Warum noch auf Lehramt studieren? Blitzkurs in Pädagogik reicht für den Seiteneinstieg in den Schuldienst

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SCHWERIN. Dolmetscher, Zahnarzt, Staatsanwältin – immer wieder entscheiden sich Menschen aus den verschiedensten Berufen, Lehrkraft zu werden. Die sogenannten Seiteneinsteiger sind in Zeiten von Lehrermangel in den meisten Bundesländern hochwillkommen. In Mecklenburg-Vorpommern sollen ihre Pädagogik-Lücken nun geschlossen werden – mit einem Blitz-Kurs von drei Monaten.

Pädagogik im Schnellkurs: Der Seiteneinstieg verspricht einen flotten Zugang in den Schuldienst. Illustration: Shutterstock

Wer als Seiteneinsteiger in Schulen unterrichten will, soll in Mecklenburg-Vorpommern künftig besser vorbereitet vor die Kinder treten. Von Mai 2023 an sollen alle Bewerber, die einen anderen Beruf als Lehramt vorzuweisen haben, zunächst einen dreimonatigen Grundkurs vor allem in Pädagogik und Didaktik absolvieren, ehe sie zum neuen Schuljahr beginnen, mit den Schülern zu arbeiten. Das kündigte Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) am Donnerstag in Schwerin an.

Ein weiterer Kurs zu 450 Stunden soll jeweils am 1. November starten und die Seiteneinsteiger auf den Berufsstart zum Beginn des zweiten Schulhalbjahrs vorbereiten. Jeder Kurs soll 200 Plätze bieten – das Land investiere dafür mehr als zehn Millionen Euro, sagte Oldenburg. Zum Vergleich: Ein Lehramtsstudium dauert in der Regel fünf Jahre. Dazu kommt dann noch ein Referendariat, das in den meisten Bundesländern anderthalb Jahre dauert.

Die Zahl der Seiteneinsteiger wächst in den meisten Bundesländern seit Jahren, weil zu wenige grundständig ausgebildete Lehrer von den Universitäten kommen. Im vergangenen Jahr etwa war Oldenburg zufolge jede dritte neu eingestellte Lehrkraft in Mecklenburg-Vorpommern ein Seiteneinsteiger oder eine Seiteneinsteigerin. Von allen Lehrern im Nordosten sei es inzwischen gut jeder Zehnte.

Immer wieder gab es in der Vergangenheit Kritik von Eltern und auch von Seiteneinsteigern selbst, dass sie zum Teil pädagogisch unvorbereitet vor Klassen treten mussten und erst später neben der Arbeit qualifiziert wurden. Eine berufsbegleitende Qualifizierung sollen die Seiteneinsteiger künftig auch absolvieren, wie die Ministerin betonte. Dabei müssten sie jedoch nicht die volle Wochenstundenzahl von 27 Stunden unterrichten, sondern bekommen Anrechnungsstunden.

«Wir müssen alle Chancen und vor allem vielfältige Chancen ergreifen, wenn wir die Personalsituation an den Schulen lösen wollen»

Wer einen Masterabschluss hat, kann berufsbegleitend das Lehramt erlangen und auch verbeamtet werden. Voraussetzung dafür sei, dass aus dem Studium zwei Fächer abgeleitet werden könnten, die an den Schulen des Landes unterrichtet werden. Das zweijährige berufsbegleitende Referendariat soll den Lehrerberuf für Seiteneinsteiger attraktiver machen – denn auch dort gibt es einen Mangel an Bewerbern, wie deutlich wurde. Aktuell gebe es 58 Lehrerstellen im Land, die auch nach viermaliger Ausschreibung nicht besetzt werden konnten, sagte Oldenburg.

Wer einen Bachelor-Abschluss hat, erhält die Anerkennung für die Lehrbefähigung künftig bereits nach fünf statt bisher sieben Jahren. Für Seiteneinsteiger mit einem Berufsabschluss seien es mit der Neuregelung sieben statt bisher zehn Jahre.

Die neue Seiteneinsteiger-Verordnung, an der seit Dezember geschrieben wurde, muss noch vom Bildungsausschuss des Landtags abgesegnet werden. Aus der Opposition kam bereits vorsichtiger Beifall. Die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Sabine Enseleit, nannte die Pläne einen Schritt in die richtige Richtung. «Wir müssen alle Chancen und vor allem vielfältige Chancen ergreifen, wenn wir die Personalsituation an den Schulen lösen wollen», sagte Enseleit. «Nur so lässt sich die wenig weitsichtige Bildungspolitik der letzten Jahre ausgleichen.» News4teachers / mit Material der dpa

Meidinger: Schlecht qualifizierte Seiteneinsteiger vor Schulklassen zu stellen, „ist ein Verbrechen an den Kindern“

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lehrer002
1 Jahr zuvor

„Wer einen Bachelor-Abschluss hat, erhält die Anerkennung für die Lehrbefähigung künftig bereits nach fünf statt bisher sieben Jahren. Für Seiteneinsteiger mit einem Berufsabschluss seien es mit der Neuregelung sieben statt bisher zehn Jahre.“
Das ist ja gruselig! Seiteneinsteiger mit einem Master-Abschluss sind trotz der pädagogischen Defizite ja immerhin fachlich „auf der Höhe“. Aber wenn man Leute mit nur einem BA oder Berufsausbildung vor die Klassen stellt, ist ja nicht einmal fachlich auch nur im Entferntesten sichergestellt, dass ein tiefergehendes Verständnis des Schulstoffes im unterrichteten Fach vorliegt.

AndiBandi
1 Jahr zuvor
Antwortet  lehrer002

der war gut! Einfach mal Leistungskurs Mathe wählen und dann Abitur an nem allgemeinbildenden Gymi machen! Dann an die Uni und dort Maschinenbau, E-Technik oder Technische Informatik studieren! Da bringt einem der Leistungskurs vom Gymi auch nix! Ist ne ganz andere Welt und auch ein anderes Niveau in Sachen Mathe! An den Unis beklagen sich die Profs über fehlenden Kenntnisse in Mathematik und Physik! Müssten nicht die Lehrer diese Kenntnisse vermitteln? Scheint nicht so! Oder liegt es am Lehrplan?
Aber hauptsache gegen motivierte Quereinsteiger hetzen und denen mangelndes Fachwissen unterstellen!

Fakten sind Hate
1 Jahr zuvor
Antwortet  AndiBandi

@Andi:
Im Kern stimme ich Ihnen zu, würde es aber noch weiter auf die Spitze treiben.

Fachlich würde m.E. der Bachlor in den Naturwissenschaften (Mathematik, Physik) durchaus ausreichen. Die Didaktik- und Erziehungswissenschaftsveranstaltungen halte ich aber überbewertet. Als ob jemand, der ein paar Wochenstunden Ardono im Plenum diskutiert hat, sogleich ein besserer Lehrer wäre.

AndiBandi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Was das fachliche Them angeht, haben Sie recht! Aber zuviele Lehrkräfte können meiner Meinung nach den Lehrstoff nicht wirklich gut vermitteln! Da müsste man ansetzen, aber nicht indem man die Didaktik Experten befragt, die selber nie vor ner Klasse standen…..

Mthy
1 Jahr zuvor
Antwortet  AndiBandi

Ich habe Mathematik studiert (Bachelor) und unterrichte seit 2020 in verschiedenen Klassen. Selbstlob stinkt, aber ich sehe wie überglücklich die SuS mit mir sind.
Andere Fachlehrer berichten wie viele Lehrer Mathematik fachfremd unterrichten. Ist das besser? Mathematik LK und ein Bachelor in Mathematik ist mehr als ausreichend für die SuS bis zur 13. Klasse.
Wie viele LuL kennt man, die trotz des Lehramt-Studiums den SuS nicht wirklich etwas beibringen können? Zudem würde ich mit einem Master in Mathematik nicht in der Schule sein. Dies betrifft auch Physiker und Chemikanten. Die momentane Situation + die „teils“ unerzogenen SuS. Hinzu noch eine stetig anwachsende Eltern-Generation, die alles besser wissen. Inklusion an Schulen + Flüchtlingswellen.

Niemand würde wirklich Lehramt zu Ende studieren, wenn in den ersten Semestern mehrere Praktika absolviert werden müsste.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mthy

„Niemand würde wirklich Lehramt zu Ende studieren, wenn in den ersten Semestern mehrere Praktika absolviert werden müsste.“ Doch. Ich und die anderen „LuL“, die in Thüringen studiert haben. Auch wenn Sie es nicht glauben mögen, aber es gibt tatsächlich Leute, die sich voll und ganz für den Lehrerberuf interessieren. Mit allem drum und dran. Und ihn nicht als Verlegenheitslösung sehen, weil sie keinen Master haben…

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

… und die schon vor Jahren Praktika in den ersten Semestern absolvierten.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mthy

… Ihr Post veranschaulicht sehr gut, dass der Lehrerberuf für Sie eine „Resterampe“ mangels attraktiverer Alternativen ist. Darüber sollte die Politik mal nachdenken, in Bezug auf die Motivation und Haltung so einiger Quereinsteiger – sowie auch bezüglich der Attraktivität des Lehrerberufs. Das Ganze sollte einem zu denken geben.

Anna
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mthy

Meine Kinder sind zwar noch nicht in der Schule, aber ich befürchte sehr eine Mutter zu werden, die es besser weiß aufgrund der geringen Anforderungen an den Lehrerberuf, weil es fachlich wohl so sein wird. Es gibt halt dann einfach unzählige Eltern, die besser gebildet sind wie die Lehrer…. Andererseits denke ich auch, dass sich motivierte Leute bewerben werden und eine gute Arbeit machen werden und sich dann auch reinhängen und eventuelle Defizite aufholen.

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  AndiBandi

Auch Quereinsteiger müssen sich nach dem Lehrplan richten. Was soll da für die Unis besser werden?

Und ob so ein „Mathematisch-technischer Assistent“ (wohl die Krone der durch eine bloße Berufsausbildung mathematisch Ausgebildeten) wirklich besser ist als eine Lehrkraft mit 8 Semester mathematischen Fachstudium? So ein „Mathematisch-technischer Assistent“ kennt vielleicht höchstens die „Youtube-Universität“…

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  AndiBandi

Erstens: Die fachliche Vorbereitung auf ein naturwissenschaftliches Studium gibt es nicht mehr, weil der Lehrplan Mathematik um alles entschlackt wurde, was ansatzweise Mathematik ist.
Zweitens: Der Bachelor in MINT ist im Vergleich zum Diplom von früher nur ein besseres Vordiplom. Außerdem muss sich der Stoff über mehrere Jahre setzen und reifen. Das ist in sechs Semestern Bachelor-Punktesammeln nicht möglich.
Drittens: Formal ist der Master halbwegs vergleichbar mit einem geringfügig abgespecktes Diplom.

Heinz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Viertens: ein Lehramtsstudium ist mindestens vergleichbar mit einer Promotion…
Hey, runter vom hohen Ross!

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Heinz

Das Lehramtsstudium ist aufgrund der zwei Fächer bestenfalls vergleichbar mit zwei halben Mastern. Damit braucht man sich in der freien Wirtschaft nicht zu bewerben. Das hohe Ross ist also bestenfalls ein kleines Pony, das Staatsexamen ohne Promotion noch nicht einmal das.

Mthy
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Würde gerne auch auf Diplom studieren… unzählige versuche 🙂 Irgendwann wird’s schon funktionieren, stimmts?

Nähbiene
1 Jahr zuvor
Antwortet  AndiBandi

Hallo sehr tolle Bemerkung,
nicht alle Seiteneinsteiger haben fehlendes Fachwissen in Didaktik und Pädagogik, sie haben Z.B Lehrlinge ausgebildet, die dann das
gesellschaftliche Leben am laufen halten.
Sie bringen bodenständigen Fachwissen mit, was im richtigen Leben erprobt ist . Was brauchen den unser Kinder ? Nicht nur das Theoretisch Wissen, wo findet denn die Anwendung in der Praxis statt?
Es gibt keine Handwerker mehr ? Warum, weil in den Lehrplänen dafür keine Stunden und vorallen Fachpersonal vorgesehen ist. Schade, dass die Seiteneinsteiger nur ausgebremst werden und ihre Berufserfahrung mit Wissen und umsetzen wichtiger Kompetenzen einfach abgesprochen wird.
Schade mit sollen Diskussionen werden die motivierten Seiteneinsteiger auch nicht mehr

Emil
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nähbiene

Ihr Kommentar ist der beste Beweis, dass Sie eben keine Ahnung haben. Lehrlinge und Schulklassen sind völlig verschiedene Dinge. Aber nur ran an die Klasse, wer nicht hören kann, muss fühlen….

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor

In Sachsen-Anhalt ist es ähnlich: Die Sonderausschreibung vom 1. Juni spricht Bände. Leider scheint dies aus Sicht des Kultusministeriums die einzige Möglichkeit zu sein, weitere Kolleg/innen ins Boot zu holen. Keiner denkt an die angemessene Bezahlung der Grundschullehrer/innen nach A13.

Last edited 1 Jahr zuvor by Grundschullehrer
Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Der Mangel ist keine Frage der Bezahlung, sondern der gesellschaftlichen und schulpolitischen Entwicklung geschuldet. Schafft wieder lernorientierte Halbtagsschulen an und der Lehrermangel wird verschwinden.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

„Lernorientierte Halbtagsschulen“ – was genau verstehen Sie denn darunter? Die Grundschulen in den deutschen Großstädten sind bereits mehrheitlich Ganztagsschulen. Der Trend geht ganz klar zur Ganztagsbetreuung, um Beruf und Familie zu vereinbaren. Der Mangel an den Grundschulen ist ganz klar eine Frage der Bezahlung.

Fakten sind Hate
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Der Trend geht sicherlich in diese Richtung. Jedoch zeigt sich immer häufiger, dass die Vereinbarkeit der Familie und Beruf nur ein Scheinargument ist.
Auf der einen Seite werden die Kinder zu hause weniger erzogen und bereiteten in Folge dessen in der Schule häufiger Probleme.

Auf der anderen Seite mutieren Ganztagsschulen zu Aufbewahrungsstätten mit künstlich langgezogenen Unterrichtseinheiten.
Die Schüler lernen dabei nicht viel mehr Inhalte als noch vor ein paar Jahren, müssen dafür aber länger im Unterricht bleiben. Hausaufgaben werden nicht in Ruhe zuhause erledigt, sondern in einem lauten Klassenraum. Erschöpfte Kinder können sich nur an den wenigsten Schulen aus der Gemeinschaft zurückziehen.

Am Rande der Schulen sterben Vereine, die keinen Nachwuchs mehr finden. Sollen dir doch in die Schulen gehen, argumentieren Sie? Dafür fehlt neben dem Vereinspersonal, welches bis 17Uhr selbst auf der Arbeit ist, auch die zweckmäßigen Räumlichkeiten.

Für mich ist die Ganztagsschule des hiesigen Modetrends ein gesellschaftlicher Zerfall.

Heinz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Es kann nicht jedeR LehrerIn sein und genug Zeit und Geld haben, sich um die schulischen Belange der Kinder zu kümmern. Ein bisschen Perspektivenwechsel wäre hier angebracht.

Maren
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Prima Kommentar, der mir aus der Seele spricht!
Die Ganztagsschule ist eine politische Mogelpackung mit ebenso falschen Versprechungen für das angebliche Wohl der Kinder wie die Inklusion.
Die angebliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist in der Tat nur ein Scheinargument, um nicht zu sagen: eine Lüge.

Bei der Inklusion besteht die Lüge in der moralischen Begründung. Äußerliche „Ausgrenzung“ will man angeblich vermeiden und schafft doch in Regelschulen eine tägliche innere Ausgrenzung, die für Betroffene und Mitschüler weitaus sicht- und spürbarer ist als der getrennte Unterricht in Föderschulen.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maren

Aha, also sperren wir sie weg, damit sie nicht merken, dass sie nicht dazu gehören anstatt eben genau daran zu arbeiten?

Philologin vom Dienst
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Die Idee der Inklusion ist ja grundsätzlich super, aber in D wurde die Umsetzung nie richtig angegangen. Kostet ja Zeit und Geld, auch Personal, was wir nicht haben.
Bei uns ist der Inklusionsgedanke leider nur vorgeschoben, damit soll einfach nur Geld gespart werden!

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

„Lernorientierte Halbtagsschulen“ sind Orte, wo Bildung und Leistung wieder wertgeschätzt werden. Das Anforderungsprofil ist mittlerweile teilweise so flach, dass halbwegs vernunftsbegabe Kinder und Jugendliche intellektuell komplett unter ihren Möglichkeiten fahren und die Dauerganztagsschule als zeitlupenartige Zumutung erleben. Wer gerne auch ein Nachmittagsangebot wahrnehmen möchte, gerne. Doch vielen Heranwachsenen bringen in Ruhe zu leistende Hausaufgaben und eigenverantwortlich zu gestaltende Freizeit viel mehr. Und nein, sie daddeln nicht alle nur.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Hach, wär das schön!

Schule ein Ort des Lernens (und des Lebens natürlich), aber eben auch – des L e r n e n s!

Fakten sind Hate
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Ich bin auch sehr traurig. Keiner denkt an die armen Mangelfachlehrer (Mathematik, Physik, Informatik), welche freiwillig an den hiesigen Brennpunktschulen arbeiten.

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Wer sollte sich das als Mathematiker,. Physiker oder Informatiker auch freiwillig antun? Die Industrie zahl bei deutlich weniger Stress für diese Leute viel besser. Wer sich trotzdem „Brennpunktschule“ antut, ist entweder verrückt oder ein hoffnungsloser Idealist / Träumer / Weltverbesserer…

Realist
1 Jahr zuvor

Jeder der heute noch auf Lehramt studiert, hat offensichtlich nicht mehr alle Tassen im Schrank…

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Wer stellt sich schon gerne vor Klassen, die teils gar nicht mehr registrieren, dass überhaupt ein Lehrer anwesend ist.

Nucatino
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

… woran aber in den allermeisten Fällen die Lehrer selbst schuld sind. Es gibt an jeder Schule Beispiele, wo Lehrer ihre Schüler, sogar die schlimmsten, doch im Griff haben!

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nucatino

Dass es gute und schlechte Lehrer gibt, ist bekannt. Leider sind durch gesellschaftliche aber auch schulsystemische Defizite vielerorts Gemengelagen entstanden, die bisweilen eben nicht mehr beherrschbar sind. Und auch in noch halbweg funktionierenden Klassen, gibt es immer mehr Probleme. Wenn beispielsweise alle Eltern ihre Sprösslinge auf dem Gymnasium anmelden können, entstehen Lerngruppen, in denen die einen komplett überfordert, die anderen massiv gelangweilt sind. Anna-Sophia muss eben nicht zum 20zigsten Mal das Sitzen im Sitzkreis üben und ist schlicht schwer genervt, dass beim 21zigsten Mal erneut diverse Mitschüler ihr Arbeitsmaterial nicht dabei haben. Am Ende gibt es kein Gehirnfutter und auch sie schaltet mehr und mehr ab bzw. fängt an zu stören. Und das läuft mittlerweile fast überall als Ganztagsprogramm.

Philologin vom Dienst
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Genau das hatten wir bereits in der Grundschule: Unser Kind begann genau deswegen, sich in der Berliner Grundschule (6 Jahre) in der 4. Klasse langsam zu verweigern („Kopfweh / Bauchweh, hol mich ab“ sowie „Nein, ich mache keine Sonderaufgaben, ich will auch in den Freizeitraum“). Die Klasse war viel zu heterogen, Lehrkräfte überfordert, kein konzentriertes Arbeiten möglich.
Es hätte übrigens nach der 2. eine Klasse überspringen sollen, dann wäre die Klassenlehrerin es los gewesen. Da das Kind aber bei der Einschulung noch nicht mal sechs war (damals wurde der gesamte Jahrgang eingeschult, inzwischen zum Glück zurückgenommen), haben wir uns das nicht aufschwatzen lassen.
Das Kind ging dann nach der 4. auf ein grundständiges Gymnasium (also von Klasse 5 bis 12) und machte dort Abi.
Die Theorie bei der Inklusion ist ja toll, die praktische Umsetzung in D aber mehr als mangelhaft.

Sabine Friedel
1 Jahr zuvor

Was für eine dumme Überschrift für den sinnvollen Beitrag und das nachvollziehbare Vorgehen. (Dreimonatige Einstiegsfortbildung für Seiteneinsteiger machen wir in Sachsen seit 2019)

Last edited 1 Jahr zuvor by Sabine Friedel
Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sabine Friedel

Bitte zum Verständnis: Sie finden den Beitrag, also die Thematisierung „sinnvoll“, das Vorgehen der Miniqualifizierung „nachvollziehbar“- aber nicht sinnvoll? Oder doch? Bitte präzisieren!

Wiebke
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sabine Friedel

Mit Überschriften werden Meinungen gemacht. Das weiß man nicht nur in der Redaktion der der BILD-Zeitung.
„Dumm“ sind Überschriften also nicht, sondern eher raffinierte Leser-Beeinflussung.

Robert
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Natürlich verbindet jede Redaktion mit ihren Überschriften eine Absicht. Ich verstehe nicht, warum Sie sich dazu so naiv äußern.
 
Schon vor 30 Jahren habe ich im Deutschunterricht als Schüler die verschiedenen Funktionen von Artikel-Überschriften kennenlernen dürfen. Wir Schüler mussten geeigneten Zeitungsartikeln vorgegebene Überschriften für vorgegebene Zwecke geben. Danach durften wir dann selbst Überschriften formulieren, deren Absichten die Mitschüler erkennen mussten…
 
Diese Deutschstunden waren für uns alle höchst spannend. Wir lasen voller Aufmerksamkeit und Interesse, was sonst bei Weitem nicht immer der Fall war. Ich denke, wir alle oder doch die meisten von uns haben damals sehr viel über Lesen und Schreiben von Artikeln und Überschriften gelernt. Auch rhetorische Fragen, die News4teachers auffallend gern verwendet, kamen dabei nicht zu kurz.
 
Sie sagen: „Überschriften auf News4teachers sollen nicht nur ein Geschehen abbilden, sondern auch schon mögliche Folgewirkungen aufzeigen.“
Liebe Redaktion, jeder Journalist kann doch ein Geschehen mit seiner persönlichen Perspektive anreichern, den Dingen mit seiner Wortwahl einen bestimmten Drall geben, er kann unterschiedliche Schwerpunkte setzen, bei News4teachers ist es eindeutig Coronna,…usw.
Bei den „möglichen Folgewirkungen“ kann er seiner eigenen Meinung erst recht Geltung verschaffen. Hier sind persönliche Spekulationen und Werturteile gang und gäbe.
 
Das alles gehört zum Journalismus und zu Redaktionen. Dass die Hörer und Leser auf diese Weise massiv beeinflusst werden, steht doch außer Frage und sollte auch nicht bestritten werden. Dadurch bilden sich verschiedene Meinungen und das macht letztlich auch die Meinungsvielfalt im Journalismus aus.
 
Ich verstehe nicht, warum Sie sich so schwer tun, Selbstverständliches im Journalismus zuzugeben und sich mit spöttischen Bemerkungen wie „Welchen geheimen Plan, meinen Sie, verfolgen wir denn?“ dagegen wehren.

celanon
1 Jahr zuvor

Aber wenn man sich die „pädagogischen Fähigkeiten“ der neuen Lehrer anschaut, dann braucht man dieses Pädagogik-Studium nun auch nicht. Das Einzige, was ihnen einfällt, wenn Kinder Probleme haben, lautet: Klärt das unter euch. Und wenn sie den Unterricht stören, stellen sie sie maximal vor die Tür. Fertig. Der Klassenlehrer soll dann „machen“, dass sich das Kind auch beim Fachlehrer im Unterricht benimmt. (Nur wenn er es selbst nicht schafft, wer „macht“ das dann?)

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  celanon

Und wenn man sich die Unfreundlichkeit mancher Verkaufspersonen anschaut, braucht es die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmenschen nun auch nicht. Und wenn man sich die „medizinischen Fähigkeiten“ so mancher Ärzt:innen anschaut, dann braucht man dieses Medizinstudium nun auch nicht. Aber wenn man sich die……..

Braucht es noch weitere Totschlagargumente?

Nucatino
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Die pädagogischen Fähigkeiten des Lehrers entscheiden darüber, ob Unterricht die Chance hat zu gelingen. (Seine methodischen Fähigkeiten entscheiden dann darüber, ob Unterricht tatsächlich gelingt.)

Inwieweit trifft das jetzt auch auf Verkäufer und Ärzte zu? Erklären Sie bitte.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nucatino

Wenn Sie eine Lehrperson sind, Abitur und Studium absolviert haben, dürften Sie die Intention der Gestaltung des Posts durchdringen. Die Bitte um Erklärung ordne ich deshalb einer flüchtigen Lektüre zu und komme ihr selbstverständlich nicht nach.

Wiebke
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Ehrlich gesagt: Mein Studium hat mich eher gelehrt, in illusorischen Bahnen zu denken, anstatt mir zu zeigen, womit ich in der Praxis konfrontiert werde und wie ich mich am besten darauf einstelle.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Wiebke

Dann haben Sie entweder für sich die falschen Veranstaltungen gewählt oder nicht den richtigen Anspruch bzgl. eigener beruflicher Professionalisierung.
Pragmatisch in der Schule zu agieren, mag durchaus erfolgreich sein, doch dazu würde es in der Tat keine akademisch gebildeten Menschen brauchen. Dann wäre Lehrkraft mit Recht ein Aushilfsjob für jede:n.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Dann haben aber seeehr viele „die falschen Veranstaltungen gewählt“.

Sowohl das Studium, als auch das Referendariat sind an vielen Stellen fragwürdig. Besonders das Referendariat gehört mal angepasst.

Mit dem Alltag hat das nunmal oftmals sehr wenig zu tun, was man in diesen „Veranstaltungen“ lernt.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

Ok, wenn das Konsens ist, stampfen wir’s ein. Alle machen die Miniquali und schauen, wie sie klarkommen.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Das haben jetzt Sie daraus als Konsequenz gelesen.

Ich habe geschrieben, dass es angepasst gehört. Also sinnvoller gemacht.
Kostet wiederum Zeit und Geld aber so ist das halt mit qualitativ hochwertigen Ausbildungen und Sachen oft.

jpw
1 Jahr zuvor
Antwortet  celanon

„der neuen Lehrer“ – kennste einen, kennste alle. Oder was? Wie dumm und/oder überheblich muß man eigentlich sein, um so undifferenziert ein Urteil über eine Gruppe Menschen öffentlich auszubreiten.
In meinem Erfahrungsbereich jedenfalls (Berufsschule) waren schon etliche Seiteneinsteiger dabei, die den gestandenen grundständig ausgebildeten Lehrkräften auch ohne pädagogische „Zusatzbesohlung“ durchaus einiges voraus hatten (Fachkenntnis, Engagement, Motivation, päd. Talent …). Es gab natürlich auch einige, die mit dem Seiteneinstieg scheiterten. Wenn ich aber auf mein Studium zurückblicke, dann sind von denen, die da anfangs mal dabei waren, zum Schluß auch nur 2/3 in Schulen angekommen.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor

Die Schullandschaft wird sich massiv verändern, das zeichnet sich ab, ist aber eher dem Lehrermangel als der Vernunft geschuldet. Mag sein, dass es etliche Bewerber gibt, die durchaus gute Lehrer abgeben. Aber wie ich unser KuMi kenne, bringt es das wieder nicht so gut auf die Reihe. Wenn ich schon höre: „alle Bewerber, die einen anderen Beruf als Lehramt vorzuweisen haben“. Die können also in 3 Monaten, was wir in 7 Jahren gelernt haben? Entweder ist das ein Armutszeugnis für das Lehramtsstudium und Referendariat, oder ein Schlag ins Gesicht für jeden gut (?) ausgebildeten Lehrer. Vor allem für diejenigen, die mangels Bedarf auf die Straße gesetzt wurden. Durch diese kurzsichtige Handlungen hat man viele gute Lehrkräfte verloren, die jetzt fehlen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass die Qualität in der Schule sehr leiden wird, aber Hauptsache die Zahlen stimmen wieder.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Seien Sie ehrlich: ein Fachstudium brauchen Sie in der Sek 1 nicht wirklich. Viel entscheidender ist, ob und wie Sie mit Schülern umgehen können. Leider kann man auch das nicht komplett lernen.

Nucatino
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

@Ron, so ist es! (beides)

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Wieder falsch. Genau DAS – nämlich Fachwissenschaft, Fachdidaktik und Methodik sowie Pädagogik lernt man im Lehramtsstudium und Ref. Der Lehrerberuf ist ein Beruf mit Studium und Ausbildung (Referendariat). Und das ist auch gut so. Die Defizite, die die Schnelleinsteiger mitbringen, müssen dann die ausgebildeten Lehrer auffangen.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Welche „Fachwissenschaft“ benötigen Sie in der Sek 1, dass Sie dafür studieren müssten? In meinen Augen recht wenig. Deutsch, Englisch, Mathe, Erdkunde, Geschichte, Religion, Kunst, Anwendungsinformatik, Biologie. Das sind doch im Wesentlichen alles Basics, die man sowieso drauf hat oder sich kurzfristig aneignen kann. Chemie und Physik brauchen in der Tat Einarbeitung. Pädagogik und didaktisches Verständnis sind wichtig. Ich habe aber meine Zweifel, ob die derzeitige Richtung nicht Teil des Problems an unseren Schulen ist.

Kathrin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Kann ich nur unterstreichen! Kleines Beispiel:
Ein Vertretungslehrer (Referendariat in Deutsch und Sport am Gymnasium nicht geschafft, für die Grundschule reicht es dann ja noch) kommt in der dritten Schulwoche mit in mein erstes Schuljahr. Sehr erfreulich: es gibt bereits drei Kinder, die in der dritten Schulwoche beginnen, relativ vollständig Wörter zu durchgliedern. Ich bitte den Kollegen, diese Kinder in den Nebenraum zu begleiten, wo sie Worte zu selbst ausgewählten Bildkarten (deshalb nicht nur lautgetreue Wörter) aufgeschrieben haben. Er soll mit den Kindern die Silben schwingen und mit den Kindern überprüfen, ob in jeder Silbe ein Vokal ist. Die Arbeit ist vom Umfang sehr überschaubar, aber der Kollege kommt mit seinem Trüppchen nicht zurück. Am Ende der Stunde tauchen sie wieder auf und auf meinen fragenden Blick hin erklärt der Kollege, die Kinder hätten ja derart viele Rechtscheibfehler gemacht, dass sie sehr viel Zeit fürs Berichtigen gebraucht hätten. Das fand ich für die dritte Schulwoche „ambitioniert“. Fachwissenschaftliche und didaktische Kenntnisse wären da gar nicht unnütz gewesen.
Ich hatte dann mein Tun, die durch diese anstrengende Aktion demotivierten Kinder wieder zum freudvollen Schreiben zu bringen.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kathrin

Wie hatten mal das „Vergnügen“ eine abgeordnete Gymnasialkollegin betreuen zu dürfen (Grundschule mit sozial eher schwierigem Einzugsgebiet). Sie hat sich in der damals 2. Klasse auch gleich auf die Rechtschreibung gestürzt, war aber mit der Klassenführung, Methodik und Didaktik (Stichwort „Inklusion“) in der Grundschule einfach nur völlig überfordert.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kathrin

@Kathrin und Grundschullehrer, die Gymnasiallehrerausbildung ist nun mal ganz anders gelagert als die der Grundschullehrer, Lehrer sind nicht für beliebige Schularten austauschbar, das wissen wir, aber unsere Dienstherren offensichtlich nicht. Die suchen händeringend nach Notlösungen, und die fruchten in der Schulbildung eben nicht, weil Schüler kein Produkt und kein Verwaltungsdokument sind. Die Weltfremdheit der Politiker schlägt immer mehr zu, und gravierende Fehler aus der Vergangenheit schlagen zusammen mit der Unterfinanzierung nun zu Buche.
Bei diesem Delemma sollten wir Lehrer, egal aus welcher Schulart, nicht unbedingt aufeinander losgehen und abschätzig von anderen reden, sondern eher zusammenhalten, denn der Fehler liegt im System, nicht bei den Lehrkräften. Gegenseitige Herabwürdigungen bringen uns nicht voran. Und ja, ich kenne die abschätzige Meinung etlicher Gymnasiallehrer den anderen Schularten gegenüber, das ist genauso wenig in Ordnung und sollte der Vergangenheit angehören. Stattdessen Zusammenhalt gegen eine untragbare Bildungspolitik.

Philologin vom Dienst
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Ich stimme zu, wir müssen zusammenhalten. Dennoch kann es nicht sein, dass fach- bzw. schulformfremdes Personal uns Gelernten die SuS verschreckt, statt sich mal vorab in die Klientel einzudenken.
In der 3. Schulwoche erstmal alle Rechtschreibfehler berichtigen (anstatt einfach mal umzusetzen, was die gelernte Lehrkraft aufgetragen hatte) – ich fasse es nicht.

Palim
1 Jahr zuvor

Es ist häufiger so, dass den Gering-Qualifizierten noch dies und das zum Thema einfällt, statt das zu übernehmen, worum sie gebeten werden. Manche husche durch die Stunde, nehmen nur die ganz Fitten im Unterrichtsgespräch dran oder lassen es gleich ganz aus und präsentieren die Ergebnisse.

Anschließend kann man dann einen Exkurs einpflegen oder die Reihe gleich überplanen, weil die zu erarbeitende Erkenntnis vorweggenommen und vorgegeben wurde und mühsam auf andere Weise sowohl die zu erlernenden Herangehensweisen wie auch die Hintergründe der Inhalte erneut erarbeitet werden müssen, damit die Kinder es verstehen, worum es geht.

Nach 10 Jahren Lehrkräftemangel und vielen verschiedenen Personen, die ausgeholfen haben, hat man einiges erfahren, auch Positives, und bekommt eine Vorstellung davon, was andere unter „Unterricht“ verstehen.

Nähbiene
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Falsch ,weil jeder Seiteneinsteiger ja seine Stunden ALLEIN halten darf. Und nach Rahmenlehrplan vorbereiten muss . Es gibt keinen ausgebildeten Lehrer der das ausbadet! Ich stehe seit mehr als einem Jahr vor verschieden Klassen . Disziplinprobleme hab ich nicht ,einen abwechslungsreichen Unterricht, fachübergreifend mach ich.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Welche persönliche Erfahrung veranlasst Sie zu einer solche Aussage?

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Mein Beitrag mag für Sie etwas provokant klingen, sollte aber nicht in die Richtung verstanden werden, dass der Beruf des Lehrers einfach sei und keine fundierte Ausbildung verlangen würde. Das Gegenteil ist der Fall. Die Überakademisierung ist aber der falsche Weg. Das kritisiere ich auch an Plänen, Erzieher, Hebammen und Krankenpfleger studieren zu lassen. Das löst keine Probleme, sondern schafft noch neue. Und wenn sie ehrlich sind, wissen Sie auch, dass man für Kreisberechnung, Present Perfect, die Anatomie der Frösche und den Abfallkreislauf kein fachwissenschaftliches Studium braucht. Ich sage sogar erneut ganz provokant: wer das erst studieren muss, der gehört gerade nicht in die Schule.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Es geht im Studium nicht in erster Linie um Inhalte, sondern um Grundlagen wissenxschaftlichen Arbeitens, es werden Denkprozesse angeregt und Horizonte erweitert, das alles bahnt dann, mit individueller Ausprägung und individuellem Engagement, die Lehrbefähigung des Lehrers. Inhalte werden dann „reingepackt“, wobei auch die Grundlagen voehanden sein sollten. Mich regt es unendlich auf, wenn ich höre „das brauche ich später in meinem Beruf doch nie wieder.“ Wer weiß denn so supergenau, was man später (beruflich oder privat) noch braucht und welche Gedankengänge einmal vermitteltes Wissen voranbringen? Ansonsten könnten Roboter all unsere Jobs übernehmen …: „Input — Output“, genauestens geregelt.
Ich jedenfalls bin froh um mein wissenschaftliches Studium, auch wenn ich dass meiste davon nicht mehr unmittelbar gebrauchen kann. Aber es hat mich in vielen anderen Dingen weitergebracht.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Zum Eingangsstatement: NEIN!!!

Chris
1 Jahr zuvor

Ich kann als gestandener Lehrer auch nur jedem empfehlen den Seiteneinstieg zu nutzen und nicht die originäre Lehrerausbildung zu durchlaufen. Der Seiteneinsteiger hat folgende Vorteile:

– Er muß den Vorbereitungsdienst/das Referendariat nur mit der Note 4 bestehen und hat die Stelle sicher. Der originäre Referendar muß sich anschließend mit seinem 2. Staatsexamen noch einmal bewerben mit der Gefahr dank schlechter Noten nicht genommen zu werden.
– Der Seiteneinsteiger bekommt gleich vom ersten Tag an ein volles Angestellten-Gehalt, während der Referendar mit Anwärter-Bezügen abgespeist wird.
– Sollte der Quereinsteiger nicht bestehen, hat der Arbeitgeber für ihn zumindest in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt und so bekommt er Arbeitslosengeld 1, während der Referendar als Beamter auf Widerruf nicht sozialversichert ist und gleich auf Hartz 4 durchschlägt.

Dies schreibt jemand, der sich sein Dipl.-Zeugnis als 1. Staatsexamen hat anerkennen lassen, um dann regulär als Referendar das 2. Staatsexamen zu machen, mit Note 2,3 abgeschlossen hat und nicht übernommen wurde, weil der Quereinsteiger an der gleichen Schule mit der gleichen Fächerkombination die Stelle mit Note 4 (OBAS) sicher hatte. Der Quereinsteiger war ja schon eingestellt. Ich war so dumm, daß ich mich mit dem 1. Staatsexamen beworben habe und nicht das Staatsexamen habe einfach unter den Tisch fallen lassen, um mich mit dem Dipl.-Zeugnis zu bewerben.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Chris

In Sachsen-Anhalt ist es auch so. Ein Lehramtsanwärter, der sich durch eine siebenjährige Ausbildung gekämpft hat und ganz am Ende durch die Prüfung fällt, guckt in die Röhre. Dafür kann ein Bachelor-Absolvent jetzt Lehrer werden, wenn das Fach („Neigungsfach“) irgendwie passt. Mir tun vor allem die Kinder und Eltern leid. Als Lehrervater kann ich den Schlamassel ja noch irgendwie ausgleichen. Aber was machen Eltern, die das nicht können?

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

„Aber was machen Eltern, die das nicht können?“

Die schimpfen dann auf die „faulen Lehrer“ und unterscheiden nicht zwischen Quereinsteigern und konventionell ausgebildeten Lehrern. Und Politiker werden das sofort ausnutzen um für das „faule Pack“ entweder die Unterrichsverpflichtung zu erhöhen oder den Reallohn zu senken (funktioniert besonders gut bei 8% Inflation und Nullrunden)

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Sie meinen also, dass die Politik als „Gewinner“ aus der ganzen Misere hervorgehen könnte? Ich glaube daran nicht ganz so, wenn man sich mal das Beispiel von Frau Gebauer in NRW anschaut. Die Eltern werden das Spielchen nicht mehr unendlich lange mitspielen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Da bin ich mir leider nicht so sicher. Die wollen ihre Kids betreut wissen – bei guten Zahlen.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Chris

Solche „Feinheiten“ hat unser Dienstherr nicht im Blick. Da wird es Rechtsstreitigkeiten hageln und der Motivation der „üblichen“ Lehrer gibt man einen weiteren Dämpfer. Man hat das Gefühl, die Verantwortlichen versuchen verzweifelt, aus dem Strudel der sich häufenden Fehler heraus zu rudern und geraten immer tiefer hinein. Bloß keine Fehler zugeben, und für pädagogisch sinnvolle Maßnahmen reicht weder das Geld noch das Verständnis. Ich bin so froh, dass für mich bald Dienstschluss ist, das ist alles nur noch schwer zu ertragen

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Chris

„Ich war so dumm…“

Dummheit gehört ja auch bestraft. Und immer mehr Studienanfänger wollen nichtg die Dummen sein und sagen sich gleich zu Studienbeginn:

„Lehramt? Ich bin doch nicht blöd!“

Georg
1 Jahr zuvor

Die Zielgruppe sind ja die Naturwissenschaftler, die Zielschulen aufgrund der 27 Wochenstunden Unterricht vermutlich

Georg
1 Jahr zuvor

Dieses Angebot richtet sich in erster Linie an Naturwissenschaftler an Grundschulen oder Sek I Schulen ohne Oberstufe. Warum sollen die sich das bei der Bezahlung, der Ausstattung, den Arbeitsbedingungen und der „Kundschaft“ (Schüler und Eltern) antun? Selbst in Mecklenburg Vorpommern und bei Verbeamtung sollte es für Naturwissenschaftler bessere Jobs geben.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Wo steht, dass es um NaWi geht?
Wenn 1/3 der neuen Lehrkräfte Quer- und Seiteneinsteiger sind, wird es nicht immer um Na Wi gehen, auch Menschen mit diesem Studium, selbst Bachelor, stehen ja nicht auf der Straße und warten auf den Schulbus, der sie einsammelt.

Die ausgeschriebenen Stellen müssen leer laufen, das können bei schulscharfen Stellen und im Flächenland auch ganz andere Fächer sein.
In NDS werden Stellen vorher noch einmal umgewidmet, auch im Hinblick auf noch zur Verfügung stehende Lehrkräfte, zumal die Übernahme weiterer Fächer in den GHR-Schulen üblich ist. Trotzdem kann man Stellen nicht besetzen…, selbst wenn man Deutsch-beliebig ausschreibt (beliebig-beliebig gibt es nicht), findet sich niemand.

… davon abgesehen versuchen die Länder zum einen, zu retten, was noch möglich ist, um irgendwelche Personen vor die Klassen stellen zu können, damit es nach Unterricht aussieht,
dabei ist es offenbar gewünscht, Aushilfen für geringeres Gehalt die Aufgaben der Lehrkräfte übernehmen zu lassen – so spart man weiter in der Bildung und trägt zur Deprofessionalisierung bei, es gibt ja weitere Länder, die sich offensichtlich um eine verkürzte Ausbildung aussprechen.

lehrer002
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Das verstehe ich sowieso nicht, warum in NDS nicht beliebig/beliebig ausgechrieben werden darf. Da ja in NDS viele nicht MA und DE studiert haben, schließt man mit Deutsch/beliebig oder Mathe/beliebig ja schon je die Hälfte bei Grundschulstellen aus… In NRW ist es üblich, für GS-Stellen beliebig/beliebig auszuschreiben, teils auch für HR.

Andre Hog
1 Jahr zuvor

Was sagt der Mann, der bis zur Oberkante Unterlippe in der Jauchegrube steht??

„Macht bloß keine Wellen, macht bloß keine Wellen!!“

Diesen Eindruck machen die fast panischen Maßnahmen der einzelnen KuMis zur Bekämpfung des LuL-Notstandes.

Last edited 1 Jahr zuvor by Andre Hog
Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Diesen Kommentar empfinde ich als wirklich sehr schlicht, stillos, sogar schmacklos! Nicht sachdienlich oder zielführend!
In welchen „sprachlichen und inhaltlichen Niederungen“ sollen wir uns denn bewegen?
Derartige Äußerungen fallen aber ja in erster Linie auf den „Sender“ zurück, disqualifizieren ihn ja selbst, was mich dann doch mit gewisser Genugtuung erfüllt.

D. Orie
1 Jahr zuvor

Als Denkspiel: Wie sähe es aus, wenn man das auch für Chirurgen einführen würde oder Fluglotsen …? Aber mit Kindern kann man ja alles machen. Ich finde das so schlimm!

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  D. Orie

Ich würde mir jedenfalls auch nicht von „Quereinsteigern“ ein Haus bauen lassen.

Heinz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Haste vermutlich. Haste aber nicht gemerkt. Oder glaubst du im ernst, dass die estrichleger oder putze irgendeine Ausbildung haben!?

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  Heinz

Estrich oder Wandverputzen ist nicht „Bauen“! Statik, Bauphysik etc. sind dazu vonnöten!

Bobey
1 Jahr zuvor

Die Überschrift ist ja mal mehr als dämlich. Der direkte Weg ist immer noch deutlich einfacher. Als wäre ein Medizin Studium leichter, als ein Lehramtsstudium. Zudem ist das Ref als Seiteneinsteiger der Horror. 18 Stunden selbständiger Unterricht, dazu noch eine Klassenleitung und 2 fachfremde Fächer. Dagegen ist das normale Ref ein Witz. Ich glaube kaum das jemand bewusst etwas anderes studiert um danach Lehrer zu werden.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bobey

Diese Einlassung ist- Ihren Wortlaut aufnehmend- „mehr als dämlich“. Umgekehrt wird der Schuh draus. Menschen, die- warum auch immer- nicht in ihrem Beruf arbeiten (können, wollen, erfolgreich sind…), gehen dann „halt in die Schule“. So privat gesagt von einer Ingenieurin eines Chemieunternehmens während der Burnout- Krankschreibung.
Die Conclusio überlasse ich Ihnen bzw. wird hier im Forum sicher episch erfolgen.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Richtig. Es kann auch gut sein, dass der Quereinstieg zum Teil die „Resterampe“ für Leute wird, die woanders gescheitert sind.

Heinz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Resterampe ist ein krasses Wort. Auch für Studierende, die nicht wissen, was sie machen sollen. Und dann Lehramt wählen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Heinz

Dann passt ja langsam alles zusammen – Gemeinschaftsschulen werden ja auch (nicht umsonst?!) „Resterampe“ genannt.

Wenn sich da alle Reste treffen – ist doch alles gut.

(Ironieinside)

Übrigens, aus EssensRESTEN lassen sich tolle Gerichte zaubern. 😉

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bobey

Das kann nur jemand behaupten, der das Referendariat nicht gemacht hat.

SeidDochWenigstensEhrlich
1 Jahr zuvor

Mich wundert, dass noch niemand die Idee kam die Kids von einem Sicherheitsdienst beaufsichtigen zu lassen. Das wäre wenigstens ehrlich, um mehr geht es doch überhaupt nicht mehr.

warumnicht!
1 Jahr zuvor

Auch ein Sicherheitsdienst muß entsprechende Zertifikate vorweisen können, bevor er seinen Job offiziell durchführen kann.
Auch ein Sicherheitsdienst sollte sich regelmäßig fortbilden, um den aktuellen Vorschriften entsprechend agieren zu können.

Und auch hier kann es sein, dass es Leute ohne die entsprechende Ausbildung den besseren Sicherheitsdienst leisten.

Und Schule ist halt nicht nur beaufsichtigen. Wenn das wirklich die Auffassung ist, dann „um ehrlich zu sein“ stellt sich die Frage, warum 7 Jahre Ausbildungszeit und A13?

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  warumnicht!

Mehr als Aufsicht ist es in vielen Schulen nicht, wenn im besseren Fall Erzieher:innen, zumeist eher sogenannte „pädagogische Mitarbeiter:innen“ ,ganz ohne pädagogische Ausbildung, oder 450€ Kräfte vor den Klassen stehen und die Aufsicht übernehmen.

Sie sollen gar keinen Unterricht durchführen, denn dafür werden sie nicht bezahlt. Jede dieser Stunden ist also kein Unterricht, sondern Beaufsichtigung.

Leider kann man diese zusätzlichen Kräfte nicht mehr zusätzlich einsetzen, sondern nutzt sie, damit Klassen nicht nach Hause geschickt werden müssen – was sie ja auch nicht dürfen, da die Schulen die Verlässlichkeit (also Beaufsichtigung) gewähren sollen – auch wenn Personal fehlt.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Die Überlegung ist ja der Hammer! Ich finde das gut!

Dann können sich die Kids an frustrationstoleranten Menschen – die haben gelernt, auf Beleidigungen stumpfsinnig zu reagieren – abarbeiten und sind dann entspannt genug um zu lernen.

Oder auch nicht.

Wenn ich es recht bedenke, kann der Frust, die Beleidigungen nicht losgeworden zu sein, auch wieder bei uns angelangen.

Ein Teufelskreis.

Ich trage Maske
1 Jahr zuvor

Herzlichen Glückwunsch!
Eine größere Abwertung all derer, die diesen Beruf bodenständig und von der Pieke auf gelernt haben, gibt es wohl kaum.
Wir würden im Studium regelrecht zerlegt, im Rahmen von Praktika und Hospitationen. Lehramtsausbildung Ende der 90er Jahre war kein Zuckerschlecken.
Dabei haben wir aber auch sehr viel gelernt, Methodik, Fachdidaktik, Pädagogik und Psychologie + natürlich die Fachwissenschaft und wie man diese für Schüler aufbereitet … etc.
Ich weiß, dass es auch unter studierten Lehrern Exemplare gibt, die man besser nicht vor Schüler lassen sollte. Das wird es auch immer geben.
Und zum Anderen gibt es im berufsbildenden Bereich auch sehr, sehr gute Quereinsteiger.

Manchmal habe ich jedoch das Gefühl, manch Quereinsteiger rettet sich einfach in die Verbeamtung.
Ich selbst bin, aus Überzeugung, nicht verbeamtet und mit ganzem Herzen Lehrer.

Ich finde es jedoch nicht OK, dass jeder jetzt in unserem Beruf mitmischen kann. Ein Opfer der verschlafenen Bildungspolitik der letzten Jahrzehnte. Diese Crashkurse ersetzen kein bodenständiges Studium! Sparen an der falschen Stelle. In Sachsen wird bspw. diskutiert, auch Menschen ohne Studium in den Lehrerberuf zuzulassen.

In Grundschulen bspw. haben meines Dafürhaltens Quereinsteiger gar nichts zu suchen. Dort werden die Weichen für die gesamte Bildung gelegt. Das sollte grundständig studierten Lehrkräften überlassen bleiben.

Die Qualität wird in manchen Bereichen noch mehr sinken. Ein Trauerspiel … in wahrscheinlich noch vielen Akten.

Hermine Schulz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ich trage Maske

In unserer Grundschule (Land Brandenburg,also bis Klasse 6) haben wir sehr viele Quereinsteiger. Im nächsten Jahr müssen die neu dazu kommenden sogar Klassenleitungen ab der 2. Klasse übernehmen. Außerdem fehlen uns langsam die Fachlehrer für 5 und 6.
Ich bin heilfroh, dass dieses Schuljahr mein letztes ist.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hermine Schulz

Die armen Kinder.

Chris C
1 Jahr zuvor

Wer möchte sich gern am kranken Herzen von einem Arzt operieren lassen, der das nicht studiert hat?
Wer würde sich von einer Anwältin in einem Prozess vertreten lassen, die drei Monate Jura im Schnellverfahren quergelesen hat?
Wer jetzt laut ICH gerufen hat, der findet die Idee für die Schulen bestimmt auch ganz toll.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Chris C

Merkwürdigerweise kommt dieser seltsame Vorschlag auch noch von eine Bildungsministerin von den Linken (!). Sie amtiert etwa genauso lange wie Frau Busse. Und auch die regierende SPD hatte ja jahrzehntelang immer Bildung als wichtiges Ziel hingestellt, aber den Lehrermangel offenbar nicht einmal erkannt. So hatte sich seinerzeit Georg Picht seine „Bildungskatastrophe“ eigentlich nicht vorgestellt. Über die Gründe erfährt man nach wie vor wenig. Wie wäre es mal mit einer repräsentativen Umfrage?

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Es ist überhaupt nicht seltsam, dass dieser Vorschlag von „einer Linken“ kommt. In Thüringen war die Linke lange Zeit auch der Ansicht, dass Inklusion „einfach so“ funktioniert. Jetzt gibt es eine konservative Gegenbewegung.

warumnicht!
1 Jahr zuvor
Antwortet  Chris C

Klar würde jeder auf die Frage mit niemand antwortem.

Aber, bevor ich wegen des „kranken Herzens“ hops gehe, und es aktuell nur die Möglichkeit gibt, das jemand mit entsprechenden Kenntnissen (sei es auch nur durch einen Crashkurs erworben) das Überleben garantiert, kann man darüber nachdenken.
Und von einem Zahnarzt möchte ich es vielleicht auch nicht unbedingt. Kann aber sein, dass es ein Tierarzt oder ein Biologe besser kann.

Alternativ könnte man es ja so weiter laufen lassen wie bisher. Das funktioniert aber nicht, besonders wenn man einen Blick auf die bevorstehende Renten und Pensionierungswelle schaut.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Chris C

Oder wer steigt in einen Flieger, den BinnenschifffahrtsKAPITÄN steuert?

Kathrin
1 Jahr zuvor

Das W in SCHULPOLITIK steht für Wertschätzung.

Leider müssen nicht nur wir LuL das ausbaden, sondern vor allem die Kinder. Hauptsache, die Zahlen stimmen. Die Menschen dahinter und die Qualität der Arbeit sind völlig egal.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kathrin

Liebe Kathrin!! Genau!!!
Und das Q im Wort „Schulpolitik“ steht für Qualität.

Vielen Dank für den befreienden Lacher!!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Und A für Anerkennung?

Neugierig
1 Jahr zuvor

Frage: Wie viele Quereinsteiger halten den Schuldienst mehr als 5 Jahre unter den jetzigen Bedingungen durch? Gibt es da Statistiken? Fände ich spannend, ob die „Kolleg*innen“ die neben der Schule mal noch „eben“ zusätzlich ausgebildet werden das locker durchziehen und dann auch dabei bleiben (und gute Arbeit liefern).

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Neugierig

Die jetzigen Arbeitsbedingungen sind ja schon für ausgebildete Lehrer/innen kaum noch zu bewältigen. Quereinsteiger gehen sicherlich daran kaputt.

Mthy
1 Jahr zuvor
Antwortet  Neugierig

Ich bin Quereinsteiger. Seit 2020 im Dienst und in wenigen Wochen bin ich wieder „frei“.
Nicht nur die Quereinsteiger fliehen sofort! Wenn die Lehramtler wüssten was auf sie zukommt, würden sie alles in Frage stellen. Merken die meisten erst im REF und zum Abbrechen sind dann die wenigsten mutig.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mthy

Schon wieder weg aus dem Job, nach gerade mal 2 Jahren? Was ist denn der Grund dafür? In einem anderen Thread hier schrieben Sie doch, dass die SchülerInnen Sie lieben, weil Sie so gut den Stoff rüberbringen?

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Rahmenbedingungen! Die immense workload, die ständig noch weiter wächst! … . Offene Liste der Widrigkeiten und Erschwernisse!!

Heinz
1 Jahr zuvor

Wenn ich mir den Unterricht meiner Kinder anschaue muss ich sagen: darf viel schlechter können es Seiteneinsteiger auch nicht machen…

Mthy
1 Jahr zuvor
Antwortet  Heinz

Die meisten LuL unterrichten bereits fachfremd!
Lehramtler werden in der Zukunft eher leitende Personen sein oder im Schulamt sitzen.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mthy

An welchen Schulformen und was? Grundschule lasse ich nicht gelten, weil es dort konstruktionsbedingt nicht anders geht.

Max_Kleine
1 Jahr zuvor
Antwortet  Heinz

@Heinz
Woher wissen Sie, dass die von Ihnen kritisierten Lehrer nicht Seiteneinsteiger sind (und wenn es nur der Geschichtslehrer ist, der nun auch Mathematik unterrichten muss)?

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Achtung – Verschwörungstheorie!

Vielleicht wird ja auch geplant, uns die Studienjahre für die Pensionierung vollkommen anzurechnen?! 😉

Und psssst, wir dürfen das jetzt noch gar nicht wissen – das habe ich ganz leise geschrieben, damit das keiner hört.