DÜSSELDORF. Medienberichte zeigen: Sexualisierte Gewalt gegen Kinder ist eine reale Gefahr. Dafür will die neuste Ausgabe der Zeitschrift DIE KITALEITUNG pädagogische Fachkräfte im frühkindlichen Bildungsbereich sensibilisieren, denn sie können zum Schutz von Kindern beitragen – präventiv und in Akutsituationen. Allerdings, und das macht das zweite Schwerpunktthema der Ausgabe deutlich, stoßen die Einrichtungen hier in der praktischen Arbeit an Grenzen: Der Kita-Fachkräftemangel hat ein dramatisches Ausmaß angenommen.
Die digitale Version des Hefts können Sie hier kostenfrei herunterladen – eine gemeinsame Aktion von Wolters Kluwer und der Agentur für Bildungsjournalismus.
Es sind Überschriften, die jedes Mal aufs Neue erschrecken: „Verdacht auf Missbrauch: Erzieher von Kita in Forst in U-Haft“, titelte der SWR kürzlich zu einem Fall aus Baden-Württemberg. Einige Wochen später meldete Spiegel Online: „Würzburg: Mutter gesteht sexuellen Missbrauch ihrer minderjährigen Tochter“. Und die WAZ berichtete Ende Januar von einer 170 Seiten starken Anleitung zum Missbrauch von Minderjährigen, die die Essener Polizei online entdeckt hatte.
Laut Bundeskriminalamt erfahren pro Tag durchschnittlich 47 Kinder in Deutschland sexualisierte Gewalt. Im Jahr 2022 registrierte das Amt insgesamt 17.168 Betroffene unter 14 Jahren. In fast jedem siebten Fall handelte es sich um Kinder, die jünger als sechs Jahre alt waren. Das geht aus dem Lagebericht zu Sexualdelikten an Minderjährigen hervor. Wie Kindertagesstätten zum Schutz von Kindern beitragen können, zeigt die Ausgabe 1/2024 der Zeitschrift DIE KITALEITUNG – produziert von der Agentur für Bildungsjournalismus (die auch News4teachers inhaltlich gestaltet) im Auftrag des Informationsdienstleisters Wolters Kluwer.
Expertise kommt dabei von der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) Kerstin Claus. Sie sagt im Interview: „Die pädagogischen Kita-Fachkräfte müssen nicht selbst Kinderschutz-Expertinnen und -Experten im Themenfeld sein. Aber sie sollten wissen, wo sie Unterstützung und Hilfe finden.“
2. Schwerpunkt: Fachkräftemangel
Das Problem: Die Kita-Beschäftigten sind schon jetzt überfordert – der Fachkräftemangel hat die Einrichtungen fest im Griff, wie die Ergebnisse des aktuellen Ländermonitorings frühkindliche Bildungssysteme der Bertelsmann Stiftung zeigen. Doch der dadurch bescheinigte Personalmangel steht in direkter Verbindung zum Heftschwerpunkt. Schließlich braucht Kinderschutz auch Ressourcen. Im Interview verrät Nordrhein-Westfalens Familienministerin Josefine Paul (Grüne), wie NRW den Weg aus der Personalkrise finden will und inwiefern kürzere Kita-Öffnungszeiten dazu beitragen können.
Der Fachkräftemangel als eine der derzeit größten Herausforderungen im frühkindlichen Bildungsbereich spielt auch in weiteren Beiträgen der Ausgabe eine Rolle. Neben den damit verbundenen gesundheitlichen Folgen setzt sich die Redaktion kritisch mit der politischen Reaktion auf das deutsche Pisa-Debakel auseinander: der Forderung nach mehr früher Bildung in der Kita.
Das Magazin bedient den großen Informationsbedarf von Kitaleiter*innen, die als Verantwortliche im pädagogischen Betrieb für die Null- bis Sechsjährigen nicht nur die wichtigsten Ansprechpartner*innen für Eltern sind, sondern auch für die Erzieherinnen und Erzieher sowie den Träger. Die Familienpolitik betrifft ihre Arbeit unmittelbar, und die Agentur für Bildungsjournalismus gibt in der KITALEITUNG einen Überblick über politisch relevante Ereignisse und Entwicklungen. Darüber hinaus bietet das Heft fundierte Einblicke in die aktuelle frühpädagogische Forschung und diskutiert die großen erziehungswissenschaftlichen Streitthemen.
Missbrauch bei der evangelischen Kirche: Opfer im Schnitt elf Jahre alt
An die Bedürfnisse der Kinder denkt niemand. Erwachsene haben 40 Std Jobs und die Kinder sind z.T. mittlerweile sogar länger als 40 Std in einer Kita. Da ich selbst in diesem Bereich arbeite, weiß ich das es einen großen Teil betrifft, die es sich anders wünschen wűrden. Meines Erachtens sollte der Staat mehr tun, dass sich die Eltern es leisten können, dass Kinder auch ausreichend Zeit mit Familie verbringen können.