Madenwürmer bei Kindern: Ist das Haustier schuld? Nein – andere Kinder

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BERLIN. Sie sind zwar klein, doch bereiten Eltern große Sorgen: Madenwürmer bei Kindern sind keine Seltenheit. Wie sie übertragen werden und warum ein Wurmbefall kein Drama ist.

Juckt schon mal. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Wer kleine, weiße Würmchen im Stuhl seines Kindes bemerkt, ist wahrscheinlich erst einmal beunruhigt. Schnell fällt der Verdacht auf Hund oder Katze, denn schließlich haben auch sie gelegentlich mit Wurmbefall zu kämpfen. Doch hat mein Kind die Würmer wirklich vom Haustier?

«Bei dieser Art Parasit handelt es sich um harmlose Madenwürmer», sagt Tierärztin Tina Hölscher von Aktion Tier. Sie werden nicht von Haustieren übertragen, sondern von Kind zu Kind. Vor allem Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter sind davon betroffen.

Madenwürmer entfernen: Kinderarzt hilft weiter

Madenwürmer haben eine helle Farbe und sind etwa einen Zentimeter lang – mit spitz auslaufenden Enden. Wenn man sie entdeckt, führt der Weg also nicht zum Tierarzt, sondern zum Kinderarzt. Der kann den Wurmbefall zuverlässig diagnostizieren und behandeln.

Für besorgte Eltern gilt aber vor allem: keine Panik. Denn Infektionen kommen häufig vor und «sind leicht zu behandeln und damit alles andere als ein Drama», so Tina Hölscher. Vorbeugen kann man einer Neuinfektion durch gründliches Händewaschen nach jedem Toilettengang, kurze Fingernägel und die Reinigung der Umgebung, Bettwäsche und anderer Dinge mit Körperkontakt.

Wer nach Entwurmung und Reinigung der Umgebung die Würmer nicht los wird, sollte nach Angaben von «Kinderärzte im Netz» auch andere Familienmitglieder untersuchen und eventuell in Absprache mit Arzt oder Ärztin die ganze Familie gleichzeitig behandeln lassen. News4teachers / mit Material der dpa

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15 Kommentare
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Pit2020
5 Monate zuvor

Bremsscheiben (aka Kinder bzw SuS, wie Yvonne Gebauer einst lehrte) … sind auch nicht mehr das was sie mal waren … :-/

Besseranonym_2
5 Monate zuvor
Antwortet  Pit2020

Die Bremsscheibe heißt Waschmaschine. Zusätzlich zum Lieblingswurmmittel des KiAs unbedingt Wäsche kochen, bremst etwas aus und viel Stinkezeug essen, Zwiebeln, Knoblauch, Brennnessel-Thymian-,….Tee, alles, was man zwei mal riecht, wär auch gut ( womit wir wieder bei der Losung wären 😉

Richard
5 Monate zuvor
Antwortet  Besseranonym_2

Genau und verzicht auf Zucker, Brot, Milchprodukte, dann sterben sie schneller ab. Gesundes Öl z.B. Kokos, beschleunigt die Sache noch, Reinfektion vermeiden, dann geht es ganz ohne Mittel aus der Apotheke.

Besseranonym_2
5 Monate zuvor
Antwortet  Richard

Wenn Sie Glück haben, klappts.
Kann aber auch sein, dass Familien fröhliches Wurmrotieren über Wochen betreiben.
Ich hau auch nicht immer drauf, aber manchmal muss es sein.
(Kind muss derweil eigentlich daheim bleiben – freilaufende Familienmitglieder können lustig oft unbewusst weiterverbreiten)

https://www.zdf.de/play/magazine/volle-kanne-104/wurmbefall-bei-kindern-100

Hilfreich zudem Apfelessig innen wie außen und Halbvergorenes, Kimchi, Sauerkraut, Essiggurken > milchsauer Eingelegtes.

Richard
5 Monate zuvor
Antwortet  Besseranonym_2

Schultoiletten können ein ziemliches Problem sein diesbezüglich. Dort besser nichts berühren, dann gehts.
Bei einigen Kindern aus schwierigen Verhältnissen sind die Haustiere Dauerbewohner. Auch ständig Läuse, was noch nerviger ist, in dem Fall sind kurze Haare und/ oder Mütze hilfreich.
Der eine Junge (Grundschulalter) macht da schon kein Geheimnis mehr draus, finde ich mutig von ihm, er kann ja nicht für die Probleme seiner Familie und deren Umfeld die Verantwortung übernehmen.

Realist
5 Monate zuvor
Antwortet  Richard

Unter diesem Aspekt ist “Mütze / Käppi runter!” ja richtig kontraproduktiv…

Danke für den Hinweis, werde niemanden mehr auffordern, das Ding abzunehmen. Selbstschutz geht vor Erziehungsauftrag!

AvL
5 Monate zuvor
Antwortet  Richard

Sie beschreiben den Befall mit Oxyuren.
Der zahlenmäßige häufigste Befall mit derartigen Würmern betrifft Kleinkinder in Kindergartenalter. Die Kinder infizieren sich in Folge des Juckreizes immer wieder selbst, weil sie sich durch kratzen am Po, wenn die weiblichen Würmer zur Eiablage zum Anus kriechen, um ihre Eier anzulegen, die Wurmeier mit der nächsten Nahrung selbst wieder oral zuführen. Wenn die Hände vor einer erneuten Nahrungsaufnahme nicht ausreichend gewaschen werden, können Spielkameraden beim gegenseitigen Händekontakt angesteckt werden. https://www.aerzteblatt.de/archiv/diagnostik-und-therapie-des-madenwurmbefalls-68f6dbdb-50e3-44cb-8c62-1efddc24ccc8
Das gleiche gilt für Läuse und die Kratzmilben , die bei direkten Kontakt übertragen werden können.
https://www.aerzteblatt.de/archiv/kopflaeuse-5cce33dd-fc1b-416d-8248-4b5bb63f64fa
https://www.aerzteblatt.de/archiv/epidemiologie-diagnostik-und-therapie-der-skabies-a46d3fdb-e40f-48ff-b3a6-d9befa5c49fd
https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/013-052

Monika, BY
4 Monate zuvor
Antwortet  Richard

Meine beiden Kinder haben lange Haare – auch der Junge – und wir hatten noch nie Läuse. Einfach Glück!

Läuse mögen weder schmutzige noch saubere Köpfe besonders gern – sie nehmen, was sie kriegen.

Hygiene schützt nicht vor Läusen – enger Kontakt zu anderen Menschen ist der entscheidenden Faktor.

Madenwürmer hat das Kind im Kindergarten bekommen, und ich weiß genau, wie. Sie haben im Sandkasten einen Tunnel gegraben und danach Mittag gegessen. Auch im Sandkasten pennen gerne Streuner – die Katzen.

Ich bin mir sicher, es kam nicht von einem anderen Kind.

AvL
5 Monate zuvor
Antwortet  Besseranonym_2

Obsolet sind Darmlavagen, „Knoblauchkuren“, Karlsbader Salz oder Appendektomien (bei nicht bestehender Appendizitis).

Monika, BY
4 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Ich schwöre auf Helmex.

AvL
5 Monate zuvor
Antwortet  Richard

Mehr als eine Milliarde Menschen gelten weltweit als befallen. Für Europa gibt es Prävalenzschätzungen für Kindergarten- und Grundschulkinder von circa 20 %. Kleinkinder (< 2 Jahre), ältere Kinder (> 14 Jahre) und Erwachsene sind nur sporadisch betroffen. Hauptrisikofaktoren sind ein Alter von 4–11 Jahren, unkontrollierte Anus-Finger-Mund-Kontakte, Nägelkauen (Onychophagie/Perionychophagie), unbeaufsichtigte Körperpflege und niedrige Händehygiene-Compliance.
“Für die Therapie dieser Nematoden/Madenwürmer gibt es eine Reihe hochwirksamer und gut verträglicher Antiwurmmittel/Antihelminthika.
Seit den 1970er Jahren zugelassene Substanzen sind Mebendazol, Pyrantelembonat und Pyrviniumembonat.
Damit können Eradikationsraten von > 90 % erreicht werden (e11). Größere kontrollierte Studien zu den einzelnen Therapeutika und Therapiemodi fehlen allerdings. Erfahrungsgemäß ist nicht der initiale Therapieerfolg die Herausforderung, sondern die Vermeidung von Re- beziehungsweise Autoinfektionen.”
Eine erneute Therapie ist in einem zeitlichen Abstand von
14 und 28 Tagen bei Erstinfektionen anzuraten.
“Alle genannten Antihelminthika sind in der Schwangerschaft nicht zugelassen beziehungsweise wird ihr Einsatz nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung empfohlen.”

Ureinwohner Nordost
5 Monate zuvor
Antwortet  Richard

Rhizinusöl, nicht zu vergessen.
(ein kleiner Spaß)

Besseranonym_2
5 Monate zuvor

Ich würde trotzdem zB einen tesatest machen.
Wenn Haustiere da sind ( die vlt nicht soo konsequent entwurmt wurden ) oder – selbst erlebt – Kinder Salat und Obst servieren, halt nicht so toll gewaschen oder überhaupt Schlammbuddeltierchen sind, können auch mal Spulis oder Bandwürmer im Spiel sein.

Monika, BY
4 Monate zuvor
Antwortet  Besseranonym_2

Eigentlich weder Katzen noch Hunde haben Madenwürmer.

Madenwürmer sind ein Parasit, der nur den Menschen befallen und man kann sie überall bekommen – sogar in Einkaufszentrum.

Spulwürmer, Bandwürmer oder Hakenwürmer sind die Würmer, die Tiere befahlen.

Eine Katze oder ein Hund kann die Madenwürmer übertragen, nur als Streuner – schnappt sie irgendwo, wo er nach Nahrung sucht, etc..

Monika, BY
4 Monate zuvor
Antwortet  Besseranonym_2

Dabei können weder Katzen noch Hund die Madenwürmer übertragen, hochst auf ihren Haaren – selten, aber es kann passieren. Ist ein reiner Menschenparasit.

Irgendjemand ist immer schon infiziert (Evolution).Von diesem Menschen werden unsichtbare Eier weitergegeben – z. B. durch:
Hände,
Kleidung,
Staub in der Luft,
Sand im Sandkasten,
Spielzeug oder Türklinken.

Man kann also sagen, die Eier “reisen” von Mensch zu Mensch – oft ohne dass jemand es merkt.

Selbst sind keine Könige davon beschützt. Man kann auch von König Charles Madenwürmer bekommen und Läuse auch.

(selten haben ich soviel Unsinn gelesen, wie hier — diese Arme Kinder aus schrecklichen Verhältnissen sind an allem Schuld – sogar an die Läusen und Madenwürmer – echt jetzt?)