Arbeitsagenturen bekommen keine Informationen über Schulabgänger – und wollen das ändern

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Die Arbeitsagenturen in Nordrhein-Westfalen wollen von den Schulen künftig Auskünfte über die künftigen Schulabgänger erhalten, um den Jugendlichen bessere Ausbildungsangebote machen zu können. «Wir hier in NRW sind gerade mit der Landesregierung dazu im Gespräch», sagte der Chef der NRW-Regionaldirektion, Roland Schüßler der «Rheinischen Post». Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) habe bereits zugesichert, die notwendige gesetzliche Grundlage dafür zu schaffen.

Jugendliche sollen besser in den Beruf begleitet werden. (Symbolfoto). Shutterstock

Der Bund habe zwar die Voraussetzungen geschaffen, dass in den Ländern eine Datenübergabe von Schulen in Richtung Bundesagentur erfolgen dürfe. «Das machen bislang aber nur zwei Bundesländer», sagte Schüßler. Bislang ist die Situation nach Einschätzung des Arbeitsmarktexperten unbefriedigend. «Wir sind in Schulen unterwegs, bieten Einzelberatungsgespräche an. Aber wir wissen trotz aller Bemühungen nicht, ob alle versorgt sind.» Das werde sich durch die Neuregelung ändern. «Dann können wir im kommenden Jahr zu 100 Prozent sagen, wo noch unversorgte Jugendliche sind, und ihnen Angebote machen.»

Natürlich werde das dann erst einmal die Zahlen der Unversorgten in der Statistik nach oben treiben, räumte Schüßler ein. Aber das müsse dann eben entsprechend transparent kommuniziert werden. News4teachers / mit Material der dpa

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4 Kommentare
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Christabel
1 Jahr zuvor

…..und jetzt raten wir mal alle zusammen, wer damit Arbeit haben wird, Listen führen soll, Statistiken online ausfüllt und hinter den SuS herlaufen soll, damit die Agentur für Arbeit was zum Gucken hat. Na?

vhh
1 Jahr zuvor

Dann werde ich ab sofort alle Veranstaltungen und Formulare zu KAoA (kein Abschluss ohne Anschluss) einstellen. Warum genau machen wir den ganzen Kram in NRW seit Jahren schon ? Damit die Arbeitsagenturen (wohl eher die Landesregierung) alles im Keller ablegen? Wir melden zu jedem Schüler (zumindest mit mittlerem Abschluss), an welcher Schule es wie weiter geht, wir melden die lieben Kleinen sogar online an diesen Schulen gemeinsam an. Kostet Unterrichts- und Arbeitszeit und wurde irgendwann in dunkler Vergangenheit einmal von den Familien erledigt, aber Schwamm drüber. Die könnten wissen, ob alle versorgt sind, in dieser Form ist die Aussage (vom Regionaldirektor NRW…) eine dreiste Lüge und sinnloser Aktionismus.
Vermutlich ist es der größte Fehler, nach Fähigkeiten und Interessen zu beraten, viel besser ist doch, nach dem Bedarf des Arbeitsmarktes zu gehen. Also: Daten (mit Noten…?) an die AA, die kann sich dann besser um Pflegenotstand und Klimatechnik kümmern.

Einer
1 Jahr zuvor

Was für Daten wollen sie denn sehen? In Schild sind Kontaktdaten und Noten enthalten. Keine Infos, ob ein Schüler einen Job hat. Keine Daten darüber, ob ein Schüler im nächsten Schuljahr eine andere Schule besucht. Bis zur Zeugniskonferenz auch keine Infos darüber, ob ein Schüler abgeht oder wiederholt.
Wie sollte es also der Agentur zur Erfüllung ihrer Aufgaben nutzen auf diese Daten Zugriff zu haben? Nur um zu erkennen wieviele Schüler die Schule verlassen? Oberder darf dann die Kindergeldkasse auch direkt mit reinschauen? Dass sollte der Landesdatenschutzbeauftragte doch bitte mal prüfen.

Mo3
1 Jahr zuvor

Derzeit gibt es statistisch mehr Ausbildungsplätze als Bewerber. „Unversorgte“ haben also gute Chancen und könnten sich selber kümmern, Beratung in Anspruch nehmen und sich direkt bei Betrieben melden. Bei Vermittlung über die Arbeitsagentur hätte ich erstmal ein nicht so gutes Gefühl.