
Alle Ganztagsangebote im Norden sollen denselben Qualitätsstandard erreichen. Bis zum Schuljahr 2030/31 müssen die 394 Grundschulen in Schleswig-Holstein dafür ein passendes Konzept entwickeln, erklärte Bildungsministerin Dorit Stenke (CDU) in Kiel. «Unser Ziel ist es, dass alle Ganztagsangebote nach einem pädagogischen Qualitätskonzept arbeiten.»
Alle Einrichtungen ohne entsprechendes Konzept erhielten Unterstützung bei der Ausarbeitung. Schon im April stellte das Land ein Rahmenkonzept vor, das Vorschläge zur Qualitätssicherung im Ganztag bietet. Schulträger könnten sich daran bei der Entwicklung ihrer Konzepte orientieren. Um die Angebote an Ganztagsschulen zu sichern, plant das Land jährlich 200 Millionen Euro zusätzlich bereitzustellen.
Von Personalschlüsseln und Elternbeiträgen
Außerdem soll künftig einen Personalschlüssel von zwei Fachkräften für 25 Kinder finanziert werden. «Das ist eine rechnerische Größe», betonte Stenke. Es bedeute nicht, dass Gruppen aus genau 25 Kindern bestehen, sondern diene allein der Abrechnung. Wie die Schulträger die Ganztagsangebote konkret umsetzen, könne völlig anders aussehen.
Auf Eltern kämen zudem Beiträge von bis zu 135 Euro pro Kind zu. «Der Schulträger kann auch sagen, er nimmt von Eltern weniger Beiträge», führte die Ministerin aus. Nutzen mehrere Kinder einer Familie das Ganztagsangebot, halbiert sich der Beitrag für das zweite Kind, ab dem dritten entfällt er ganz. Stenke betonte: «Menschen, die Sozialhilfe, Bürgergeld oder ähnliche Bezüge haben, sind von den Kosten befreit.»
Förderrichtlinie für Ganztagsausbau
Ab dem Schuljahr 2026/27 gilt bundesweit ein Rechtsanspruch auf einen Ganztagsbetreuungsplatz in den Grundschulen. Dabei unterstützt das Land im Rahmen einer Förderrichtlinie den Ganztagsausbau mit 85 Prozent. 93 Prozent der Grundschulen in Schleswig-Holstein haben laut Bildungsministerin Stenke bereits ein Ganztagsangebot – dieses muss nun ausgebaut und weiterentwickelt werden. News4teachers / mit Material der dpa
Ganztagsanspruch ab 2026 – Kultusministerin: „Manche Schule muss ein wenig improvisieren“
“chatgpt: erstelle mir ein 100 seitiges Ganztagsangebotskonzept für meine Schule. Nutze auch wichtig klingende aktuelle Literatur.”
Genial. 🙂
Im Gegenteil!
So viele waren es leid, wie Forscher*innen an der aktuellen “Realtität vorbei” planten. (https://www.news4teachers.de/2025/07/schule-der-zukunft-weg-vom-prinzip-der-auslese-bildungsexperten-empfehlen-radikalen-kurswechsel-in-der-bildung/)
Jetzt können die Kolleg*innen endlich zeigen, dass Sie kein Blabla von Oben und externe Arbeistgruppen brauchen, sondern alleine vor Ort am besten wissen, was sie konkret umsetzen werden 🙂
Die kriegen dann natürlich ein-zwei Stunden pro Woche ermäßigt.
Spaß!
Natürlich müssen die das schön on top machen. Haben ja sonst nichts zu tun.//
Was Sie offensichtlich nicht verstehen, was die eigentlichen Knackpunkte sind.
Es gibt Konzepte, die schulunabhängig sind, wie z.B die Verwendung von KI.
Es gibt Konzepte, die auf die jeweiligen Schulen abgestimmt sein müssen, wie dieses jetzt z.B. Das ist sinnvoll. Aber jetzt kommt’s! Wenn Schulen gezwungen sind ein Konzept zu entwickeln, weil das Ministry das vorschreibt, und dafür keinerlei Ermäßigung erhalten, sondern alle Überstunden machen müssen, dann freut sich niemand.
Verstehen Sie nicht, weil Sie sowas nie machen müssen, stimmt’s?
Das zu wenige Stunden ermäßigt werden, war meines Wissens kein Geheimnis. Trotzdem schreiben manche unentwegt, von Forschungsergebnissen verschont bleiben zu wollen und dass sie lieber auf die Praxis vor Ort setzen.
Ebenjene werden es doch auch nicht leid, auf die “Realität” zu verweisen.
Was hatten die sich denn vorgestellt?
Och, z.B. ein auf die Bedingungen vor Ort angepasstes und optimiertes Ganztagskonzept zu erstellen, die Bedarfe für eine erfolgreiche Umsetzung zu benennen und dieses dann von denjenigen, die das bei den Schulen “bestellen” bereitgestellt zu bekommen.
Du würdest dich wundern, wie gut besetzt die Planungsgruppen wären und wie bereitwillig die LuL wären, diese Arbeit zu leisten.
Im Gegensatz dazu die seit Jahrzehnten erlebte Realität:
Engagierten LuL erarbeiten auf Aufforderung mühsam Konzepte, die dann seitens der Schulaufsichtsbehörde oder vom Schulträger auf ein nicht wiedererkennbares Rumpfgebilde eingestrichen wird – natürlich mit dem doppelten Anspruch, dass es erstens 1a funktionieren muss und zweitens nichts kosten und somit von den LuL aufgrund irgendeines obskuren “Commitments” (früher mochte ich diesen Begriff einmal, als es dabei um eine irische Soulband ging) zwangserwartet wird – im Sinne einer weitreichenden Selbstausbeutung.
“Du würdest dich wundern, wie gut besetzt die Planungsgruppen wären und wie bereitwillig die LuL wären, diese Arbeit zu leisten.”
Cool, dass sollten Sie DerrechteNorden schreiben 🙂
Bitte unterlassen Sie diesen Rechtschreibfehler!
Und verstanden haben Sie leider mal wieder gar nichts.
Argh, Lese- und Rechtschreibschwäche. Ich armer Tropf 🙁
Dann sollen die Forscher doch zusammen mit der Schulaufsicht die Konzepte schreiben und wenn das nicht funktioniert müssen die halt nacharbeiten. Geile Idee, oder?
Mein Wunschttaum!
Jungs, habt ihr was geraucht? Oder seid ihr in Delphi gewesen und habt der Pythia zu lange über die Schulter geschaut?
Die Eierköpfe sind nicht an der Realitär dran. Studien finden in den Klassenzimmern statt – jeden Tag 😉
“Alle Einrichtungen ohne entsprechendes Konzept erhielten Unterstützung bei der Ausarbeitung.”
Kommt mir das nur so vor oder klingt das auch in den Ohren anderer wie eine Drohung?
Na, da würde ich mich aber zügig auf den Weg machen und mir irgendein halbwegs passendes v.a. geschmeidig erscheinendes Konzept von irgendwoher herunterladen und fristgerecht vorlegen … denn der Witz dabei ist ja eh, dass die Schulen vor Ort ab dem Moment mit der Herausforderung allein gelassen werden, sobald es an die Umsetzung dieser Konzepte geht … sowohl räumlich, finanziell als auch personell … und bei einem möglichst “geschmeidigen Konzept” kann man dann wenigstens noch versuchen, die schlimmsten Härten für alle Beteiligten abzufedern, die sich zwangsläufig mangels notwendiger Unterstützung ergeben werden.
Naja, da fehlen mir jetzt Informationen. Es ist ja so, wenn ein offener Ganztagsbetrieb erstmalig aufgenommen wird, muss der Träger des Ganztages (zumindest in NRW) ein Konzept vorlegen. Also müssten ja eigentlich alle Schulen, die bereits eine OGS sind, ein solches Konzept haben, welches man zumindest anpassen kann. Verantwortlich für das Konzept ist in erster Linie der OGS-Träger. Die Schule ist da der Kooperationspartner und wirkt dann daran mit. Die Schule, respektive die SL, ist gegenüber der OGS und ihren Mitarbeitern auch gar nicht weisungsbefugt und kann daher auch letztlich nicht über die Qualität der Angebote entscheiden.
Da wir (also unsere Schule) ein großes Interesse an unserer OGS haben und wir schon vor Jahren eine größtmögliche Vernetzung (räumlich und personell) angestrebt haben, ist das OGS-Konzept als gemeinsames Konzept (Raumkonzept, personelle Vernetzung, gemeinsame Regeln,….) entstanden. Und dennoch haben wir z.B. keinen Einfluss auf die die angebotenen AGs am Nachmittag, keinen Einfluss auf die Schließzeiten, keinen Einfluss auf die personelle Ausstattung, keinen Einfluss auf die vorgehaltenen Materialien, keinen Einfluss auf das angebotene Mittagessen, keinen Einfluss auf die Gruppengröße, keinen Einfluss auf das Anmeldeprozedere….denn genau das organisiert der Träger bzw. die OGS-Leitung…..
Das ist in den BL aber verschieden geregelt.
In NDS läuft es über die Schulen, die die Mitarbeitenden suchen und einstellen müssen.
Am Rahmen selbst kann die Schule wenig drehen.
Der Anspruch auf Ganztag ist dabei aber noch viel umfassender als die bisherigen Zeiten.
Ferienbetreuung gibt es bisher nicht über die Schulen, das bietet die Kommune an und es wird auch über diese organisiert und verwaltet.
Nun sagt die Kommune (Gemeinde) aber, dass die Umsetzung des Ganztagesanspruchs samt Gelder in die Hand der Landkreise gegeben wurde. Damit fehlt der Kommune Geld und Handhabe für die Umsetzung.
Ich weiß auch nicht, ABER inzwischen bin ich so weit, dass mein Konzept fehlen würde und ich auf “die Unterstützung bei der Ausarbeitung” warten würde….
Wenn keiner vorausarbeitet – VIEL Unterstützung
Recht so, Schutz des “geistigen Eigentums”
Vorauseilenden Gehorsam kenne ich zur Genüge: von Hunden. (Meinem “Lebensgefährten” aus der Kindheit)
“Kommt mir das nur so vor oder klingt das auch in den Ohren anderer wie eine Drohung?”
Kommt Ihnen nur so vor, Sie sind doch kein Leibeigener des Status Quo, der sich über Veränderung beschwert, ohne Eigenverantwortung ausfüllen zu wollen.
Aber andere Schulen sollen nicht glauben, ihrer Verantwortung nicht gerecht werden zu müssen, da wird ggf. extern geholfen – es ist ja eine Institution, keine Familie 😉
Es ist nicht mehr zum Aushalten…..
Abgesehen davon, dass das Modell “Ganztag” ohnehin mit vielen Problemen dasteht…., aber nun wieder ein Konzept, das keiner braucht und nochmal eins drauf auf die bereits über Gebühr gestressten Lehrer und Erzieher.
Das System Schule funktioniert auch mit Ganztag nicht.
Die Verantwortung der Eltern, ihren Nachwuchs zu versorgen und zu betreuen wird mehr und mehr den Bildungseinrichtungen zugeschoben.
Und weil diese Verantwortung der Eltern nicht mehr gelebt wird, haben wir ständig mit unzufriedenen und übergriffigen Eltern zu tun. Der Ganztag löst das auch nicht, verstärkt aber m.E. das Problem.
Den Ganztag sollte man erstmal kritisch hinterfragen, bevor man schon wieder nach Konzepten schreit.
Es wird sich nichts ändern. Die Strukturen sind verkrustet und bieten keine Chance für wirklich Neues, Auszuprobierendes…… ohne 100-seitige Konzepte für den Aktenschrank und ach…natürlich Evaluationen.
Ich nehme an, jetzt freuen sich alle Kritiker*innen von Studien, dass den Expert*innen vor Ort “Eigenverantwortung” geschenkt wird 🙂
Haben die Studienersteller jemals irgendwelche praktischen Konzepte geschrieben, in denen genau die Umsetzung erläutert wurde? Wenn ja, bitte mit Quellen. Die fordern Sie ja auch immer.
Eben, das DÜRFEN jetzt die Kolleg*innen an der Grundschule machen. Das Beschweren trägt Früchte – Herzlichen Glückwunsch!
Das wiedersinnige am Lehrerdasein ist ja:
Wenn man es nicht macht und eine Dienstanweisung misachtet, könnte das disziplinarische Massnahmen nach sich ziehen, wenn man aber seinen Job einfach sehr schlecht macht, kann das nichts nach sich ziehen.
Entsprechend könnte das Konzept wie folgt aussehen:
Konzept zur Qualitätssicherung des Ganztagsbetriebes der Schule XY
Wir kontrollieren regelmäßig, ob die gleiche Anzahl an Schülern lebend aus dem Ganztagsbetrieb herauskommt, die wir auch hineingeschickt haben.
Dies sichert die hohen qualitativen Standards, die unsere Schule verfolgt.