WUPPERTAL. Ein Berufsschullehrer aus Wuppertal ist nach islamistischen Äußerungen in einem WDR-Fernsehbeitrag vom Dienst suspendiert worden. Die Bezirksregierung Düsseldorf teilte dem Sender zufolge mit, dass gegen den Lehrer, der unter dem Namen Ali F. bekannt ist, ein Disziplinarverfahren eingeleitet wurde. Seine Äußerungen seien mit den Werten der freiheitlich-demokratischen Grundordnung nicht vereinbar. NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) betonte: „Lehrkräfte müssen ihre Schülerinnen und Schüler auf dem Boden unseres Grundgesetzes unterrichten. Alles andere wird nicht toleriert.“
Im am Mittwoch ausgestrahlten WDR-Beitrag äußerte Ali F. seine Bewunderung für die Lehren des iranischen Ayatollah Khamenei und lobte die inzwischen geschlossene „Blaue Moschee“ in Hamburg. Diese Moschee wird vom Verfassungsschutz als „bedeutendes Propagandazentrum Irans in Europa“ eingestuft und war im Juli 2024 verboten worden.
Ali F. sprach auch über seine Schwierigkeiten, die „Propaganda sexueller Vielfalt“ in Deutschland mit seinen religiösen Überzeugungen zu vereinbaren. Er vertrat die Ansicht: „Das Sprechen über das Thema Sexualität sollte ausschließlich im Privaten stattfinden.“ Diese Haltung steht im direkten Widerspruch zu den Anforderungen des Schulunterrichts, in dem Vielfalt und Toleranz wesentliche Themen sind.
Ein Lehrer zwischen Integration und Ideologie
Ali F., der vor 18 Jahren als Flüchtling aus dem Libanon nach Deutschland kam, wird im WDR-Film als Musterbeispiel gelungener Integration dargestellt. Er erklärte: „Ich versuche mich so zu benehmen, dass die anderen mich hier akzeptieren als Deutscher.“ Bislang unterrichtete er Wirtschaft und islamische Religion an einem Berufskolleg in Wuppertal. Bei Schülerinnen und Schülern sowie im Kollegium ist er der Dokumention zufolge angesehen.
Doch der Film zeigt auch die andere Seite: In seiner Freizeit engagiert sich Ali F. in einer Hinterhofmoschee in Wuppertal und sucht bei schiitischen Geistlichen Rat. Wenn er sich im Unterricht mit Themen wie sexueller Vielfalt konfrontiert sieht, sei ihm geraten worden, sich auf die Religionsfreiheit zu berufen und die Behandlung solcher Themen abzulehnen.
Die enge Verbindung zur „Blauen Moschee“ und die öffentliche Bewunderung für Ayatollah Khamenei werfen zudem ein kritisches Licht auf den Lehrer. Der WDR-Bericht verdeutlicht: „Das Ziel der Lehren Khameneis ist der Export der iranischen Revolution und die Verankerung antidemokratischer, scharia-basierter Werte in unserer Gesellschaft.“
Kritik und Konsequenzen
Besonders umstritten ist die Rechtfertigung, die Ali F. für das Massaker der Hamas am 7. Oktober 2024 an israelischen Zivilisten äußerte. Diese Aussagen verstärken die Zweifel an seiner Eignung als Beamter, der laut Gesetz die Werte der Verfassung vertreten muss. Die Bezirksregierung Düsseldorf erklärte: „Solche Äußerungen verstoßen eklatant gegen die Pflichten eines Beamten.“
Das Disziplinarverfahren soll klären, inwieweit Ali F. gegen seine Dienstpflichten verstoßen hat. Bis dahin bleibt er vom Unterricht befreit. Der Fall wirft eine grundsätzliche Frage auf: Wie weit darf die Religionsfreiheit gehen, insbesondere bei Personen in öffentlichen Ämtern? News4teachers
