HAMBURG. Andere Bundesländer haben die Maskenpflicht in den Schulen bereits abgeschafft. Doch Hamburgs Bürgermeister Tschentscher bleibt hart. Wegen der Delta-Variante des Coronavirus sei das Tragen von Masken im Unterricht sogar noch wichtiger als im vergangenen Jahr.
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat die weiterhin relativ harten Corona-Auflagen an den Schulen verteidigt. «Wir wollen einen Rückfall in der Pandemie und Einschränkungen im Präsenzunterricht unbedingt vermeiden», sagte Tschentscher. Deshalb beginne der Unterricht nach den Sommerferien am 5. August so, wie es vor den Ferien gewesen sei: «Präsenzunterricht in allen Klassenstufen, aber mit Schnelltests, Hygienekonzepten, regelmäßigem Lüften und dem Tragen von Masken in Innenräumen.»
Andere Bundesländer wie Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz oder das Saarland haben ihre Maskenregelungen für Schulen bereits gelockert. In Bayern etwa gibt es gar keine Maskenpflicht mehr an den Schulen, sofern die regionale Sieben-Tage-Inzidenz unter 25 liegt. In Hamburg lag die Zahl der Neuinfizierten pro 100 000 Einwohner und Woche am Samstag nach Angaben der Gesundheitsbehörde bei 24,6. Am Vortag hatte die Sieben-Tage-Inzidenz bei 21,5 gelegen, eine Woche zuvor noch bei 13,5.
«In geschlossen Räumen ist das Infektionsrisiko aufgrund von Aerosolen höher als im Freien», betonte Tschentscher. Hinzu komme, dass die neue Delta-Variante nach den bisherigen Erkenntnissen noch ansteckender sei. «Deswegen sind Schutzvorkehrungen wie das Tragen einer Maske in geschlossenen Räumen und überall, wo es eng wird, jetzt noch bedeutender als im vergangenen Jahr.»
Einem späteren Schulbeginn, etwa generell erst um 9.00 Uhr, erteilte Tschentscher eine Absage. «Wenn Eltern morgens pünktlich zur Arbeit müssen, ist ein später Unterrichtsbeginn organisatorisch schwierig», sagte Tschentscher. Für Familien sei es aber wichtig, dass Kinder verlässlich in Kita und Schule betreut würden. Im Übrigen könnten Hamburger Schulen bereits jetzt den Unterrichtsbeginn in einem vorgegebenen Zeitfenster selbst festlegen. Unter anderem Schlafforscher weisen seit Jahren darauf hin, dass Jugendlichen ein späterer Schulbeginn guttäte. (dpa)
Schleswig-Holstein hält an Maskenpflicht in Innenräumen fest, lockert aber auch
Ich möchte jeden, der eine Maskenpflicht im Unterricht verordnet, einladen, sechs Schulstunden lang volle Klassenräume mit lebhaften Unter- oder Mittelstufenschülern stimmlich zu “beschallen”. Das ist nämlich ganz etwas anderes, als ein Gespräch mit wenigen Personen zu führen. Verwunderlich ist auch, dass niemand daran denkt, dass jüngere Schülerinnen und Schüler oft noch schüchtern sind oder grundsätzlich leise Stimmen haben. Da ist die Maske sehr hilfreich! Zudem ist sie ausgesprochen zielführend, was das Kennenlernen von 30,, 60, 90 oder mehr Kindern, denen man nicht einmal ins Gesicht blicken kann, betrifft. Und klar, die Mimik wird als Mittel der Schüler-Lehrer-Kommunikation auch wirklich überschätzt. Vielleicht sollte man auf hygienische Lehr- und Lernroboter umsteigen. Denen macht die Maske sicher nichts aus, wenn man sie entsprechend programmiert. Fragt sich dann nur, warum man die Lehrer alle prioritär geimpft hat, wenn das gar keine Auswirkungen auf eine Normalisierung des Unterrichts haben soll.
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