HANNOVER. Niedersachsens Kultusminister Grant Henrik Tonne setzt sich in der Corona-Pandemie für möglichst viel Präsenzunterricht nach den Weihnachtsferien ein. Das geschehe «aber nicht auf Biegen und Brechen, sondern immer einsortiert in die Entwicklung der Infektionszahlen», sagte der SPD-Politiker der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung». Gleichwohl erwägt er schon, wie ein beeinträchtigtes Abitur fair ablaufen könnte.
«Wenn wir es schaffen, Weihnachten und Silvester vernünftig zu sein, dann werden wird das Schuljahr am 11. Januar mit weniger Belastung angehen als wir das zum heutigen Stand erleben.» Er sprach von einer aktuell längeren Phase des leichten Rückgangs der Zahlen, auch an Schulen.
“Wir haben keine massenhafte Verbreitung in den Schulen”
Es gebe drei klare Szenarien für den Unterricht. Keines dieser Szenarien bedeute, dass kein Unterricht stattfinde, betonte Tonne. «Diese Szenarien tragen uns durch das Schuljahr. Es gilt aber, immer wieder den Rahmen dafür anzupassen.» Infektionen in der Schule würden getrieben durch das Verhalten außerhalb: «Wir haben keine massenhafte Verbreitung in den Schulen.» (News4teachers berichtet aktuell über das Infektionsgeschehen an Kitas und Schulen.)
Wenn der Präsenzunterricht über Wochen beeinträchtigt sei, werde es die Möglichkeit geben, von einem zentralen Abitur zu einem dezentralen Abitur überzugehen, kündigte Tonne an. Es werde Rücksicht darauf genommen, welche Themen an der Schule behandelt werden konnten: «Es gibt aber kein geschenktes Abitur.» Das gelte auch für Haupt-, Real-, und Förderschulabschlüsse.
Der «Bild-Zeitung» sagte Tonne, es gebe im Moment keine Debatte darüber, wegen der Pandemie die Ferien zu verlängern. «Man muss sich auch die Lage nach dem Jahreswechsel angucken. Die Ferien haben wir vorgezogen, um eine mögliche Infektion vor Heiligabend zu erkennen und Verwandte besuchen zu können.» dpa
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