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SPD fordert andere Wissensvermittlung in Schulen (“Wozu binomische Formeln?”)

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Befähigen statt pauken: Die Schule soll nach dem Willen der SPD in Sachsen vor allem eine Schule fürs Leben sein. In einer Landtagsdebatte unter dem Motto «Fürs Leben lernen statt für Klausuren» warb Bildungspolitikerin Sabine Friedel am Donnerstag für eine andere Wissensvermittlung. Es greife viel zu kurz, Schule nur als Vorbereitung auf das Arbeitsleben zu sehen – Bildung sei ein Wert an sich. Das Ziel müsse sein, Menschen zu selbstbestimmtem Handeln zu befähigen.

Wozu eigentlich? Illustration: Shutterstock

«Warum trainieren wir das Gehirn mit Dingen, die man später im Leben kaum braucht», sagte Friedel – sie erwähnte in diesem Zusammenhang etwa die binomischen Formeln. Man brauche etwa Wissen über Erste Hilfe oder müsse wissen, wie man eine Lampenfassung einschraube, einen Streit schlichte oder Angehörige pflege. Zudem gehe es darum, die klassischen Fächer anders zu unterrichten. Das Wort Allgemeinbildung müsse endlich ernst genommen werden.

Aus Sicht der SPD-Politikerin werden Prüfungsformate gebraucht, die «das wirkliche Leben abbilden». «Wo es eben nicht darum geht, bekannte Wissensinhalte ohne Hilfsmittel zu reproduzieren. Sondern darum, neue Problemstellungen mit Hilfsmitteln zu lösen. Wenn man so eine Schule verlässt, hat man wirklich das Lernen gelernt», sagte die Politikerin.

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Hintergrund der Debatte ist das Projekt «Bildungsland Sachsen 2030». Damit will der Freistaat erkunden, welchen Ansprüchen eine schulische Bildung künftig gerecht werden muss. Bis Jahresende soll eine Strategie Bedingungen formulieren, unter denen Schulen auch künftig ihren Erziehungs- und Bildungsauftrag bestmöglich erfüllen kann. Nach den Worten von Kultusminister Christian Piwarz (CDU) gibt es Megatrends in Gesellschaft und Wirtschaft, die Schulen immer stärker herausfordern. News4teachers / mit Material der dpa

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