Probleme nach dem Brexit: SPD-Familienpolitikerin fordert Erleichterungen für Schulreisen nach Großbritannien

10

Die SPD-Familienpolitikerin Jasmina Hostert hat eine Lockerung der Regeln für Schüleraustausch und Schulreisen mit Großbritannien gefordert. «Unsere Kinder lernen schon früh in der Schule Englisch, aber die Bürokratie nach dem Brexit erschwert die Reisen ins Land», sagte Hostert, Mitglied der deutsch-britischen Parlamentariergruppe, am Rande der Jahreskonferenz der Labour-Partei in Liverpool.

Der Brexit hat die Zahl der Schülerreisen nach Großbritannien einbrechen lassen. Foto: Shutterstock

Die SPD-Abgeordnete aus dem Wahlkreis Böblingen kritisierte, die konservative britische Regierung habe augenscheinlich wenig Interesse an Erleichterungen. «Wir haben im Verhältnis zu London immer die großen Themen wie die wirtschaftliche Zusammenarbeit im Blick. Aber das Kulturelle, das Zwischenmenschliche geht dabei unter.»

Seit dem Brexit sind Schülerreisen aus der EU nach Großbritannien enorm eingebrochen. Das hat vor allem einen praktischen Grund: Betreuer können mit den Schülern nicht mehr wie bisher als Gruppe einreisen, indem sie eine Liste mit Daten der Mitreisenden vorlegen. Nach dem Brexit ist dieses «List of Travellers»-Prinzip abgeschafft worden. Stattdessen müssen nun alle einzeln einen Reisepass vorlegen, den aber nicht alle Schülerinnen und Schüler haben. Außerdem ist für Schüler, die nicht Bürger eines EU-Landes sind, ein Visum nötig. News4teachers / mit Material der dpa

Der Brexit macht deutlich: Ohne Bildung funktioniert die Demokratie nicht

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

10 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
nurmalso
6 Monate zuvor

Konkret bedeuten die Regelungen dieses: Jede/r braucht einen Reisepass. Kostet für unter 25jährige 37,50 €. Schüler*innen aus Nicht-EU-Staaten brauchen ein Visum. (Kennt jemand eine Klasse, in der niemand ist, auf den das zutrifft? Ich nicht.) Kostet ca. 100€. Kann online beantragt werden. Dann aber muss der/die Betreffende in einer Botschaft des Heimatlandes zur Identitätsüberprüfung und Fingerabdruck-Nehmen. Die Visastellen gibt es in Düsseldorf, Berlin und München…
Schon früher war es schwierig, rechtzeitig ein Passbild (nein, ein Selfie tut es nicht) und 6€ von Nicht-EU-Schüler*innen für die Traveller-Liste einzutreiben.
Jetzt geht leider gar nichts mehr.

SoBitter
6 Monate zuvor
Antwortet  nurmalso

Wo ist das Problem? Klassenfahrten ins Ausland sprengen ohnehin noch schneller die Budgetobergrenze als inländische.

Ingo
6 Monate zuvor

Warum muss es das Un-United Kingdom im baldigen Small-Britain sein? Irland ist auch englischsprachig und weiter EU-Mitglied. UK wollte den Brexit, dann kann man auch auf die Einnahmen der Schülerreisen verzichten.

Alisia
6 Monate zuvor
Antwortet  Ingo

Der Nachteil an Irland ist eben doch, dass man die Menschen dort nach dem Englischunterricht nicht unbedingt verstehen kann. Der Akzent ist stark und absolut ungewohnt, dass ist bei Engländern anders.

Generell bin ich aber nicht der Meinung, dass Klassenfahrten ins Ausland überhaupt notwendig sind.

Alisia
6 Monate zuvor
Antwortet  Alisia

PS: Der Begriff „Großbritannien“ bezeichnet an sich nur die Insel auf der der größte Teil des Vereinigten Königreichs liegt.
Die wird sich in absehbarer Zeit wohl eher nicht verkleinern.

dickebank
6 Monate zuvor
Antwortet  Alisia

Infolge des durch den Klimawandel verursachten Meeresanstieges wird die Insel eben kleiner …

Freiya
6 Monate zuvor
Antwortet  Alisia

In der Oberstufe wäre es nicht schlecht.
Auch für meine Real-10er war unsere Abschlussfahrt nach Dublin ein absoluter Gewinn. Aber wir haben auch Programm gemacht und nicht nur sdc gemacht! (Shoppen, daddeln, chillen)

Freiya
6 Monate zuvor
Antwortet  Alisia

Mit etwaigen Akzenten hatten wir kein Problem. Mit Händ‘ und Füß… kommunikative Kompetenz halt!

Alisia
6 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Schön. Aber dann kann man auch nach Polen oder Dänemark (oder irgendwo anders hin) fahren.

Wenn aber das Ziel der Reise ist, sein Englisch mal in der Praxis erproben zu können ist und bleibt England signifikant besser geeignet als Irland.

Ich kann das durchaus beurteilen, da ich in England meinen Abschluss gemacht habe. Im ersten Jahr hatte ich einen aus (Nord-)Irland stammenden Tutor. Es war die ersten zwei Monate wirklich eine Herausforderung den zu verstehen, ganz anders als bei meinen englischen (oder sogar walisischen) Lehrern.

Susanne Fröhlich
4 Monate zuvor

Dann ist es halt so. Dann muss einfach früher geplant und gespart werden damit Reisepässe, Visa und das Geld für die Reise zusammen ist. Oder man sucht andere Länder. In 5 Tagen UK verbessert sich kein Englisch