Schulleiter Winkler: „Es wird notwendig sein, dass wir uns von der Fokussierung auf einzelne Fächer verabschieden“

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OLDENBURG. Klimakrise, Demokratiekrise, Bildungskrise – die Generation der heutigen Schülerinnen und Schülern steht vor gewaltigen Herausforderungen. Sven Winkler, Schulleiter (der Oberschule Osternburg in Oldenburg) und seit Anfang des Jahres Vorsitzender des Allgemeinen Schulleitungsverbands Deutschland (ASD), sieht die Schule in der Pflicht, die Kinder und Jugendlichen auf ihre künftige Verantwortung hin vorzubereiten. Teil drei des großen Interviews, das News4teachers-Redakteurin Laura Millmann mit Sven Winkler führte. 

Hier geht es zurück zu Teil eins des Interviews.

„Mit Mitteln von gestern auf Menschen von heute für Herausforderungen von morgen einwirken“ – kann das funktionieren? Foto: Shutterstock

News4teachers: Wenn Sie sagen, man muss als Schulleitung der Zeit immer ein bisschen voraus sein: Auf was stellen Sie sich denn in den nächsten Jahren ein? Was sind so Themen, von denen Sie glauben, dass sie die Schulen in den nächsten Jahren prägen werden?

Winkler: Bildung für nachhaltige Entwicklung, BNE, ist ein solches Thema. Nach meiner Beobachtung sind wir da noch nicht ausreichend aufgestellt. Viele haben die dringende Notwendigkeit dazu mittlerweile erkannt, gleichwohl wird es noch ein wenig stiefmütterlich behandelt. Dabei werden hier die großen Fragestellungen wie Klimawandel, Ressourcenschonung, soziale Gerechtigkeit, Armutsminderung und kulturelle Vielfalt und ganz aktuell auch Bildung für eine demokratische Gesellschaft, für die nächsten Generationen gestellt.

Menschen müssen die Fähigkeiten, Perspektiven, Werte und Kenntnisse erlangen, die notwendig sind, um verantwortungsvolle Entscheidungen für die Umwelt und die Zukunft unserer Gesellschaft zu treffen. Es sollte selbstverständliche Aufgabe aller sein, das Verständnis für nachhaltige Entwicklungsprozesse zu entwickeln, so dass Bürgerinnen und Bürger aktiv zu einer nachhaltigen Welt beitragen können. Schulleitungen sollten die Herausforderung annehmen, dass BNE integraler Bestandteil aller Bildungsstufen und -formen sein muss. Denn wer, wenn nicht wir, soll mit der Umsetzung beginnen? In Schulen können die passenden Impulse gesetzt werden, damit die nachfolgende Generation lernt, entsprechend verantwortlich zu handeln und vernünftige Entscheidungen zu treffen.

„Schulen und Schulleiterinnen und Schulleiter tragen meines Erachtens eine besondere Verantwortung für die Entwicklung demokratischen Denkens“

Ein weiteres großes Thema der nächsten Jahre wird die Frage nach Bildungsgerechtigkeit sein. Ich glaube sagen zu können, dass bestimmte aktuell zu beobachtende politische Ausprägungen sicherlich auch die Folge von zumindest empfundener Ungerechtigkeit und damit von mangelnder Teilhabe von Teilen der Bevölkerung sind. Viele Menschen verstehen nicht, welche Möglichkeiten sie haben, sich an der Entwicklung unserer Gesellschaft zu beteiligen. Sie erkennen auch nicht, dass sie Teil und mitverantwortlich sind. Dies mag an einer als zu gering empfundenen Selbstwirksamkeit liegen, ist aber sicherlich auch Folge davon, dass wir unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung auf allen gesellschaftlichen Ebenen über zu lange Zeit als gegeben und quasi selbstverständlich angesehen haben.

Schulen und Schulleiterinnen und Schulleiter tragen hier meines Erachtens eine besondere Verantwortung für die Entwicklung demokratischen Denkens. Wir müssen uns mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen antidemokratische, extremistische und zerstörerische Bestrebungen zur Wehr setzen.

News4teachers: Das ist dann aber ja nicht nur eine Frage der Bildungsgerechtigkeit, sondern auch der demokratischen Bildung.

Winkler: Das ist es auf jeden Fall. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir unsere Schulen in Zukunft so aufstellen müssen, dass es uns gelingen kann, unsere Schülerinnen und Schüler auch jenseits von fachlichen Inhalten stark gegen negative und antidemokratische Einflüsse zu machen. Wir müssen Eltern- aber besonders Schülervertretungen wieder verstärkt in den Blick nehmen und hier explizit auf deren Partizipation hinwirken. Erst wenn die eigene Wirksamkeit erkannt wird, das eigene Tun einen Sinn ergibt, werden wir Beteiligung und Übernahme von Verantwortung erreichen.

Es wird in naher Zukunft notwendig sein, dass wir uns von der Fokussierung auf einzelne Fächer verabschieden und in größeren Zusammenhängen denken. Erziehung und Bildung stehen gleichberechtigt nebeneinander, es wird nicht mehr möglich sein, sich auf ein tayloristisch anmutendes Bildungsmodell und damit auf ein Fachlehrerprinzip zu beschränken. Darauf zu spekulieren, dass Schülerinnen und Schüler sich mit dem irgendwann angehäuften Fachwissen eine eigene demokratische Haltung bilden, ist nicht realistisch. Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen müssen schnellstmöglich Verantwortung über ihre eigene Fachexpertise hinaus übernehmen.

Dazu wird meiner Meinung nach auch nötig werden, die bisherige Praxis der Ausbildung von neuen Lehrerinnen und Lehrern zu reformieren. Sinnvoll wäre zum Beispiel die Einführung von Stufenlehrämtern, die schulformunabhängig ausgebildet werden. Es wird ebenfalls unabdingbar, dass in allen Lehrämtern verpflichtende sonderpädagogische Ausbildungsanteile, und solche für eine durchgängige Sprachbildung sowie viel mehr Praxisanteile bereits während des Studiums verpflichtend werden.

News4teachers: Es wirkt so, als hätten Sie Lust auf diese Veränderung.

Winkler: Ja, es macht auf jeden Fall Spaß, solche Dinge mitzugestalten. Besonders vor dem Hintergrund, dass wir ja eigentlich alle die Notwendigkeit zur Veränderung erkennen, aber in Teilen immer noch mit Mitteln von gestern auf Menschen von heute für Herausforderungen von morgen einwirken wollen. Es ist höchste Zeit für Veränderungen.

News4teachers: Allerdings ist man als Schulleitung ja nicht allein. Man kann zwar die Richtung vorgeben, aber um eine Schule mit Leben zu füllen und Ideen umzusetzen, braucht es das gesamte Kollegium.

Winkler: Das ist absolut zutreffend. Deshalb müssen wir immer versuchen, das ganze Team so zu motivieren, dass möglichst alle Lust haben, die eigene Schule gemeinsam zu gestalten und voranzubringen. Leider ist der Wille zur Veränderung und zur Gestaltung nicht allen per se innewohnend; der Gedanke, dass der Beruf der Lehrerin oder Lehrers immer auch einen hohen Anteil zur Innovation mit sich bringt, ist nicht allen bewusst. Es gibt Kolleginnen und Kollegen, die in bestimmten Lebensphasen auch schlicht und ergreifend andere Schwerpunkte, wie Work-Life-Balance und Familie setzen. Das ist auch grundsätzlich gut – aber trotzdem muss Schule kontinuierlich weiterentwickelt werden.

„Studien wie PISA oder IQB geben schon deutliche Hinweise darauf, dass in vielen Bereichen schlicht und ergreifend ein Versagen des Bildungssystems feststellbar ist“

Schulleiterinnen und Schulleitern kommt dabei die besondere Aufgabe zu, neben der eigenen Entwicklung möglichst viele Kolleginnen und Kollegen mit an Bord zu holen und für die Schulentwicklung zu begeistern. Darüber hinaus kann ich nur dringend empfehlen, sich auf lokaler oder regionaler Eben mit anderen Schulleitungen zu vernetzen, um einen Erfahrungsaustausch zu ermöglichen. Auch auf Länderebene ist dies von großer Bedeutung – Schulleitung ist ein eigener Beruf, jedoch haben wir nach wie vor keine eigene personalrechtliche Interessenvertretung. Landesverbände können hier zumindest manchmal bei Schwierigkeiten helfen.

News4teachers: Sie hatten vorhin schon den Begriff der Vision eingebracht. Wie schafft man es ganz konkret, erstens eine Vision zu entwickeln und zweitens dann auch alle davon zu begeistern oder zumindest zu überzeugen?

Winkler: Es ist wichtig einerseits zu beobachten, was auch gesellschaftlich gut gelingt. Und andererseits genau auf Missstände zu achten. Hieraus können alle Schulleiterinnen und Schulleiter schon recht schnell Visionen oder auch daraus folgend konkrete Ziel für das eigene Handeln ableiten, gilt es doch, positives weiter auszubauen und Verbesserungswürdiges zu ändern. Es ist wichtig, die für die eigene Schule wesentlichen Punkte sowohl vor einem gesamtgesellschaftlichen Hintergrund wie BNE, Demokratiebildung etc. zu betrachten, als auch dann lokal z.B. in geeigneten Netzwerken umzusetzen.

Das, was an einer Schule gültig ist und funktioniert, gilt an einer anderen Schule vielleicht nicht unbedingt. Studien wie PISA oder IQB geben schon deutliche Hinweise darauf, dass in vielen Bereichen schlicht und ergreifend ein Versagen des Bildungssystems feststellbar ist. Konkret bedeutet dies in meinen Auggen, dass wir schauen müssen, wie die Schülerinnen und Schüler der jeweiligen Schule dastehen und in welche Richtung die Bildungsprozesse für genau diese Klientel bestmöglich in Zusammenarbeit mit der Schulgemeinschaft gestaltet werden können.

News4teachers: Leider gibt es ja derzeit einen Mangel an Leuten, die Schulleiterinnen und Schulleiter werden wollen. Woran liegt das Ihrer Meinung und wie könnte man mehr Lehrerinnen und Lehrer motivieren, diesen Schritt zu gehen?

Winkler: Es scheint, dass vor allem sehr viele Leitungsstellen an Grundschulen nicht besetzt sind. Ich glaube, dass das an zwei Faktoren liegen könnte. Zum einen sind die Möglichkeiten, Schule zu gestalten wegen des hohen Anteils an Unterrichtsverpflichtungen weniger gegeben, einfach, weil die Zeit dafür fehlt. Wer eine Führungsaufgabe übernimmt – das ist in Schule nicht anders als in der Wirtschaft –, dem geht es zumeist darum, sich ein Stück weit selbst verwirklichen oder im System etwas entwickeln und verändern zu können. Anderseits aber war bisher die Besoldungsstruktur besonders in kleineren Systemen im Vergleich mit anderen Schulformen nicht unbedingt als fair anzusehen, denn die grundlegenden Aufgaben sind im Wesentlichen vergleichbar.

Auch beobachten Lehrerinnen und Lehrer natürlich ihre Schulleiterinnen und Schulleiter sehr genau. Zu erkennen ist für die Kolleginnen und Kollegen wohl immer ein sehr hoher Arbeitsaufwand mit sehr vielen unterschiedlichen Anspruchstellern immer verbunden mit einem sehr hohen Maß an Verantwortung gegenüber allen an Schule Beteiligten verbunden. Das kann durchaus abschreckend wirken. Besonders dann, wenn die Arbeitserfolge kaum als von Schulleitungen verantwortet erkannt werden.

News4teachers: Aber wenn es diese Möglichkeiten gibt, etwas zu verändern und zu gestalten, dann ist es aus Ihrer Sicht ein lohnender Beruf?

Winkler: Natürlich hat alles positive und negative Seiten. Führungsaufgaben und Übernahme von Verantwortung sind meist auch mit Unbequemlichkeit und mitunter auch Stress verbunden. Da es nicht möglich ist, immer alle Parteien gleichermaßen zufriedenzustellen, ist Führung auch immer ein Aushandlungsprozess für dessen Erfolg die eigene Vision, die eigene Handlungsmaxime grundlegend ist. So ist für mich persönlich stets handlungsleitend, dass das jeweils Beste für die mir anvertrauten Schülerinnen und Schüler zu erreichen, insgesamt einen höheren Stellenwert hat, als individuelles Wohlbefinden. Auch meines eigenen.

Diesen Gedanken teilen möglicherweise zunächst einmal nicht alle und deshalb entsteht bereits aus diesem Ansatz heraus Dissens. Denken und Haltung in dem skizzierten Sinne zu beeinflussen, ist aber für mich persönlich sehr zufriedenstellend. Sobald es gelingt, etwas im jeweils intendierten Sinne positiv zu beeinflussen, zu verändern und wirksam zu sein, stellt sich trotz aller Belastung ein hohes Maß an Zufriedenheit ein. Für diejenigen Lehrerinnen und Lehrer, die eine besondere Verantwortung übernehmen und gestalten wollen, gleichzeitig vor Arbeit nicht zurückschrecken und bereit sind, sich fortwährend weiterzuentwickeln und häufig in der Öffentlichkeit stehen, ist Schulleiterin oder Schulleiter ein toller Beruf. Laura Millmann, Agentur für Bildungsjournalismus, führte das Interview.

Hier geht es zurück zu Teil eins des Interviews:

„Sie stehen morgens auf – und sind plötzlich Schulleitung“: ASD-Vorsitzender Winkler über die Kunst, eine Schule zu führen

Hier geht es zurück zu Teil zwei des Interviews:

Schulleiter Winkler: „Immer mehr Schüler sind psychisch nicht gesund. Müssen wir unser System anpassen?“

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Gelbe Tulpe
27 Tage zuvor

Wie muss man sich dann vorstellen? Werden dann etwa Mathematik und Französisch vermischt? Das scheint mir nicht sehr sinnvoll zu sein.

Pädagogin
26 Tage zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Und genau so in etwa wäre das Lernen tatsächlich erst sinnvoll. Inhaltliche Verknüpfungen in Sinneinheiten. Nicht einzelne Fakten präsentieren zum Auswendiglernen, die schnell wieder vergessen werden. Die Welt ist komplex, deshalb kann Wissen in der Schule ab einem gewissen Lernstand auch nicht mehr so linear und einseitig vermittelt werden.

Canishine
26 Tage zuvor
Antwortet  Pädagogin

Auf der anderen Seite muss zu Lernendes strukturiert, übersichtlich aufgearbeitet und ggf. portioniert werden. Dadurch versucht man ja gerade, die Komplexität der Welt durchschaubar zu machen.

GriasDi
21 Tage zuvor
Antwortet  Pädagogin

Dadurch würde sich das von Ihnen angesprochene Problem nicht auflösen.
In Sinneinheiten wurde das Wissen doch bisher auch vermittelt.

AvL
18 Tage zuvor
Antwortet  Pädagogin

Wiederholendes Einüben von Wissen und dessen
Anwendung ist nicht ein reines Auswendiglernen.
Wollen sie erreichen, dass Lerninhalte und
Wissen nachhaltig im Langzeitgedächtnis
hinterlegt bleiben und später zu einer praktischen
Anwendung gelangen können, so ist ein
wiederholendes Einüben erforderlich.
Wisse, dass auf Grundlage einer von allgemeinbildenden
Werte- und Wissensvermittlung mitmenschliches
Verantwortungsbewusstsein und Kompetenzen erwachsen,
die uns allen zu Gute kommt.

Katze
27 Tage zuvor

„Menschen müssen die Fähigkeiten, Perspektiven, Werte und Kenntnisse erlangen, die notwendig sind, um verantwortungsvolle Entscheidungen für die Umwelt und die Zukunft unserer Gesellschaft zu treffen.“
Kenntnisse (Wissen) erlangen, kommt vor Fähigkeiten besitzen und Perspektiven einschätzen zu können. Warum werden die Kenntnisse wieder an letzter Stelle genannt? Hat das schon Methode?
„In Schulen können die passenden Impulse gesetzt werden, damit die nachfolgende Generation lernt, entsprechend verantwortlich zu handeln und vernünftige Entscheidungen zu treffen.“
Schule sollte zuvor grundlegendes Wissen (auch „böse“ Faktenkenntnisse) vermitteln, sonst greifen gesetzte Impulse ins Leere und führen bei SuS zu angepasster Geschwätzigkeit und leerer Betriebsamkeit.
Allein für das banale Verständnis der großen Fragestellungen wie Klimawandel, Ressourcenschonung, Nachhaltigkeit muss ich in meinen Fächern chemische, biochemische und biologische Kenntnisse als Fachlehrer vermitteln dürfen. Von der Fokussierung auf einzelne Fächer kann man sich nicht verabschieden, wenn wissenschaftspropädeutisch und zukunftsorientiert ausgebildet werden soll.
Ich übergebe gern meinen Fachunterricht an willige Probanden, Bildungstheoretiker oder Zukunftsvisionäre der „Schule von Morgen“. Viel Spaß!

„Avantgardisten sind Leute, die nicht genau wissen, wo sie hinwollen, aber als erste da sind.“
Romain Gary
Ist Herr Winkler ein Avantgardist? Nein, er weiß ja, wo er hinwill. Nur mit dem „Wie“ auf der Zielgeraden (oder schiefe Ebene?) werden einige von uns Probleme haben. Alte, renitente Problembären eben!
Meiner verkrusteten Fachlehrermeinung nach geht die „Bildungsoffensive“ der Avantgardisten und Bildungsideologen avanti avanti oftmals nach hinten los und man sollte sich dringend auch wieder auf einige Normen und Werte (z.B. Leistungs- und Anstrengungsbereitschaft) der „Schule von Gestern“ besinnen.

RainerZufall
27 Tage zuvor

Vielleicht wollen die Kolleg*innen auch einfach lieber unterrichten, der Mangel herrscht halt überall.

Ich finde es aber ehrlichgesagtbl schwierig, eine Gegensätzlichkeit von Schulentwicklung und Familie/ work-life-balance zu suggerieren.
Es geht ja um den Austausch, Entlastung und am Ende eine Reduktion von Arbeitszeit, Stress und Störungen

Unfassbar
27 Tage zuvor

Der Verlust des Fokus auf einzelne Fächer hat zur Folge, dass nur noch ein undefinierter Einheitsbrei ohne nennenswerte Tiefe herauskommt. Zudem könnte das Land so auf die Idee kommen, Personal noch fachfremder als bisher einzusetzen.

Ich_bin_neu_hier
27 Tage zuvor

„…das ganze Team so zu motivieren…“ – Alles klar: noch mehr Mehr-Arbeit, oder?

Ich_bin_neu_hier
27 Tage zuvor

„Es gibt Kolleginnen und Kollegen, die in bestimmten Lebensphasen auch schlicht und ergreifend andere Schwerpunkte, wie Work-Life-Balance und Familie setzen.“ – Nein, wer hätte das geahnt: Lehrkräfte legen Wert auf ein Privatleben: SKANDAL!

Unfassbar
27 Tage zuvor
Antwortet  Ich_bin_neu_hier

Und deshalb bürdet man ihnen mit diesem fächerübergreifenden Projektunterricht noch mehr Arbeit auf. Läuft …

447
12 Tage zuvor
Antwortet  Unfassbar

Ich habe eine Reihe von promts vorbereitet und warte fieberhaft auf das Abo mit Lesefunktion…

DerechteNorden
27 Tage zuvor

Sehr interessant … In Englisch unterrichten wir alles. Das ist bereits fächerübergreifend.

Unfassbar
27 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

In oder auf? Aber Hut ab, wie Sie alles im Bereich Klima in/auf Englisch unterrichten. Ich wusste nicht, dass das Anglistikstudium auch fundamentales Wissen in Planetologie, Astronomie, Klimatologie und Meteorologie beinhaltet.

Enjoy your chicken Ted
26 Tage zuvor
Antwortet  Unfassbar

In HH gibt es bilingualen Unterricht, insofern stimmt die Aussage des/der Kollegen/in.

Ragnar Danneskjoeld
23 Tage zuvor

Den gibt es auch in BW – aber die wenigsten Schüler sind dafür geeignet.

DerechteNorden
26 Tage zuvor
Antwortet  Unfassbar

Beschäftigen Sie sich gern mit den Zentralabiturthemen der letzen 15 Jahre in Englisch, bevor Sie sich unnötig lustig machen!

447
26 Tage zuvor
Antwortet  Unfassbar

Sie verstehen nicht ganz:

„Unterrichten“ heisst in dem Fall „allerbanalstes Schlagwortwissen mit GANZ GANZ VIEL Emotionen und vor allem der richtigen Meinung“ – so wie es der titelgebende SL auch fordert.

Blättern Sie z.B. nal das neue Transition von Klett oder das OS-Englischbuch durch und lesen es mit Distanz…

DerechteNorden
25 Tage zuvor
Antwortet  447

Man könnte vielleicht auch mal positiv an die Sache herangehen und feststellen, dass gerade in den Fremdsprachen den S*S viele Dinge, die eine gesellschaftliche Relevanz und das sog. Weltwissen betreffend einen großen Wert haben, nahegebracht werden.
Blabanal447.

Unfassbar
25 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Aber all das ohne dafür benötigtes Fachwissen.

447
25 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

„Weltwissen Bildungsland Schland 2.0“:
– Kapitalismus ist Schuld
– CO2 böse
– Wir haben uns alle lieb!

(Was gerade schlechte SuS gerne und laut nachplappern…so lange sie vor dem Lehrer sitzen, danach ist das logischerweise sofort vergessen)

Meanwhile (vor 12!!! Jahren schon) in China…
https://m.youtube.com/watch?v=5WO3aIZKQoI

„Why do you study do hard?“
Die Antwortsekunde ist lustig…man sieht richtig, wie der befragte Schüler denkt „Wtf, warum wohl?“.

Tjahhhhh…was hat China die letzten so grob 10 Jahre hinbekommen, da wo es zählt? (MINT, dual use, Hochtechnologie)

Was haben „wir“ so hinbekommen, da wo es zählt?
Ok, ne halb verbasselte „Energiewende“, und selbst da kommen im Ruhrgebiet demnächst die umgebauten Supertanker mit zehntausenden chinesischen E-Autos an…Eisen-Dingens-Akku erste Prototypen in Cina am Start…selbst bei Autobau und Co. ziehen sie uns mittlerweile über den Tisch…weil.sich Realität halt nicht unbegrenzt ignorieren lässt.

Immerhin, in Moralgetue pro Schulwoche und Genderlehrstühlen pro Einwohner, da sind wir Weltspitze! 🙂

DerechteNorden
24 Tage zuvor
Antwortet  447

Sie müssen ein sehr verbitterter Mann sein.

Unfassbar
24 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Eher Zynismus aufgrund der von der Politik selbst verschuldeten Zustände.

447
24 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Netter Versuch, S.I.G.N. anzuwenden.

Funktioniert nur nicht mehr.

PaPo
24 Tage zuvor
Antwortet  447

OK… tatsächlich mal eine Abkz., die ich noch nicht kenne.
Was meinen Sie mit „S.I.G.N.“? 🙂

447
12 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Shame
Ignorance
Guilt
Need to be right

kurzum: Typische Beschämungsstrategien, a la: „Der Himmel ist blau? Das sagen nur [setze Statussenker-Wortwahl ein]“

PaPo
1 Tag zuvor
Antwortet  447

Merci für die Erläuterung! 🙂

PaPo
24 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich würde lieber wieder mehr Landeskunde / cultural studies in Englisch beibringen, statt (seit Neuestem in NRW) „Gender“ und „Diversity“ (obwohl: Die Gelegenheit, mit diversen Mythen und Falschvorstellungen aufzuräumen), wie überall sonst auch schon „Globalisation“ und Co.

Ich_bin_neu_hier
27 Tage zuvor

„So ist für mich persönlich stets handlungsleitend, dass das jeweils Beste für die mir anvertrauten Schülerinnen und Schüler zu erreichen, insgesamt einen höheren Stellenwert hat, als individuelles Wohlbefinden. Auch meines eigenen.“ – Das wird den Kultusminister:innen sicher gefallen – aber es ist m. E. auch der Königsweg zu einer (noch) höheren Burnout-Rate. Für alle helfenden Berufe gilt: Eigenschutz vor Fremdschutz! – Wenn ich selbst ausfalle, nutze ich niemandem mehr etwas: weder mir noch anderen.

Lisa
27 Tage zuvor

“ Es gibt Kolleginnen und Kollegen, die in bestimmten Lebensphasen auch schlicht und ergreifend andere Schwerpunkte, wie Work-Life-Balance ….setzen“

„….ist für mich persönlich stets handlungsleitend, dass das jeweils Beste für die mir anvertrauten Schülerinnen und Schüler zu erreichen, insgesamt einen höheren Stellenwert hat, als individuelles Wohlbefinden. Auch meines eigenen.
Diesen Gedanken teilen möglicherweise zunächst einmal nicht alle und deshalb entsteht bereits aus diesem Ansatz heraus Dissens.“

Work – Life – Balance ist beispielsweise kein Schwerpunkt, sondern sollte das ganze Arbeitsleben durchziehen. Permanent eigene Grenzen zu missachten und sich aufzuopfern führt so weit ich weiß oft in einem Burnout, besonders wenn noch Perfektionismus dazu kommt.

Was meint Herr Winkler mit diesen zwei Zitaten genau?

Blau
27 Tage zuvor

Werte vermittelt vor allem die Familie. Ich kann noch so viel Toleranz vorleben und einfordern, wenn zuhause Intoleranz herrscht, hab ich keine Chance.
Genau wie bei Mülltrennung. Meine 14jährigen schaffen nicht mal Papier von anderem Müll getrennt zu sammeln, ganz zu schweigen von Plastikmüll. Natürlich wurde es mehrfach thematisiert, Plakate über die Mülleimer gehängt. Allein die Motivation fehlt und zuhause wird es halt auch nicht als wichtig angesehen.
„Umwelt juckt nicht, da wo ich herkomme“ fasste eine Schülerin passend zusammen.

DerechteNorden
27 Tage zuvor
Antwortet  Blau

Allerdings ist das Statement jener Schülerin ein Hinweis darauf, dass sie selbst durchaus versteht, dass es anders sein sollte.
„Und wenn man nur einen jungen Menschen mitnimmt, hat es sich bereits gelohnt.“ Wenn man das ohne große Belastung für sich selbst hinbekommt, dann sollte man es auch nicht aufgeben, den Müll trennen zu lasse etc.

Blau
27 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich bekomme es nicht ohne Belastung hin. Dazu müsste ich jede Pause neben dem Mülleimer stehen

DerechteNorden
25 Tage zuvor
Antwortet  Blau

Sie trauen nicht einmal einem jungen Menschen an Ihrer Schule zu, dass er etwas mitnimmt? Das ist schade.

Mika
24 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Sie selbst schrieben: „…ohne große Belastung…“.
Blau antwortet, dass die Belastung zu groß sei, da dadurch die Erholungspausen wegfielen.
Sie machen daraus: „Sie trauen nicht einmal einem jungen Menschen an Ihrer Schule zu, dass er etwas mitnimmt?“.
Ich find das echt bösartig!

DerechteNorden
27 Tage zuvor

So einen Schulleiter möchte ich nicht haben! Ich hoffe, an seiner Schule gibt es einen starken ÖPR.

Frust
27 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Damit hätte unser Schulleiter also schon mal keine Probleme.
Der ist der Lebensgefährte der ÖPR-Vorsitzenden.

Enjoy your chicken Ted
26 Tage zuvor
Antwortet  Frust

@Frust: lustiger Interessenskonflikt. An meiner Schule ist die Vorsitzende des PR „nur“ Ehefrau eines AL.

Katze
26 Tage zuvor

Wofür steht AL? Abteilungsleiter oder A-Lo.. ?

DerechteNorden
26 Tage zuvor
Antwortet  Frust

Sowas würde ich als fehlenden Anstand interpretieren.

kazoo
27 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Zumindest in Bayern ist es so, dass sich an den Grund- und Mittelschulen der ÖPR zu mehr als der Hälfte aus SchulleiterInnen zusammensetzt.
Da braucht man sich also keine große Hilfe und Unterstützung zu erhoffen.

DerechteNorden
26 Tage zuvor
Antwortet  kazoo

Ist das so vorgegeben? Das wäre eine Katastrophe.

ysnp
24 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Nein, es ist nicht vorgegeben. Die Lehrervertretungen, also BLLV, KEG und GEW, stellen KandidatInnen auf, die dann im Schulamtsbezirk von den Lehrkräften mit den entsprechenden Wahlzetteln gewählt werden. An meinem Schulamt haben wir einen sehr guten engagierten Personalrat für Grund- und Mittelschulen, der sich bei den Beamten aus 7 LehrerInnen und 3 weiteren Personen, die entweder Rektor, Konrektor oder Seminarleiter sind, zusammensetzt.

DieHoffnungstirbtzuletzt
26 Tage zuvor
Antwortet  kazoo

Kann ich nur bestätigen. Der Personalratsvorsitzende ist ein Seminarleiter, viele Konrektoren sind im Personalrat und daran wird sich auch nichts ändern…Mia san mia und so hält man die Mannschaft auf Linie. Nur leider wird die Mannschaft immer kleiner. 2025 kein Abi-Jahrgang wird für die Mittelschulseminare sicher ein Fiasko, aber die Quereinsteiger werden das schon richten. Nur nichts an den Arbeitsbedingungen ändern…Ich bin sehr sehr neugierig auf die nächsten Dienstjahre. Mehr Stunden, mehr Schüler weniger work-life-balance, aber natürlich nur für die „Alten“. Den Neuen wird man Angebote machen müssen, sonst kommen die erst gar nicht…Spaltung in den Kollegien vorprogrammiert. Noch schöne Ferien.

ysnp
27 Tage zuvor

„Schulen und Schulleiterinnen und Schulleiter tragen hier meines Erachtens eine besondere Verantwortung für die Entwicklung demokratischen Denkens.“

Zur Demokratiebildung gehört auch, dass eine Schule demokratisch geführt wird – quasi als Vorbildwirkung. An demokratischen Führungsqualitäten bezüglich des Personals mangelt es oft bei Schulleitungen.

Lehrkräfte sind selbstständige Persönlichkeiten und keine Schüler, die mit allen Tricks motiviert werden müssen. Hat man als Lehrkraft genug Raum für Eigenverantwortung und eigene Ideen, ist man intrinsisch motiviert und bringt sich zusätzlich von alleine ein, sofern man das zeitlich kann.

Ich habe schon Schulleitungen erlebt, die die Schule demokratisch führten, dem Kollegium viel Raum für eigene Ideen gaben und diese entsprechend unterstützten. Da war fast das ganze Kollegium über den Unterricht hinaus aktiv und mit Freude dabei. Denn hier war man intrinsiv motiviert, hat Entscheidungen gemeinsam mit allen inklusive Schulleitung getroffen.

Andere Schulleitungen gaben uns wenig Raum für eigene Ideen und wollten fast nur ihre eigenen Vorstellungen realisieren. Die Folge war, dass das außerunterrichtliche Engagement der Lehrkräfte stark sank und Konflikte vorprogrammiert waren. Außerdem sind solche Führungsstile ein Nährboden für die Spaltung von Kollegien.

Wenn schon der in meinen Augen der nicht deckungsgleiche Vergleich zur Wirtschaft gemacht wird: In der freien Wirtschaft kann man sich auf Stellen bewerben, wenn einem das Profil der Firma zusagt, in der Schule ist das nur beschränkt möglich. Man wird in der Regel (bis auf die schulscharfen Ausschreibungen) an eine Schule versetzt, ganz egal ob es einem zusagt und mit eigenen Vorstellungen verknüpft ist.

emma
27 Tage zuvor

Schulen und Schulleiterinnen und Schulleiter tragen meines Erachtens eine besondere Verantwortung für die Entwicklung demokratischen Denkens“

Blöd nur, wenn SL selbst autokratisch die Schule leiten und die Schulrätin dies auch noch unterstützt, damit Ruhe an der Schule herrscht.

Fräulein Rottenmeier
26 Tage zuvor
Antwortet  emma

Herrscht dann wirklich Ruhe? Oder ist es nur Ruhe vor dem Sturm?

447
25 Tage zuvor

Sie sagen es.

Das kann man dann aber immer auf äussere Umstände schieben und verbal wegdrücken.

„Reparier es mit viel Klebeband“ als Dauerlösung – bis dann irgendwann alles einbricht.

Fräulein Rottenmeier
26 Tage zuvor

„Das, was an einer Schule gültig ist und funktioniert, gilt an einer anderen Schule vielleicht nicht unbedingt. Studien wie PISA oder IQB geben schon deutliche Hinweise darauf, dass in vielen Bereichen schlicht und ergreifend ein Versagen des Bildungssystems feststellbar ist. Konkret bedeutet dies in meinen Auggen, dass wir schauen müssen, wie die Schülerinnen und Schüler der jeweiligen Schule dastehen und in welche Richtung die Bildungsprozesse für genau diese Klientel bestmöglich in Zusammenarbeit mit der Schulgemeinschaft gestaltet werden können.“

Meiner Meinung nach ist das des Pudels Kern und somit erschließt sich dadurch auch die Hauptaufgabe von SL. Schul- und Unterrichtsentwicklung muss zwingend an der eigenen Schule orientiert sein. Dazu gehören regelmäßige Bestandsaufnahme, Problemorientierung, Problemanalyse, Zielorientierung und Evaluation: Was haben wir? Was läuft gut (Schätze heben), was läuft nicht gut und warum, wie können wir daran etwas ändern und haben wir das Problem jetzt beseitigt? Wenn ja, super, nächste Problemstelle, wenn nein, nochmal….
Über allem schwebt das WIR, denn dieses Vorgehen kann nur im Konsens mit allen Kolleginnen geschehen. Zumal viele neuralgische Stellen ja erst von den Kolleginnen identifiziert werden und als solche benannt werden.

„Es gibt Kolleginnen und Kollegen, die in bestimmten Lebensphasen auch schlicht und ergreifend andere Schwerpunkte, wie Work-Life-Balance und Familie setzen. Das ist auch grundsätzlich gut – aber trotzdem muss Schule kontinuierlich weiterentwickelt werden.“
Ich verstehe nicht, dass das ein Widerspruch sein soll. Alle machen ihren Kräften entsprechend mit. Ich fände es seltsam, wenn Kolleginnen kein Privatleben hätten. Leute, die nur für ihren Beruf leben, können das gerne tun, dürfen dies aber nicht von anderen verlangen. Jeder sollte eine vernünftige work-life-Balance haben, und ein SL hat darauf zu achten, die Kolleginnen manchmal vor sich selber zu schützen…..was übrigens auch für die SL selber gilt. Gute Schulentwicklung umfasst auch ein Gesundheitsmanagement und Konzepte, die zur Entlastung der Kolleginnen beitragen sollen. Es dreht sich nicht immer nur um die Schüler, so wie Herr Winkler meint….

vhh
26 Tage zuvor

Das sind vernünftige Gedanken, leider erlebe ich eine andere Realität.
Erste Zielorientierung meiner SL ist die Frage, welche Konzepte und Programme geschrieben werden müssen, wann die nächste QA fällig ist. Programme für alles, aber zur Überprüfung der Wirksamkeit gibt es nur sorgfältig angepasste Fragebögen und per Tagesordnung manipulierte Konferenzen. Es gibt ein engagiertes, tatsächlich motiviertes Kollegium, das Probleme erkennt und anspricht. Macht aber bald niemand mehr, seit einigen Jahren ist bei Schwierigkeiten meist der Bote schuld. Neuralgische Punkte… besser nicht finden.
Der Laden läuft trotz Schulleitung, hat sogar einen guten Ruf, weil es (noch) genug gibt, die zusammen für die Schüler arbeiten. Nach jedem Schuljahr resignieren wieder ein paar mehr, wird Schule noch etwas geschäftsmäßiger. Die älteren werden weniger, das sind oft auch diejenigen, die sich den Luxus einer eigenen Meinung leisten können.
Man könnte auch einmal dem eigenen Kollegium vertrauen, Ziele statt Details vorgeben, aber das wäre wohl ein Zeichen von Schwäche.
Ich bin müde…

Fresh L
26 Tage zuvor

Es gibt Kolleginnen und Kollegen, die in bestimmten Lebensphasen auch schlicht und ergreifend andere Schwerpunkte, wie Work-Life-Balance und Familie setzen.

Sarkastisch betrachtet hört sich das an wie ein Plädoyer für die Sterilisation von Junglehrkräften, um das „Schwerpunkt“problem in „bestimmten Lebensphasen“ zu lösen.

Fast nicht mal nur implizit steckt in der obigen Aussage des Schulleiters das explizite Vorurteil der „faulen Lehrkraft“.

Naja, als quereingestiegener Handwerker kennt man vermutlich nur die 60-Stunden-Woche. Es sei ihm verziehen.

447
25 Tage zuvor
Antwortet  Fresh L

Der Handwerker macht wohl immer wieder mal 60-Stunden-Wochen, ja – grob 20 dieser Stunden werden allerdings auf mysteriöse Weise so fürstlich entlohnt, dass mein (echt netter) Nachbar schon Quatsch wie ATVs/Buggies kauft, damit die Matrazen nicht zu sehr ausgestopft sind.

Wenn die Lehrkraft 60 Stunden pumpt gibtbes was?

Ach soooooo…leuchtende Kinderaugen und/oder die Haltung, dass das ja jetzt der neue Standart ist…na dann…bin mal im Garten. 🙂

GriasDi
21 Tage zuvor

Zitat:
„Es wird notwendig sein, dass wir uns von der Fokussierung auf einzelne Fächer verabschieden“

In den Unis geht man genau den entgegengesetzten Weg. Hat nicht erst die Ausprägung einzelner Fächer zum Fortschritt geführt?

Hans Malz
20 Tage zuvor

„Es wird in naher Zukunft notwendig sein, dass wir uns von der Fokussierung auf einzelne Fächer verabschieden und in größeren Zusammenhängen denken.“

Klappt in NRW an den Gesamtschulen ja schon wunderbar. Da werden Chemie und Physik zugunsten von NW gekürzt oder gestrichen. Ist ja auch toll, denn während genug Biologielehrer da sind, fehlen die in den Fächern Chemie und Physik. Also gibt der Biologielehrer dann NW, in dem alle Fächer vereinigt sind. Natürlich in allen drei Fächern auf höchstem Niveau, die können ja schließlich alles. Es werden auch nicht vorrangig Themen aus der Biologie unterrichtet.

Und dann wundert man sich, warum der Mangel in den beiden anderen Bereichen immer größer wird.

Das gleiche in GL: Je nach studiertem Fach wird das der Schwerpunkt gesetzt und die anderen Inhalte nur widerwillig unterrichtet. Die fachliche Tiefe und das persönliche Interesse sind halt nicht da. Kann ich sogar nachvollziehen.

Aber Inhalte sind ja eh nicht mehr wichtig, die Kompetenzen müssen stimmen.

Lehrer
13 Tage zuvor

Das kann man auch anders sehen:

Würde nicht so viel Wert auf diffuse Metakompetenzen gelegt, sondern würden die Schüler

  • die Exponentialfunktion (Mathe)
  • das Ökosystem (Biologie)
  • das Klimasystem (Erdkunde)
  • unser politisches System (Politik/Sowi/Geschichte)
  • grundlegende naturwissenschaftliche Konzepte (Chemie, Physik)
  • etc.

verstehen, dann gäb es viele Krisen nicht.

Wer z.B. die ersten drei Dinge verstanden hat, dem war auch schon vor 40 Jahren die Brisanz des Klimawandels klar.

Ureinwohner Nordost
9 Tage zuvor

Lassen Sie sich in Westeuropa nicht von den neuen Innovationszenten in Asien weiterhin überrollen.
Naht das westliche Ende?
Ich denke: ja.