Neue Schulbaurichtlinie: Mehr Platz und Flexibilität für offene Lernformen

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WORM. Rheinland-Pfalz will mehr flexible Konzepte für den Bau von Klassenzimmern, Schulhöfen und Schulgebäuden ermöglichen. Der Ansatz wird auch von der GEW unterstützt.

So stellt sich Microsoft das Klassenzimmer der Zukunft vor. „Schulen müssen sich mehr denn je an der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen wie auch den Anforderungen der Berufswelt orientieren und den Einsatz neuer Medien im Unterricht fördern“, sagt Microsoft-Deutschland-Chef Achim Berg. Foto: Microsoft GmbH
So stellt sich zum Beispiel der Tech-Riese Microsoft das Klassenzimmer der Zukunft vor. Illustration: Microsoft GmbH

In den rheinland-pfälzischen Schulen soll künftig mehr Platz für offene Lernformen und Projektarbeit sein. «Das Lernen von morgen soll nicht in Räumen von gestern stattfinden», sagte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) am Donnerstag in Worms zum Start der neuen Schulbaurichtlinie. «Wir fördern Flächen statt fester Räume und schaffen so mehr Flexibilität.»

Das bedeute konkret, dass sich die Räumlichkeiten viel stärker am pädagogischen Konzept der Schule orientieren könnten, sagte die Bildungsministerin. Die Schulbaurichtlinie ermögliche innovative Lernkonzepte sowie gemeinschaftliche Lernflächen und löse damit starre Vorgaben ab.

Das Land regelt in der Schulbaurichtlinie die grundsätzlichen Voraussetzungen des Schulbaus. Damit soll sichergestellt werden, dass alle Schulen den pädagogischen Anforderungen entsprechen. Die Richtlinie legt zudem fest, unter welchen Voraussetzungen das Land sich an den Baumaßnahmen der Schulträger beteiligt.

Mit derzeit mehr als 65 Millionen Euro unterstütze das Land durch das Landesschulbauprogramm die Schulträger, sagte Hubig. Zusätzlich gebe es Mittel für den Ganztagsausbau, die Mittel aus dem kommunalen Investitionsprogramm 3.0 sowie Geld aus dem kommunalen Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation, welches Maßnahmen an Schulgebäuden ausdrücklich vorsehe.

«Der tafelbasierte Frontalunterricht in tradierten Klassensettings muss durch eine angenehme, offene Lernumgebung und multifunktionale Schulräume abgelöst werden», sagte GEW-Landeschef Klaus-Peter Hammer. Dafür brauche es eine Schularchitektur, die sowohl kooperatives als auch individuelles Lernen didaktisch ermöglicht und somit problemlösendes sowie kreatives Denken fördert.

Es gehe nicht nur darum, durch Renovierungen oder Sanierungen ein geeignetes Lernumfeld zu schaffen, mahnte Hammer. Wichtiger sei, dass der Raumbedarf im Verhältnis zum Bildungskonzept einer Schule stehe. Die Gestaltung einer pädagogisch genutzten Fläche sollte dabei immer mit der Schulgemeinschaft entwickelt werden. Eine zeitgemäße Schulbaurichtlinie dürfe sich nicht in Definitionen von Quadratmeterzahlen oder Raumanzahlen erschöpfen. News4teachers / mit Material der dpa

Sieht so die Schule der Zukunft aus? „Wir gehen weg vom angeleiteten Lernen“ – sagt der Schulleiter

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Rainer Zufall
3 Monate zuvor

Neues Baukonzept? Spannend!
Aber wie sollen alte Schulgebäude hierzu saniert werden, ohne die Zahl der Schüler*innen zu reduzieren?

Dil Uhlenspiegel
3 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Batteriebetrieb.
Für Stromausfall natürlich.

Schlaubi
3 Monate zuvor

Man bedenke:
(i) Schulen, die morgen gebaut werden, sind übermorgen schon von gestern.
(ii) auf die genannten Bedürfnisse kann doch jetzt jede Schule eingehen. Man müsste nur die Anzahl an Kindern ca. dritteln, dann gibt es auch wieder Platz für die ganzen tollen Ideen.

Bei uns an der Schule besagt die Brandschutzordnung, dass maximal 28 Personen im Raum sein dürfen. Es wurde erklagt, dass auch 29 Kinder gehen… Die Lehrkraft geht scheinbar negativ in die Rechnung ein.
Wenn man bei den Schulen von morgen auch feststellt, dass die Anzahl Kinder pro Fläche ungünstig ist, dann wird aufgefüllt und schwupps hat man die gleichen Zustände wie sonst auch.

Als Architekt wäre ich natürlich auch für solche tollen Konzepte. Ein Schelm, wer böses denkt.

Micky
3 Monate zuvor
Antwortet  Schlaubi

Blick nach Finnland gefällig in die Zukunft dder Schule der Zukunft?. Nicht, dass man nicht schon vorher hätte ahnen können, wie es ausgeht. Und ja, aus den Fehlern anderer lernen mag smart sein, aber womit dann fett verdienen?

https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/finnland-was-ist-fuer-den-pisa-absturz-verantwortlich/

Sepp
3 Monate zuvor

Wieder eine spannende, „neue“ Idee…

Offene Lernlandschaften sind sehr undankbar wegen der Lautstärke, also bräuchte man eher viele kleine Räume zusätzlich zum Klassenraum. Und das in ohnehin zu kleinen Schulen.

Davon abgesehen muss man die Kinder auch beaufsichtigen können. Da komme ich also mit einer Lehrkraft für eine Lerngruppe nicht aus, wenn ich die Aufsichtspflicht nicht vernachlässigen will. Also Mehrfachsteckungen mit – nicht vorhandenen – Lehrkräften?

Schließlich brauche ich auch eine Schülerschaft, die wirklich arbeiten will und das auch selbstständig kann. Das mag an Gymnasien noch gehen. Aber was mache ich an einer Gesamtschule, wo ein Teil meiner Lerngruppen gar nicht sinnentnehmend lesen kann? Die haben gar nicht die Voraussetzung, sich eigenverantwortlich etwas zu erarbeiten.
Und da kann ich mich auch nicht mehr um einzelne Kinder kümmern – weil ich eben ständig ein Auge auf die überall verteilten Kinder haben muss.

Warum müssen solche tollen Ideen von außen in die Schulen getragen werden, statt dort nach Lösungen und benötigten Ressourcen zu fragen?

Tim Bullerbü
3 Monate zuvor
Antwortet  Sepp

Es ist bestimmt Jammern auf hohem Niveau. Aber die „goldenen Tage“ am Gymnasium sind vorbei. Wir haben z.B. jede Woche Klassenkonferenzen wegen Gewalt, Tritte/Schläge auch gerne zu dritt gegen einen, gerne auch, wenn einer am Boden liegt. Ich kann mich nicht erinnern, dass das vor 10 Jahren schon so war. Ich wünsche mir keine neuen Räume, sondern MENSCHEN. Weniger SuS pro Klasse, endlich mal Sozialarbeiter, mehr als einen Beratungslehrer,….

Sepp
3 Monate zuvor
Antwortet  Tim Bullerbü

@ Tim, wir haben zwar tatsächlich auch regelmäßige Konferenzen, aber deutlich weniger gewalttätige Auseinandersetzungen als das, was Sie beschreiben.

Während der Corona-Pandemie hatten wir eine Zeit, in der immer nur die Hälfte einer Klasse in der Schule war – und am nächsten Tag die andere Hälfte. Da hat man schon gemerkt, dass man viel mehr Zeit pro Schüler hat, alle entspannter waren (und froh in der Schule zu sein) und man tatsächlich viel effektiver gearbeitet hat. Kleinere Klassen wären wirklich ein Traum.

Lisa
3 Monate zuvor

Ach, ich bin schon zufrieden, wenn es nicht mehr durchs Dach reinregnet…..

Canishine
3 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Da haben Sie schon eine offene Lernlandschaft und sind nicht zufrieden?

Pit2020
3 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

@Canishine

The sky is the limit. 🙂

Tim Bullerbü
3 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

Der war gut!

Stella Antis
3 Monate zuvor

Hauptsache erst einmal wieder gemeckert! Begleitend zur SBRL gibt es eine Berater:innengruppe des pädagogischen Beratungssystems, das Schulen, Lehrkräfte, Schulträger, Architekt:innen, Ausführende der Gewerke berät und den Prozess begleitet, damit für den Standort die passende Lösung gefunden werden kann. Beispiele für gelungene Konzepte sind z.B. das Theresianum Mainz oder die BBS Westerburg. Aber Hauptsache, ein Haar in der Suppe zu finden geglaubt!

I. Naumann
3 Monate zuvor
Antwortet  Stella Antis

„Beispiele für gelungene Konzepte sind z.B. das Theresianum Mainz oder die BBS Westerburg.“ Fein, vielleicht finden Sie auch noch Nummer drei und vier.
Andere Lehrkräfte arbeiten sich jahrzehntelang an nicht vorhandenen grundlegenden Dingen ab – jeden Tag.
Aber Hauptsache weit weg von der Realität.

Sepp
3 Monate zuvor
Antwortet  Stella Antis

Gerade über das Theresianum gab es ja einen Bericht hier und ein tolles Video. Natürlich ist das cool, das muss man nicht diskutieren.

Man sollte aber im Hinterkopf behalten, dass es sich hier um ein privates Gymnasium handelt, mit zwei Fremdsprachen ab der 5. Klasse (Englisch plus Latein), was eine deutliche Selektion hinsichtlich der Schülerschaft bewirkt.

Laut Video soll der Umbau bzw. die Sanierung dort 25 Millionen Euro gekostet haben. Im Vergleich dazu – so steht es hier im Artikel – stellt das gesamte Land RLP 65 Millionen Euro für das Landesschulbauprogramm zur Verfügung.

Und der Schulbau ist enorm; die Schule ist vierzügig, man hat dort also deutlich weniger Kinder als in vielen Gesamtschulen (5- oder 6-zügig).

Wenn man also die leistungsstärksten Schülerinnen und Schüler auswählt, massiv Geld in die Hand nimmt und damit viel Platz für kleine Lerngruppen hat, bekommt man eine richtig tolle Schule mit super Arbeitsatmosphäre. Die offene Lernlandschaft ist vielleicht noch das berühmt i-Tüpfelchen.

Man sollte aber nicht davon ausgehen, dass man mit offenen Lernlandschaften bei einer normalen oder gar Brennpunktschule deutliche Änderungen bewirken kann.

Stella Antis
3 Monate zuvor
Antwortet  Sepp

Das stimmt natürlich, doch kommt natürlich der Ruf nicht nur von ungefähr- die Schule ist in jeder Hinsicht äußerst umtriebig.
Die BBS Westerburg dagegen ist eine ländliche BBS mit allen Bildungsgängen und Bildungsgraden- durchaus auch mit Brennpunktaspekten, die sich vor Jahren aus eigenem Antrieb etwas ausgedacht hat, was die eigene Situation verbessern sollte.
@Herr oder Frau Neumann, sicher fände ich Schulen 3 und 4 und 5… doch müsste ich dafür recherchieren. Die genannten Schulen kenne ich ziemlich gut und kann mir ein gewisses Maß an Urteil erlauben.
Aber das ist nicht, was Sie auf Ihren süffisanten Einwurf hören möchten, nicht wahr?

I. Naumann
3 Monate zuvor
Antwortet  Stella Antis

Was ich hören möchte ist vollkommen egal. Viele Kommunen haben nicht das Geld für grundlegendste Dinge, darum geht es mir. Es wird Zeit, dass sich in der Breite etwas entwickelt und die Gelder auch so eingesetzt werden. Leuchtturmprojekte sind gut für das Wohlbefinden und die Repräsentation. Alles was nicht skaliert werden kann, kann bei knappen Kassen nicht der Weg sein. Um es noch einfacher auszudrücken: Feste (Mindest-) Standards in punkto Ausstattung, Raumbedarf, Personal, Lernmittel, usw., vom Bayerischen Wald bist zur Nordsee, egal ob Stadt oder Land, Brennpunkt oder nicht. Wenn dann noch Geld für offene Lernlandschaften da ist – kein Problem, bitte gerne. Aber schon innerhalb des Bundeslandes sind die Unterschiede diesbezüglich enorm.

Stella Antis
3 Monate zuvor
Antwortet  Sepp

Die 65 Mio sind on top vom Land ergänzend zur Finanzierung durch die Schulträger. Beim Theresianum ist zwar durchaus mehr Geld im Topf gewesen als z. B. an anderen Gymnasien, aber der Vergleich 65 zu 25 ist so irreführend, gar unlauter.

Riesenzwerg
3 Monate zuvor
Antwortet  Sepp

Das ist jetzt bitterböse und sarkastisch, was ich jetzt schreibe, kann es mir aber nicht verkneifen, weil ich einfach sprachlos und wütend und fassungslos bin – so im Allgemeinen, was Bildung und Kommissionen betrifft.

Kam da nicht irgendein böser blauer Mann mit dem Spruch, Massendeportationen seien „ein Versprechen“? (Ich persönlich wünsche mir ja, er wäre falsch zitiert und das Wort wäre „VerBRechen“)

Das Böse kommt jetzt –

Dann brauchen wir solche Schulen nicht!

a) zu wenig Kinder von den „richtigen“ Eltern

b) zu wenig Kinder, die Leistungs-bereitschaft zeigen

c) zu teuer für die, die lernen wollen

Und – wenn nur Eliteschulen (hier Privatschule) das Geld in den A geschoben bekommen…. Was ist dann mit Inklusion?

Oder überhaupt mit Gesamt- bzw. Gemeinschaftsschulen?

Alles Resteschulen?

Das macht bestehende Klüfte noch größer.

Aber das ist wohl so gewollt?

Ich frag ja nur – für einen Freund versteht sich.

Sepp
3 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

@ Riesenzwerg
Wir sehen genau das Problem, da wir gefühlt neben unserer (Integrierten) Gesamtschule ein großes Gymnasium haben.

Wenn hinreichend gute Schüler ans Gymnasium „abgezogen“ werden, dann fehlen diese natürlich in den Gesamtschulen. Und unsere Konzepte funktionieren nur, wenn wir eine bestimmte Mischung an leistungsstarken und leistungsschwachen SuS haben.

Das bedeutet m.E. nicht, dass es nicht gewisse „Leuchtturmschulen“ geben kann und soll. Aber es müsste einfach zusätzliche Mittel und Ressourcen für dieser zur Verfügung stehen, genau so wie die regulären Schulen deutlich mehr gefördert werden müssen.

Riesenzwerg
3 Monate zuvor
Antwortet  Stella Antis

Wegen vieler dieser „Berater“, auch pädagogischer Berater, und „führenden Bildungsforscher“ usw. steckt doch das ganze System in diesem Schlamassel.

Ob die sich nun von den Wirtschaftsfuzzies beeinflussen lassen oder wirklich glauben, dass Inklusion und Integration und mega offene Lernlandschaften bei extremst sinkendem Leistung- und Lernwillen nur DIE Lösung für alles ist, vermag ich nicht zu sagen.

Aber dass man sich den IST-Zustand anschaut und Wege zum Ziel (hier irgendwie nicht klar definiert) sucht, sollten diese Leute, hm, nun, wissen.

Ich habe schon einige dolle Ideen, getarnt als Reformen im Bildungswesen, umsetzen müssen.

Seit über zwanzig Jahren bringen die nur Verschlimmbesserungen.

Aber die Wirtschaft wächst – wer da wohl jubelt?

Stella Antis
3 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Die Beraterinnen und Berater sind ausschließlich Lehrkräfte mit einem Tag Abordnung für diese Tätigkeit. Die haben schon Ahnung- von Schulen in unterschiedlichen Schulformen, an unterschiedlichen Orten und unter unterschiedlichen Bedingungen. Und beraten können die auch.
Vorurteile also gerne stecken lassen!

Riesenzwerg
3 Monate zuvor
Antwortet  Stella Antis

Ich gehe sogar weiter – zu einer kleinen Verschwörung!

Auch Abgeordnete sind …. gerne auch auf anderen Lohnlisten. 😉

Lera
3 Monate zuvor

Auf dem Bild zum Klassenraum der Zukunft sind sechs Kinder und zwei Erwachsene zu sehen.

Wer einen realistischen Eindruck der tatsächlichen Situation gewinnen möchte, müsste noch 20 Kinder mehr in das Bild montieren – dafür kann man den zweiten Erwachsenen getrost rausnehmen.

Leider, leider sieht es dann gar nicht mehr so ruhig, aufgeräumt, luftig und übersichtlich aus in dem Raum, sondern eben so wie jetzt auch: ZU VOLL!

Pädagogische Fachkraft
3 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Ja, das eine ist halt die innovative Idee, am besten noch entwickelt von der Bildungswissenschaftlerin an der Uni, die seit Jahrzehnten keine Schule mehr von innen gesehen und erlebt hat, und das andere die tagtäglich erlebte Realität. Aber wenn man von dieser Realität und ihren begrenzten Möglichkeiten spricht, dann ist man nicht motiviert genug, nicht genug für die innovativen Neuerungen aufgeschlossen (siehe Schleicher und seinen Tirade gegen die Lehrkräfte in Deutschland, die doch so viel Geld verdienen, die sollen sich nicht so anstellen), sondern von gestern, altmodisch, überholt, faul. Und da gibt es auch noch eine GEWerkschaft, die in dasselbe Horn bläst…- obwohl sie es längst besser wissen müsste. Aber die ideologischen Scheuklappen sind immer noch da: Alle Schüler auf einem Haufen zusammenpacken und jeden nach seinem Tempo lernen lassen, wozu er/sie gerade Lust hat, dann kommen die besten Ergebnisse raus – nicht. Wenn’s nicht klappt, ist sowieso der Lehrer schuld.

Tim Bullerbü
3 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Ich erhöhe- KMK findet 30 problemlos.
Siehe hier: Klassenbildung_2020.pdf (kmk.org)

laromir
3 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Bei uns müsste man noch 25 Kinder in den Raum quetschen. Aber so ein offenes Konzept ist doch super. Dann muss man bei der Queraufsicht nicht mehr zwischen Räumen hin und her, sondern quetschen alle in einen großen Raum.
Ich frage mich echt, welche SuS diese Leute vor Augen haben. Einige Lerngruppen kann ich bei Gruppenarbeit teilweise auch mal in den Flur auslagern, bei anderem führe das nur zu Störungen, weil sie auf dem Gang die anderen Klassen stören. Die setzen sich nicht hin und erfreuen sich am Lernen in einer top Lernumgebung. Die haben null Bock und entziehen sich, sobald sie glauben, es gibt keine Aufsicht mehr. Wenn ich nur die Lernwilligen hätte, wäre ich gerne mit 6 SuS und einem weiteren KuK in einem schicken Raum mit Büchern, Laptops und Lerninseln

Digitale Zukunft
3 Monate zuvor

Offene Formen, Homeschooling oder Homeoffice, Projektarbeit und Gruppenarbeit
Da muss die Lehrkrat noch nicht mal in die Schule fahren. Das geht auch von zuhause

Riesenzwerg
3 Monate zuvor
Antwortet  Digitale Zukunft

Kurz nachgefragt – bitte, wie benote ich da irgendwelche Ergebnisse?

Oder kriegt Chatty gleich alle Punkte und weil es dem einen oder anderen gelingt, einen Teil des unverstandenen Inhalts immerhin mit cundp einzufügen gleich ein Einser-Jubelschrei?

Ich frag ja nur – feF.

R.Wadel
3 Monate zuvor

Offene und flexible Räume gab es schon vor über 40 Jahren an den Gesamtschulen im Kreis Groß-Gerau. Sie wurden alle abgeschafft: wegen Lärmbelästigung.

Riesenzwerg
3 Monate zuvor

„“Der tafelbasierte Frontalunterricht in tradierten Klassensettings muss durch eine angenehme, offene Lernumgebung und multifunktionale Schulräume abgelöst werden», sagte GEW-Landeschef Klaus-Peter Hammer. Dafür brauche es eine Schularchitektur, die sowohl kooperatives als auch individuelles Lernen didaktisch ermöglicht und somit problemlösendes sowie kreatives Denken fördert.

Generell stimme ich zu. Nur sind diese Ideen, ja, sagen wir es ehrlich und höflich – verdammt noch mal viel zu spät!

Wenn nicht auch gleichzeitig etwa hunderte von „Aufpassern“ in diesen offenen, weitläufigen Wunder-Räumlichkeiten befinden…. Wie kann da e i n e Lehrkraft noch individuell jedem helfen?

Abgesehen mal von all den drolligen Stühlewerfern, Mobbern, Gemobbten, Lernern, sich entfernen vom Traumlernort, Spaßkeksen mit Blutopfern und ….

Das ist alles wunderbar – doch das Sozialverhalten der derzeitigen Schulklientel gibt das nicht her.

Meine FöS gehen noch mehr unter, wir werden deutlich mehr Schulbegleitungen benötigen (schon mal einplanen, dass die auch einen Sitzplatz brauchen!) und von der immer noch vorgegebenen Benotung mündlicher Beiträge mal abgesehen, braucht die Zielklientel wenigstens etwas, nur ein klein bisschen, die Pflicht von Eigenverantwortung.

Die Eltern werden das hypen – geile Schule, alles für mein Kind! „Jippie“ im Brstfall, normal sind noch mehr Forderungen und die Abgabe von Verantwortung an uns.

Keine Studie, nur meine Meinung bei der täglichen Arbeit in unterschiedlichen Klassenstufen mit unterschiedlichsten Zusammensetzungen und U-Fächern.

Am Limit
3 Monate zuvor

Offene Konzepte? Schon mal in letzter Zeit an einem durchschnittlichen Gymnasium gewesen? Vor 10 Jahren war mit der Schülerklientel noch ein deutlich offeneres Arbeiten möglich als heute. Neben diversen Sozialverhaltensproblemen stehen dem mangelndes Interesse und eine weit verbreitete Nicht-Arbeitshaltung gegenüber (sogar in der SEK. 2), wenn sich SuS nur einen Augenblick unbeobachtet fühlen. Tablets werden statt zum Arbeiten in vielen Fällen zum nebenher Spielen eingesetzt – Lehrer kommt – das Gewische und Tabwechseln geht los.

Joachim Dell
3 Monate zuvor

**Essay: „BBS Westerburg – Ein Strahlendes Beispiel für Innovativen Schulraum“**

In der Bildungslandschaft gibt es strahlende Perlen, die den Weg für die Zukunft weisen. Die Berufsbildende Schule (BBS) Westerburg ist zweifelsohne eine solche Perle. Im Jahr 2001 wagte die BBS Westerburg einen revolutionären Schritt: Die Auflösung traditioneller Klassenräume und die Einführung großzügiger Lernebenen.

Dieser innovative Ansatz führte zu einem erstaunlichen Ergebnis – mehr Platz für dieselbe Anzahl von Schülern. Die BBS Westerburg zeigte, dass ungenutzte Flure und Nebenräume zu wertvollen Lernbereichen umgestaltet werden können. Hier entstanden Lernebenen, die nicht nur optisch und akustisch differenziert, sondern auch als offene Einheit erlebt werden.

Durch diese wegweisende Raumgestaltung vollzog sich nicht nur eine Veränderung in der physischen Umgebung, sondern auch in der Didaktik. Die Aufhebung der traditionellen Klassenraumstruktur ermöglichte eine vielseitigere und anpassungsfähigere Lehrmethode. Doch die wahre Magie geschah in der Transformation des Verhaltens von Lernenden und Lehrenden.

Gegen anfängliche Skepsis wurde deutlich, dass die Annahme, eine offene Lernumgebung funktioniere nicht aufgrund mangelnder Disziplin und Rücksichtslosigkeit, grundlegend falsch war. Im Gegenteil, die Lernräume waren ruhiger als herkömmliche Klassenräume. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten selbstständig, eigenverantwortlich und respektvoll in Teams, was zu einer harmonischen und produktiven Lernatmosphäre führte.

Die BBS Westerburg lehrt uns, dass Veränderungen im Schulraum nicht nur machbar, sondern auch äußerst erfolgreich sein können. Ihr Beispiel zeigt, dass die Gestaltung des Lernumfelds direkten Einfluss auf das Verhalten und die Leistungsbereitschaft der Lernenden hat. Ein positives Plädoyer für innovative Schulraumgestaltung und die unerschöpflichen Möglichkeiten, die sich daraus ergeben.

Stella Antis
3 Monate zuvor
Antwortet  Joachim Dell

Lieber Herr Dell,
viele Grüße und danke für den Einsatz, der die Realisierung dieses Konzeptes möglich machte! Natürlich muss so etwas in die Fläche, da stimme ich Herrn bzw. Frau Naumann zu- aber man muss doch mal irgendwo anfangen, statt immer schon vorher zu sagen, was warum nicht geht!

Pädagogische Fachkraft
3 Monate zuvor
Antwortet  Joachim Dell

Aus dem Werbe-Flyer der Schule kopiert? Magie der strahlenden Perle? Ironie? Bitte kennzeichnen….

Petra
3 Monate zuvor

Als Fachkraft sollte man die Kunst der eigenen Recherche beherrschen.

Der Zauberlehrling
3 Monate zuvor

Für mich wäre die Einhaltung der gültigen Arbeitsschutzrichtlinien für Lehrkräfte der erste Schritt.

Rückzugsräume zur Erhaltung der Arbeitskraft für Lehrkräfte der zweite Schritt.

Arbeitsplätze und Pausenräume strikt getrennt. Und die Rückzugsräume sind nicht identisch mit den Pausenräumen.

Die Schule sollte zuvorderst ein Bereich sein, in dem sich die Lehrkräfte wohlfühlen. Der Rest ergibt sich dann von alleine.

potschemutschka
3 Monate zuvor

„Frauen-Ruheraum“ – so etwas gab es tatsächlich mal in allen Schulen und Betrieben ab einer gewissen Größe und konnte natürlich, bei Bedarf, auch von Männern, und in Schulen von Schülern genutzt werden, die sich nicht wohl fühlten. Da stand meist eine einfache Liege, mehr nicht, aber war wirklich ruhig. In Schulen befand sich der Raum meist in der Nähe des Sekretariats, sodas die Sekretärin den Schüler beaufsichtigen und notfalls die Eltern anrufen konnte. Wann und wo war das nur? Ich komm im Moment nicht drauf! – Jetzt weiß ich es wieder, aber kann ja nicht sein. das muss ich geträumt haben!