“Verbrennt den Duden”: Schüler veralbern mit Abi-Motto den Holocaust – Kultusminister ermahnt Lehrkräfte

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GIESSEN. Kurz vor dem Abitur sucht ein Jahrgang nach dem Motto für seinen Abschluss. Etliche Schülerinnen und Schüler entscheiden sich für eines mit Bezug zur NSDAP und zum Holocaust. Die Polizei ermittelt, die Schulleitung reagiert, der Kultusminister zeigt sich entsetzt – und erinnert Lehrkräfte an ihre Verpflichtung, Menschen- und Bürgerrechte zu vermitteln.

“Verbrennt den Duden”: Allein in Auschwitz wurden zwischen 1,1 und 1,5 Millionen Menschen (die meisten davon Juden) ermordet – und ihre Leichen verbrannt. Foto: Shutterstock

Nach dem Bekanntwerden von Vorschlägen im Nazi-Jargon für das Abi-Motto einer Gießener Schule hat Hessens Kultusminister die Bedeutung von Extremismusprävention betont. Alle Schulen seien demnach verpflichtet, Menschen- und Bürgerrechte zu unterrichten, teilte Minister Armin Schwarz (CDU) auf Anfrage mit. Demokratiebildung begleite die Schülerinnen und Schüler somit während ihrer gesamten Schullaufbahn.

An der Gießener Liebigschule war zu Beginn der Woche bei der Wahl des Abi-Mottos die Formulierung «NSDABI – Verbrennt den Duden» – in Anspielung auf die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) – am besten von den Schülern bewertet worden.

Man nehme die Vorfälle sehr ernst und ermittele wegen des Anfangsverdachts der Volksverhetzung gegen Unbekannt, sagte ein Polizeisprecher. Über das Thema hatten zuvor mehrere Medien berichtet. Nachdem man von der Sache Kenntnis erlangt habe, sei von Amts wegen eine Strafanzeige in der Sache gefertigt worden, hieß es. Auch die Staatsanwaltschaft Gießen hat Kenntnisse von den Vorfällen und werde nach Vorlage der Akten prüfen, ob eine strafrechtliche Relevanz vorliege, sagte ein Sprecher.

«Antisemitische, rassistische und diskriminierende Ideen»

Die Schule selbst reagierte mit einer auf ihrer Homepage veröffentlichten Stellungnahme auf die Vorwürfe. Nach ihrer Darstellung hatte der aktuelle Jahrgang 12 auf einem anonymen Portal Vorschläge für Abi-Slogans gesammelt. «Dabei wurden antisemitische, rassistische und diskriminierende Ideen geäußert und ebenfalls anonym mehrfach positiv bewertet.»

Das Abi-Komitee habe nach Bekanntwerden der Vorfälle sofort reagiert, den Zugang zu dem Portal gelöscht und Kontakt mit der Schulleitung aufgenommen. Im Anschluss sei der gesamte Jahrgang von der Schulleitung zusammengerufen worden, um den Vorfall «in aller Deutlichkeit zu missbilligen und klar Stellung gegen diese demokratiefeindlichen Gedanken zu beziehen», hieß es. Zudem seien externe Stellen wie DEXT (Demokratieförderung und Extremismusprävention) hinzugezogen worden, die sich mit «Hessen gegen Hetze» abgestimmt hätten. Auch auf die Polizei und die Staatsanwaltschaft verwies die Schule.

Schule distanziert sich von Äußerungen

Die Schulleitung dankte «ausdrücklich» den Schülerinnen und Schülern, die sie auf die Vorkommnisse aufmerksam gemacht hätten. «Sie haben eine vorbildliche Haltung gezeigt, die ein starkes moralisches Bewusstsein ausdrückt». Man distanziere sich in aller Form von den Vorschlägen – sie stünden in direktem Widerspruch zu dem Leitbild, «das auf Respekt, Vertrauen, Achtsamkeit, Kooperationsbereitschaft und Freundlichkeit basiert», hieß es.

Für den Fall, dass es erneut zu ähnlichen Vorfällen komme, werde man die demokratischen Überzeugungen mit Nachdruck vertreten. Die Schule teilte weiter mit: «In unserer Schulgemeinde haben Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung keinen Platz. Hierfür stehen wir gemeinsam ein!»

Polizei im Austausch mit Stadt und Schulleitung

Der Polizeisprecher erklärte, ergänzend zu den Ermittlungen stehe man im engen Austausch mit der Stadt Gießen als Schulträger sowie der Schulleitung. «Wir prüfen aktuell zusammen mit dem Landesamt für Verfassungsschutz und den Beteiligten, ob beispielsweise ein erweitertes Präventionsangebot zielführend ist.»

«Dieser Vorfall hat uns entsetzt und wird von der Schule lückenlos aufgearbeitet», hieß es von Minister Schwarz. Das hessische Bildungsministerium unterstütze bei der Werte- und Demokratiebildung sowie bei Maßnahmen zur Extremismusprävention. Der Politikunterricht sei beispielsweise nicht länger abwählbar. Als weitere Beispiele nannte Schwarz etwa die Schulung von Lehrkräften, Schulleitungen, -psychologen und -sozialarbeitern. Auch mobile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Beratungsnetzwerks Hessen stünden den Schulen zur Verfügung, um etwa bei rechtsextremen, rassistischen oder antisemitischen Vorfällen zu unterstützen.

Die Landesschülervertretung reagierte ebenfalls mit Entsetzen: «Solche Vorschläge sind keine schlechten Witze, sondern Ausdruck einer tief sitzenden Geschichtsvergessenheit und eines Mangels an demokratischer Bildung», betonte Landesschulsprecherin Nele Vogel. Erinnerung sei keine Option, sondern Pflicht. Und Schule sei kein Ort für NS-Verharmlosung – niemals, hieß es weiter in der Mitteilung. News4teachers / mit Material der dpa

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Rüdiger Vehrenkamp
4 Monate zuvor

Schon wieder sind es Gymnasialschüler mit diesen Entgleisungen… Da sollte man schon die Frage stellen, ob man hier nicht das Abitur wieder aberkennt.

Ceterumcenseo
4 Monate zuvor

Am besten alle dort Unterrichtenden degradieren. Oder wie ist der Kommentar vom dortigen Kultusminister zu verstehen? Das ist wirklich alles unfassbar.

S.B.
4 Monate zuvor
Antwortet  Ceterumcenseo

Lehrer klingt besser.

A.J. Wiedenhammer
4 Monate zuvor

Kultusminister zeigt sich entsetzt – und erinnert Lehrkräfte an ihre Verpflichtung, Menschen- und Bürgerrechte zu vermitteln.”

Und? Schließt er jetzt messerscharf aus den Vorkommnissen, die Lehrer wären dieser Verpflichtung nicht nachgekommen?
Ist es wirklich nicht vorstellbar, dass Jugendliche auch TROTZ der Weisung und Ermahnung Erwachsener sich genau anders verhalten? Oder vielleicht sogar gerade deswegen? (Trotz, Widerspruch, Provokation…?)

Realist
4 Monate zuvor

auf einem anonymen Portal Vorschläge für Abi-Slogans”

D.h. man kriegt die entsprechenden Schüler schwer oder gar nicht zu fassen. Also “erinnert” (ermahnt?) man diejenigen, die sowieso die Rolle des Universalsündenbocks in dieser Gesellschaft einnehmen. Hat hier jemand etwas anderes erwartet?

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

So läuft das.

Business as usual.

wombatlover
4 Monate zuvor

Ich habe nach dem 7. Oktober meinen Kultusminister beim Wort genommen und einen sehr antisemitschen Schüler wegen seiner Äußerungen gemeldet. In Hessen! Ich muss wohl nicht sagen, was passiert ist.

Walter Hasenbrot
4 Monate zuvor
Antwortet  wombatlover

Was ist denn passiert außer gar nichts?

Wenigstens innerhalb der Schule hätte es aber die Möglichkeit für pädagogische Maßnahmen und abhängig von der Schwere der Aussagen auch für Ordnungsmaßnahmen gegeben.

Realist
4 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Welche “pädagogischen Maßnahmen” schlagen Sie denn vor? So eine Art “Gefährderansprache”? Einmal den Klassenraum fegen? Nachsitzen (angekündigte Maßnahme und dann ist der Betreffene an dem Tag plötzlich krank, natürlich mit “Entschuldigung” der Eltern…). Elterngespräch? Mehr kann ein Lehrer alleine nicht machen…

Walter Hasenbrot
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Erstens kann ein Lehrer eine Menge erreichen. Das habe ich selbst vor Jahren erlebt, als eine Schülerin mit palästinensichen Wurzeln in meinem Unterricht sagte: “Ich hasse Juden!”

Im Rest des Unterrichts ging es nur um diese Aussage. (Das war natürlich nur dier Anfang.) Ein paar Jahre später betreute sie als Schülerin unseren Israel-Austausch mit.

Mit pädagogischen Mitteln kann man also eine Menge ereichen. Und jede pädagogische Maßnahme beginnt mit Gesprächen.

Und niemand hat gesagt, dass ein Lehrer alleine die pädagogischen Maßnahmen leisten soll. Das ist die Aufgabe der gesamten Schulgemeinschaft und vor allem auch der Schulleitung.

Unfassbar
4 Monate zuvor

Provokation und eine technisch leicht manipulierbare Umfrage. Das Komitee hat alles richtig gemacht. Wenn der Urheber dieses Vorschlags entdeckt wird, dann soll der eine Beratungsstelle aufsuchen. Inwiefern das alles noch von der Meinungsfreiheit gedeckt ist, mögen ggf. Gerichte entscheiden.

Alese20
4 Monate zuvor

Hier schiebt keiner den LuL den schwarzen Peter zu. Ich interpretiere das eher so, dass es vielleicht zur Abwahloptionen dazu kommen konnte, dass nicht alle SuS ausreichend sensibilisiert wurde.

Aber zu Ihrer Aussage: Ist es wirklich nicht vorstellbar, dass Jugendliche auch TROTZ der Weisung und Ermahnung Erwachsener sich genau anders verhalten? Oder vielleicht sogar gerade deswegen? (Trotz, Widerspruch, Provokation…?).
Man sollte das Thema sicherlich nicht über Ermahnung und Weisung angehen, sondern über Aufklärung und Empathie, ansonsten führt das tatsächlich vermutlich eher zu Trotz.

Oldie, inseriert hier nicht
4 Monate zuvor
Antwortet  Alese20

Menschen, bei denen man aufgrund des Alters, der Anzahl der Schul- und Lenensjahre sowie absolvierter Abiturprüfung einen gewissen Bildungs- und Entwicklungsstand voraussetzen müsste, brauchen keine Empathie oder Aufklärung. Es kindertrotziges, provokantes Verhalten nennen? Nein! Von Erwachsenen, die studieren und sich zu Leitungaufgaben als Elite berufen sehen- finanziell und statusbezogen- darf man anderes erwarten.
Anzeige, Rausschmiss, Zeugnis per Post.

Realist
4 Monate zuvor

Rausschmiss”

Ha ha, eine Ordnungsmaßnahme, die der Zustimmung der Schulbehörde bedarf und als Verwaltungsakt (notwendig, angemessen, geeignet) vor dem Verwaltungsgericht anfechtbar ist.

Oldie träumt von “Schule im Kaiserreich”?

Oldie, inseriert hier nicht
4 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Rausschmiss von der Abifeier oder deren Absage ist kein Problem. Für erstere Maßnahme braucht es keinen Schulausschuss etc. Und letztere obliegt der Schulleitung. Man könnte auch einen Zeitzeugen einladen, die Feier zum Gedenken und zur Aufklärung nutzen
..da fällt mir vieles ein. Aber ein deutlicher Knall muss sein.
Der ist dann auch notwendig und angemessen.
Kaiserreich? Mal überlegen.

Riesenzwerg
4 Monate zuvor

Wir können Demokratie, Menschen- und Bürgerrechte wie auch gesunde Ernährung und “Handys sind böse” unterrichten bis wir erbrechen.

Wir können aber niemals die (zu Hause?) gelebte und gelernte Haltung zu bestimmten Themen verändern!

Mit Glück gelingt es bei dem einen oder der anderen, wobei sich spontan die Frage nach der Nachhaltigkeit ergibt.

Seufz – nur wieder ein bildungsferner KuMi mit keiner Ahnung.

Irfi
4 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Ja, es hängt irgendwie schon zusammen. Gibt es eigentlich noch eine Steigerung zum Wort Doppelmoral?

Die Jugendlichen nehmen auf der Gefühlsebene wahr was in der Erwachsenenwelt so schiefläuft. Um als Vertreter der Erwachsenenwelt zu sprechen: auch ich erlebe diesen einen Mangel an Aufrichtigkeit, wohin ich auch schaue.

Monika, BY
4 Monate zuvor
Antwortet  Irfi

Ja, gute Frage.

Mein Kind hatte neulich eine Diskussion mit einem Schulkollegen über Lindt-Schokolade. Der Kollege brachte keine echten Argumente vor, und als ihm schließlich die Argumente ausgingen – weil er keine negativen Beweise gegen GEPA finden konnte, also nichts, was auf Korruption hinweisen würde – schloss er das Gespräch mit den Worten: ‚Lindt-Schokolade schmeckt trotzdem vorzüglich.

Ulla
4 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Was gibt es denn über Lindt-Schokolade zu diskutieren?

Hysterican
4 Monate zuvor
Antwortet  Irfi

Gibt es eigentlich noch eine Steigerung zum Wort Doppelmoral?“
Wie wäre es mit Triplemoral oder sogar mit MultipleMoral … immer genau so viele, wie man braucht, um sich in Situationen von „eigentlich (das Wort, das unser aller Untergang sein wird) sollte / müsste man, aber…“ einen Ausgang zu verschaffen.

Für Viele ist Moral wie ein spitzer Stein im Schuh … sie verhindert das bequeme Verfolgen eigener hedonistischer Ziele und macht das Voranschreiten im alleinigen eigenen Interesse schmerzhaft.
Daher geht man offenbar besser und bequemer ohne sie.

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Leider alles nichts Neues und leider wird sich rein gar nichts ändern.

Ich könnte mein Essen ausspeien….

Sepp
4 Monate zuvor

Für den Fall, dass es erneut zu ähnlichen Vorfällen komme, werde man die demokratischen Überzeugungen mit Nachdruck vertreten. Die Schule teilte weiter mit: «In unserer Schulgemeinde haben Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung keinen Platz. Hierfür stehen wir gemeinsam ein!»

Die Schülerinnen und Schüler haben gezeigt, dass sie offenbar nichtmal die nötige Reife haben, sich ein angemessenes Abi-Motto einfallen zu lassen.

Wenn man als Schule wirklich “demokratischen Überzeugungen mit Nachdruck vertreten” wollen würde, würde man die SuS des Jahrgangs einfach die Abiprüfungen schreiben lassen; die Zeugnisse könnten sie sich dann im Sekretariat abholen.

Dann würde man eben die ganzen Abi-Feierlichkeiten ausfallen lassen und hätte deutlich mehr an Erziehung erreicht als mit irgendwelche Plattitüden…

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Sepp

Da beisst sich die laissez-faire Attitüde halt in den eigenen …

Pauker_In
4 Monate zuvor
Antwortet  Sepp

Die Schülerinnen und Schüler haben gezeigt, dass sie offenbar nichtmal die nötige Reife haben, sich ein angemessenes Abi-Motto einfallen zu lassen.
Sie ließen sich wohl durchaus noch andere Mottos einfallen, diese aber erhielten weniger Likes oder welche Zustimmungsbekundungen auch immer.
Nu wird ja erstmal ermittelt.
Hoffentlich erfahren wir etwas über die Hintergründe!
KÖNNTE eine eingefleischte Neonaziszene dahinter stehen.
KÖNNTEN sich Dritte eingeloggt haben.
KÖNNTE aber auch eine außerordentlich schmerzbefreite Schülergruppe sein, die ganz genau erkannt hat, wie man die Alten zum Schäumen bringt und dies mit dem Gratismut der (vermeintlichen?) Anonymität des Portals umgesetzt hat.
Ich bin gespannt!

Achin
4 Monate zuvor

Unsäglich, es gibt aber leider noch Steigerungen, auch von Schulen, die sich Medienbildung auf die Fahne schreiben.

Aus der Ernst-Reuter-Schule Karlsruhe stammen zwei Jugendliche, die sog. Hitlergrüße in einer KZ-Gedenkstätte zeigten:

https://bnn.de/karlsruhe/karlsruhe-stadt/waldstadt/internet-reagiert-auf-hitlergruss-von-karlsruher-schuelern-in-kz

Ulla
4 Monate zuvor
Antwortet  Achin

Trotzdem kann man die Ursachen doch nicht allein in der Schule suchen. Wenn Kinder und Jugendliche im privaten Umfeld rassistischem Gedankengut ausgesetzt sind, kann das Folgen haben. Und leider wird es wieder salonfähig, auf Partys über Ausländer herzuziehen.

Mimü
4 Monate zuvor

Am Anfang dieses Beitrags wird der Eindruck erweckt, der Jahrgang hätte sich mehrheitlich für diese Slogans entschieden. Das wäre eirklich ein Skandal, der veröffentlichungswürdig wäre.
Später wird klar, dass das (nur) einzelne Schüler waren. Schlimm genug, aber kein Grund, den Ruf der Schule zu ruinieren. Das könnte überall passieren.

Mimü
4 Monate zuvor

Oh -das war wirklich „am besten bewertet“ worden. OK. Das darf, ja muss man veröffentlichen. Man müsste aber nochmal nachschauen, welcher Anteil des Jahrgangs abgestimmt hat und ob jeder nur einmal abstimmen konnte.
Mal wieder reflexhaft den Lehrkräften die Schuld zu geben, ist allerdings zu einfach.

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Wird schon längst in mehreren Fächern gemacht…seit Jahrzehnten – außer, die Lehrkräfte würden (rechtswidrig) …
1) den Lehrplan ignorieren
und
2) Menschenrechte (Klassen 5, 8, 9, 10)
3) Kinderrechte (5, 6, 7 mindestens)
sowie
4) Geschichte des NS usw. usf. (Klasse 8, 9, 10, ggf. Oberstufe)
NICHT in mindestens drei Fächern (GL/Sowi, Geschichte, Deutsch)
MEHRFACH durchkurbeln.

“Ermahnungen” sind daher gegenüber der Lehrerschaft völlig unangemessen.

Außer, diese würde (wie gesagt) in mehreren Fächern gezielt die KLPs unterlaufen – in dem Fall wäre das nachzuweisen und dienstrechtlich zu ahnden.

447
4 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ja, war auch nicht gegen Sie gerichtet.

Besseranonym
4 Monate zuvor
Antwortet  447

Mensch 447, warum musste/ sah ich mich gezwungen, gestern wieder den “Aufsteiger” zu zeigen, also wie dumm und blöd Menschen sich wie eine Schafherde verhalten und dann mit Ermächtigungsgesetz etcpp schlachten lassen….
Ein Mal DuDuDu reicht da eben nicht !

Jerk Russel
4 Monate zuvor

Puh … das sind Kids. Ist sicherlich schwer zu erkennen, wo erlaubte Satire endet und wo strafbare Verunglimpfung beginnt. Deutsche Satiriker gehen manchmal weiter und amerikanische kennen ohnehin keine Grenzen. Das alles sind ja auch Inhalte, die die Kids konsumieren. In jeder Folge South Park werden Juden und Randgruppen verunglimpft. Dann ist es auf einmal erlaubter Humor. Diese Kids sind gerade mal volljährig und sollen sich nach erwachsenen Maßstäben messen lassen, den Mund halten und ihr fleißig ihr Taschengeld ausgeben. Das finde ich bedenklich.

Rainer Zufall
4 Monate zuvor

Irgendein dummer Nazi verdirbt es sich und allen anderen – welch Überraschung.

Es freut mich für die Betroffenen aber, dass sie durch Sensationslust nicht in den Topf mit Rechtsextremen geworfen wurden, sondern das entschlossene Handeln von den Schüler*innen und der Schulleitung anerkannt wird.

AvL
4 Monate zuvor

Das sind ekelhaft gruselige Schüler, denen der Bezug zur Verantwortung der vorherigen Generationen fehlt.

Oldie, inseriert hier nicht
4 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Und der Bezug zur eigenen Verantwortung für Gegenwart und Zukunft.

Schulmeister
4 Monate zuvor

Ich bin auch zusammengezuckt, als ich gestern von der ganzen Geschichte erfuhr. Und natürlich gingen mir sofort die Dinge durch den Kopf, von denen hier auch schon die Rede war, mangelnde Reife, Geschichtsvergessenheit und und und.
Natürlich ist es richtig, dass den SuS hier nicht allein der schwarze Peter in die Schuhe geschoben werden kann.
an dem Kontext, der eine solche Entgleisung möglich gemacht hat, sind wir gesamtgesellschaftlich ja alle beteiligt.
Ich denke daran, dass mittlerweile viele Bereiche medial ausgeschlachtet und als „Satire“ geframet werden, die vor einiger Zeit für diesen Bereich noch als Tabu galten. Dazu gehört auch der Umgang mit dem Dritten Reich. Schüler könnten jetzt fragen: Warum sollte man über die NS – Zeit nicht solche Witze machen? Wir könnten folgendermaßen antworten: Die NS – Zeit hat unendlich viel Leid über viele Menschen gebracht, von denen einige, hochbetagt, noch leben, weil sie dem Grauen doch noch entkommen sind, aber Erinnerungen mit sich tragen, die sie nicht loswerden. Andere haben ihre Eltern, Verwandte oder Freunde verloren. Wie wirken solche „Witze“ eurer Meinung nach auf diese Menschen? Findet ihr nicht auch, dass es nicht richtig ist, auf Kosten dieser Menschen „Witze“ zu machen?
An der Stelle sind nicht nur Geschichtslehrer gefragt, sondern auch Religions -, Ethiklehrer, Medienpädagogen, letztlich wir alle, die im Schulbetrieb Verantwortung tragen.

Riesenzwerg
4 Monate zuvor
Antwortet  Schulmeister

Was ist mit den Eltern?

Schulmeister
4 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Für die gilt das natürlich genauso. Es sollte nur nicht der schwarze Peter hin und her geschoben werden, das hilft niemandem

Schulmeister
4 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Die sind natürlich mitgemeint. Es sollte nur mit der Frage de Verantwortung Pingpong gespielt werden

Ale
4 Monate zuvor
Antwortet  Schulmeister

Keine Chance, dass ist die Salamitaktik: Inhalte die vor 10 Jahren noch undenkbar waren sind jetzt “normal”. Leider, leider. Wir erleben gerade, wie Verantwortung abgelehnt, Demokratie abgebaut und Geschichte (hoffentlich nicht) wiederholt wird. Ich bekomme bei Facebook mittlerweile Beiträge von Politikern einer Partei: alles Fakenews, alles Stimmungsmache. Man glaubt auch, dass wir in Deutschland immer große Koalitionen gehabt haben (liebe GGK Kollegen bitte aufklären). Impfung sind Teufelswerkezug usw. . Nichts wissenschaftliches, keine Studien und wenn nur sehr fragliche Quellen.

Schulmeister
4 Monate zuvor
Antwortet  Ale

Umso wichtiger ist es m. E. Genau diese (Informations -) Situation mit unseren Schülern zu besprechen. Gegen Fake – News hilft Allgemeinbildung. Nur dann, wenn ich ein Grundwissen über eine bestimmte Sache habe, kann ich einordnen, was darüber berichtet wird und mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit falsche von richtigen Behauptungen unterscheiden. Das Tolle ist ja, dass wir im Kollegium Fachleute aus allen Bereichen haben, die ggf. Ansprechpartner für unsere SuS sein können.
Ich stimme Ihnen zu, was die Salamitaktik betrifft. Aber auch das können wir transparent machen.
Die Verschiebung dessen was als „normal“ gilt, betrifft ja auch den Umgangston, der in seiner rüden Ausprägung ja mittlerweile aus der digitalen in die analoge Welt übergesprungen ist. Hier gilt es m.E.besonders, deutliche Stoppschilder aufzustellen und deren Nichtbeachtung auch entsprechend zu ahnden. Das sind wir unseren Schülern und unseren Kollegen schuldig.

Pit2020
4 Monate zuvor
Antwortet  Schulmeister

@Schulmeister

“Die Verschiebung dessen was als „normal“ gilt, betrifft ja auch den Umgangston, der in seiner rüden Ausprägung ja mittlerweile aus der digitalen in die analoge Welt übergesprungen ist.”

Man muss bedenken, dass “mittlerweile” einen Zeitraum beschreibt.
Die KI hat da noch keine wesentliche Rolle gespielt.
Die Anfänge sehen doch wohl eher so aus, dass dieser “Umgangston, (der) in seiner rüden Ausprägung” im ersten Schritt von der analogen Welt erst in die digitale Welt gelangen konnte.

Und zur analogen Realität gehört leider auch:
Man kann niemandem etwas gegen seinen Willen beibringen bzw. vermitteln – auf welchem Weg auch immer.

Schulmeister
4 Monate zuvor
Antwortet  Pit2020

Es ist natürlich richtig, dass es rüde Umgangsformen auch vor der digitalen Kommunikation gegeben hat. Sie haben allerdings durch die Anonymisierung im Internet massiv zugenommen und sind so für viele auch im nicht – digitalen Kontext „normaler“ geworden