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Wegen zu ungesundem Lebensstil: Kita heißt nicht mehr „Benjamin Blümchen“

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BAUTZEN. Eine Kindertagesstätte in Bautzen fühlte sich von ihrem Namenspatron, dem sprechenden Elefanten Benjamin Blümchen, nicht mehr repräsentiert. Nach 32 Jahren hat sie sich nun umbenannt. „Der bequeme, Zuckerstücke vernichtende Elefant“, so erklärt der Träger, die Stadt Bautzen, in einer Pressemitteilung sei „nicht mehr vereinbar mit der Konzeption“ der Einrichtung.

Benjamin Blümchens Vorliebe für Zuckerstückchen sei laut des städtischen Kita-Trägers nicht mehr vereinbar mit der Konzeption der Einrichtung. Symbolfoto: Shutterstock/ADragan

Als Protagonist zahlreicher Hörbücher erlebte Benjamin Blümchen ab 1977 – und später auch in der gleichnamigen Zeichentrickserie – zahlreiche Abenteuer. Immer dabei: der zehn Jahre alte Otto, Benjamins menschlicher Freund. In den Geschichten zeichnet sich der sprechende Elefant mit der roten Mütze besonders durch seinen liebenswürdigen Charakter und seine Hilfsbereitschaft aus. Bekannt ist er allerdings auch für seine Leidenschaft für Zuckerstücken und die ist ihm nun zum Verhängnis geworden, wie aus der Pressemitteilung der Stadt hervorgeht.

„Der Name ‚Benjamin Blümchen‘ ist schon seit einiger Zeit nicht mehr zeitgemäß.“

Das Team der Kindertageseinrichtung, die vor 32 Jahren den Namen „Benjamin Blümchen“ erhielt, überarbeitete 2023 die Konzeption. Seitdem bilden die Themen „Bewegung“ und „Natur“ die Schwerpunkte der täglichen pädagogischen Arbeit. Seit zwei Jahren ist die Einrichtung zudem „Sportliche Kita“. „Der bequeme, Zuckerstücke vernichtende Elefant“ habe als Namenspatron diesen Wandel nicht mehr repräsentiert, heißt es von Seiten der Stadt. Darüber hinaus sei der Name „Benjamin Blümchen“ „schon seit einiger Zeit nicht mehr zeitgemäß“. „So kennen einige Kinder den gemütlichen Elefanten nur aus Erzählungen ihrer Eltern. Die Heldenfiguren der Kinder haben sich verändert.“ In der Folge seien Eltern und Kinder aufgerufen worden, um bei der Suche nach einem neuen Namen zu helfen. Das Ergebnis enthüllte die Kita zur Feier ihres 70-jährigen Bestehens. Der neue Name „Spreewichtel“ sei nicht nur zeitlos, sondern verkörpere auch die regionale Verbundenheit.

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Der Stadtrat hat der Umbenennung der städtischen Einrichtung zwar zugestimmt, glücklich mit der Entscheidung sind aber nicht alle: „Ich persönlich hätte sie nicht umbenannt. Aber die Initiative ging von der Einrichtung aus, auch Eltern waren beteiligt. Und dagegen wollten wir uns nicht versperren“, erklärt etwa CDU-Stadtrat Heinrich Schleppers (71) die Zustimmung seiner Fraktion gegenüber der Online-Nachrichtenseite „Tag24“.

Die Kita Spreewichtel eröffnete 1954 als Betriebskindergarten des VEB Waggonbau Bautzen, 1992 übernahm die Stadt die Einrichtung. Seit 2015 finden dort insgesamt 92 Kinder in sechs altershomogenen Gruppen Platz. News4teachers

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