DÜSSELDORF. Bei der GEW herrscht Enttäuschung über den von NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) gestern vorgestellten „Masterplan Grundschule“. Zwar habe sie die Baustellen für eine notwendige Weiterentwicklung der Grundschulen, an denen rund 50.000 Lehrkräfte arbeiten, weitgehend richtig beschrieben. Eine kurzfristig wirksame, nachhaltig wirkende Verbesserung der Bedingungen für das Lehren und Lernen ist allerdings aus Sicht der Bildungsgewerkschaft nicht erkennbar. „Das lange Warten hat sich nicht gelohnt“, meint Landesvorsitzende Maike Finnern.
„Der Masterplan erfüllt die hochgesteckten Erwartungen nicht. Besonders enttäuschend ist, dass die Landesregierung die verfassungsgemäße Reform der Besoldung immer noch nicht angepackt hat, obwohl sie das bereits im Regierungsprogramm vor drei Jahren zugesagt hat“, erklärte die GEW-Landesvorsitzende Maike Finnern zur Präsentation des „Masterplans“ bei einer Landespressekonferenz im Düsseldorfer Landtag. „Sorgen bereitet uns, dass angesichts des Lehrkräftemangels eine Reihe der sinnvollen Maßnahmen, wie z.B. die längst überfällige Anhebung der Anrechnungsstunden, nicht zeitnah umgesetzt werden kann. Lehrkräfte brauchen aber jetzt Entlastung. Schulentwicklung braucht Zeit!“ unterstrich die GEW-Landeschefin.
GEW kritisiert: Inklusion braucht sonderpädagogische Expertise
Anzuerkennen sei die Aufnahme der GEW-Forderungen nach Anrechnungsstunden und Beförderungsstellen an den Grundschulen. „Die Umsetzung müsste aber schneller erfolgen“, mahnte Finnern. Abschließend monierte die GEW-Landesvorsitzende die geplanten Regelungen zum Gemeinsamen Lernen an den Grundschulen: „Seit zwei Jahren warten die fast 3.000 Grundschulen vergeblich auf die Eckpunkte für schulische Inklusion. Auch durch den Masterplan werden die offensichtlichen Bedarfe der Grundschulen ignoriert. Inklusion an der Grundschule braucht ausreichend sonderpädagogische Expertise!“ News4teachers
Gebauer legt „Masterplan Grundschule“ vor – ohne A13 für die Grundschul-Lehrer