BERLIN. Egal ob Taschengeld, erste Wohnung oder Altersvorsorge – mit den eigenen Finanzen kompetent umgehen zu können, ist in allen Lebensphasen relevant. Deshalb engagiert sich der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) für eine unabhängige finanzielle Verbraucherbildung an Schulen und bringt die vielfältige Expertise in die nationale Finanzbildungsstrategie ein – auch im Rahmen der Konferenz „Finanzielle Bildung für das Leben“ am 5. und 6. Dezember in Berlin. Das Ziel des vzbv: die Qualität finanzieller Bildung sicherstellen.
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger und Bundesfinanzminister Christian Lindner (beide FDP) wollen das Finanzwissen der Verbraucher:innen in Deutschland stärken. Eine nationale Finanzbildungsstrategie, die aktuell in Zusammenarbeit mit der OECD erarbeitet wird, soll dafür bestehende Herausforderungen und konkrete Handlungsempfehlungen aufzeigen. Impulse für diese Strategie wollen die beteiligten Bundesministerien etwa auf der Konferenz „Finanzielle Bildung für das Leben“ vom 5. bis 6. Dezember sammeln, zu der sie ins WECC – Westhafen Event & Convention Center nach Berlin geladen haben.
Verbindliche Qualitätsstandards gefordert
Mit dabei ist der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), der sich an zwei interaktiven Themenforen beteiligt, um gemeinsam mit den Konferenzbesucher:innen Ideen für eine gute finanzielle Bildung zu entwickeln. Maßgeblich für den vzbv: Nur eine qualitativ hochwertige und unabhängige Finanzbildung könne Verbraucher:innen jeden Alters helfen, sich mit den eigenen Finanzen auseinanderzusetzen und komplexe Märke zu verstehen, sagt Ramona Pop, Vorständin des vzbv. Der Verbraucherzentrale Bundesverband setzt sich daher auch im Zuge der Konferenz dafür ein, dass die nationale Finanzbildungsstrategie verbindliche Qualitätsstandards definiert.
Im Themenforum 5 „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Sustainable Finance“ diskutiert Dr. Vera Fricke, Leiterin des Teams Verbraucherbildung beim vzbv, mit weiteren Expert:innen, wie sich Bildung für nachhaltige Entwicklung und Finanzbildung miteinander verankern lassen.
Den aktuellen Stand und Möglichkeiten der Weiterentwicklung finanzieller Bildung für Jugendliche sowohl in der Schule, als auch im außerschulischen Bereich diskutiert das Themenforum 7, in dem Anke Wolf, Politische Referentin im Team Verbraucherbildung des vzbv, das Peer-Projekt „Verbraucherchecker“ vorstellt. Als Best-Practise-Beispiel für finanzielle Bildung für Jugendliche ist die Finanzierung des Projektes ab 2024 aufgrund der haushaltspolitischen Krise aktuell nicht mehr gesichert. Als Vertreterinnen des Verbraucherbildungsteams beim vzbv bringen Fricke und Wolf nicht nur Erfahrungen in den Dialog ein, wie sich Lerninhalte lebensweltbezogen gestalten und altersgemäß vermitteln lassen, sondern auch was gute Bildungsangebote ausmacht. Damit beschäftigt sich der Materialkompass des vzbv nämlich bereits seit 2010.
Qualitätssicherung beim Materialkompass
Beim Materialkompass handelt es sich um eine Datenbank mit Unterrichtsmaterialien zu Themen der Verbraucherbildung wie beispielsweise der Finanzbildung. Bevor Bildungsmodule allerdings in den Materialkompass einfließen, überprüft sie ein interdisziplinäres Team unabhängiger Expert:innen auf ihre fachliche, methodisch-didaktische und gestalterische Qualität sowie auf ihre Werbefreiheit. Dies geschieht mithilfe eines transparenten, wissenschaftlich evaluierten Bewertungsrasters. Anhand von Schulnoten gibt der Materialkompass schließlich zu erkennen, wie gut Materialien didaktisch, inhaltlich und gestalterisch konzipiert wurden.
Im Themenbereich „Marktgeschehen, Finanzen und Verbraucherrecht liegen aktuell etwa einhundert Gutachten über Unterrichtsmaterialien vor.
Die Note „sehr gut“ in allen drei Bewertungskategorien erhielt beispielsweise das Finanzbildungsmaterial „Geldanlage“ der Finanztip Stiftung oder auch die Bildungseinheit „Wirtschaft demokratisch gestalten lernen“ des Netzwerks Attac und des Wochenschau Verlags.
Um qualitativ hochwertige Finanzbildung in der Praxis zu ermöglichen, bietet der vzbv darüber hinaus weitere Unterstützung: Online-Fortbildungen, Unterrichtsideen sowie Fachartikel zu aktuellen Finanzthemen finden sich übersichtlich zusammengestellt im Themendossier „Finanzielle Bildung“.
Dies ist eine Pressemeldung vom Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv).