BERLIN. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach erwartet zunächst noch keine Besserung der Corona-Lage. «Wir werden jetzt die schlimmsten drei Monate der gesamten Pandemie mit hohen Infektions- und Todeszahlen vor uns haben», sagte er der «Rheinischen Post». Ab April sei aber durch eine Kombination aus besserem Wetter und mehr verfügbarem Impfstoff ein Licht am Ende des Tunnels erkennbar. Unter bestimmten Bedingungen befürwortet er eine Wiedereröffnung der wegen der Corona-Pandemie geschlossenen Kitas und Grundschulen ab der zweiten Januarhälfte.
«Voraussetzung wäre, dass alle anderen Klassenstufen geteilt würden und wechselnd Präsenz- und Digitalunterricht erhalten. Oder der Präsenzunterricht ganz ausgesetzt wird», sagte Lauterbach der Düsseldorfer «Rheinischen Post». «Wenn alle Schulen wieder aufmachen wie vor den Ferien, laufen wir Gefahr, dass wir selbst den Inzidenzwert von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner und Woche trotz Lockdowns gar nicht erst erreichen werden», warnte er. «Daher wäre das ein großer Fehler.» Es sei wissenschaftlich erwiesen, dass Kinder ab zwölf Jahren genauso ansteckend seien wie Erwachsene.
Der Neuinfektionswert von 50 ist die von Bund und Ländern vereinbarte Zielmarke. Darunter gilt die Pandemie als beherrschbar. Derzeit liegt der Wert im bundesweiten Schnitt über 140. dpa
