zudem neues Personal gesucht, weil die bisherigen Mitarbeiter in andere Einrichtungen wechseln wollen.

Gegen Kita-Verantwortliche wird ermittelt

Der Junge war am 29. Oktober in der Kita im Stadtteil Seckbach durch einen Stromschlag tödlich verletzt worden. Die Behörden ermitteln wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Die Begehung durch einen Gutachter habe stattgefunden, heißt es beim Dezernat. Allerdings stehe die Stellungnahme noch aus. Alle Kinder seien in anderen Betreuungsstätten untergebracht.

Derweil wartet die Staatsanwaltschaft noch auf die Ergebnisse eines eigenen Sicherheitsgutachtens. Damit soll unter anderem herausgefunden werden, ob Sicherheitsmängel an der Elektrik den tödlichen Stromschlag verursachten. «Die Ermittlungen laufen noch», sagte eine Sprecherin der Behörde. Es sei unklar, wie lange das noch dauere.

Bundesweit vier tödliche Unfällein der Kindertagesbetreuung

Laut dem Bildungsdezernat hängt der Zeitpunkt der Wiedereröffnung auch von «organisatorischen und pädagogischen Erwägungen» ab. Solch ein Unglück sei ein sehr einschneidendes Ereignis für alle Beteiligten. «Unter anderem haben die Fachkräfte der Kita den menschlich nachvollziehbaren Wunsch geäußert, in einer anderen Einrichtung eingesetzt zu werden», sagte Pasternack. Nun würden die Stellen intern und extern ausgeschrieben, was noch einige Zeit in Anspruch nehme.

Nach Angaben der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung gab es im vergangenen Jahr bundesweit vier tödliche Unfälle in der Kindertagesbetreuung. In Hessen hatte sich der letzte Todesfall 2009 ereignet. dpa

Wie ist so etwas möglich? Stromschlag in Kita soll Sechsjährigen getötet haben

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

1 Kommentar
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Pälzer
4 Jahre zuvor

Wie kann es vier Wochen dauern, zu prüfen, ob in einem Haus die Leitungen elektrisch sicher sind?? Das kann doch nur pyschologisch-politische Gründe haben. Oder braucht es endlose Spurensicherung?