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Immer mehr Bundesländer kündigen früheren Start in die Weihnachtsferien an

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BERLIN. Die Weihnachtsferien werden nach Angaben von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) aus Schutz vor Corona-Infektionen verlängert – praktisch bundesweit. Darauf hätten sich die Ministerpräsidenten bei ihren Gesprächen über die Corona-Regeln mit Ausnahme von Bremen geeinigt, sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sowie Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) kündigten bereits an, dass der letzte Schultag in ihren Bundesländern auf Freitag, den 18. Dezember, vorgezogen werde. Der Philologenverband hält das für einen Schnellschuss, der für ein „Planungschaos“ sorge.

Weihnachten beginnt Corona-bedingt in diesem Jahr früher. Foto: Shutterstock

In Baden-Württemberg wie in einigen anderen Ländern ist bislang der letzte Schultag der 22. Dezember. Wenn die Schüler bereits am 18. Dezember in die Ferien entlassen würden, habe man bis Heiligabend eine Strecke von fünf bis sechs Tagen, die man nutzen könne, um Kontakte zu minimieren, sagte Ministerpräsident Kretschmann. «Man hat dann bis Weihnachten eine ganze Inkubationsphase.»

Ob es einen früheren Ferienstart gibt, ist allerdings im Ländle noch umstritten. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) sieht die Maßnahme kritisch und verschweigt das auch nicht. Eine Verlängerung der Ferien könne organisatorische Fragen auslösen und zahlreiche Eltern vor Betreuungsprobleme stellen, ließ sie ihr Ministerium mitteilen. Die Behörde verwies auf die vier beweglichen Feiertage, die einer Schule in diesem Schuljahr zur Verfügung stehen. «Dass ein vorzeitiger Ferienbeginn das Infektionsgeschehen nachhaltig beeinflusst, halten wir angesichts der vergleichsweise geringen Infektionszahlen an unseren Schulen zudem für zweifelhaft», hieß es weiter.

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Bayern und Niedersachsen verlegen den letzten Schultag auf den 18. Dezember vor

Andere Bundesländer meldeten heute bereits Vollzug. Bayern zieht wegen der Corona-Pandemie den Start der Weihnachtsferien vor, wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) im Bayerischen Rundfunk ankündigte. Letzter Schultag vor Weihnachten ist Freitag, der 18. Dezember. Damit fallen im Freistaat zwei Schultage weg: Ursprünglich wäre der 23. Dezember der erste Ferientag gewesen. Der Abstand zwischen Unterricht und Weihnachten werde so vergrößert, sagte Söder. «Damit verbessern wir die Möglichkeiten, dass die Familien in Bayern das wichtigste Fest des Jahres gesund und unbeschwerter feiern können.» Das Infektionsrisiko werde durch die fast einwöchige Karenzzeit zwischen Schulunterricht und Weihnachten «erheblich gesenkt», argumentierte der Regierungschef.

Auch Niedersachsen hat bereits Nägel mit Köpfen gemacht. Auch dort beginnen die Weihnachtsferien am Freitag, dem 18. Dezember, wie die Staatskanzlei in Hannover ankündigte. Bislang war der 22. Dezember als letzter Schultag geplant gewesen. Kultusministerin Grant Hendrik Tonne (SPD) hatte einen früheren Start zuletzt noch abgelehnt. Aus anderen Bundesländern wie Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt kamen Signale, dass eine Vorverlegung der Ferien dort ernsthaft erwogen wird. Nordrhein-Westfalen war das erste Bundesland, das einen früheren Start in die Weihnachtsferien angekündigt hat.

Philologen: Schüler und Lehrer vernünftig testen – statt hektisches Herumdoktern

Der Deutsche Philologenverband warnte unterdessen davor, zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie kurzfristig die Weihnachtsferien zu verlängern. Dies hätte nur ein «Planungschaos» zur Folge, sagte die Verbandsvorsitzende Susanne Lin-Klitzing dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Lehrerinnen und Lehrer wollten ihren Unterricht vernünftig planen. «Unter kurzfristigen Ferienverlängerungen hätten im Zweifel insbesondere diejenigen zu leiden, die bald Abitur machen oder bei denen andere Prüfungen anstehen.» Statt eines hektischen Herumdokterns an den Ferienzeiten brauche es vielmehr Reihentestungen zum Schulbeginn im neuen Jahr – also freiwillige Corona-Tests für alle Schüler und Lehrer. News4teachers / mit Material der dpa

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