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Inzidenz über 100? Egal: Landkreis hält Schulen und Kitas trotzdem offen

SCHWERIN. Trotz anhaltend hoher Corona-Inzidenzwerte über 100 bleiben die Schulen im Landkreis Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg-Vorpommern) vorerst offen. Die Entscheidung sei nach Absprache mit dem Landkreis und dem örtlichen Gesundheitsamt getroffen worden, sagte ein Sprecher des Bildungsministeriums in Schwerin am Montag. Man will das Geschehen nun “intensiv” beobachten. 

Die Zahl von 100 Neuinfektionen binnen sieben Tagen auf 100.000 Einwohner ist ein Schwellenwert – eigentlich. Offenbar aber nur manchmal. Illustration: Shutterstock

«Nach Auskunft und in Absprache mit dem Landkreis Ludwigslust-Parchim sollen die Schulen nach jetzigem Stand mindestens bis Mittwoch geöffnet bleiben.» Am Montag kommender Woche beginnen dann die Osterferien, die bis zum 7. April dauern. Der Landkreis erklärte in einer Mitteilung: «Bis zum Beginn der Osterferien soll das Infektionsgeschehen weiter intensiv beobachtet werden.»

Mit dieser Entscheidung handeln das Land und der Landkreis gegen den Stufenplan des Bildungsministeriums. Dieser sieht vor, die Schulen ab Klasse sieben zu schließen, sobald die Inzidenz drei Tage hintereinander über 100 liegt. Kinder bis Klasse sechs können dann in der Schule betreut werden. Die Eltern sollen jedoch gebeten werden, sie möglichst zu Hause zu behalten. Es soll Distanzunterricht stattfinden. Nur in den Abschlussklassen wird dem Stufenplan zufolge freiwilliger Präsenzunterricht angeboten.

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Die Zahl der Corona-Infektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen hatte am Freitag im Landkreis Ludwigslust-Parchim die 100 überschritten und ist seither nicht wieder darunter gesunken. Am Montag lag der Wert bei 117,1. Eine Sprecherin des Landkreises sagte, der Inzidenzwert solle bis zum Freitag «intensiv» beobachtet werden. Der Kreis stellte fest, dass es sich um ein diffuses Ausbruchsgeschehen handelt, es also kein fest abgrenzbares Infektionsgeschehen gibt. Neben den Schulen bleiben auch die Kitas geöffnet.

«Nach der Öffnung in der vergangenen Woche ist es dort nach Einschätzung des Gesundheitsamtes zu keinen größeren Corona-Ausbrüchen gekommen. Zudem wurden die Testmöglichkeiten auch in den Bereichen deutlich verstärkt», hieß es. Kulturelle Ausstellungen, Museen und Gedenkstätten werden hingegen wieder für den Publikumsverkehr geschlossen. dpa

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