Eltern stellen Forderungen zur Schulpolitik auf – darunter: mehr Lehrkräfte (allerdings…)

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HANNOVER. Der Landeselternrat und Unterstützer sehen großen Verbesserungsbedarf in der niedersächsischen Bildungspolitik. In einer Petition haben sie ihre Forderungen gebündelt. Die eher maue Beteiligung setzt die Kultusmininisterin allerdings nicht sonderlich unter Druck.

Eltern fordern bessere Bedingungen an Schulen. Illustration: Shutterstock

Elternvertreter an Niedersachsens Schulen beklagen in einer Petition eine Reihe von Missständen im Bildungswesen. In einer vom Landeselternrat geleiteten Konferenz stellten sie zehn Forderungen auf, für die sie Unterschriften sammeln. Bis heute Mittag kam die an Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) gerichtete Petition allerdings nur auf rund 2.400 Unterzeichner.

Die Eltern fordern unter anderem deutlich mehr Personal an den Schulen, die unentgeltliche Bereitstellung von Lernmitteln und die Anerkennung von digitalen Endgeräten als Lernmittel, eine verbindliche Offenlegung der Notenspiegel nach allen Klassenarbeiten und Tests, eine transparente Statistik von Unterrichtsausfällen sowie eine kostenlose Schülerbeförderung für alle Schüler und Auszubildenden.

«Wir Eltern sind wirklich sehr besorgt um den Zustand unseres Bildungssystems», sagte die Vorsitzende des Landeselternrats, Miriam Kaschel. «Es wird Zeit, dass wir den politisch Verantwortlichen die vielen Bereiche mit großem Handlungsbedarf aufzeigen und ein Handeln im Sinne unserer Kinder einfordern.» Die Umsetzung der Forderungen erwarten die Eltern laut Petition noch in der bis voraussichtlich 2027 laufenden Legislaturperiode.

Ein Sprecher des Kultusministeriums sagte zu der Petition: «Die allermeisten Wünsche, die dort formuliert werden, sind bekannt.» Die Forderungen entsprächen vielfach Punkten, «an denen wir dran sind», etwa eine bessere Unterrichtsversorgung und die Gewinnung von Lehrkräften. «Wir ziehen da eigentlich in eine Richtung», sagte der Sprecher. News4teachers / mit Material der dpa

Umfrage: Bürger (vor allem Eltern) stellen hohe Ansprüche ans Bildungssystem – und sind damit immer unzufriedener

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6 Kommentare
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Indra Rupp
10 Monate zuvor

Das Organisatorische bezüglich Petition muss man auch können. Hat irgendjemand aus NDS von der Petition gehört? Ich nicht.

Anika von Bose
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp
Realistin
10 Monate zuvor

D ie 4-Tage Woche muss endlich kommen.
Lehrerinnen und Lehrer sind überlastet und dackeln teilweise jeden Tage lange Wege hin, während andere Homeoffice haben und genießen.
Auch Lehrkräfte möchten was vom Kuchen abhaben.
Momentan noch Reallohnverust von -17%

Anika von Bose
10 Monate zuvor
Antwortet  Realistin

Ihr Statement ist irgendwie am Thema der Berichterstattung vorbei…

Canishine
10 Monate zuvor

Bei den Forderungen bin ich gestolpert:
Offenlegung von Notenspiegeln? Gab‘s da nicht mal Datenschutz? Und welche Konsequenzen sollen sich daraus ergeben?

Anika von Bose
10 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

Derzeit wird in Niedersachsen eine Klassenarbeit nicht berücksichtigt, wenn mehr als 30 Prozent der Arbeiten «ungenügend» oder «mangelhaft» ausfallen