Sachsen-Anhalt sucht knapp 1000 neue Lehrkräfte. Mit der Ausschreibungsrunde öffnet sich das Land erstmals auch für Seiteneinsteiger mit einem Bachelor-Abschluss, aus dem sich nicht direkt ein Unterrichtsfach ableiten lässt, wie das Bildungsministerium am Montag in Magdeburg mitteilte. Diese Seiteneinsteiger sollen nach einem Probejahr eine Entfristungsperspektive erhalten. Insgesamt sind 992 Stellen ausgeschrieben, darunter 348 an Sekundarschulen, 175 an Grundschulen sowie 164 an Gymnasien, 93 an Förderschulen und 50 an Berufsschulen. Die Bewerbungsfrist endet am 3. Oktober.
Das Land zahlt für 176 der ausgeschriebenen Stellen eine Zulage. So sollen mögliche Kandidaten für die schwer zu besetzenden Stellen einen zusätzlichen Anreiz für eine Bewerbung erhalten. Sachsen-Anhalt verzeichnet wie andere Bundesländer einen gravierenden Lehrermangel. Laut Bildungsministerium liegt die sogenannte Unterrichtsversorgung derzeit bei 92 Prozent – und damit so niedrig wie nie zuvor.
«In der derzeitigen Situation dürfen wir nichts unversucht lassen, um gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer für unsere Schulen zu finden»
Über sogenannte Headhunter hat Sachsen-Anhalt bislang 75 Lehrkräfte gewinnen können. Sie seien seit dem vergangenen Jahr bei der europaweiten Suche gefunden worden, erklärte ein Sprecher des Bildungsministeriums. Das Budget für die beauftragten Agenturen habe bei 750.000 Euro gelegen. Der Sprecher sagte, demnächst solle die Suche ausgeweitet werden. Dann könnten voraussichtlich weltweit Lehrkräfte rekrutiert werden.
«In der derzeitigen Situation dürfen wir nichts unversucht lassen, um gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer für unsere Schulen zu finden», sagte Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) der «Mitteldeutschen Zeitung», die zuerst über die neuen Zahlen berichtet hatte. Kosten entstünden durch den Einsatz der Headhunter erst, wenn die Lehrer ihre Verträge unterzeichneten. Die Kandidaten müssen ausreichende Deutschkenntnisse nachweisen, ansonsten gelten den Angaben zufolge dieselben Voraussetzungen wie für alle Bewerber. News4teachers / mit Material der dpa
