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Appell an Lehrer: Bietet Schülern auch während der Osterferien Lernaufgaben an!

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BERLIN. Politiker appellieren an Schulen, ihre Lernangebote an die Schüler zu Hause auch über die Osterferien fortzusetzen. In Berlin bittet die Bildungsverwaltung Lehrer offiziell darum, Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen zu halten – betont wird allerdings: freiwillig.

Die meisten Lehrer haben in den vergangenen Wochen digital mit ihren Schülern kommuniziert – manche per Video-Chat. Für viele Schüler war (und ist) der Kontakt enorm wichtig. Foto: Shutterstock

Die Berliner Bildungsverwaltung bittet Schulen, in den bevorstehenden Osterferien weiter Fernunterricht anzubieten. Dies berichtet der Rundfunk Berlin-Brandenburt (rbb). In dem Appell an die Lehrerinnen und Lehrer geht es laut dem Sprecher der Bildungsverwaltung, Marin Klesmann, auch darum, den Kontakt zu den Schülern zu halten und erreichbar zu sein, falls es Fragen gibt. Das gelte in dieser unsicheren Zeit gerade für Schüler, die vor Prüfungen stehen, wie dem Mittleren Schulabschluss oder dem Abitur. Einige hätten von ihren Familien wenig Unterstützung. Zudem soll das Weiterlernen in den Osterferien Familien dabei helfen, während der Corona-Zeit einen strukturierten Tagesablauf beizubehalten.

Schüler und Lehrer sind ja sowieso zu Hause

Auch aus Nordrhein-Westfalen kommen entsprechende Begehrlichkeiten. Laut „Rheinischer Post“ haben sich SPD und Grüne im Landtag für eine Verlängerung des Fernunterrichts bis in die Osterferien hinein ausgesprochen. „Urlaubsfahrten mit der Familie und Besuche müssen ja sowieso wegfallen“, sagt Jochen Ott, schulpolitischer Sprecher der SPD. Auch die Lehrer seien ja alle zu Hause. Angebote der Schulen könnten eine große Lücke füllen. „Die Kinder hätten etwas Sinnvolles zu tun. Die Aufgaben müssten aber spielerischer sein als außerhalb der Osterferien.“ Und, wie er betont, auf freiwilliger Basis. „Bildungsangebote während der Ferien sollten ergänzend zu dem, was unsere Lehrkräfte bereits vorbereiten, freiwillig weitergeführt werden“, so zitiert ihn das Blatt.

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Auch Sigrid Beer, Schulexpertin der Grünen, würde eine Verlängerung der Angebote begrüßen. Es sei wichtig, den Schülern jetzt Strukturierungshilfen für ihren Alltag anzubieten. Allerdings sollten diese dann selber entscheiden dürfen, ob sie die Angebote annehmen. Schließlich müssten sich viele in der aktuellen Krise um Geschwister kümmern oder seien tagsüber allein. Auch Beer unterstreicht, dass Lehrer nicht zu zusätzlicher Arbeit gezwungen werden dürften. „Die Schulen und Lehrkräfte brauchen keine Anweisung“, sagt sie.

Wenig Begeisterung beim Schulministerium

Das NRW-Schulministerium zeigt sich trotzdem wenig begeistert von der Idee. „Die Schülerinnen und Schüler haben sich ihre Ferien verdient, um auch in einer solch stressigen Zeit den Kopf freizubekommen“, so heißt es laut „Rheinischer Post“ dort.

Fragt sich allerdings, wie ihnen das gelingen soll – zwei Wochen lang ohne Freunde zu Hause vor dem Fernseher? Jacqueline Eckhardt, ehrenamtliche Kinderbeauftragte der Stadt Frankfurt (Oder) meint jedenfalls, dass viele Eltern schon in den vergangenen Wochen damit überfordert waren, ihre Kinder sinnvoll zu beschäftigen. Sie befürchtet, dass sich die Situation mit Beginn der Osterferien nochmals verschärft – wenn die Schulaufgaben wegfallen, die den Tagesablauf der Kinder bislang noch strukturiert haben. News4teachers

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

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