Brutaler Angriff auf Mitstudenten – laut Anklage war das Motiv: Antisemitismus

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BERLIN. Ein Student wird von einem Kommilitonen verprügelt. Mutmaßlich aus antisemitischen Motiven, so die Anklage. Der Fall beschäftigt mehrere Gerichte.

Das Gericht hat zu entscheiden. Foto: Shutterstock

Rund sieben Monate nach der Attacke auf den jüdische Studenten Lahav Shapira hat die Staatsanwaltschaft Berlin Anklage gegen einen 23-Jährigen erhoben. Sie geht von antisemitischen Motiven aus, wie ein Sprecher mitteilte. Die Anklage wirft dem Kommilitonen des Opfers gefährliche Körperverletzung vor. Shapira kam damals mit Knochenbrüchen im Gesicht ins Krankenhaus.

Nach den Ermittlungen soll der 23-Jährige Shapira am 2. Februar 2024 in einer Bar in Berlin-Mitte getroffen haben. Als der damals 30-Jährige das Lokal verließ, soll er ihm gefolgt sein, um ihn wegen eines früheren Streits an der Freien Universität (FU) im Kontext mit dem Nahost-Konflikt zur Rede zu stellen. Laut Anklage war das politische Engagement des jüdischen Geschädigten im Zusammenhang mit dem Terroranschlag der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausschlaggebend für den körperlichen Angriff.

Der mutmaßliche Täter erhielt nach dem Vorfall Hausverbot bis August 2026. Der Fall war für den Berliner Senat Anlass, das Hochschulgesetz zu verschärfen. Bei gewissen Ordnungsverstößen ist wieder eine Exmatrikulation möglich. Die Hürden dafür sind aber hoch. So ist sie nur im Fall einer rechtskräftigen Verurteilung vorgesehen. Kommt es zu einer Exmatrikulation, dürfen sich Studierende zwei Jahre lang nicht wieder an der Hochschule einschreiben. Die Möglichkeit einer Exmatrikulation war erst 2021 von Rot-Grün-Rot abgeschafft worden. News4teachers / mit Material der dpa

“Antisemitische Stimmung zu lange toleriert”: Verprügelter Student klagt gegen Universität

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