Was macht eigentlich der Verfassungsschutz? SoWi-Stunde mit Ex-Geheimagent Leo Martin jetzt online für den Unterricht abrufbar

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DORSTEN. Wer hinter der Arbeit eines Geheimagenten den Job eines James Bond, Jason Bourne oder Ethan Hunt vermutet, wird im echten Bewerbungsverfahren schnell aussortiert. Diese und viele andere Erkenntnisse brachte die ViewSonic-Schulstunde in Sozialwissenschaften mit Ex-Geheimagent Leo Martin Anfang des Jahres auf der Bildungsmesse didacta – und mit wenigen Mausklicks ins Klassenzimmer eines SoWi-Leistungskurses des Gymnasiums Schloss Heessen in Hamm, Nordrhein-Westfalen.

Eine digitale Tafel und ein Laptop plus WLAN: Mehr braucht es nicht für den direkten Austausch mit außerschulischen Expert:innen wie den ehemaligen Verfassungsschützer. Das zeigt das EdTech-Unternehmen ViewSonic in einer Reihe von hybriden Schulstunden, in denen sich renommierte Persönlichkeiten wie beispielsweise Astronautin Dr. Inga Thiele-Eich oder die Politikwissenschaftlerin und Autorin Saba-Nur Cheema den Fragen von Schüler:innen stellten. Das Besondere: Die Schulstunden-Reihe kann kostenlos auf der Lehrkräfte-Community-Plattform von ViewSonic angeschaut und in der eigenen Schule genutzt werden – als Diskussionsgrundlage im Unterricht oder als Mikro-Fortbildung für das Kollegium.

Hier geht’s zur Schulstunde mit Leo Martin in der Lehrkräfte Community von ViewSonic – kostenfrei für Lehrerinnen und Lehrer nach einmaliger Registrierung.

Jede Menge Action und gefährliche Missionen im Staatsauftrag: Hollywood-Klassiker prägen zumeist die Vorstellungen vom Berufsbild eines Geheimagenten. Die Wirklichkeit im deutschen Inlandsgeheimdienst, dem Verfassungsschutz, ist weit weniger spektakulär, weiß Leo Martin, der nach seinem Studium der Kriminalwissenschaften 15 Jahre für Sicherheitsbehörden im Einsatz war, davon zehn Jahre lang vorwiegend in Osteuropa als verdeckter Ermittler in der Bekämpfung der Organisierten Kriminalität. „Wir wollten wissen, wer da ganz oben sitzt und die Aufträge erteilt. Wie die Netzwerke in diesem Bereich funktionieren, wie sich die Lieferrouten verändern. Und wohin das dreckig erwirtschaftete Geld zurückfließt“, erzählte Leo Martin den gespannt lauschenden Oberstufenschülere:innen aus Hamm, die viele Fragen zum Videokonferenz-Termin mitgebracht hatten.

Hybride Schulstunde live präsentiert und online verfügbar

Auch das Publikum am Stand des Ed-Tech-Herstellers ViewSonic auf der diesjährigen didacta erlebte, wie einfach der direkte Austausch mit Expert:innen machbar sein kann. Und wie lebendig: Wer weiß schon, dass bei den Geheimdiensten hierzulande Menschen aus rund 50 Berufsgruppen tätig sind? Darunter sogenannte Operateure wie ehemals Leo Martin, aber auch Politikwissenschaftler, Soziologen oder Techniker, die Überwachungstechnik in Wohnungen, Häuser und Fahrzeuge einbauen.

Analog zum Messe-Motto „Demokratie braucht Bildung – Bildung braucht Demokratie“ erläuterte der Ex-Agent, dass der Verfassungsschutz als Teil der wehrhaften Demokratie die innere Sicherheit Deutschlands verantworte, wobei für innere Sicherheit grundsätzlich die Bundesländer zuständig seien. „Das heißt, jedes unserer 16 Bundesländer hat ein eigenes Landesamt für Verfassungsschutz; teilweise ist es auch nur eine Abteilung im Innenministerium“, so Martin. „Wir versuchen, unseren Beitrag zu leisten, indem wir Beobachtungsobjekte, die eine potenzielle Gefahr für die Demokratie sein können, ‚unter Wind halten‘, also beobachten, um politische Entscheidungsträger zu informieren“, erklärte der Ex-Geheimdienstler weiter.

Leo Martin ist es gewohnt, nicht nur Deutschlands Sicherheitsarchitektur anschaulich zu erläutern. Er ist heute vorwiegend als gefragter Autor, Speaker und Kommunikationsprofi in Unternehmen, auf Tagungen und Kongressen unterwegs, darunter zum Beispiel der Deutsche Schulleitungskongress. Darüber hinaus engagiert er sich in der gemeinnützigen Organisation „Das macht Schule.net“.

Die Rolle des Bundesamtes für Verfassungsschutz oder weiterer Sicherheitsbehörden wie dem Bundesnachrichtendienst, dem Auslandsgeheimdienst der Bundesrepublik Deutschland und dem Militärischen Abschirmdienst? Leicht verständlich erklärte Martin den Schülern und Schülerinnen den Unterschied.

Inklusive: Antworten auf Fragen, die Schüler wirklich interessieren

Dass der Alltag eines Agenten nichts mit einem Nine-to-five-Job zu tun hat, stellte Leo Martin auf die Frage nach der Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit klar: „Commitments – zum Beispiel regelmäßig mit einem Trainingsbuddy zum Sport zu gehen oder ein regelmäßiges Vereinsleben – das war zu meiner Zeit in der Operative kaum möglich.“ Ein Leben mit Frau und Kindern dagegen schon – allerdings mit Einschränkungen. „Du kannst Deinem Umfeld nicht erzählen, was für einen Job du machst. Da ist man relativ zugeknöpft und verschlossen.“ Mit allen Folgen fürs soziale Leben, wie Martin mit Blick auf seine Zeit als Anwerber von Vertrauensleuten aus dem Milieu der Organisierten Kriminalität einräumte: „Man ist nicht commitmentfähig; da passiert es automatisch, ob du es willst oder nicht, dass der Freundeskreis um dich herum zusammendampft auf die 34 oder 23 Personen, die eine wirkliche Rolle spielen in deinem Leben.“

Ein pauschales Nein hörten Schüler:innen und Messepublikum nicht, als es in der hybriden Schulstunde um die Gleichberechtigung im Geheimdienst ging. „Wir hatten sehr viele Frauen in Bereichen wie dem, in dem ich gearbeitet habe: exzellente Analytikerinnen, Auswerterinnen, Fallführerinnen“, so Leo Martin. „Draußen im Feld waren Frauen aber tatsächlich unterrepräsentiert. Das hat zum Beispiel damit zu tun, dass eine Zielperson ein islamistischer Extremist ist. Der nimmt nur seinesgleichen auf Augenhöhe wahr. Ähnlich sei es im Bereich des Rechtsextremismus und in der Organisierten Kriminalität, beides sehr männliche Domänen.“

Wie schmal für V-Leute der Grat zwischen legalem und kriminellem Handeln sein kann, erläuterte Leo Martin als Antwort auf eine Schülerfrage. So konnten sich die Jugendlichen ein recht realistisches Bild vom Arbeitsfeld Geheimdienst machen und künftig sicherlich auch die ein oder andere Nachricht aus den Medien besser einordnen.

Nach der ungewöhnlichen und aufschlussreichen Online-Schulstunde verabschiedete sich Leo Martin noch mit einem Appell von den Schüler:innen. Dabei betonte er den Wert der Demokratie und die Problematik extrem rechter als auch extrem linker Positionen. Sich frei von Hass und Hetze aktiv am Meinungsbildungsbildungsprozess zu beteiligen und andere Meinungen zulassen zu können, trage zu einem Umfeld bei, das uns auch in Zukunft Spaß macht, so der ehemalige Verfassungsschützer.

Hier geht’s zur Schulstunde mit Leo Martin.

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Dies ist eine Pressemeldung der ViewSonic Technology GmbH, Dorsten.

 

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