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Ernst: Es kommt auf den Unterricht an, nicht auf die Klassengröße

POTSAM. Auch viele Brandenburger Grundschüler weisen in Deutsch und Mathe große Lernrückstände auf. Daher will Bildungsministerin Ernst nicht nur mehr, sondern auch besseren Unterricht in diesen Kernfächern erreichen. Die Klassengröße sei hingegen nicht entscheidend.

“Nicht die Frage”: Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD). Foto: Axel Schön / Bildungsminsterium Brandenburg

Nach dem schlechten Abschneiden der Brandenburger Grundschüler im bundesweiten IQB-Bildungsvergleich soll es vom kommenden Schuljahr an mehr Unterricht in den Kernfächern Deutsch und Mathematik geben. «Das sind Basiskompetenzen, die Schulen vermitteln müssen», sagte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) bei der Vorstellung eines «12-Punkte-Plans für gute Bildung».

Die Details sollen noch ausgearbeitet werden. Dies betrifft etwa die Frage, welche Schüler einbezogen und welche Fächer dafür weniger unterrichtet werden. Ernst verwies auf das Beispiel Hamburg, wo in den Grundschulen jeden Tag 20 Minuten lang gemeinsam gelesen werde. Hamburg hatte in dem Bildungsvergleich gut abgeschnitten. «Das hat also schon Wirkung», sagte die Ministerin.

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Die Viertklässler in Brandenburgs Schulen hatten im vergangene Woche veröffentlichten Bildungsvergleich der Bundesländer des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) im Auftrag der Kultusministerkonferernz vor allem bei der Rechtschreibung schlecht abgeschnitten. Aber auch beim Lesen, Zuhören und in Mathematik waren sie schlechter als im bundesweiten Durchschnitt.

Künftig sollen auch Schulen in sozialen Brennpunkten mit mehr Personal stärker gefördert werden als andere Schulen. Dort sollen mehr Lehrkräfte eingesetzt und die Schüler von multiprofessionellen Teams gefördert werden. Dafür soll noch ein Sozialindikator entwickelt werden.

Zudem sollen weitere Ganztagsschulen zugelassen und mit zusätzlichem Personal ausgestattet werden. Der Ausbau war 2020 aus finanziellen Gründen gestoppt worden. Ernst sagte, dass das Programm zur Verbesserung der Qualität in den Schulen bereits im Jahr 2020 starten sollte, aber wegen der Corona-Pandemie habe verschoben werden müssen.

Ein weiterer Ansatzpunkt für Ernst ist die Fortbildung der Lehrer. Bislang seien vor allem Schulleitungen und Lehrkräfte im gemeinsamen Institut mit Berlin fortgebildet worden, die ihr Wissen als Multiplikatoren an die Kollegen in den Schulen weitertragen sollten. Ab 2025 sollen alle Lehrkräfte und Seiteneinsteiger besser qualifiziert werden. «Gute Bildung braucht guten Unterricht», sagte Ernst dazu. Dies sei der Schlüssel für den Lernerfolg. «Dagegen ist es nicht die Frage, ob in einer Klasse 23 oder 27 Kinder sitzen.» News4teachers / mit Material der dpa

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