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Landesschülerrat warnt: Schüler kommen trotz positivem Schnelltest in die Schule

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POTSDAM. Der Landesschülerrat Brandenburg zeigt sich besorgt, weil sich Schüler für den Präsenzunterricht häufig nicht testen lassen. Manche erscheinen sogar in der Schule, obwohl das Testergebnis positiv war. Dazu kommt: Auch Gesundheitsämter im Land streichen die Segel. Eins räume bereits ein, dass die Lage an den Schulen “nicht mehr beherrschbar” sei.

Ein positives Testergebnis ist für manche Schüler offenbar – positiv. Foto: Shutterstock

„Schülerinnen und Schüler, die nachweislich nicht vollständig geimpft oder genesen sind, müssen sich mindestens an drei von der jeweiligen Schule bestimmten Tagen pro Woche testen lassen. Dafür reicht wie bisher ein zuhause durchgeführter Selbsttest aus“, so heißt es in der Corona-Verordnung für das Land Brandenburg vom 23. November.

Überprüft wird das Ergebnis nicht. „Als Nachweis ist auch eine von der getesteten Person oder, sofern diese nicht volljährig ist, von einem Sorgeberechtigten unterzeichnete Bescheinigung über das negative Ergebnis eines ohne fachliche Aufsicht durchgeführten PoC-Antigen-Tests zur Eigenanwendung (Selbsttest) ausreichend.“

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Ist sie offenbar nicht: Der Landesschülerrat macht eine mangelnde Sorgfalt unter den Lernenden bei den Corona-Tests aus. Viele ließen sich gar nicht testen. Eine «nicht geringe Zahl» komme sogar trotz positiver Coronatests in die Schulen, sagte der Vorsitzende Jeremy Hans. Das beeinflusse nicht nur den Unterrichtsbetrieb, weil Lehrkräfte ausfielen und ganze Klassen wieder in Quarantäne müssten. «Das stellt ein Risiko für alle da.» Genaue Zahlen dazu nannte der Schülervertreter nicht.

Gründe für solch ein Vorgehen gebe es viele, sagte Hans. Schülerinnen und Schüler hätten Angst, zu viel Lernstoff zu versäumen oder Sorge vor Isolation durch Quarantäne. Er sieht die Verantwortung auch bei den Eltern, die die Testungen ihrer Kinder kontrollieren müssten. Zudem müssten Schülerinnen und Schüler noch mehr sensibilisiert und über Covid aufgeklärt werden.

“Die Lage ist aufgrund der überbordenden Fälle insbesondere an den Schulen aktuell nicht mehr beherrschbar”

Der Schülervertreter hält die Corona-Bestimmungen an den Schulen ohnehin teilweise für nicht nachvollziehbar. Unter anderem kritisierte er, dass ausgerechnet der Sportunterricht ohne Maske stattfinde. Auch die Quarantäneregeln bei Kontaktpersonen von infizierten Schülern seien verwirrend. «Es fehlt eine klare Linie des Ministeriums bei den Maßnahmen», konstatierte Hans.

Kein Wunder. Offenbar herrscht Quarantäne-Chaos rund um den Schulbetrieb im Land. Bereits im November wurden laut Rundfunk Berlin-Brandenburg Schüler aus der Quarantäne gemeinsam zurück in ihre Grundschulklasse geschickt, bevor die Ergebnisse der Freitest-Aktion vorlagen. Prompt erwiesen sich einige Schüler aus der Gruppe als positiv. Eine Sprecherin erklärte laut Bericht, die Lage sei „aufgrund der überbordenden Fälle insbesondere an den Schulen“ aktuell „nicht mehr beherrschbar”.

Heißt dann offenbar: alles egal. Brandenburg ist nach wie vor ein Corona-Hotspot. Bundesweit die höchsten Inzidenzen unter allen Altersgruppen weist die Stadt Cottbus unter Fünf- bis 14-Jährigen auf: Der offiziell registrierte Wert liegt bei 3.803. News4teachers / mit Material der dpa

Trotz Aufhebung der Präsenzpflicht bleiben nur wenige Schüler zu Hause

 

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