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Viele Grundschullehrkräfte mögen ihren Beruf, fühlen sich aber wenig wertgeschätzt

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DORTMUND. Viele Grundschullehrkräfte sind zwar grundsätzlich zufrieden mit ihrem Beruf, fühlen sich aber überlastet und vermissen Wertschätzung. Das geht aus den Angaben der 252 Deutschlehrkräfte hervor, die die rund 4.600 Grundschulkinder unterrichtet hatten, deren Lesekompetenzen in der internationalen Iglu-Studie untersucht worden waren. Demnach gaben 45 Prozent der bundesweit Befragten an, sie fühlten sich überlastet und oft erschöpft in der Schule. Wie die vom Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) der Uni Dortmund veröffentlichte Analyse weiter ergab, nahmen 38 Prozent einen Mangel an Wertschätzung wahr.

Grundschullehrkräfte sehen Sinn in ihrer Arbeit – trotz der hohen Belastung. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

„Die Zustimmungswerte bei den Aussagen dazu, ob die Lehrkräfte in der Schule öfter das Gefühl haben lustlos zu sein und ob sie sich am Ende eines Schultages manchmal richtig deprimiert fühlen, sind zwar gering. Es zeigen sich jedoch verhältnismäßig starke Zustimmungswerte in Bezug auf die Überlastung und Erschöpfung der Lehrkräfte: 45.2 Prozent bzw. 44.7 Prozent der Schülerinnen und Schüler werden von Lehrkräften unterrichtet, die den entsprechenden Aussagen eher oder stark zustimmen“, so heißt es in dem Papier.

Nur 17.4 bzw. 20.8 Prozent der Schülerinnen und Schüler werden danach von Lehrkräften unterrichtet, die sich insgesamt gar nicht überlastet oder erschöpft fühlen. Über die Skala hinweg weisen männliche Lehrkräfte ein niedrigeres Belastungserleben auf als weibliche Lehrkräfte. Der Unterschied sei zwar nominell gering, aber statistisch signifikant. Bezüglich des Alters wiesen die Ergebnisse darauf hin, dass ältere Lehrkräfte eine höhere berufliche Belastung empfinden. Lehrkräfte unter 30 Jahren berichteten dabei über ein signifikant niedrigeres Belastungserleben als alle anderen Altersgruppen.

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„Die insgesamt hohe Berufszufriedenheit ist eine wichtige Botschaft mit Blick auf die Gewinnung junger Menschen für ein Lehramtsstudium und den Lehrkraftberuf“

Dennoch sagten 71 Prozent der Lehrkräfte, dass sie ihre Arbeit für sinnvoll und wichtig halten. Über die gesamte Skala der Berufszufriedenheit ergibt sich ein Wert von 3.26 (1 = „Nie oder fast nie“, 2 = „Manchmal“, 3 = „Häufig“, 4 = „Sehr häufig“), der den Studienautorinnen und -autoren zufolge auf eine insgesamt hohe Berufszufriedenheit unter den Lehrkräften an Grundschulen schließen lässt. Dabei wiesen männliche Lehrkräfte eine etwas niedrigere Berufszufriedenheit auf als weibliche Lehrkräfte (3.28 im Schnitt). In Bezug auf das Alter deuten die Ergebnisse darauf hin, dass gerade jüngere Lehrkräfte eine hohe Berufszufriedenheit aufweisen. Lehrkräfte unter 30 Jahren (3.47 im Schnitt) haben dabei eine signifikant höhere Berufszufriedenheit als alle anderen Altersgruppen.

„Die insgesamt hohe Berufszufriedenheit ist eine wichtige Botschaft mit Blick auf die Gewinnung junger Menschen für ein Lehramtsstudium und den Lehrkraftberuf“, sagte die Geschäftsführende Direktorin des IFS, Prof. Nele McElvany. Die berichtete Überlastung und fehlende Wertschätzung seien aber „ernstzunehmende Befunde“. Lehrerkräfte benötigten die passenden Rahmenbedingungen, um grundlegende Kompetenzen bestmöglich zu vermitteln.

Nur etwa die Hälfte der 4600 Viertklässler, deren Leseleistungen die Iglu-Studie getestet hatte, wurden allerdings von Deutschlehrerinnen und -lehrern unterrichtet, bei denen die Didaktik des Lesens ein Schwerpunkt war, wie aus den IFS-Daten hervorgeht. «Andere Aspekte wie Theorien des Lesens oder Methoden zur Messung von Lesekompetenz kamen bei der Mehrheit nur als Überblick oder Einführung vor», hieß es mit Blick auf die Ausbildung. Die im Mai veröffentlichte internationale Grundschul-Lese-Untersuchung (Iglu) des IFS Dortmund hatte ergeben, dass 25 Prozent der Viertklässler nicht richtig lesen, Texte nicht gut genug verstehen können (News4teachers berichtete). News4teachers / mit Material der dpa

Hier geht es zu einem Kurzbericht zur Studie.

Steigende Arbeitsbelastung: Immer mehr Lehrkräfte arbeiten nur noch in Teilzeit

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