Wüst-Herausforderer Kutschaty kritisiert Wegfall von Tests und Maskenpflicht in Schulen

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Der nordrhein-westfälische SPD-Chef und SPD-Spitzenkandidat Thomas Kutschaty hat den in NRW geplanten Wegfall von Tests und Maskenpflicht in Schulen kritisiert. «Keiner hat die Landesregierung gezwungen, das Testen in Kitas und Schulen jetzt zu beenden», sagte der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Düsseldorfer Landtag am Montag in einem Interview des Radiosenders WDR 5. «Wer auf Nummer Vorsicht gehen will, der sollte auch weiterhin Tests in Schulen und Kitas anbieten.»

Krisisiert die Corona-Politik von Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP): SPD-Spitzenkandidat Thomas Kutschaty. Foto: SPD NRW

Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte vergangene Woche mitgeteilt, dass die Maskenpflicht in den NRW-Schulen zum 2. April endet. Gebauer zufolge kann ein Mund-Nasen-Schutz ab dem 4. April freiwillig getragen werden. Das sei dann eine «individuelle Entscheidung». Anlasslose Corona-Tests soll es noch bis zu den Osterferien geben, also bis zum 8. April. Nach den Osterferien am 25. April sollen diese Testungen nicht wieder aufgenommen werden, sofern es bis dahin keine unerwartete kritische Entwicklung des Infektionsgeschehens gebe.

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Den Ländern wird im neuen Bundesgesetz auch nach dem 2. April ermöglicht, weitergehende Beschränkungen für regionale Hotspots vorzugeben. Das geht aber nur über einen Landtagsbeschluss.

Für den Fall, dass ganz Nordrhein-Westfalen Anfang April ein Hotspot sei, stehe die SPD für einen Landtagsbeschluss zu Hotspot-Regelungen bereit. «Wir kommen jeden Tag gerne nach Düsseldorf, um diese Regelungen in Kraft zu setzen», sagte Kutschaty. Schutzmaßnahmen, die ergriffen werden könnten, seien etwa das fortdauernde Tragen der Masken im Einzelhandel und in Schulen. dpa

A13 für alle Lehrkräfte! Kutschaty will als Ministerpräsident die Besoldung angleichen

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17 Kommentare
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Marie
2 Jahre zuvor

Tja, da hätte sich die SPD mal im Bundestag gegen die unsägliche FDP durchsetzen sollen, dann müsste man jetzt diese Diskussion nicht führen.

Mrs.Braitwhistle
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marie

Es heißt sogar, Herr Kutschaty befürworte eine Ampel für NRW (RP online).

Rüdiger Vehrenkamp
2 Jahre zuvor

Wer soll denn noch vor was genau geschützt werden? Schutz vor einer Ansteckung? Das wird mit Omikron auf Dauer nicht gelingen, völlig gleich, wie „fortdauernd“ Masken getragen werden. Nur irgendwie will das noch nicht jeder begreifen.

Da man derzeit nicht vor einer Überlastung der Intensivstationen mehr ausgehen kann, werden Masken obsolet. Sie verzögern nur die Rückkehr zur Vor-Pandemiezeit und dienen allenfalls als Symbol. Die Masken sind wie Sandsäcke bei Hochwasser. Sie verhindern schlussendlich nicht, dass Wasser ins Haus dringt.

NichtSchonWieder
2 Jahre zuvor

Was kommt als nächstes Rüdiger?
Dicke Jacken schützen auch nicht vor Kälte.
Motorradhelme nicht vor Kopfverletzungen.
Socken helfen nicht bei kalten Füßen.
Sehr überzeugend Rüdiger.

Mrs.Braitwhistle
2 Jahre zuvor

Dass der Schutz schwerer und durchlässiger wird, ist offensichtlich, aber ganz drauf verzichten? Schon jetzt, also noch mit Maske und Testregime, sind die Krankenstände an den Schulen enorm und es gibt keine Konzepte dafür, wie innerhalb weniger Wochen teils mehrmals in Quarantäne befindliche SuS an ihre Schulbildung kommen. Ja, die Schulen sind offen – man kann sich dort mitbeaufsichtigen lassen und seine Aufgaben in Stillarbeit erledigen, wenn man gerade kein Corona hat oder man bleibt halt zuhause und versucht, über What´sApp selber rauszufinden, wie man an den Lernstoff kommt. Der Wegfall der Masken kann irgendwie noch nicht das einzige Rezept für ein Leben mit dem Virus sein – jedenfalls nicht, wenn das irgendwann mit den Lernlücken und der psychischen Belastung wieder besser werden soll.

Anne
2 Jahre zuvor

Vielleicht deswegen? „Die Krankenhäuser in Deutschland kämpfen während der Omikron-Welle mit einem massiven Personalausfall. „Eine hohe Zahl von positiv getestetem Personal ist für viele Krankenhäuser sehr belastend“, sagt der Präsident der Intensivmediziner-Vereinigung DIVI, Gernot Marx, der „Augsburger Allgemeinen“. „So geben derzeit auch wieder 518 von 1320 Intensivstationen an, in einem eingeschränkten Betrieb zu arbeiten.“( Quelle: n-tv.de). Die Krankenhäuser und Intensivstationen SIND überlastet, eben, weil das eigene Personal reihenweise krank wird. Wie viele von denen haben wohl schulpflichtige Kinder?

Hoogerin
2 Jahre zuvor

@Rüdiger Vehrenkamp
Als alte Halligbewohnerin kann ich nur sagen, Sandsäcke haben uns auf der Warft schon manches Mal in den letzten Jahren gerettet. Kommt halt darauf an, wie hoch der Blanke Hans steigt!
Aber wir stapeln sie halt auf die Warftkante und vor die Türen. Kann ja nicht schaden!
Danach erhöhen wir die Warftkante und hoffen, dass es das nächste Mal reicht und stapeln trotzdem noch Sandsäcke. Ist allemal besser, als die Nordsee zu Besuch im Haus zu haben!

Ich muss da mal was loswerden
2 Jahre zuvor

Äh..wegen der Sandsäcke nochmal: d.h. die kann man sich bei Hochwasser auch sparen oder warum setzt man die jetzt doch ein?

Genau! Weil das Hochwasser irgendwann einmal zurück geht.

Also war da jetzt entweder die Analogie nicht so gelungen oder wir schließen daraus, dass irgendwann mal Corona vorbei ist und wir bis dann die Masken noch tragen und dann nicht mehr? Beides passt nicht so ganz…

Mir reichen aber „Sandsäcke“ die bis zur Omikron Impfung durch halten. Und das können die Masken.

HerrWirfHirnVomHimmel
2 Jahre zuvor

Siehst du Georg, das ist Demokratie.

Toleranz
2 Jahre zuvor

Auch unser Kreiskrankenhaus arbeitet nur noch eingeschränkt. Grund ist nicht der Bettenmangel auf der Intensivstation, sondern
A) die Isolation von Patienten mit Covid auf den Normalstationen (3-Bett-Zimmer können auf vielen Stationen nicht mehr voll belegt werden, wenn es Patienten mit Covid gibt)
B) der Personalmangel. Pfleger/Ärztinnen sind selbst positiv oder müssen positive Familienangehörige – meist Kinder – zu Hause betreuen. Dass sie sich dabei – Booster hin oder her – früher oder später selbst anstecken werden ist so sicher wie das Amen in der Kirche! Kaum ein Erwachsener bleibt noch symptomlos. (Auch Lehrkräfte nicht!)

Viele Menschen ü70 haben inzwischen eine Patientenverfügung, d.h. sie kommen nicht mehr auf die IT (auch nicht mit anderen Krankheiten als Covid-19) sondern werden – palliativ – begleitet, meist in einem Pflegeheim. Da auch dort Personal fehlt, gibt es Morphium und eine Lampe, die buntes Licht an die Decke wirft. Entweder man überlebt aus eigener Kraft oder dämmert halbwegs entspannt (?) hinüber in die nächste Welt. Sie machen Platz in den Krankenhäusern für Menschen, die noch dringend gebraucht werden.

Sissi
2 Jahre zuvor
Antwortet  Toleranz

Danke!
Hoffentlich lesen besonders einige Verharmloser Ihren Beitrag aus dem richtigen
Leben.

Walter
2 Jahre zuvor
Antwortet  Sissi

Schon wieder ein Anspruch: L E S E N
Würde gern noch Perspektivenwechsel hinzunehmen.

Rabe aus NRW
2 Jahre zuvor

Wenn so viele Länderchefs gegen die Lockerungen sind, ist mir unverständlich, warum sie das Gesetz im Bundesrat durchgewunken haben! *großesFragezeichenüberdemKopf*

Ich muss da mal was loswerden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Rabe aus NRW

Das wurde von einigen so kommentiert: „weil wir ohne die neue Regelung noch weniger, nämlich gar nichts gehabt hätten“.

Deswegen haben sie zähneknirschend zugestimmt.

Aus meiner Sicht war das ein perfider Coup der FDP, und geplant so eingefädelt. Man wirft irgendein rechtlich nicht haltbares Konzept als Knochen vor die Hunde, lässt sie darum kämpfen und droht dann damit, selbst diesen Knochen weg zu nehmen, wenn man sich nicht darüber einigt.

Marie
2 Jahre zuvor
Antwortet  Rabe aus NRW

War schlicht Erpressung durch die FDP: unterschreib, oder ab Montag gelten gar keine Maßnahmen mehr.

Ich muss da mal was loswerden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marie

FDP: „der gelbe Ampelschwanz der mit dem deutschen Hund wackelt“

Walter
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marie

Man hat sich die Mehrheit doch nur für eigene Interessen gefügig gemacht.