„Schule in Deutschland ist ein alter Dampfer“ – ViewBoard-Gewinner im Interview

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BERLIN/DORSTEN. Eigentlich hätte er auch nichts dagegen, wieder in der vordigitalisierten Welt zu leben, sagt der Lehrer für Englisch, Geschichte und Ethik Rüdiger Blasche. Weshalb er trotzdem gerne mit digitalen Tafeln arbeitet und sich darüber freut, für sein neues Kollegium am Europäischen Gymnasium Bertha-von-Suttner in Berlin-Reinickendorf ein ViewBoard des EdTech-Herstellers ViewSonic gewonnen zu haben, verrät er im Interview.  

Der Berliner Lehrer Rüdiger Blasche arbeitet schon seit Jahren viel und gerne mit digitalen Tafeln – vorausgesetzt, sie sind interaktiv im Unterricht einsetzbar und erleichtern Lehrkräften die Arbeit. So wie das ViewBoard von ViewSonic, das er für seine neue Schule, das Bertha-von-Suttner Gymnasium gewonnen hat. (v.l. ViewBoard-Trainer Phillip Meier, Rüdiger Blasche, ViewSonic Marketing Managerin Antonia Schroer) Foto: ViewSonic

Herr Blasche, Sie haben zum Wechsel an Ihre jetzige Schule im letzten Schuljahr direkt ein neues ViewBoard mitgebracht. Haben sich die Kollegen und Kolleginnen gefreut?

Rüdiger Blasche (lacht): Ja, das hat schon mal einen guten ersten Eindruck gemacht.

Ihre alte Schule, die Martin-Buber Oberschule in Spandau, war eine Vorzeigeschule, was Digitalisierung betrifft. Dort gibt es schon eigene Tablets für die Schüler und digitale Tafeln in jedem Klassenraum. Sie haben also mit dem ViewBoard auch schon Anwendererfahrung mitgebracht.

Blasche: Das stimmt. An meiner alten Schule haben wir schon etwa 2014 die ersten digitalen Tafeln bekommen und seit 2018 nur noch damit gearbeitet. Die Kreidetafeln sind dort komplett verschwunden. Ich bringe also einen gewissen Erfahrungsschatz mit und kann mich damit auch aktiv an meiner jetzigen Schule einbringen. Dort gab es noch etwas Aufholbedarf. Aber es finden gerade viele Prozesse statt und wir tauschen uns mit anderen Schulen aus, die schon etwas weiter sind.

Da kam es sehr gelegen, dass das ViewSonic Schulungsteam extra nach Berlin gereist ist, um das Board persönlich vorbeizubringen und auch direkt eine Fortbildung anzubieten. Meine Kollegen und Kolleginnen waren sehr interessiert. Ursprünglich wollten 30 Leute daran teilnehmen. Wegen des hohen Krankenstands vor Weihnachten waren es dann leider nur 17. Aber die ersten haben das Board schon direkt im Unterricht eingesetzt. Bei der Schulung haben wir erst einmal die Basisfunktionen kennengelernt. In Kürze werden wir noch die Lizenzen für die myViewBoard-Software für den vollen Funktionsumfang bekommen. Ich selbst habe das ViewBoard schon mehrmals eingesetzt, da ich auch persönlich ein Interesse an Technik habe und das natürlich gerne umsetzen möchte. Zum Beispiel habe ich Tafelbilder schon zuhause erstellt. Die lasse ich an bestimmten Stellen unvollendet, um dann mit den Schülerinnen und Schülern gemeinsam im Unterricht daran zu arbeiten. Wir haben dabei die sogenannte Magic Box ausprobiert, ein Tool, um Videos und Bilder schnell und per Mausklick einzufügen. Das hat gut geklappt.

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Wenn ich mit einer digitalen Tafel arbeite, bringe ich oft auf weiteren Seiten des Tafelbilds – das ja unendlich erweiterbar ist, man kann ja quasi umschlagen auf den digitalen Seiten­ – über die Sharing Möglichkeit zum Beispiel am Laptop der Schüler erstellte Texte auf das Board. Beim ViewBoard lässt sich das über die sogenannte Companion App machen, die man sich aufs Handy laden kann. Wir besprechen und korrigieren die Texte dann gemeinsam, so dass es für alle sichtbar ist. Natürlich freiwillig.

„Wer praktische Erfahrung mit interaktiven Displays hat, weiß, dass das nicht einfach ein aufgemotzter Fernseher ist.“

Das geht mit einem Beamer oder anderen Präsentationsmöglichkeiten nicht.

Blasche: Genau. Deshalb bevorzuge ich eher das Modell einer digitalen Tafel. Das ist, glaube ich, für uns Lehrkräfte die beste Wahl, weil sich damit einfach viel mehr Dinge machen lassen als mit anderen Optionen. Wer praktische Erfahrung mit interaktiven Displays hat, weiß, dass das nicht einfach ein aufgemotzter Fernseher ist. Das kann es natürlich auch sein kann. Aber wenn man es nur als solches nutzen würde, wäre das eine Verschwendung von Ressourcen. Dann hätte man ein schönes Bild, aber es würde einem persönlich nichts bringen und hat nichts mit interaktivem digitalem Unterrichten zu tun.

Das klingt, als seien Sie ein Verfechter von Digitalisierung.

Blasche: Ich halte den sinnvollen Umgang mit digitalen Medien im Unterricht für richtig, weil das eine Sache ist, die die Schülerinnen und Schüler in ihrer Lebensrealität und in der Erwachsenenwelt später brauchen. Ich bin aber kein kritikloser Freund von Digitalisierung. Würde man mich heute fragen und könnte ich es mir aussuchen, die Zeit zurückzudrehen: Ich würde mich wahrscheinlich entscheiden, in die vordigitalisierte Welt zu gehen. Aber so ist es halt nicht. Und wir müssen die Kinder darauf vorbereiten, sich dem zu stellen.

„Es ist sehr begrenzt, was Schüler wirklich mit ihren Geräten machen.“

Wenn ich Schüler im Schulalltag beobachte, dann stelle ich immer wieder fest, dass viele auf ihrem Gerät hin und her wischen und sich ihre Nachrichten und Videos angucken. Es ist also sehr begrenzt, was sie wirklich mit ihren Geräten machen. Produktives Arbeiten ist das für mich nicht, sondern das ist einfach Entertainment auf niedrigem Niveau, also ganz banale Fähigkeiten – im Grunde das Swipen, das beherrschen sie alle. Deshalb fände ich es wichtig, wenn die Kinder und Jugendlichen mit zunehmendem Alter auch zunehmend mit digitalen Mitteln arbeiten lernen.

Derzeit wird wieder einmal viel diskutiert, ob digitale Medien kontraproduktiv zum Beispiel fürs Lesenlernen sein könnten. Allerdings nehmen auch viele Kinder, die in der Schule nicht mit digitalen Mitteln lernen, freiwillig kein Buch mehr in die Hand. Zuhause steht das Smartphone hoch im Kurs.

Blasche: Das ist wohl wahr. Weil das schnelle Konsumieren von Video-Snippets und Headlines ja auch bequemer ist. Wenn man mal ehrlich ist: So geht es uns Erwachsenen ja genauso. Die meisten Erwachsenen, würde ich mal behaupten, lesen auch abends auf ihrem Tablet oder Smartphone überblicksartig die zusammengefassten Online-Nachrichten. Wer liest sich schon noch einen vier- oder fünfseitigen Artikel in der Zeitung durch? Insofern leben wir das den Kindern ja auch vor.

Unser Gehirn ist einfach so gepolt, den Weg des geringsten Widerstands zu gehen. Das ist bei Kindern genauso. Sie wenden mitunter zu Recht nicht so viel Energie auf, um ein Ziel zu erreichen. Und wenn das Ziel nur ist, eine bestimmte Sache für die Schule für den nächsten Tag zu erstellen, weil sie das machen müssen, dann machen sie das wie immer schon: nämlich auf die möglichst effektivste Art und Weise, auch wenn man dabei wenig lernt. Das war zu unseren Zeiten schon nicht anders, aber wir hatten nicht diese Möglichkeiten. Wir mussten halt immer in Bibliotheken rennen, um uns ein Buch zu leihen.

Die Kinder bringen sich heute alles Mögliche selbst bei, zum Beispiel in dem sie Tutorials anschauen. Auch in der Schule oder zum Auffrischen von Stoff für die Prüfungsvorbereitung werden sie immer häufiger angeschaut. Ist das sinnvoll oder auch nur der „Weg des geringsten Widerstandes“?

Blasche: Das ist eine Frage der Aufbereitung. Und da sehe ich dann den Job bei mir als Lehrkraft, beispielsweise die Schüler und Schülerinnen solche Videos nicht einfach nur konsumieren zu lassen. Allerdings müssen wir als Lehrer auf solche Aufgaben vorbereitet werden. Und da ist die nächste Krux: Viele Kolleginnen und Kollegen sind eben noch nicht vorbereitet auf die neue Zeit, die da kommt. Und deswegen bauen sich dann natürlich auch gewisse Ängste und Widerstände auf. Das lässt sich nur langsam im Gespräch und vor allem durch praktische Erfahrung abbauen. Da ist dann so eine interaktive Tafel, wie wir sie bekommen haben – als ein kleines Beispiel – sehr hilfreich, um erst einmal Erfahrungen zu sammeln. Auch um zu sehen, dass diese Technik gar nicht so kompliziert ist, sondern mir sogar bestimmte Arbeitsprozesse erleichtert und Arbeitsaufwand minimiert.

Rüdiger Blasche nutzte den Besuch des ViewSonic-Teams direkt, um eine Fortbildung für seine Kolleg:innen zu organisieren. Die hatten sichtlich Spaß beim Kennenlernen des ViewBoards. Mit Klick aufs Bild geht’s zu einem kurzen YouTube-Video über den Schulbesuch. Foto: ViewSonic

Deshalb finde ich es gut, dass es Möglichkeiten, wie dieses Gewinnspiel gibt, damit Schulen mit einer solchen Technik in Kontakt kommen. Denn ich glaube nur so läuft’s. Schule in Deutschland ist ein sehr alter Dampfer, der schon viele Jahre auf dem Buckel hat und sich nur langsam bewegt. Ich glaube er bewegt sich in diese Richtung, wenn man Erfahrung sammeln kann. Darauf zu warten, dass die Schulen sich alle von sich aus dem Thema widmen, wird zu lange dauern. Es gibt natürlich immer Ausnahmen. Es wäre deshalb toll, wenn noch mehr Firmen auf welchen Wegen auch immer, solche Produkte den Schulen sozusagen als Experimentierfläche zur Verfügung stellen würden. Fortbildungen wären auch eine gute Lösung, am besten direkt eine Mischung für verschiedene Fächer, so dass alle Fachlehrkräfte quasi Schnupperkurse bekommen.

Was halten Sie denn von Mikrofortbildungen von Lehrkräften für Lehrkräfte?

Blasche: Mikrofortbildungen habe ich im vergangenen Jahr tatsächlich dreimal durchgeführt. Das läuft an unserer Schule auch ganz gut, aber sie sind eben das, was sie verheißen: Sie sind kurz und freiwillig. Bei einem großen Kollegium von über 100 Lehrkräften ist das schwierig und nicht effektiv.

Zu guter Letzt noch eine Frage zum Start ins neue Jahr: Was wünschen Sie sich für Ihre Schule 2024?

Blasche (lacht): In Sachen Digitalisierung geht bei uns alles seinen richtigen Weg und kann gerne so weitergehen: Progressiv aber nicht naiv. Man kann sich immer noch höherer Geschwindigkeiten wünschen, aber man muss realistisch bleiben. (Agentur für Bildungsjournalismus)

Was ist ein ViewBoard? Mehr über die digitale, interaktive Tafel von ViewSonic erfahren Sie hier:www.viewsonic.com/de/education/ 

Hier geht’s direkt zur neuen Gewinnspielrunde! 

Dies ist eine Pressemeldung der ViewSonic Technology GmbH, Dorsten.

ViewBoard in Wuppertal gelandet: Welche Erfahrungen die Gewinnerin gemacht hat und wie Sie als Lehrkraft am Gewinnspiel teilnehmen können

 

 

 

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