Kindswohlgefährdung? Streit um eine Draglesung für Kinder – Olivia Jones: Populismus!

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MÜNCHEN. Eine Lesung für Kinder sorgt in München für heftige Diskussionen. Der Grund: Es sind eine Drag Queen und ein Drag King, die in der Stadtbibliothek vor Kindern ab vier Jahre auftreten sollen. Die einen fürchten eine Frühsexualisierung der Kleinen, andere wie die berühmte Drag Queen Olivia Jones rufen zur Mäßigung.

Pflegt den bunten Auftritt: Olivia Jones. Foto: privat

Ist es vertretbar, wenn Drag Queens Kindern aus Büchern vorlesen? In München gibt es da Zweifel, wie der Wirbel um eine geplante Lesung mit Vicky Voyage und Eric BigClit zeigt. Der Vorwurf: Es sei eine Frühsexualisierung der Kinder zu befürchten. Prominente wie die Drag Queen Olivia Jones halten dagegen: «Etwas mehr Unaufgeregtheit und weniger Populismus würde der Diskussion sicher gut tun», sagt die Künstlerin, die selbst oft vor Kindern auftritt. Auch bei der Aktion Jugendschutz in Bayern bleibt man gelassen, schließlich hätten die Akteure ein kindgerechtes Programm angekündigt.

«Drag Queen Vicky Voyage mit Drag King Eric BigClit und die trans* Jungautorin Julana Gleisenberg nehmen euch mit in farbenfrohe Welten, die unabhängig vom Geschlecht zeigen, was das Leben für euch bereithält und dass wir alles tun können, wenn wir an unseren Träumen festhalten!», wird die Lesung «Wir lesen euch die Welt, wie sie euch gefällt» angekündigt. Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger sah darin «Kindswohlgefährdung und einen Fall fürs Jugendamt», wie am Wochenende in der «Bild»-Zeitung zu lesen war.

«Die Gefährdung von jungen Menschen geht nicht von einer harmlosen Drag-Lesung aus, sondern von der Hetze und den Abwertungen, die von den Gegnern der Community verbreitet werden», entgegneten die Vereine LesCommunity und Münchner Aidshilfe. Die in der Lesung verwendeten Kinderbücher böten eine altersgerechte Möglichkeit, sich dem Thema der Geschlechterrollen zu nähern.

«Kinder nehmen die bunten Kostümierungen eher als lustig und interessant wahr – vielleicht sind sie auch zunächst irritiert, weil der Anblick sehr ungewohnt ist»

Der Sexualpädagoge Michael Kröger von der Landesarbeitsstelle Aktion Jugendschutz hält das Angebot sogar für gut. Viele Bildungsangebote und Medien zeigten nur traditionelle Geschlechterrollen und Familienmodelle. Drag sei eine Kunstform, die mit Geschlechterrollen spiele und oft das Gegengeschlecht der agierenden Person in überzeichneter Weise darstelle. «Kinder nehmen die bunten Kostümierungen eher als lustig und interessant wahr – vielleicht sind sie auch zunächst irritiert, weil der Anblick sehr ungewohnt ist. Wahrscheinlich haben viele Kinder auch viele Fragen dazu», sagt er.

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Diese Erfahrung hat auch die Drag Queen Veuve Noir gemacht, die für das Projekt «Olivia macht Schule» von Olivia Jones auch in Schulen und Kindertagesstätten unterwegs ist. «Die Kinder sind vor allem neugierig und auch vorurteilsfrei», und «mit viel Vorfreude auf den „Schrägen Vogel“». Sie wolle für Toleranz und Vielfalt werben und sich gegen Ausgrenzung starkmachen. «Schwul ist oft immer noch auf Schulhöfen ein Schimpfwort, Mobbing mancherorts immer noch salonfähig. Das wollen wir ändern und zeigen, dass Vielfalt ganz natürlich ist – und Homosexualität nicht ansteckend oder gar eine Krankheit», erklärt Veuve Noir.

Vicky Voyage kann die Aufregung um ihren Auftritt am 13. Juni nicht verstehen – und findet die Vorwürfe haltlos. «In einem Kino laufen nachmittags Filme für die ganze Familie und abends teilweise für Publikum 18+. Ist es dadurch ein Erotik- oder gewaltverherrlichendes Kino, das man mit Kindern meiden sollte? Nein. Sondern das Programm wird individuell an das jeweilige Publikum angepasst», erklärt sie. «Wem das Programm nicht gefällt, kann den Raum jederzeit verlassen.» Sie wolle Kinder für Bücher begeistern und ihnen verschiedene Lebensweisen und Blickwinkel nahebringen. «Es geht nicht um Sexualität sondern um Identität und Diversität.»

«Mir war nicht bewusst, dass meine Äußerung eine solche Auswirkung in die Community hinein haben würde und dass ich damit auch Menschen verletzt habe»

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) entschuldigte sich für seine anfängliche Kritik an der Lesung. «Mir war nicht bewusst, dass meine Äußerung eine solche Auswirkung in die Community hinein haben würde und dass ich damit auch Menschen verletzt habe. Das war nie meine Absicht und tut mir leid», stellte Reiter klar. «Völlig absurd ist, dass mein Statement von rechten Kreisen als Legitimation für queer-feindliches Auftreten genutzt wird.» Er stehe «auch weiterhin stabil an der Seite der gesamten queeren Szene».

Die CSU-Fraktion in München stört sich vor allem am Namen «BigClit», zu deutsch so viel wie Große Klitoris. Dieser Name sei sexualisiert, urteilte die Fraktion. Eine Reaktion, die den Sexualpädagogen Krüger nicht überrascht. Für die Außendarstellung sei der Künstlername problematisch, er provoziere und könne falsche Assoziationen hervorrufen. «Festzustellen ist aber auch, dass Kinder eine englischsprachige Abkürzung dieser Art in der Regel nicht verstehen, und selbst wenn, auch die Benennung eines Körperteils an sich keine Kindeswohlgefährdung darstellt», findet Kröger.

In München wird weiter diskutiert. Für Unmut bei der CSU sorgt unterdessen die Tatsache, dass die Stadtratsfraktion am Christopher Street Day nicht bei der Parade mit einem eigenen Wagen dabei sein darf. Voraussetzung für eine Teilnahme sei der glaubhafte und konsequente Einsatz für gleiche Rechte und gesellschaftliche Akzeptanz aller queeren Menschen, so die Veranstalter, die das bei der CSU nicht gegeben sehen, auch wenn sich einzelne Personen glaubhaft dafür stark machten. Die CSU fühlt sich durch die Absage ungerecht behandelt: «Wer Vielfalt feiert, muss auch vielfältige Meinungen akzeptieren.» Von Cordula Dieckmann, dpa

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Rainer Zufall
10 Monate zuvor

Ganz am Rande der Sache… was für Bücher soll(t)en denn gelesen werden?

Immerhin macht sich die Union ehrlich, die Existenz queerer Menschlich als Bedrohung zu empfinden und sie aus der Öffentlichkeit drängen zu wollen.
Sollte keinen wundern, wenn Herr Scheuer in den USA sein „don’t say gay“-Vorbild de Santis besucht.
Immerhin ist die Sache nun unmissverständlich benannt und liegt in den Händen der Wähler*innen.

Last edited 10 Monate zuvor by Rainer Zufall
Dil Uhlenspiegel
10 Monate zuvor

Ging’s nicht neulich erst um frühe Berufsorientierung? Versteh einer die Welt …

Alx
10 Monate zuvor

Jemand der sich selbst BigClit (große Klitoris) nennt, hat nichts bei einer Lesung für vierjährige verloren.
Ich würde auch nicht jemandem, der sich selbst Ralf RiesenPenis nennt vor Kinder setzen.

Indra Rupp
10 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Aber die dicken Autos, mit denen alle ihre Kinder kutschieren sind doch auch nichts anderes als eine Sch***zverlängerung…

Klara Klarname
10 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Sind Sie etwa riesenfeindlich? Harry Potter wäre empört.
Ein bisschen mehr kindliche Gedankenwelt lässt vieles dann auch gleich wieder so harmlos erscheinen, wie es ist.

dauerlüfterin
10 Monate zuvor
Antwortet  Klara Klarname

Ist nicht Ihr Ernst, oder?

Klara Klarname
10 Monate zuvor
Antwortet  dauerlüfterin

Ist natürlich etwas überzeichnet, aber auch nicht weit weg. Der Künstlername ist für Kinder sicherlich nicht gleich sexuell aufgeladen, insbesondere als englische Kurzform. Das Argument stand aber auch schon im Text, deshalb dachte ich, mit etwas Witz auf diese stumpfe Kritik zu reagieren wäre angemessener als direkt zu antworten.

Alx
10 Monate zuvor
Antwortet  Klara Klarname

Na dann:
Expellianus!

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Wenn schon, dann „Expelliarmus“. Aber auch das …

Alx
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Huch, Ich dachte wir antworten hier mit etwas Witz. Insbesondere als lateinische Zauberformel.

potschemutschka
10 Monate zuvor

Kinder, die frühzeitig erfahren, dass das Leben nicht schwarz-weiß, sonder bunt ist, werden später wahrscheinlich toleranter gegenüber verschiedenen Lebensentwürfen sein.

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Absolut! Und genau das gilt auch für viele andere Umstände. Menschen, die von ganz früh an diese Buntheit erleben, werden auch eher nicht nach rechts abdriften.
Warum nicht immer so?!

Marc
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Nicht nach rechts abdriften? Ist rechts schon verboten? Oder unerwünscht? Oder noch Teil des demokratischen Spektrums? Ist rechts gleich rechtsradikal gleich rechtsextrem?

Wer also das penetrante Aufdrängen von Transsexualität oder generell Sexualität im Kleinkindesalter ablehnt ist böse? Rechts?

Schöne schwarz/weiß Welt…

Indra Rupp
10 Monate zuvor

Ich fand als Kind Mary so toll! Die Erwachsenen schmunzelten immer und wollten mich aufklären, dass sie keine Frau sei. Das empfand ich aber auch nicht so und war von der Info auch nicht beeindruckt. Mary war halt Mary – irgendwie eine frauenverstehende, sehr selbstbewusste, starke Person, die gerne Frau ist. Erinnerte mich auch an meine geliebte Tante, die auch so eine Lebe-Frau war.

Allerdings befürchte ich ehrlich, Kinder könnten durch herumlaufende Jeansträger frühsexualisiert werden, oder doch eher durch Tiktok…?

Achin
10 Monate zuvor

Unabhängig von der infantilen Namensgebung einer der Protagonist*innen: Es ist unerträglich, mit welchen wohlfeilen antiurbanen Ressentiments eine bayrische Regierungspartei Stimmung macht.

Nicht minder bemerkenswert jedoch, welche neoliberalen Parolen seitens des Veranstalters verkündet werden: „…dass wir alles tun können, wenn wir an unseren Träumen festhalten.“ Auch queere Menschen können offensichtlich wenig sensibel gegenüber der sozialen Frage sein.

Klara Klarname
10 Monate zuvor
Antwortet  Achin

Besser gleich die Siebenjährigen desillusionieren? Meinen Sie, Achmed zu erklären, dass ihn sein Name in Zukunft wahrscheinlich strukturell benachteiligen wird, hilft ihm ein Stück weiter?

Klara Klarname
10 Monate zuvor
Antwortet  Achin

Ich muss mich noch korrigieren, es geht ja um einen Kindergarten. Dort fangen wir ja dann schon bei 4-jährigen mit dem Zerstören von Fantasie und Träumerei an, wenn man ihrer Logik folgt.

Küstenfuchs
10 Monate zuvor

Was Bauer, Hinterwäldler und freier Wähler Aiwanger und die Bild so von sich geben, ist natürlich blanker Unsinn.
Auf der anderen Seite darf man sicher fragen, ob gerade ein Drag King mit dem Namen Eric BigClit unbedingt in einem Kindergarten auftreten muss oder ob es nicht vielleicht doch geeignetere Angebote für den Kindergarten und bessere Auftrittsorte Mr. BigClit gibt.

Gerheid Scheerer
10 Monate zuvor

“ Drag sei eine Kunstform, die mit Geschlechterrollen spiele und oft das Gegengeschlecht der agierenden Person in überzeichneter Weise darstelle.“ sagt der Sexualpädagoge Kröger – und er hat Recht. Aber genau das ist doch das Problem: Kindern fehlen noch die metakognitiven Kompetenzen, um diese Kunstform zu verstehen. So wirken Drag-Queens doch einfach nur sexistisch: Reduzierung der Frau auf Schminke, Stilettos, wallende Haare und Roben! 

Klara Klarname
10 Monate zuvor
Antwortet  Gerheid Scheerer

Haben Sie das Stichwort Drag-King überlesen?

Gerheid Scheerer
10 Monate zuvor
Antwortet  Klara Klarname

Nein, aber ich denke, dass sie nicht einfach analog zu Drag-Queens zu sehen sind. Frauen sind schon früher in Männerrollen geschlüpft – nicht um sie zu überzeichnen, sondern um über deren Rechte zu verfügen. Die heutigen Drag-Kings müsste ich mir noch genauer anschauen.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Gerheid Scheerer

Schlimmer als das, was Kinder bei tic-toc usw. sehen, ist das aber auch nicht! Oder haben die Kinder da schon ausreichend metakognitive Medienkompetenz?

GS in SH
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich hoffe doch sehr, dass Kindergartenkinder noch nicht auf tic-toc unterwegs sind!

Melissentee
10 Monate zuvor

Was für eine Aufregung. Die beiden Vorlesenden sind für die Kinder genauso künstlich/real wie Kermit der Frosch und Miss Piggy. Ist Letztere nicht auch ne Drag Queen?

Meine Kinder finden es selbstverständlich, dass es mehr als nur Mann und Frau gibt. Okay, vielleicht etwas exotisch, aber normal. Da ist nix sexualisiert. Kinder in jungem Alter finden das so selbstverständlich wie die Tatsache, dass auf Montag Dienstag folgt. Je älter, fest mehr Kopfkino. Dass es dabei um Sex gehen könnte, Pflanzen wie den Kindern ein. In erster Linie geht es darum, dass Menschen verschieden sein können. da sind Kinder zum Glück empathischer und offener.

GS in SH
10 Monate zuvor
Antwortet  Melissentee

Was ist das Ziel der Lesung? Doch wohl, Leute die kaum Berührungspunkte zur Community haben zu gewinnen, oder?

Schauen sich solche Menschen, die wenig Kontakt zur Szene haben, die Bilder der beiden auf Instagram an, werden sie zumindest überfordert, wenn nicht verstört sein. Wer schon vorher eher etwas misstrauisch war, sei es aus religiösen oder anderen Gründen, wird davor zurückschrecken, mit seinen Kindern dahin zu gehen.

Es wäre besser, die Menschen da abzuholen wo sie stehen, wenn man sie denn erreichen will. So werden nur die auftauchen, die man nicht mehr überzeugen muss.

Schlechtes Marketing!

GS in SH
10 Monate zuvor
Antwortet  Melissentee

Ich kenne keine 2 Menschen – lgbtq oder nicht – die gleich sind! Das geht auch Kindern so!
Die “ Verschiedenheit“, auf die hier Wert gelegt wird, sind wohl auch nicht bunte Kostüme, sondern sexuelle Präferenzen, z.B. Homosexualität.

-mm-
10 Monate zuvor
Antwortet  Melissentee

Stimmt eigentlich. Miss Piggy würde auch eine gute Drag Queen abgeben. Die kleine Sexbombe mit Schminke, Stilettos, wallendem Haare und Robe! Dazu noch als Schwein in Frauengestalt. Wahrscheinlich wird die auch bald als frauenfeindliches Objekt und wegen der befürchteten Frühsexualisierung der Jugend aus den Kinderzimmern und den Fernsehprogrammen entfernt werden müssen. Zum Glück hab ich meine noch.

Lisa N.
10 Monate zuvor

Kulturkampf. “ Ist es vertretbar, wenn Drag Queens Kindern aus Büchern vorlesen? “

Im Vordergrund steht ja nicht das Vorlesen an sich, sondern WER vorliest.

Menschen aus dem horizontalen Gewerbe lesen vor ?
Söldner:innen lesen vor ?

Bitte jeweils in Dienstkleidung und themenbezogen. Damit sich die Kinder auch anderen Rollenmodellen annähren können.

So nun aber keine dienstleistungs-feindlichen Kommentare. Könnte sein, dass die Personen sich stark identifizieren und verletzt werden.

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  Lisa N.

Drag ist aber nun einmal kein Beruf, sondern ein Lebensentwurf.
Ja, einige verdienen damit Geld. Aber ernsthaft, wer will ihnen das verdenken?! Außerdem haben wir alle etwas davon.

Menschen aus dem horizontalen Gewerbe tun das sehr oft nicht freiwillig, weshalb man Ihr Vergleich nicht passt. Und warum man nun Sölder*innen vorlesen lassen sollte, erschließt sich mir noch weniger. Soldat*innen dagegen wären wiederum etwas anderes.

Ja, es ist nicht immer alles so einfach. Aber das spricht nicht gegen die Aktion.

Lisa N.
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Auch die beschriebenen Berufe können Lebensentwürfe sein. Es liegt bei der einzelnen Person, wie stark sie sich identifiziert. Was Drags freiwillig tun, was nicht, woher wissen sie das? Und was spielt es überhaupt für eine Rolle?

Was ist den nun an Sölder*innen geringer zu schätzen als an Soldat*innen, wenn man alle Lebensentwürfe als beliebig betrachtet?

Verstehen sie worauf das hinausläuft?

Alla
10 Monate zuvor

Ich schätze Olivia Jones sehr. Ihre Kietzführungen sind locker und mit einem guten Schuss Frivolität gewürzt. Nüchtern geht da niemand nach Hause. Absolut empfehlenswert.

Ob sie eine Repräsentantin für Homosexualität ist, kann ich nicht beurteilen, da ich nur ihre Künstlerperson kenne. Aber bunt ist sie definitiv.

Was ich allerdings denke ist, dass diese Dragvorlesung in München nur offene Türen einrennt, also nur Menschen erreicht, die eh schon sehr offen sind.
Um Menschen zu erreichen die der Community nicht nahestehenden, ist die Veranstaltung wohl etwas zu ungewöhnlich. Ich fürchte, da bleibt man unter sich in der eigenen Bubble und erreicht keine neuen Unterstützer.

Aber jede/r kann ja frei entscheiden, ob er/sie seine/ ihre Kinder dorthin schickt, also ist doch alles gut!

Georg
10 Monate zuvor
Antwortet  Alla

Die Frage ist aber, ob Kinder in dem Alter das schon brauchen. Ich würde sie aus Überzeugung mit nein beantworten. Sogar Grundschule halte ich für zu früh.

Klara Klarname
10 Monate zuvor
Antwortet  Georg

… für zu früh, weil…?
Dass Kinder etwas nicht brauchen ist kein Gegenargument.

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Im Gegenteil, je früher, desto besser. Was spricht denn dagegen Kids von klein auf zu zeigen, wie bunt die Welt ist?
Es geht hier nicht um Sexualpraktiken! Das legen solche Posts wie der Ihre leider immer wieder nahe. Warum tun Sie das?

dauerlüfterin
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

M.E. können Vierjährige hier erfassen, dass es um einen schrill als Frau verkleideten Mann geht.
Sorry, da kann ich auch an Karneval aufs Männerballet gehen. Kommt inhaltlich das gleiche rum.

A.J. Wiedenhammer
10 Monate zuvor

Auch ich hätte als erstes gefragt, was vorgelesen wird und nicht von wem.

Seltsam finde ich die (zumindest von mir so wahrgenommene) zunehmende Fixierung auf das Geschlecht, oder etwas hipper: auf das Nicht-Geschlecht. In meiner Jugend – zugegebenermaßen schon etwas her – waren diese Art von Schubladen gefühlt viel weniger präsent. Und irgendwie unwichtig. Ein Schulfreund hatte lange Locken und trug Kajal (ungefähr wie Boy George) und es interessierte einfach niemanden. Zumindest war das kein Grund, über Lebensentwürfe oder sexuelle Orientierung zu spekulieren. War so. Punkt. So einfach.
Wann sind wir davon abgekommen, dass es egal sein sollte, ob Mann oder Frau oder sonstwas?

Trotzdem würde ich mit meinen Kindergartenkindern sicherlich nicht zu dieser Vorlesung gehen. Es ist so krampfhaft gewollt bunt und divers. Ich würde befürchten, dass das Motto der Lesung eher in die Richtung gehen würde: „Wir lesen euch die Welt, wie sie UNS gefällt“.
Auch unter ach so bunten Drag-Klamotten dräut der moralisch erhobene Zeigefinger, wenn auch von buchstäblich anderer Coleur.

-mm-
10 Monate zuvor

Aber Drag Queens sind bunt und schrill. Was ist daran verwerflich und krampfhaft divers, wenn eine davon vorliest? Zudem, so oft kommt es ja schließlich auch nicht vor, dass Grundschüler auf solche Persönlichkeiten treffen.

-mm-
10 Monate zuvor

Ich versteh die Aufregung nicht. Sie liest kindgerechte Bücher vor, oder irgendwas mit sexuellem Inhalt? Schätze nicht. Meinen Kindern hätte ich vor 10 Jahren sogar gerne eine solche Lesung gegönnt. John Partridge – I Am What I Am (From La Cage Aux Folles) – UK TOUR 2017 – YouTube

dauerlüfterin
10 Monate zuvor
Antwortet  -mm-

Tut sie das? Ich habe schon Lesungen erlebt, auch von der Stadtbibliothek veranstaltete, die komplett am Zielpublikum vorbeigingen.

-mm-
10 Monate zuvor
Antwortet  dauerlüfterin

Dann geht es wohl eher um die Inhalte und weniger um ihre Erscheinung. Davon ist im obigen Beitrag aber nicht viel zu entnehmen.