PULLACH. Ein Gymnasium will seinen Namen ändern und bringt damit eine Debatte ins Rollen: Darf eine Schule einen Namenspatron haben, der zwar preisgekrönte Kinderbücher geschrieben hat, aber zuvor in der Hitlerjugend aktiv war und ein nationalsozialistisches Jugendwerk verfasst hat? Kritik an der Umbenennung des Otfried-Preußler-Gymnasiums kommt aus verschiedenen Richtungen – doch noch ist keine Entscheidung getroffen.
Insgesamt 22 Schulen in Deutschland tragen laut Wikipedia den Namen Otfried Preußler. Eine davon, das Otfried-Preußler-Gymnasium in Pullach, will das jetzt ändern. Vor zehn Jahren erst übernahm die Schule den Namen des Kinderbuchautors Otfried Preußlers (1923-2013), der unter anderem die „Die kleine Hexe“, „Der Räuber Hotzenplotz“ oder „Krabat“ geschrieben hat. Jetzt möchte sie ihn wieder loswerden. Der Grund ist offenbar die Vergangenheit des Schriftstellers: Seit 2015 ist bekannt, dass Preußler in der Hitlerjugend aktiv war und ein nationalsozialistisches Jugendwerk mit dem Titel „Erntelager Greyer“ geschrieben hat (erschienen 1943).
„Problematisch für die Lernenden erscheinen auch die in einigen Werken dargestellten fragwürdigen Konfliktlösungsstrategien durch Gewalt und/oder Hexerei“, wird die Schulleitung von der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) zitiert. In anderen Presseberichten heißt es, die Schulgemeinschaft kritisiere, dass sich Preußler nicht von seiner Vergangenheit distanziert habe. Medien zufolge ist das für die Umbenennung nötige Votum von Lehrerkonferenz, Elternbeirat und Schülermitverantwortung sowie der Gemeinde bereits ergangen.
Dennoch ist eine Entscheidung noch nicht gefallen. Die Umbenennung werde abschließend im Kultusministerium geprüft, hieß es Dienstag beim Ministerium. Ein Antrag zur Namensänderung liege dem Staatsministerium aber bisher nicht vor, sagte Ministerin Anna Stolz (Freie Wähler). Zuvor müsse eine Entscheidung vom Schulaufwandsträger – ein Zweckverband – getroffen werden, diese sei noch nicht gefallen. „Und wenn das erfolgt ist und der Antrag bei mir eingeht, dann werde ich das prüfen mit der nötigen Sensibilität“, sagte die Ministerin.
Kritik: „Alles muss eindeutig sein“
In der „Neuen Züricher Zeitung“ (NZZ) verteilt die Autorin Susanne Gaschke ein „Fleißsternchen für Konformität“ an das Pullacher Gymnasium. „Alles muss eindeutig sein, geradeaus, humorfrei, sauber. Geschichte wird lieber überschrieben und wegzensiert, als sie zu erklären. Das wäre ja auch anstrengend”, schreibt Gaschke in ihrem Text. Zugleich verweist sie auf das weltweit erfolgreiche Jugendbuch „Krabat“, in dem Preußler eindringlich vor der Faszination des Bösen warne. Gymnasiasten könnten aus „Krabat“ mehr darüber lernen, was es koste, einer überwältigenden Ideologie zu widerstehen, als auf der nächsten Demo „gegen rechts“, meint die Autorin. Preußler selbst sagte 1998 zu seinem Buch „Krabat“: „Es ist zugleich meine Geschichte, die Geschichte meiner Generation, und es ist die Geschichte aller jungen Leute, die mit der Macht und ihren Verlockungen in Berührung kommen und sich darin verstricken.”
Kritik gegen die Namensänderung der Schule kommt außerdem von der Sudetendeutschen Volksgruppe. Derzeit finde eine „richtiggehende Hexenjagd gegen den Vater der ‚Kleinen Hexe‘ statt“, sagte der Sprecher Bernd Posselt. Er wünsche sich einen „differenzierten und qualifizierten Umgang“ mit dem literarischen und pädagogischen Erbe des 1923 in Nordböhmen geborenen Schriftstellers.
Preußler habe nie geleugnet, als Teenager 1940 das Buch „Erntelager Geyer“ verfasst zu haben, das seine Erlebnisse mit dem sogenannten Jungvolk entsprechend dem nationalsozialistischen Zeitgeist wiedergebe. „An diesem Erstling Preußlers gibt es nichts zu beschönigen. Man darf aber nicht vergessen, dass der Autor nach drei Jahren Ostfront, fünf Jahren in sowjetischen Kriegsgefangenenlagern und der Vertreibung aus der Heimat mit dem braunen Gedankengut restlos gebrochen und ein auf Toleranz und Völkerverständigung hin orientiertes Lebenswerk aufgebaut hat.“
Schriftsteller als Anlass für Diskussionen nutzen
Die Frage ist also, ob Otfried Preußler nicht der perfekte Namenspatron ist, um mit Kindern und Jugendlichen darüber zu diskutieren, wie leicht man durch Ideologien verführt werden kann. „Was wäre das für eine Steilvorlage für jeden Geschichts- oder Deutschlehrer an einem Preußler-Gymnasium gewesen, sich regelmäßig mit dem Namensgeber der Schule und seinen Schwächen und Stärken auseinanderzusetzen – gerade heute!” meint der Augsburger Schriftsteller und Filmemacher Thomas von Steinaecker gegenüber dem Bayerischen Rundfunk. Steinaecker hatte sich mit Preußler aus Anlass seines 100. Geburtstags 2023 in der arte-Doku “Ich bin Krabat“ auseinandergesetzt. News4teachers mit Material der dpa
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Auf der Berlinale lief Andreas Dresens Film “In Liebe, Eure Hilde” (über Hilde Coppi, die mit ihrem Mann Hans Coppi Mitglied der “Roten Kapelle” war, die gegen die Nazis kämpften, Beide wurden als Hochverräter hingerichtet). In der DDR waren Schulen, Straßen und Plätze nach Hans und Hilde Coppi benannt. In der BRD wurde das NS-Urteil gegen beide 2009!!! aufgehoben.
Ja, mit dem Geschichtsverständnis ist es immer eine schwierige Sache!
Wie lebensfremd muss man sein, um an den Büchern von Otfried Preußler zu kritisieren, dass dort “Konfliktlösungsstrategien durch Gewalt und/oder Hexerei” präsentiert werden? Das kann doch nur von Menschen kommen, die noch nichts von Harry Potter gehört haben, niemals ein Märchen gelesen haben und denen auch “Kevin allein zu Haus” unbekannt ist.
Hallo, wir leben in Deutschland!
Dem Land in dem man Dinge entweder überhaupt nicht tut oder wenn, dann ohne jegliches Maß und Ziel.
Wenn wir uns entschließen politisch “korrekt” zu sein dann ohne Wenn und Aber.
Menschenverstand hat dann jegliche Bedeutung verloren.
Noch schlimmer: Der “Menschenverstand”, jedenfalls der “gesunde”, gilt ja zwischenzeitlich als Kampfbegriff der AfD…
Und er ist genauso dehnbar wie das “gesunde Volksempfinden”. Gerne hier nachlesen: https://www.wissen.de/lexikon/gesundes-volksempfinden
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Nein, ist er nicht.
Mit dem “gesunden Volksempfinden” haben Verbrecher in einem Willkürregime argumentiert.
Über den “gesunden Menschenverstand” hingegen haben sich Größen wie Aristoteles, David Hume, Moses Mendelssohn, Immanuel Kant oder John Searle Gedanken gemacht.
Gerne hier nachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Gesunder_Menschenverstand
Herzliche Grüße
Der “gesunde Menschenverstand” ist die deutsche Übersetzung dessen, was man im englischen “Common Sense” nennt. Mit diesem Thema haben sich Thomas von Acquin, David Hume, Immanuel Kant u.a. beschäftigt. Gerne hier nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Gesunder_Menschenverstand
Das “gesunde Volksempfinden” der Nazidiktatur hat damit wenig bis gar nichts zu tun.
Beim gesunden Menschenverstand handele es sich »um die am besten verteilte Sache in der Welt, denn jeder fühlt sich damit angemessen ausgestattet«, merkte der Universalgelehrte René Descartes an. Besagter Sache fehle, was den wirklich menschlichen Verstand ausmache: Skepsis, Analyse, Induktion, Prüfung. (Gleiche Quelle.)
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Der gesunde Menschenverstand gebietet es, sich über den Namen einer Schule irgendwo in Deutschland aufzuregen, gerade weil man weder betroffen ist, noch die Entscheidung beeinflusst… Ach nein, das Internet gebietet dies (über uns) 😉
Gerade habe ich gelernt “gesunden Menschenverstand” gibt es nicht mehr, denn das erinnert zu sehr an das “gesunde Volksempfinden” aus der NS-Zeit. Also doch aufs Internet hören? Ja was denn nun? Wer gibt mir denn nun die Richtung vor in die ich denken soll/darf?
Den “gesunden Menschenverstand” gab es noch nie – was soll das sein? Es handelt sich um die billigste Form der Legitimation, die man sich hernehmen kann. Passt immer.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Aber meine Frage haben Sie damit noch nicht beantwortet!
“Verstand ist die Fähigkeit zu verstehen, Begriffe zu bilden, Schlüsse zu ziehen, zu urteilen, zu denken.” – Ist das richtig so? Wer außer dem Menschen ist dazu in der Lage? Der Verstand geistig gesunder und geistig kranker Menschen unterscheidet sich, oder nicht? Obwohl der Verstand, genau genommen, bei jedem Menschen anders funktioniert. Also, liebe Redaktion, wie beantworten Sie meine Frage: auf wen oder was “hören” wir. Ist KI die Lösung aller Fragen? Oder 42?
“Cogito, ergo sum?
Mag sein! Doch die meisten sind dumm!
Drum
lautet des Fachmanns Befund:
Non cogitant, ergo non sunt!”
(Erich Kästner “Fachmännische Konsequenz”)
Hat Kästner das richtig erkannt?
Das ist eine unzulässige Negation einer Implikation. Die negierte Implikation müsste in die andere Richtung gehen: “Non sum, ergo non cogito.”
Kästner vertritt hier einen sehr elitären Begriff des Werts des Menschen. Es gibt viele Menschen ohne Bildung, die aber im Hinblick auf Ethik und Empathie locker als Vorbild dienen könnten. Jemandem ohne Bildung quasi die “Existenz” abzusprechen – dazu gehört schon sehr viel Arroganz des Bildungsbürgers.
Menschen ohne (akademische) Bildung haben manchmal mehr “Verstand”. Sie haben recht, denken alleine führt nicht immer zu mehr Verstand, Ethik und Empathie (EQ),sind manchmal wichtiger als der IQ und alles zusammen bildet den “Verstand.! Erich Kästner war meiner Meinung nach ein Mensch mit hohem EQ (das schließe ich aus seinen Werken) und hat diesen Vers sicher nicht so gemeint, wie Sie es verstehen.
Tatsache ist, dass es einen Wikipedia-Artikel “Gesunder Menschenverstand” gibt. Auf Englisch heißt das z.B. “Common Sense”. Und natürlich gibt’s auch Kritik daran von verschiedenen Philosophen. Vielleicht kann das weiterhelfen.
Ich denke, die Antwort auf Ihre Frage sollte ihnen im Zuge ihrer Erziehung zum mündigen Erwachsenen halbwegs klar geworden sein. Warum fragen sie andere, worauf sie hören sollen ? Jeder Mensch hat einen moralisch/ethischen Kompass – sofern wir darauf “hören” wollen. Die wissenschaftliche Methode lehrt uns, wie gesicherte Erkenntnis (nach menschlichen Maßstäben) gewonnen werden kann. All das umrahmt von Ethik und Empathie.
Seit wann werden rhetorische Fragen beantwortet?
Ich freue mich auf eine baldige Erwiderung Ihrerseits.
Das war nicht rhetorisch, ich hätte schon gern eine Antwort, denn ich habe keine.
Sollte Ihr Kommentar allerdings ironisch gemeint sein, tja dann … auf konkrete Fragen bekommt man hier tatsächlich nur selten Antworten. 🙂
So ziemlich jeder MENSCH geht davon aus, dass sein VERSTAND “GESUND” ist (auch wenn es nicht immer zutrifft 🙂 ), aber er darf ihn anscheinend nicht mehr benutzen. Ich verstehe es wirklich nicht!
Ich liebe diese Leute, die ständig allen von ihrem gesunden Menschenverstand erzählen möchten, damit man sie nicht für völlig irre, unangepasste Spinner aus dem politischen Abseits hält.
Aber ICH glaube Ihnen! 🙂
Werden sie auch nicht … darauf können wir uns verlassen.
Ich glaube, Internetfasten wäre ein immer passender Rat
Naja, das kann man auch anders sehen.
Ginge “Vernunft” ?
Ihr(e) Denkbetreuer_/ix/xir/xe wird disponiert.
Ein klimaneutraler Elektrolader sucht Sie bald zur Klärung des Missverständnisses auf.
Die Fähigkeit des Menschen rational zu denken, steht laut Keith Stanovich heute vor großen Herausforderungen. Und das gilt erst recht durch die ungewohnte Menge an Daten, die im www täglich Verbreitung findet. Da ist der Mensch zum Teil überfordert, alles einzuordnen nach rationalen Gesichtspunkten.
https://www.spektrum.de/magazin/intelligenz-schuetzt-nicht-vor-irrationalitaet/1711508
keithstanovich.com/Site/Research_on_Reasoning_files/Stanovich_EdPsy_2016.pdf
Ich ziehe es vor, selbst zu denken und mich von meinem eigenen Verstand leiten zu lassen.
Wenn ich so Ihren Kommentar lese… 😛
Nur ein Spaß. Leider glauben manche, diesen gepachtet zu haben und widersprechende Meinungen wären des Teufels.
Umgekehrt haben sie dann keinerlei Skeptik gegenüber der AfD, und deren volksverhetzenden Extremen. Sehr selteam.
Naja, ich wünsche all den normalen Pokitiker*innen viel Glück dabei, nach diesen trüben Tassen zu fischen
Ihnen ist Gehirn gegeben ! Treten sie doch jeder Art von überliefertem Wissen, sei es der “gesunde Menschenverstand” oder erst recht das “gesunde Volksempfinden” mit gehörigem Misstrauen gegenüber. Hinterfragen sie im Hinblick auf Ethik, Empathie und wissenschaftlich gesicherte Erkenntnis. Denken dürfen sie in alle Richtungen, aber ihr Urteil sollte nicht leichtfertig getroffen werden.
Das, was Sie beschreiben ist ja mMn. “Verstand” (denken, hinterfragen, einordnen, …) – nur gesund und menschlich darf er also nicht sein? Bleibt doch nur noch KI? Wenn Sie jetzt sagen, das ist doch nur “Wortklauberei”, dann haben Sie recht! 🙂
Sie tummeln sich doch selbst sehr häufig in den Kommentaren zu Artikeln, die Sie persönlich ebenfalls gar nicht betreffen. Sind Sie etwa der Student aus Halle, der seiner Professorin eine Mikroaggression unterstellt? Sitzen Sie in der Unikommission, die sich mit dem Fall befasst?
Ich rege mich auf, wenn ich etwas doof finde und widerspreche oft wenn ich eine Meinung nicht teile.
Die Namensänderung einer Schule ist eine völlig normale Kiste. Keine Straftat, kein Versagen der Bildungspolitik, kein drängendes Thema.
Ich hätte den Namen nicht geändert, 21 andere Schule des selben Namens haben es auch nicht getan, aber Folkoleser hat beinahe eine Kernschmelze deswegen. Ist es so wirklich so wichtig?
Der Wahlspruch der Aufklärung lautete: ” Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!”
Sollen oder wollen wir etwa durch die Herabwürdigung des eigenen Verstandes wieder in die Zeit vor der Aufklärung zurückfallen?
Ich wundere mich auch, von wem dieses Argument hervorgebracht wird, zumal seine Biografie doch wohl deutlich gewichtiger wäre, wenn man für eine Namensänderung ist
Der Schulleiter unterrichtet Physik, Mathe, Informatik. Anders als viele mehrfachbegabte Fachkolleg:innen hat er offenbar tatsächlich keine Ader für eine differenzierte Auseinandersetzung mit Literatur und das Hinter-die-Fassade-Schauen…
Ich habe die harten Naturwissenschaftler eher als auf dem Boden der Tatsachen stehend erlebt. Ausnahmen gibt es immer wieder …
Physik + Mathematik + Informatik = einfachbegabter Kollege.
Keine Ader für eine differenzierte Auseinandersetzung?
Da hat aber jemand krasse Vorurteile.
Sie googelten den Schulleiter?
Hat er auf Insta geschrieben: “Bücher sind für Nerds?” Ich bin mir zu 82% sicher, dass auch Mathematiker*innen lesen können
Wahrscheinlicher ist, dass er schlicht und simpel Karriere machen will.
Da kommt sowas wokes immer gut.
Ich empfand es eher als etwas.. überinteressiert, dem Schulleiter nachzuspüren… Das wurde doch mit allen Betroffenen besprochen, aber ich schätze, die (unbelegte) Legende des woken Schulleiters verkauft sich gut unter Desinteressierten..
Da muss man nichts googeln. Er wird u.a. im Leitartikel der FAZ zitiert.
Wusste nicht, dass er der FAZ sein Desinteresse an differenzierten Auseinandersetzungen bekundete und mit seien Fächern begründete.
Danke für Ihre Recherche!
„Problematisch für die Lernenden erscheinen auch die in einigen Werken dargestellten fragwürdigen Konfliktlösungsstrategien durch Gewalt und/oder Hexerei“, wird die Schulleitung von der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) zitiert.
Aber gerade dieses Argument hätte man sich aber dann doch schon VOR der Umbenennung vor zehn Jahren durch den Kopf gehen lassen können. Warum fällt der SL das nun erst im Nachhinein ein?
„An diesem Erstling Preußlers gibt es nichts zu beschönigen. Man darf aber nicht vergessen, dass der Autor nach drei Jahren Ostfront, fünf Jahren in sowjetischen Kriegsgefangenenlagern und der Vertreibung aus der Heimat mit dem braunen Gedankengut restlos gebrochen und ein auf Toleranz und Völkerverständigung hin orientiertes Lebenswerk aufgebaut hat.“
Das kann ich selbst zwar nicht beurteilen, wenn das aber so stimmt, dann trifft auch das vorher genannte Argument Preußlers mangelnder Distanz zu seiner nationalsozialistischen Vergangenheit nicht zu.
Die Debatte ist vermutlich das Ergebnis einer ansonsten relativ ereignislosen Lehrerkonferenz, in der einem der Teilnehmer wohl ein wenig langweilig war.
Die Debatte ist vermutlich das Ergebnis einer ansonsten relativ ereignislosen Lehrerkonferenz, in der einem der Teilnehmer wohl ein wenig langweilig war.
Das kann ich mir fast bildlich vorstellen. Was ich mich aber immer wundert: Warum haben wir in der schweigenden Mehrheit so viel Angst, den Radikalen bei solchen Themen entgegenzutreten?
Erstens, es sind keine Radikalen, die solche Themen vertreten (in diesem Fall: eine Schulleitung und ein Gemeinderat). Es sind eher Radikale, die solche Debatten versuchen zu nutzen. Nämlich um, zweitens, Suggestivfragen zu stellen, in denen implizit behauptet wird, dass das Abendland untergeht, wenn sich ein Gymnasium umbenennt.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Nicht der Beruf / die Profession einer Person bestimmt i.d.R. deren Radikalität (oder schützt dieser vor), sondern deren sozio-politische/-kulturelle Positionierung. EIn B. Höcke wäre vor entsprechender Kritik ja nicht gefeit, wäre er Schulleiter etc.
Ist doch albern. Hier geht es um Umbenennung einer Schule, nicht um politischen Extremismus. Herzliche Grüße Die Redaktion
jDoch, es geht um eine Umbenennung WEGEN vermeintlichem politischen Extremismus.
Wo
Wow, das lässt tief blicken…
Wir ändern den Namen unserer Schule
=
Ziel dieser „Remigration“ sei es, nach „der erhofften Wendephase“ (Machtantritt der AfD) „kulturfremde“ Menschen (Afrikaner und Asiaten) zu deportieren.
„Vor allem eine neue politische Führung wird dann schwere moralische Spannungen auszuhalten haben: Sie ist den Interessen der autochthonen Bevölkerung verpflichtet und muss aller Voraussicht nach Maßnahmen ergreifen, die ihrem eigentlichen moralischen Empfinden zuwiderlaufen.“
Man werde, „so fürchte ich, nicht um eine Politik der ‚wohltemperierten Grausamkeit‘ herumkommen.“ (Bernd Höcke, S. 254ff.)
Beides exakt gleiche Extreme…
Es geht ja nicht um „Untergang des Abendlandes“. Es geht um eine total simple Sicht auf Literatur und Geschichte. Das kann man schon blöd finden.
“… total simple Sicht auf Literatur und Geschichte …” – entsprechend dem gegenwärtigen Bildungsniveau im ehemaligen “Land der Dichter und Denker”.
In der Tat, danke.
Wobei man ergänzen könnte, dass es vielleicht auch gerade eine Leistung des Abendlandes war, sich von der “simplen Sicht auf Literatur und Geschichte” zu lösen.
Die Entscheidung blöd zu finden UND zu akzeptieren, scheint leider für andere nicht so einfach
Ich meinte “radikal” nicht im politischen Sinne, sondern i.S.v. “dezidiert positioniert”.
Ich kenn das betreffende Kollegium so wenig wie den Gemeinderat, bin aber mit Gremien dieser Art ganz gut vertraut und sehe dort wiederholt, dass sich bestimmte Positionen nicht deshalb durchsetzen, weil sie von einer Mehrheit getragen werden, sondern weil sie eine kleine Minderheit besonders lautstark fordert und die Mehrheit dies teils aus Indifferenz, teils aus Angst, auf der moralisch falschen Seite zu stehen und teils aus Resignation durchwinkt. Wenn man dergleichen geheim abstimmt, dann sind 4 dafür, 2 dagegen und 12 enthalten sich — Antrag angenommen.
Und hey, wo habe ich geschrieben, dass davon das Abendland untergeht? (Soviel zum Thema Suggestion…)
Tja, ebenso wie Sie die “Radikalen” nicht kennen, kenne ich Sie nicht, habe mit aber über ihr – durchaus ergiebigeres – Schreibwerk eine Meinung gebildet.
Diese Meinung ist völlig egal!
Aber wenn Ihre “Beiträge” gelöscht werden müssen, sagt das ein kleines Bisschen über Ihr Vermögen aus, nach den Spielregeln zu spielen 😉
Danke für Ihren Beitrag, er lässt tief in den Abgrund blicken.
Es geht um eine Namensänderung (!), keine Geheimtreffen zum Abschaffen der Demokratie. Aber krass, dass Ersteres für sie die “Radikalen” sind.
Und Sie bilden sich immer noch ein, zur schweigenden Mehrheit zu gehören? Die schweigende Mehrheit kratzt es nicht, wenn eine Schule ganz legal (und schlecht argumentiert) ihren Namen ändert.
Die schweigende Mehrheit will die Demokratie bewahren, diskutieren andere Meinungen aushalten können
In der FAZ gibt es einen guten Artikel von Herrn Kaube zu diesem Thema. Der sagt – überspitzt – eigentlich alles aus, was ich dazu sagen möchte. Herr Kaube hat zum Glück keine Angst!
Fast schon lustig finde ich den Hinweis auf die „fragwürdigen Konfliktlösungsstrategien etwa durch Gewalt und/oder Hexerei“. Man sollte ab sofort auch alle Schulbibeln mit einem Vorwort versehen, wie man das bei Jim Knopf etc. nun auch getan hat.
Auf den Artikel (“So dumm, dass es wehtut”) wollte ich auch schon verweisen.
Immerhin schafft es nicht jede Schule auf die Titelseite der FAZ und unter so einer Überschrift würde wohl jeder gerne darauf verzichten”.
Da musste ich auch lachen. Alle abrahamitischen Religionen, ja, ja die anderen auch, aber die haben es nicht schriftlich festgehalten, basieren doch auf “fragwürdigen Konfliktlösungsstrategien etwa durch Gewalt und/oder Hexerei“
Oder Wunder 😛
Wen juckt es. Ich denke mehr darüber nach, warum dieses schwache Argument an zweiter Stelle im Artikel oder überhaupt erwähnt wird.
Das wird eine spannende Diskussion, da parallel dazu ein ganz ähnliches Thema mit Montessori geführt wurde.
Ich würde argumentieren, dass ein 17-jähriger unter der Einwirkung der Indoktrination nicht über das erforderliche Weltwissen verfügt, diese zu erkennen.
Auf der anderen Seite würde ich das einer Ärztin und Dozentin schon eher zubilligen.
Stimme Ihnen zu.
Wäre persönlich gegen eine Namensänderung, finde es aber auf der anderen Seite aber ebenso schwach zu argumentieren, dass (plötzlich) die Geschichte kritisch und gewinnbringend mit allen Kindern besprochen würde. Steht dann bestimmt auch auf jedem Briefkopf und auf der Startseite der Schulhomepage 😛
Nein, man muss die Werke von Ottfried Preußler nicht verdammen. Warum auch. Hotzenplotz fand ich super, Krabat spannend und natürlich hatte die kleine Hexe ihren Reiz.
Aber muss ich deshalb eine Schule nach ihm benennen? Muss ich deshalb den Namen einer Schule zwingend beibehalten?
Ich finde nein.
Das hätte man sich dann aber vielleicht VOR der letzten Umbenennung besser überlegen können. Ich finde die Argumente, warum es nun zu einer weiteren Umbenennung kommen soll, nicht wirklich nachvollziehbar (s.o.).
Viele Grüße vom Lothar-Matthäus-Gymnasium! 😉
Zurück von der Michael-Wendler-Gesamtschule.
Diese Schule schon. Und 21 andere Preußler-Schulen sind zufrieden.
Oder meinen Sie, die erhalten Zuschriften von Unbekannten, die eine Namensänderung fordern? 😛
Abwarten!?
Danke für nichts – BIS JETZT! Ich warte ab 😉
Ist das ein Gymnasium mit verstärktem Geographie- Unterricht?
“Mailand oder Madrid?“ – Das war Andi Möller. 🙂 Aber die Nicht-Besteher erhalten bei uns den „Wäre-Wäre-Fahrradkette-Preis“!
Entschuldigung, das wäre wohl das Andreas- Möller-Gymnasium. Da habe ich was verwechselt. Lothar Mathäus hatte andere Qualitäten. 🙂
“Loddarmadäus-Gümnasium”
Also wäre eine Hubert Aiwanger Realschule in Zukunft nicht ausgeschlossen?
Mir egal, wie andere Leute/Orte ihre Schulen nennen. Bei uns in NRW würde man sicherlich keine Schule nach einem bayerischen Politiker MIT UNAUFGEARBEITETER antisemitischer Vergangenheit benennen.
Ich fände für meine Schule aber auch „Per-Gessle-Gymnasium“ (Motto: Listen to your Heart“) oder GHG („Guildo-Horn-Gymnasium“) ganz gut. Wir als Kollegium würden dann immer orthopädische Strümpfe tragen.
Nur, wenn der Aiwanger-Hubert sich geläutert und selbstkritsch zeigt, bevor ihn das Zeitliche segnet.
Da besteht schon noch ein Unterschied.
Wird er aber nicht.
Nee, war doch der Bruder… 🙂
Aber er hat doch alle Fragen von Söder zufriedenstellend beantwortet! (Ironie?)
Absolut richtig. Es geht jetzt ja auch nicht mehr um Preußler, sondern um Gewohnheit.
Preußler würde sich bestimmt freuen, dass sein Name zum Zankapfel der Rechten wird -___-
Tja, warum haben sich die Schulen bisher nicht damit im Unterricht auseinandergesetzt? Wie verliefen die Gespräche mit den Schüler*innen in den letzten 10 Jahren?
Ich persönlich würde deshalb den Namen nicht ändern, ist aber auch nicht meine Entscheidung. Mal schauen, wie es sich entwickelt
Man sollte Straßen, Plätze, Schulen u. dgl. grundsätzlich gar nicht mehr nach Menschen benennen. Wozu auch? Es gibt andere Möglichkeiten. Alle paar Jahrzehnte wird das dann ansonsten umbenannt, je nachdem wer gerade die politische Oberhand hat. Im Osten erlebt man das nun teilweise zum 3. oder 4. Mal (Nazi-Zeit => DDR; DDR => neue BRD; neue BRD => heutige Zeit… ).
Genau!
Nach dem Mauersturz wurde von Westseite aktionistisch “vorgeschlagen” (eher gefordert), im Ostteil Berlins viele Straßennamen dringend zu ändern.
Z. B. die Karl-Marx-Allee. Dabei hatten die Eiferer übersehen, dass es im Westteil Berlins eine Karl-Marx-Straße gab und gibt. Diese Forderung verlief stillschweigend im Sande. Oder ging in Gelächter unter.
Es gibt in Berlin auch eine Hans- und Hilde Coppi-Straße. (vgl. 1. Kommentar)
Natürlich im Ostteil.
Heute im Regionalteil der FAZ: Grüne Jugend fordert Umbenennung von Straßen/Plätzen, die nach Luther, Wagner, Fontane etc. in Frankfurt.
Die ich rief, die Geister. Und: ich finde das SEHR bedenklich, schießt weit über das Ziel hinaus.
Man sollte eigentlich annehmen, dass es in Schulen wesentlich größere Sorgen gibt.
“Potemkinsche Dörfer”? – oder “Alter Wein in neuen Schläuchen”?
Ich halte die Entscheidung für falsch. Aber wenn sich die Schulgemeinschaft einvernehmlich darauf geeinigt hat – warum denn nicht?
Schon länger ist die Tendenz bei Schulnamen, unverfängliche Bezeichungen zu wählen, die beispielsweise die regionale Herkunft aufgreifen. Kann man dann auch eine Meinung zu haben.
Nach dem Motto: “Einigen ist nicht zu helfen oder wie man Aufmerkamkeit generiert”
Manchmal muss man Sachen auch mal aussitzen, würde ich sagen.
Hoch lebe Ottfried Preußler!
Wo fängt man an, wo hört man auf? Mein Großvater hatte auch eine SS-Vergangenheit, nach dem Krieg wurde er Mitglied in der SPD. Wie ich damit umgehe? Ich kenne meinen Opa vor allem als – nunja, Opa und sehe seine Lebensleistungen (auch innerhalb der SPD) als höherwertiger an als jene Zeit, in der er in Kindheit und Jugend zum Nazi erzogen wurde.
Jetzt wird die Schule umbenannt und in ein paar Jahren kommt man vielleicht auf die Idee, die (wirklich guten) Kinderbücher Otfried Preußlers nicht mehr zu lesen, schließlich liest man keine Geschichten eines Mannes, der sich in seiner Jugend mit dem Gedankengut der Nationalsozialisten identifiziert hat.
Und: In 30 Minuten TV sehen die Kinder beim Durchzappen sicherlich mehr Gewalt, als sie in Preußlers Büchern je vorgekommen ist.
Ich finde, man kann und muss solche Biografien immer im Gesamtzusammenhang sehen. Preußlers literarisches Werk ist in Summe sicherlich höher zu werten, jedenfalls meiner Meinung nach, und daher finde ich es legitim, dass eine Schule nach ihm benannt wird bzw. ihren Namen beibehält.
Danke, Rüdiger Vehrenkamp
Ich würde eine Schule vielleicht nicht nach Ihrem Opa, sondern nach einem SPD-Mitglied ohne SS-Vergangenheit benennen. Ist nicht böse gemeint, aber es gibt da inzwischen einige…
Ja genau. Ein Opa mit SPD Vergangenheit muss her, auch wenn er für Kinder nichts gerissen hat. Oder wie wärs mit einer Schule, die nach Robert Habeck benannt wird? Aber in seinem Buch taucht ein Schwulen-Witz auf. Das ist politisch auch nicht so ganz korrekt.
SPD-Mitglied (männlich!) geht gar nicht.
er/die/das Namensgeb*wasauchimmer muss mindestens weiblich, besser noch divers sein.
Welche Namensgeber*in würden Sie vorschlagen?
Das da oben meinte ich ironisch, nur zur Sicherheit. Bin mir aber sicher, dass ähnliche Rückmeldungen kommen werden, wenn der neue Namensgeber bekannt wird.
Ich hatte unten schon geschrieben, dass eigentlich nur noch neutrale Namen gehen wie “Gymnasium Pullach”, “Neues Gymnasium” etc.
Das habe ich nicht bemerkt. Bitte geben Sie mir nächstes Mal bescheid.
Teile Ihre Meinung nach neutralen Bezeichnungen nicht, allerdings ist es bezeichnend, wie wenige Alternativen den Forumsteilnehmenden einfallen =/
Ich habe Vehrenkamps Beispiel seines Großvaters aufgegriffen.
Aber spannend zu lesen, wie Sie sich aufregen. Kaum auszumahlen, wie Sie bei einem Menschen mit nationalsozialistisch geprägter Biographie reagieren…
Das mit dem Aufregen tun sie etwas überbewerten. Aber sie dürfen sich das gerne vorstellen, wenn es ihr Wochenende verschönert.
Das freut mich. Sie haben also Vorschläge ohne NS-Vergangenheit parat?
Oder tun Sie sich mit der Gewissheit zufrieden, dass 20 andere Schulen den Namen – kritisch hinterfragend – weitertragen werden? 😀
Wir sollten vorsorglich schon einmal neue Namensvorschläge für die Schule sammeln:
Elon-Musk-Gymnasium oder kurz einfach X.
Apache-207-Gymnasium
Die letzte Gymnasiumeration
(dann macht es nichts aus, wenn man in einer Klassenstufe kleben bleibt)
Zahlen finde ich super! Mein Vorschlag: “08-15-Gymnasium”.
Wow! Das ist so uninformiert, dass es am anderen Ende wieder als urkomisch herauskommt 😀
Da 95% (mindestens) der Leser des Namens “08-15-Gymnasium” den Bezug nicht erkennen, wäre das eine real einsetzbare DOPPELTE Satire.
Alleine dafür müsste man das schon durchziehen.
Besonders angebracht wäre eine flammende Einweihungsrede gegen jede Form von Militarismus und wie froh man ist, nun endlich einen neuen Namen gefunden zu haben.
Vielleicht arbeitet unser Bücherleser bereits daran. Wir können gespannt sein 😀
(Die 95% Prozent der Adressent*innen im Forum finde ich aber etwas sehr hoch gegriffen.)
4711-Schule!
Dann gibt’s noch Werbeeinnahmen. 😉
In Weinheim gibt es eine Sepp-Herberger-Schule, die liegt neckischerweise an einer Kaiserstraße. Vermutlich wird die Kaiserstr. bald umbenannt, weil das nicht zur Demokratie passt. Irgendwann kommt dann die Franz-Beckenbauer-Str. oder Franz-Beckenbauer-Schule (auch ein Kaiser).
Ich wollte im Reflex schreiben, es werde heutzutage kein Kaiser mehr verehrt…
Dann fielen mir die Reichsbürger ein.
Liegt vielleicht an den ganzen Kaiserstraßen
Sie kennen keine anderen Deutschen ohne durch den NS belastete Vergangenheit? Das tut mir leid
Lieber Rainer Zufall,
die Vorschläge waren ganz offensichtlich nicht ernst gemeint.
Wer, wie Preußler um 1923 geboren wurde konnte sich dem Nationalsozialismus kaum entziehen. Das sollten Sie eigentlich auch wissen.
Aus heutiger Sicht lässt sich leicht behaupten, dass man da einfach nicht mitgemacht hätte.
Ich halte es für sehr sinnvoll, innezuhalten und ernsthaft zu reflektieren ob man selbst anders gehandelt und sein Leben riskiert hätte.
Ganz genau. Und um es auf die heutige Zeit zu transportieren: Jemand, der es sich traut, unter polizeilicher Aufsicht in aller Öffentlichkeit mitten in Moskau Blumen an Nawalnys Beerdigung abzulegen, muss schon über eine Menge Mut verfügen. Die, die das nicht tun sind aber deshalb noch lange keine schlechten Menschen. Und da lohnt es sich dann auch mal darüber nachzudenken, wie man selbst handeln würde.
Die könnten die Schule nach Nawalny bennen.
Persönlich kann ich ihm politisch nicht viel abgewinnen, aber die persönliche Geschichte ist heldenhaft… einer Deutschen Schule würdig?
Die haben also auch ernsthafte Vorschläge? Oder muss für Sie die NS-Vergangenheit einfach dabei sein, um eine Deutsche Schule zu benennen?
Samsgymnasium, ist divers.
Sie kennen echt keine anderen möglichen Namensgeber? Bemerkenswert!
Gibt es nur die zwei Optionen bzw. Urteilswege dazu?
Ich finde nicht.
Ob das Weiterwursteln und/oder die grössenteils schlechten Nachrichten über den (mindestens indirekten) weiter bewusst betriebenen Bildungsausverkauf nun vom “Otfried-Preußler-Gymnasium” oder der “Kritischen-Karl-Marx-Gesamtsekundarinklusionsfinanzbildungs-Schulistitution (schülahsälbstverwahltät)” kommen … jetzt mal ehrlich: Macht das noch den Unterschied?
Ich sage: Nö.
Das Ding muss so schnell und so extrem wie möglich durchgezogen werden. Spart Zeit für später.
Was kommt später?
Vielleicht sowas wie “Vernunft” oder (Achtung Triggerwarnung!) “gesunder Menschenverstand”.
Allerdings muss dazu erst die letzte Preußlahhhhh-Schule umbenannt, Noten abgeschafft und Schulen unter SuS- und Elternverwaltung gestellt werden.
Das aktuelle Programm muss also zuerst seinen absoluten Zenit erreichen.
Für Sie ist die Bedeutung eines Schulnames mit dem Erhalt und Fall des gesunden Menschenverstandes gleichbedeutend?
Wahrscheinlich gibt es keine Neuerung auf der Welt, die Sie nicht verzweifeln lässt…
Ich hörte, Frauen tragen jetzt Hosen, wollen studieren und lassen sich nicht mehr sagen, was eine Frau zu sein hat.
Ich erwarte mit Fassung Ihre um 50 Jahre aus der Zeit gefallenen Antwort 😉
” .. „Krabat“, in dem Preußler eindringlich vor der Faszination des Bösen warne. Gymnasiasten könnten aus „Krabat“ mehr darüber lernen, was es koste, einer überwältigenden Ideologie zu widerstehen, als auf der nächsten Demo „gegen rechts“, meint die Autorin. .. ”
Uh, das Buch ist düster und unsauber, der Teufel, ja den, gibt’s den noch?
Sowas wird heute sicherlich nicht mehr als Kinderbuch angeboten, es passt nicht zu einem Wohlfühl-Zeitgeist, der sich in Nähe der dunklen Vergangenheit, mit Gewalt und Hexerei, unbehaglich fühlt. Ja und vielleicht liegt es daran, dass die Vergangenheit gar nicht so vergangen ist und es deshalb nicht so recht behagt?
Ich habe es nie als Preußlers Aufgabe gesehen, Rechtsextremismus zu bekämpfen. Ehrlichgesagt habe ich derzeit mehr Hoffnung auf die Demonstrationen, trotz Krabat rückten Teile der Gesellschaft nach rechts und drohen den Anschluss an die Moderne zu verlieren…
Aber ja, das gibt es noch und steht in der Bücherei. Wird aber besonders in bildungsfernen Familien nicht gelesen, Kindern mit anderer Sprache nicht angeboten und wird mit Kultur und Jugendangeboten zusammengestrichen. Sie erraten niemals, welche Partei die Jugendangebote und Theatergelder streichen will 😉
Mich freut, dass Preußlers Werke durch die zahlreichen Artikel nun wieder Aufmerksamkeit erhalten. 🙂 ” Krabat ” insbesondere kann in den aktuellen politischen Debatte über Gewalt und Extremismus wirklich beitragen.
Angesichts der ganzen Preußler-Fans sollte es in nächster Zeit öfter im Unterricht anzutreffen sein. Wahrscheinlich zusammen mit der kritischen Auseinandersetzung mit dessen bewegtem Leben… ganz bestimmt
Ich kenne das so, dass Krabat in der 7. Klassen Lektüre im Deutschunterricht ist.
Cool. Zu meiner Zeit war es leider nicht so, aber ich fände es für die Kinder echt wünschenswert, besonders an den namensgebenden Schulen
Hmmm, Hans und Sophie Scholl hatten in ihren Teenie-Jahren auch eine deutliche Affinität zum NS und waren z.B. begeisterte Mitstreiterin im BDM … und nun?
Klaus Graf Schenk von Staufenberg war mit vielen “Idealen” der NS-Bewegung zunächst einverstanden … hat seine militärischen Kompetenzen in den Dienst des Regimes gestellt … und nun?
Günther Gras, Horst Tappert uva. waren Mitglied in der SS … ja, das nehme ich zur Kenntnis … lese ich nun die Blechtrommel usw nicht mehr … Derrick oder Die Gentleman bitten zur Kasse kommt mir nicht mehr auf den Bildschirm …
Pappa Weizsäcker war im NS-Außenamt tätig … lasst uns Sippenhaft verhängen gegen Karl Friedrich oder Richard … “Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm”…
Kommt mir jetzt nicht mit dumpfen Vorwürfen, ich würde den NS verharmlosen …
…gibt es für Menschen die Chance auf innere Veränderung der Haltung?
… gibt es für Menschen die Chance auf Erkenntnisgewinn?
…gibt es die Hoffnung darauf, dass Falsches als Solches erkannt wird und sich Menschen in ihrer Grundhaltung ändern?
Wenn nicht, dann verabschiede ich mich von jeder Hoffnung auf Zukunft.
….so und nun Feuer frei für die immer‐immer Korrekten und niemals abwegige Besserwisser und menschlichen Generalvorbilder a’la Rainer Zufall, die unverzagte und die vielen anderen, die immer eine tadellose Position vertreten (für den endenden Februar 2024 – der natürlich als absolut gültig gilt)
… ach ja!
Das ist ja ein Problem an der Sache. Das Signal ist: Egal wie dein Leben nachher verläuft, du kannst die Fehler aus der Jugend / Kindheit nie wieder gut machen! Schlimm!
Also Aussteiger aus der rechten Szene dürfen nie wieder vor Kindern sprechen, weil sie ja Verfehlungen begangen haben. Als Jugendlicher muss man Grenzen austesten und überschreiten dürfen. Wenn es nachher eine klare und nachhaltige Abkehr gibt, dann ist es doch gut. Und bei Preußler war das ja anscheindend so.
Also völlig verkehrter Ansatz. Von dem Vorwurf der Problemlösung durch Hexerei fang ich jetzt lieber gar nicht an…
Welche Schule wollen sie nach Aussteigern aus der Rechten Szene benennen?
Es gibt auch viele Verdiente, die niemals drin waren ..
Zunächst: Danke
Ich persönlich hätte den Namen nicht geändert, wie ich nicht müde werde zu betonen.
Ich verwies lediglich darauf, dass es sich um ein sehr kleines Thema für die Betroffen handelt, dass 21 andere Schulen den Namen nicht wechseln und das es noch viele andere Menschen und Autor*innen ohne NS-Vergangenheit auf der Welt gab und gibt.
Aber ich fühle mich wirklich geschmeichelt, dass ich quasi Ihr Freun.. Helf… persönlicher Held bin. Danke nochmal 😀
Widerlich!!
Ich wollte auf Ihren Kommentar, der mich – nicht gerade freundlich – aufgriff, erwidern.
Ich meine es ernst: ich wollte Sie nicht anwidern.
Es war mir nicht bewusst, wie sehr Sie meine Art anfasst, diese Reaktion habe ich nicht beabsichtigt. Ich werde künftig mehr Rücksicht auf Ihre Vulnerabilität nehmen.
Ich habe das Gefühl, dass alle Bücher, die mich in meiner Jugend begleitet haben, plötzlich böse und schlecht sind.
Ich hab das Gefühl, dass die Kinderbücher zweckentfremdet für eine ganz andere Sache herhalten müssen, als für die, für die sie ursprünglich geschrieben worden sind. Diese ganze Diskussion um die kleine Hexe, Jim Knopf, Pippi Langstrumpf und was sonst noch kommen mag erinnert mich ein bisschen an den rechten Wind, der um Habecks Kinderbuch gemacht wurde. Allerdings kann sein Buch den Klassikern nicht das Wasser reichen. Aber darum geht es ja inzwischen auch gar nicht mehr.mdr: “Die besten Weltuntergänge”: Wie ein Kinderbuch für rechte Hetze …
Leider kann man ohne meinen vorangegangenen Kommentar diesen Kommentar auch falsch verstehen. Aber so läuft das hier halt. Ich bin froh, dass ich kein Autor bin. Möchte gar nicht wissen, wie oft denen ins Handwerk gepfuscht wird. Selbst dann noch, wenn sie bereits unter der Erde liegen. Schade, dass nur noch wenige Leute heute noch kreativ eigene Ideen zu relevanten Themen entwickeln. Sei es auf dem Gebiet der Kunst, dem Theater oder in der Literatur. Da ist es dann leichter, mit den Kindern Mandalas zu bemalen und bestehende Literatur und bekannte Autoren zu zerfleddern.
Mit bekannten Autoren hab ich jetzt nicht in erster und auch nicht in zweiter Linie an Habeck gedacht. Nur so….zur Klarstellung.
Nö, sie hassen einfach die Grünen, queere Menschen, Gendern und Flüchtlinge. Hat niemanden überrascht.
(Jaja, rassistische Darstellungen und Bezeichnungen sind “Kunst” oder whatever….)
Liebe Redaktion. Steht Rainer hier unter Artenschutz? Warum darf der so was posten und mir wird es nicht erlaubt, ihn danach zu fragen, ob er ein schlechtes Wochenende hatte.
Weil wir diesen Kindergarten hier mitunter stoppen müssen. Wenn Sie inhaltlich nicht einverstanden sind mit dem Post – dann weisen Sie ihn inhaltlich zurück. Ansonsten gilt, was in den Regeln für Leser*innenposts gilt: “Die Redaktion legt Wert darauf, nur Leserzuschriften zu veröffentlichen, die erkennbar darauf abzielen, einen inhaltlichen Beitrag zur Diskussion des darüberstehenden Artikels zu leisten.” Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/uber-uns/
(Und wieder drei Minuten unserer Arbeitszeit…)
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Danke, das Wochenende war tatsächlich nicht ganz töfte.
War am kränkeln und habe sogar einen ganzen Tag nichts für die Schule machen können. Hänge jetzt ein paar Projekten im Zeitplan hinterher.
Dennoch nehme ich mir die Zeit, persönlich gegen die Umbenennung der Schule zu sein, gleichzeitig aber die Entsetzten darauf hinzu weisen, dass
… andere Schulen den Namen weiterhin tragen werden.
… es zig Autor*innen ohne NS-Hintergrund gibt.
… es verdammt nochmal die Entscheidung der Schule und den Involvierten ist, egal wie schwach die Argumentation auch gefühlt wird 😉
Sie irren.
Welche Eltern wollen ihre Kinder ernsthaft in ein Theaterstück zerren wollen, wo erstmal der total nachvollziehbare historische Hintergrund des Autors erklärt wird, bevor die Figuren das N-Wort raushauen? Um Kinder von heute zu erreichen, wird das Buch angepasst, DAMIT es eben nicht aus der Zeit in die Bedeutungslosigkeit fällt
Häääää…..? Ich hab jetzt nicht mal an Jim Knopf als Theaterstück gedacht. Wie phantasielos sind sie denn? An unserer Grundschule wird jedes Jahr ein gemeinsames Theaterstück zusammen mit den Kindern entwickelt. Letztes Jahr ging es ganz aktuell um das Thema Solidarität und gegenseitiger Respekt im Rahmen einer multikulturellen Gesellschaft. Die Kinder steckten zunächst alle einzelnd in einem roten Stoffsack (waren also alle gleich) und haben sich nacheinander in ihrer Vielfältigkeit herausgeschält und dazu eine passende Stophen zum Besten gegeben. Das Ganze in eine Geschichte eingebunden, die sie zusammen mit Pädagogen entwickelt haben.
Vor Kurzem war ich auf einer Kunstausstellung, in der Künstler mit afrikanischen Wurzeln ihr Leben hier in Deutschland in Werken künstlerisch verarbeitet haben. Bilder, in denen sie Motive einer deutschen Innenstadt mit Motiven aus Namibia in Einklang gebracht haben. Warum denn sowas mal nicht in den Kunstunterricht miteinbringen? Gerade in der aktuellen Kunst und Musik werden doch oft gesellschaftliche Missstände verarbeitet. Aber dazu bedarf es halt kreative Köpfe….. und das scheint mir das größere Problem als die Kinderbücher von Preußler zu sein.
Sie meinen, es geht nicht um die Kinderbücher, sondern vielleicht um etwas anderes, wenn es um die Benennung einer Schule geht?
Die Betroffenen teilen in dieser Hinsicht Ihre Meinung. Ihre Angst vor der “Habek-Schule” halte ich für unbegründet 😉
Ich hab keine Angst. Außer, eine Schule würde nach ihnen benannt werden.
Wenn, dann wäre dies… 😉
Aber im Ernst, unsere Meinungsverschiedenheit in diesen – und wahrscheinlich anderen – Themen wähnen sie so groß, dass sie eine Schule mit dem Namen nicht aushalten würden? Etwas heftig…
Ich brenne ja auch nicht Ihr Gebäude im TimeSquare ab 😛
Bin dann mal raus hier. Gute Zeit noch, gute Besserung und viel Erfolg beim Zeitmanagement und Planen ihrer Schulprojekte.
Nehmen Sie damalige Erziehungsmethoden mit hinzu (ich meine die Jahre 1990 bis ca. 2010). Nicht umsonst schafft man alles ab, was von Schülern eine eigene Leistung abrufen soll, um die armen Kinderherzen nicht zu traumatisieren (Beispiele: Bundesjugendspiele, Fokus auf Rechtschreibung in der Grundschule, Frontalunterricht, die Forderung nach Abschaffung von Noten wird auch immer lauter etc. pp.). “Böse Bücher” sind als nächstes dran.
Leider wurde der gesunde Mittelweg längst verlassen…
Was ist an den Erziehungsmethoden vor 1990 schlecht? Oder vor 1950? Oder vor 1900?
Entweder man passt sich den Zeiten an oder man fällt aus der Zeit. Warum ein veraltetes Buch mit (heute) rassistischen Bildern und Sprache ausstellen, was am Ende keiner mehr kaufen will?
Die Geschichte kann nur mit den Kindern von heute connecten, wenn es in deren Zeit passt.
Die Zeit vor (zu viel) Fernsehen und Internet ist vorbei. Andere Länder sind uns heute näher als je zuvor. Menschen mit anderer Hautfarbe sind keine Kuriosität mehr, sondern bspw. als Deutsche aufgewachsen
Das tut mir leid. Würde es Sie trösten, dass es nur ein Gefühl ist?
Ich überzeichne, aber vielleicht hilft es: ich fand Popeye immer relativ unterhaltsam. Seitdem lernte ich, dass es andere Wege als Gewalt gibt und Frauen nicht nur hilflose Preise für Männer sind.
Schäme ich mich für früher? Nein.
Ist Spinat cool? Aber Hallo!
Aber in den Jahren danach gab es auch Kunstschaffene, die aus den blinden Flecken früherer Generationen lernten.
Man muss nach Preußler keine Schule benennen, aber man kann – ist die Sache der Schulgemeinschaft. Das müssen alle aushalten
Die NNZ ( wurde sie kürzlich nicht als neurechts bezeichnet?) hat Imho hier Recht: Krabat ist ein Buch über die Verfügbarkeit von Jugendlichen durch Macht. Und das nicht mit dem Holzhammer. Das kleine Gespenst ist aber für heutige Kinder sehr anspruchsvoll, weil es Referenzen zum Dreißigjährigen Krieg hat. Der kleine Wassermann kann sich nur mit List und Gewalt vom bedrohlichen Neunauge befreien. Die kleine Hexe möchte zu ihrer Gruppe ( Hexen?Nazis? Irgendwas?) dazu gehören, und ändert ihr Wesen ja nur auf Grund eines Irrtums. ( Irrtümer haben ihren Wert, doch auch nur hier und da…..)
Soll die Schule doch ihren Namen ändern, ohne es in die Welt hinaus zu posaunen und zu begründen. Ist ihr gutes Recht. Doch so scheint eswie ein Heischen nach Lob: ” Wir sind so widerständig und antifaschistisch”
Ich war auf einer Anne – Frankschule, den Göttern und Göttinnen sei Dank.
Ich glaube nicht, dass es die Schule ist, die ihre (zum Teil schlecht fundierte) Entscheidung in die Welt posaunt.
Der Streit aller anderen unbeteiligten dagegen macht Schlagzeilen
Meiner Meinung nach ist O.Preussler eher ein Vorbild. Er hat es geschafft, aus der Nazi-Gehirnwäsche, der er von seinem 10 Lebensjahr an ausgesetzt war, freizukommen und sich weiter zu entwickeln.
Mit der Hexerei ist das natürlich problematisch! Ich hatte längere Zeit Kontakt zu einer fundamentalistischen Kirchengemeinde. Dort galten Fabelwesen wie Wassermänner und Hexen als Dämonen, die Kinderseelen von Gott entfremden. Kinderbücher mit solchem Inhalt standen auf dem Index.
Stimme Ihnen voll zu. Die Schule will sich stattdessen einen Namensgeber ohne Nazi-Gehirnwäsche suchen. Machste nix
Man hat das Gefühl, an dieser Schule hätten sie sonst nichts zu tun, da sie sich die ganze Umbenennung ans Bein binden. Das muss unglaublich Kraft und Ressourcen kosten.
Mit ihren Vorschlägen zur Umbenennung können sie m.E. nur verlieren, die werden genauestens durchleuchtet werden und jedes Haar in der Suppe genüsslich kommentiert und auseinandergenommen.
Eigentlich können sie sich nur noch “Gymnasium Pullach” nennen.
Die haben das wahrscheinlich relativ effizient und gewissenhaft gemacht. Alle (zum Teil schwache) Argumente mit den Betroffenen besprochen und abgestimmt.
Nur Nachrichten und Internet binden die konstruktive Kraft der Leute…
Sic!
Sie haben unterschätzt, was das medial für eine Dynamik bekommen kann und auch hat.
Der Schulleiter agiert ja zusätzlich nicht gerade geschickt.
Mag sein. Aber ob die Aufmerksamkeit eine konstruktive Diskussion begünstigt, gar eine Neuabstimmung?
Ich nehme es nicht an und ehrlichgesagt sollte der Name einer einzelnen Schule nicht so wichtig sein müssen
Er wurde als Otfried Syrowatka am 20.10.23
in Leberec (Reichenberg ) geboren.
Wie kann man den Krabat und all die
anderen Jugendbücher in Frage stellen ?
Als er das Jugendbuch für die Nazis schrieb,
da war er minderjährig und von der NS-Propaganda
stark geprägt worden, er konnte sich aber innerlich
dem System widersetzen.
Verrückt ist, dass sich gerade politisch rechte für
seinen Namen stark machen.
Stimme Ihnen sehr zu. Aber es geht halt nicht um die Bücher, sondern um einen Schulnamen. Und selbst wenn es am Ende die Pokeman-Schule wird, es ist deren Entscheidung. Manche machen sich deswegen kirre =\
Dann müsste man auch Montessori – und Martin-Luther-Schulen umbenennen, oder?
Wenn die Betroffenen an den Schulen sie umbenennen wollen… Anscheinnd haben die soweit gute Fürsprecher*innen (21 weitere Preußler-Schulen wohl auch)
Troll dich!
Gefühlt sind hier die Hälfte der Beiträge von “Rainer Zufall”, aber gezählt habe ich noch nicht. Ein merkwürdiger Übereifer.
Inwiefern widersprechen wir uns hier überhaupt??
21 Preußler-Schulen stimmen IHNEN zu und bleiben bei ihrem Namen.
Ich habe das Gefühl, dass die Leute heutzutage keine Ambivalenz mehr aushalten. Sie wollen alles in ihr Gut/Böse-Schema einsortieren und sind verwirrt, wenn das Verhalten eines Menschen sich keiner der beiden Schubladen zuordnen lässt.
In zukünftigen Büchern wird es wahrscheinlich keine Charaktere wie Kapitän Nemo oder Severus Snape mehr geben (meine beiden literarischen Lieblingsfiguren). Jugendliche könnten dadurch verwirrt werden, dass diese Menschen weder gut noch böse sind. Dabei sind solche Charaktere doch die interessantesten.
Diese Sorge teile ich derzeit nicht. Im Gegenteil erfuhr ich modernerer Literatur etc. doch von einigen komplexen Charakteren, die über die einfachen Figuren von Jim und Lukas hinausgingen.
Dies schmälert deren Bedeutung und erzählerischen Wert nicht, aber ich habe den Eindruck, dass modernere Autor*innen den Kindern durchaus mehr zutrauen
Wenn es den gesunden Menschenverstand nicht gibt, dann eben ein Ansatz mit Logik.
Logik gibt es ja hoffentlich noch.
Die gesellschaftlichen Grundsätze die heute als politisch korrekt empfunden werden setzen sich gesellschaftlich erst ab den 1960er Jahren durch.
Vorher spielten Gleichberechtigung von Frauen oder LGBTQ, antiautoritäre Erziehung und auch die Erkenntnis, dass Rassismus unbegründet ist eine bedeutend geringere Rolle im Bewusstsein der Gesellschaft.
Auch Gewalt und Krieg wurden anders bewertet.
Folglich haben Bücher vom Mittelalter bis eben zu den erwähnten 60er Jahren oft oder sogar meist eine andere Sicht auf solche Sachverhalte.
Eben auch die Bücher von Ottfried Preußler.
Die Logik eröffnet uns hier zwei Möglichkeiten mit dieser Tatsache um zu gehen.
Entweder wir akzeptieren das und setzen und in angemessener Weise kritisch damit auseinander oder wir betreiben Revisionismus und verdrängen alle Literatur und deren Autoren von 1960 aus unserer heutigen gesellschaftlichen Wahrnehmung.
Noch bedenklicher finde ich, wenn lokale Unternehmer sich per Stiftung einer Schule in ihrem Heimatort andienen und dann die Schule nach diesen Leuten benannt wird, die ansonsten außerhalb der Stadt kaum bekannt sind. So kommen Schulen zu Namen von Personen, die vor zwanzig Jahren noch lebten und deren einzige Leistung darin bestand ‘Gründer eines mittelständischen Betriebs mit 200 bis 2000 Mitarbeitern zu sein. Dichter, Kinderbuchautoren, Philosophen, Wissenschaftler, Widerstandskämpfer, Politiker mit Weltrang, all das leuchtet mir als Namensgeber ein. Aber ein Schraubenhersteller, Kunststoffkanisterfabrikant oder örtliches Entsorgungsunternehmen ? Auch zu so etwas stimmen Schulkonferenzen leider zu.
Zu guter Letzt hängt dann das Bild des “Altvörderen” über der Tür zum Sekretariat, damit ihn auch alle Schüler kennenlernen, die sich bei der Sekretärin melden.
Und Marktplatz und Stadthalle müssen auch noch nach ihm benannt werden, damits reicht….