Handy-Verbote reichen nicht: Leopoldina warnt vor Social-Media-Risiken – und fordert mehr Medienerziehung in Kitas und Schulen

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HALLE. Die Nutzung sozialer Medien beginnt bei Kindern heute oft schon im Grundschulalter – und sie nimmt in Intensität und Eigenständigkeit rasant zu. In Deutschland nutzen laut Studien inzwischen 71 Prozent der 12- bis 13-Jährigen mindestens einmal pro Woche TikTok, viele davon täglich und über Stunden. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hat nun ein Diskussionspapier vorgelegt, das den Handlungsdruck deutlich macht. Es beschreibt nicht nur die Risiken, sondern warnt vor eindimensionalen Lösungen. Handy-Verbote, so der Tenor: Sie sind sinnvoll – aber ohne begleitende Medienbildung nicht ausreichend.

Risikogruppe. Illustration: Shutterstocl

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verweisen auf alarmierende Befunde. Eine von der WHO 2021/22 durchgeführte internationale Befragung ergab, dass in Deutschland inzwischen elf Prozent der Jugendlichen ein suchtartiges Nutzungsverhalten aufweisen – 2018 waren es erst sieben Prozent. Auch die DAK-Längsschnittstudie zeigt, dass mehr als ein Fünftel der 10- bis 17-Jährigen riskant mit sozialen Medien umgeht. „Eine intensive oder suchtartige Nutzung sozialer Medien [ist] mit einer Reihe psychischer Belastungen verbunden“, heißt es in dem Papier. Dazu gehörten depressive und ängstliche Symptome, Nervosität, Schlafprobleme, Konzentrationsschwächen, Essstörungen und sogar suizidale Gedanken. Die negativen Folgen träten vor allem bei langer täglicher Nutzung auf – und gerade diese sei bei vielen Jugendlichen längst Normalität.

Politisch setzt sich vielerorts die Linie durch, das Problem über restriktive Vorgaben an Schulen anzugehen. Hessen etwa will ab dem Schuljahr 2025/26 die private Smartphone-Nutzung auf dem gesamten Schulgelände untersagen, das Saarland plant ein ähnliches Verbot für Grundschulen, Bayern hat es bereits im Gesetz verankert. Die Leopoldina verweist auf Studien, die zwar positive Effekte solcher Regelungen auf Wohlbefinden, Sozialverhalten und schulische Leistungen nahelegen, betont aber zugleich, dass die Evidenz insgesamt uneinheitlich ist. Manche Untersuchungen hätten keine klaren Vorteile belegen können. Damit wird klar: Die Geräte aus der Schule zu verbannen mag ein Schritt sein – es löst die dahinterliegenden Probleme nicht automatisch.

„Frühkindliche Medienbildung ist kein ‘nice to have’, sondern der entscheidende Startpunkt, um spätere Verbote obsolet zu machen“

Genau diesen Punkt betonen auch die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) und das Deutsche Kinderhilfswerk. In einer aktuellen Erklärung kritisieren sie, die Verbotsdebatten griffen „deutlich zu kurz“, verschärften soziale Ungleichheiten und blendeten die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen aus. Notwendig sei ein „Paradigmenwechsel“: Regulatorische Ansätze müssten zwingend mit „befähigender, lebensweltbezogener Medienbildung“ kombiniert werden – und zwar entlang der gesamten Bildungskette, beginnend schon in der frühkindlichen Bildung.

„Frühkindliche Medienbildung ist kein ‘nice to have’, sondern der entscheidende Startpunkt, um spätere Verbote obsolet zu machen“, sagt GMK-Co-Geschäftsführer André Weßel. Deshalb schlagen die Verbände eine Ausweitung des Digitalpakts 2.0 auch auf Kitas vor – als „Digitalpakt Medienbildung von Anfang an“.

In die gleiche Kerbe schlägt die Leopoldina. „Kinder und Jugendliche sollen einerseits vor den potenziellen Gefahren sozialer Medien geschützt werden, andererseits […] zu einem souveränen, reflektierten und kompetenten Umgang mit ihnen befähigt werden“, formulieren die Autorinnen und Autoren der Leopoldina ihr Leitprinzip. Schutz bedeutet für sie, den Zugang zu regulieren – unter 13 Jahren gar nicht, zwischen 13 und 15 Jahren nur mit elterlicher Zustimmung, für Ältere mit deutlich eingeschränkter Funktionalität. Doch genau so wichtig sei es, die Jüngeren und ihre erwachsenen Bezugspersonen zu befähigen, digitale Angebote kritisch und selbstbestimmt zu nutzen.

Deshalb schlagen die Forschenden einen „digitalen Bildungskanon“ vor, der bereits in Kitas und Schulen verankert wird. Dieser solle, so das Papier, Kinder „auf zentrale Aspekte des digitalen Lebens“ vorbereiten – und zwar fächerübergreifend. Das umfasse nicht nur den souveränen Umgang mit sozialen Medien, sondern auch Wissen über deren Geschäftsmodelle, über Machtstrukturen im Internet und über Methoden, Falschinformationen zu erkennen.

„Darüber hinaus sollten drängende Themen wie die weite Verbreitung von Künstlicher Intelligenz und deren Konsequenzen behandelt werden“, heißt es weiter. Lehrkräfte und Erzieher müssten gezielt geschult werden – nicht nur theoretisch, sondern mit praktischen Strategien, um riskantes oder suchtartiges Nutzungsverhalten frühzeitig zu erkennen. „Dazu gehört zum einen die Vermittlung von Wissen über Erscheinungsformen und Auswirkungen problematischer Nutzung […], zum anderen der Aufbau praktischer Handlungskompetenz im Umgang mit betroffenen Kindern und Jugendlichen.“

Die Nutzung sozialer Medien für schulische Zwecke solle dagegen auf das „Mindestmaß“ beschränkt werden. Wenn digitale Kommunikation notwendig sei, sollten „bevorzugt unproblematische Anwendungen – etwa datenschutzfreundliche Messengerdienste – zum Einsatz kommen“. Gleichzeitig plädiert die Leopoldina für niedrigschwellige Kampagnen, die Eltern aufklären. Schließlich, so der Hinweis, stehe die Mediennutzung der Kinder „in einem signifikant positiven Zusammenhang mit der Mediennutzung ihrer Eltern“.

„Die aktuellen Verbotsdebatten sind zunehmend von fachfremdem Populismus geprägt“

Auch die GMK und das Deutsche Kinderhilfswerk sehen hier die Politik in der Pflicht, stärker als bisher den Bildungsaspekt in den Vordergrund zu rücken. „Die aktuellen Verbotsdebatten sind zunehmend von fachfremdem Populismus geprägt“, warnt Kai Hanke, Geschäftsführer des Kinderhilfswerks. Verbote würden „als vermeintlich einfache Lösungen für komplexe technische und soziale Herausforderungen“ präsentiert und verlagerten die Verantwortung auf ohnehin schon überforderte Eltern – „auf Kosten von Teilhabe und weiteren Kinderrechten“. Dr. Friederike von Gross, Co-Geschäftsführerin der GMK, fordert deshalb einen Digitalpakt Bildung, „der nicht nur Kabel verlegt und Tablets kauft, sondern nachhaltig auch personelle und strukturelle Voraussetzungen schafft, um medienpädagogische und demokratische Kompetenzen möglichst früh […] zu fördern“.

So entsteht das Bild eines zweigleisigen Ansatzes: restriktive Regeln zum Schutz vor Überforderung und Missbrauch – flankiert von systematischer, verbindlich abgesicherter Medienbildung, die Heranwachsende befähigt, digitale Räume sicher zu navigieren. Nur im Zusammenspiel, so die zentrale Botschaft von Leopoldina, GMK und Kinderhilfswerk, könne der Schutz der psychischen Gesundheit im digitalen Zeitalter gelingen. News4teachers

Hier lässt sich der vollständige Bericht der Leopoldina herunterladen. 

Greift die Debatte um Handy-Verbote in Schulen zu kurz? “Technoferenz”: Wenn Eltern präsent sind – aber nicht wirklich

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Die Balkon
1 Monat zuvor

Medienerziehung in Kitas. Gleich nach der Einführung in die Quantenmechanik für Vierjährige. Wird ein Erfolg!

Populismus_ macht_ auch _vor Lehreren_nicht_halt
1 Monat zuvor
Antwortet  Die Balkon

Wenn man Medienerziehung in der Kita mit Quantenmechanik für Vierjährige vergleicht, verrät das vor allem eines: ein grundlegendes Missverständnis darüber, worum es bei Medienerziehung eigentlich geht. Niemand setzt Kinder in diesem Alter vor komplizierte Theorien oder will sie zu Mini-Informatikern machen. Medienerziehung bedeutet vielmehr, Kinder altersgerecht zu begleiten – also z. B. Fernseherfahrungen zu sprechen oder sie spielerisch an den Unterschied zwischen „real“ und „digital“ heranzuführen.
Der polemische Vergleich mit Quantenmechanik ist deshalb nicht nur unpassend, sondern verhindert eine sachliche Auseinandersetzung. Er suggeriert, es gehe um eine Überforderung von Kindern, während es in Wirklichkeit um Schutz, Orientierung und Alltagskompetenzen geht. Gerade weil digitale Medien längst Teil der Lebenswelt auch der Jüngsten sind (Stichwort: mediale Sozialisation), ist es eine pädagogische Aufgabe, Kinder nicht allein damit zu lassen.
Wer solche Schein-Forderungen in die Diskussion wirft, offenbart eher mangelnde Medienkompetenz und ein geringes pädagogisches Vorstellungsvermögen davon, was frühe Medienerziehung leisten kann: keine Wissensüberfrachtung, sondern ein behutsames, entwicklungsangemessenes Begleiten. Kurz: Medienerziehung in der Kita hat mit Quantenmechanik ungefähr so viel zu tun wie Zähneputzen mit Raketenforschung – es ist schlicht eine Frage der Alltagsbildung.

Angelika Mauel
1 Monat zuvor

Meinen Sie, dass wir nicht auch das “Muss” einer derart frühen “Medienerziehung” kritisch in Frage stellen sollten? Jede Menge Gruppen wünschen, dass ihr Anliegen unbedingt auch schon in Kitas vermittelt werden solle. – Wie wäre es mit Rückbesinnung auf Fröbel, dem zugeschrieben wird, “Erziehung ist Bespiel und Liebe, sonst nichts.”

In diesem Sinne: Die Kinder haben mich noch nie mit einem eigenen Handy gesehen, aber ich nutze sehr gern den PC einer Einrichtung, um mal eben etwas nachzusehen (zum Beispiel wenn gemalt wird und es darum geht, etwas möglichst naturgetreu zeichnen zu können. . Danach aber wird “die Kiste” schleunigst wieder runtergefahren.

Haltet meineswegen jedes Jahr fünf Elternabende zum Thema Medienerziehung ab, aber bitte lasst die Kinder in Ruhe. Lasst sie einfach öfter frei und ungestört spielen. Ihre Konzentrationsfähigkeit leidet, wenn Fachkräfte, Vor- und Anerkennungspraktikanten immer wieder meinen, “etwas mit den Kindern machen zu müssen.” Für ein “Projekt” muss manches Spiel, in das sich mehrere Kinder vertieft haben, abgebrochen oder verkürzt werden. Das ist so schade!

Übrigens hat es sehr lange gedauert, bis dieses Kinder durchaus ansprechende Bilderbuch https://www.jumboverlag.de/ein-tiger-im-zug/data/download/Presseinformation_3579.pdf über die Auswirkungen der elterlichen Nutzung eines Smartphones erschienen ist. – Laut meiner Lieblingskinderbuchhandlung ist es allerdings immer noch nicht der absolute Renner… Vielleicht, weil die Erwachsenen über ihren eigenen Medienkonsum frei entscheiden wollen. Auf dass erst die nächste Generation zu tugendhaften Mediennutzenden erzogen wird.

Populismus_ macht_ auch _vor Lehrern_nicht_halt
1 Monat zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Vielen Dank für Ihre Sichtweise und den spannenden Literaturlink für das Kinderbuch. Wenn Sie es hinbekommen ein gutes Vorbild für ihre Kinder zu sein, so ist dies für Ihre Kinder schön- es gibt viele Familien wo dies nicht so läuft und die Kinder nicht das nötige Rüstzeug- in ihrem Falle gesunde Distanz – für die Medienwelt nicht mitbekommen. Wer soll sich sonst um die Medienerziehung der Kinder kümmern, wenn es die Familien nicht schaffen und können? Wir leben in einer mediendurchdrungenen Welt und da ist es essentiell für selbstbestimmte Teilhabe auch diese in Erziehung und Bildung mit zu bedenken und zum Gegenstand zu machen. Digitale Ungleichheiten (digital divide) entgegenzuwirken und mit kleinen Bausteinen Chancen und Möglichkeiten zu eröffnen, statt Kinder getrieben von Algorithmen, problematischen Inhalten und schwierigen Konumsmustern im Umfeld sich selbst zu überlassen sehe ich als eine Aufgabe von Erziehung. Erziehung zu Mündigkeit. Es geht nicht darum im Kindergarten programmieren zu lernen- es reicht sich über das Thema auszutauschen, zu benennen wenn Mama und Papa zu viel am Handy sind, wenn Inhalte Angst machen und zu lernen klar Nein zu sagen und seine eigenen Bedürfnisse als Kind zu spüren. Dies sehe ich auch als einen Teil von Medienerziehung.

Realist
1 Monat zuvor

Im Prinzip schon richtig, was die Leopoldina da fordert, aber dann muss man sich auch einmal ehrlich machen und dafür andere Dinge streichen, die Schule sonst noch so machen soll…

Immer nur draufsatteln, was Schule zu leisten hat, funktioniert nicht.

Entweder radikale Reduktion von z.B: Lehrplaninhalten oder Zusatzpersonal (hier: Medienpädagogen) einstellen, die das dann machen.

Als Lehrer habe ich keinen Bock mehr, immer mehr unter immer größerem Zeitdruck machen zu müssen. Schließlich werde ich nur für eine Stelle bezahlt (und nicht für zwei) und habe noch ein Leben außerhalb der Schule…

Mondmatt
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Lehrer beherrschen als Mindestanforderung die Translokation (gleichzeitiges Erscheinen an mehreren Orten) und die wundersame Brot-Vermehrung (In 30 Stunden Stoff für 35 Stunden + 10 Stunden Zusatzinhalte).

Daher auch die utopisch hohe Bezahlung und die traumhaften Arbeitsbedingungen die den Rest der Republik vor Neid erschaudern lassen.

Siggi
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Ja, wir müssen die Stundenpläne entschlacken und uns öffnen.
Der Job ist für das Gehalt zu unattraktiv.
50 Jährige in TZ verdienen kaum was.
Und dann der Stress und die zerupften Pläne bis 17 Uhr Unterricht.
Samstags noch Feste oder Ausflüge. Wahnsinn, und das unbezahlt und ohne Zulage.

ginny92
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Allen voran für es nur dazu, dass von allem ein bisschen gemacht wird und nur weniges wirklich tiefer gehend behandelt wird.

Feirefiz
1 Monat zuvor

Im Medienunterricht sind meine Schüler interessiert, erkennen auch oft, dass sie das Handy zu viel nutzen. In der Woche darauf ist alles so wie vorher. Weil die Freunde auf social Media unterwegs sind, weil die Schülerinnen und Schüler sich abgehängt fühlen ohne.
Ich weiß nicht, wie ich das ändern soll. Ich kann versuchen, meinen Unterricht so aktiv zu gestalten, dass die Handys in der Stunde nicht genutzt werden. Das war es aber auch schon.

Petra OWL
1 Monat zuvor

Wir benötigen für alle ein tablet, um digital auf alles zugreifen zu können.
So können wir auch manche Stunden online erteilen z.B. bei Hitze oder Schnee.
Die Erwachsenen machen uns das vor mit ihren 3 Tagen Homeoffice.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Petra OWL

Die Erwachsenen sind das Problem. Die schlechtesten Vorbilder überhaupt in puncto “Nutzung digitaler Medien”.
In Norddeutschland führt die DLRG gerade eine Kampagne durch wegen der Eltern, die am Strand oder im Freibad ständig aufs Handy schauen und nicht mehr mitkriegen, was ihre Kinder machen. Einige Kinder musste bereits gerettet werden.
Inzwischen gibt es in bestimmten Freibädern bereits ein Handy-Verbot.

Finden Sie nicht so langsam, dass Sie hier komplett falsch sind? Irgendwie scheinen Sie auf Ihrer Terrasse nicht viel mitzukriegen.

Petra OWL
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

überhaupt nicht!!!
Schule ist noch nicht digital.
16 Jährige können sehr wohl schon toll mit tablets arbeiten, so dass du Unterricht machen kannst. Mehr Eigenverantwortung und individuelles Lernen.
Die Arbeitsbedingungen für Lehrer sind fernab vom heutigen Standard.
siehe mein Hasi!!!
Ich sag nur 4 Tage Woche für Lehrer
wann kommt sie?

Pit2020
1 Monat zuvor
Antwortet  Petra OWL

@Petra OWL

“Ich sag nur 4 Tage Woche für Lehrer
wann kommt sie?”

Muttu Hasi fragen. 🙂

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Pit2020

Sie nennen Ihren Dienstherrn Hasi?

Marion
1 Monat zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wenn’s hilft? (Schulterzuck)

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Siehe Rahmedetalbrücke.
Hendrik wusste von nix, sein Name ist Hase bzw. Hasi:)

Pit2020
1 Monat zuvor
Antwortet  Indra Rupp

@Indra Rupp

Ich bezog mich auf @Petra OWL.
Auf deren Post habe ich geantwortet. Lesen Sie gerne dort nochmal nach, wer “Hasi” ist.

Und wie kommen SIE von “Hasi” auf meinen Dienstherrn?

Btw:
Natürlich 😉 nenne ICH meinen Dienstherrn “Hasi”.

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Pit2020

Aber Petra muss doch ihren Dienstherrn um die 4 Tage – Woche bitten und nicht jmd, der auf der Terrasse faulenzt.

Eddi
1 Monat zuvor
Antwortet  Petra OWL

Eine Vier-Tage-Woche als Standard zu bezeichnen, da haben Sie doch sicher auch eine Statistik im Hinterkopf? Um etwas als Standard zu bezeichnen würde ich davon ausgehen, dass über die Hälfte aller Arbeitnehmer so arbeiten.

uesdW
1 Monat zuvor
Antwortet  Petra OWL

Wusste nicht, dass die Kinder im Kindergarten und in der Grundschule schon 16 sind. Da habe ich erwas nicht mitbekommen.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Petra OWL

Sie sollten lieber nicht antworten, wenn Sie die Beiträge gar nicht lesen.

A.J. Wiedenhammer
1 Monat zuvor
Antwortet  Petra OWL

“…16 Jährige können sehr wohl schon toll mit tablets arbeiten…”

Mit Verlaub: Die 16-Jährigen sind eher nicht das Problem: Entweder sind sie relativ vernünftig, reflektiert und eigenverantwortlich oder es ist schon mindestens 5 Jahre lang etwas derbe schief gelaufen und Hopfen und Malz verloren

Bla
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Das ist allerdings auch ein Strohmann.

Geht es hier um sinnvolle Mediennutzung? Sollte es.

Oder sagen Sie auch:
Es gibt Autounfälle.
Alle Autos müssen verboten werden.

Es gibt Menschen, welche im Schwimmbad gerettet werden müssen.
Also müssen Schwimmbäder verboten werden.

Ursache – Wirkung ist hier das Problem. Der Bezug ist so nicht da.

Wir sprechen (oder sollten) bei Bildung und Schule immer um einen möglichst sinnvollen und nachhaltigen Umgang mit etwas sprechen.
Das wäre dann hier die Medienkompetenz, damit eben “Eltern” (die jetzigen Kinder) nicht so einen Quatsch fabrizieren.

Beim Schwimmbad ist auch die Konsequenz dann eben, dass Handyverbots. Das Schwimmen erlernen zu fördern. Die Aufsichten zu schulen/Bewusstwerden/Erkenntnis. Das Thematisieren. Usw. Usf. Und nicht der Verbot aller Schwimmbäder.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Bla

Habe ich denn ein pauschales Verbot des Handys in Schwimmbädern gefordert?
Ich habe mich auf @Petra OWLs Aussage, dass DIE Erwachsenen schon so toll im Homeoffice arbeiteten, so als würde alle Erwachsenen so arbeiteten und das natürlich gut und problemlos.

An meiner Schule läuft schon sehr viel, was den Umgang mit digitalen Medien angeht. Die Kids wissen eigentlich Bescheid, aber kriegen sich selbst nicht diszipliniert.
Ich mach’ mal die Petra OWL: Das Problem ist das Fehlen von Selbstdisziplinierung und Bedürfnisaufschub.

Thomas
1 Monat zuvor
Antwortet  Petra OWL

Petra liegt mit ihrer tablet Forderung nicht falsch. Tablets sind im Ausland schon Gang und Gäbe und wir hinken mit der Informatik stark hinterher.
Warum machen wir also bei Hitze nicht einfach mal von zuhause Unterricht, wir haben die Technik und moderne Möglichkeiten.
In Uni gibt es das doch auch schon!
Für die Grundschule sehe ich es noch etwas anders, also ab Klasse 5.

Teacher Andi
1 Monat zuvor
Antwortet  Thomas

Nicht jeder Schüler hat zuhause ein klimatisiertes Zimmer mit eigenem Schreibtisch, schon mal daran gedacht? Mir ist langsam schleierhaft, wie man auf Petra OWLs provozierende und unfundierte Posts (um es mal gelinde auszudrücken) überhaupt reagieren kann. Ernst kann sie das nicht meinen.

Katrin Löwig
1 Monat zuvor
Antwortet  Teacher Andi

So lange Schule alles erledigen soll und dabei vor allem die Betreuungszeiten sichern, ist das Illusion- da kann sie`s noch so oft posten. Wird allerdings langsam langweilig.

Franky
1 Monat zuvor
Antwortet  Katrin Löwig

was die Arbeitsbelastung und die vollen Stundenpläne angeht, hat sie vollste Zustimmung verdient. Die Terrassen story ist sicher überspitzt, aber sie sieht da ihren Mann und vergleicht sich

Teacher Andi
1 Monat zuvor
Antwortet  Franky

Ich bin mir nicht so sicher, was sie da eigentlich sieht ……

Madama Butterfly
1 Monat zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Petra ist ne Ostwestfälin, die standhaft bleibt und und die Probleme des Berufes aufzeigt-> Geld und Zeiten
Homeoffice oder 4 Tage sind eben IN

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Madama Butterfly

Versteh das zu grunde liegende Problem nicht, Lehrersein heißt doch, es gibt für zuviel Arbeit zu wenig Geld.
Das ist doch die Voraussetzung für die lebenslange Verbeamtung aka das Gelübte der ewigen Armut.

Teacher Andi
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

So können nur die Reden, die noch keinen Einblick in andere Berufe und Jobs hatten und in einer Beamtenblase leben.

Sepp
1 Monat zuvor
Antwortet  Thomas

Nur weil die Kinder mit Stift auf einem iPad schreiben oder Aufgaben nun in einem digitalen Tool angezeigt bekommen, lernen sie dadurch nicht Informatik. Auch eine Videokonferenz bringt dafür nichts.

Wir hatten z.B. Fälle, in denen Schüler einen Text aus ihrem vor sich liegenden Buch abfotografiert haben – nur um ihn am iPad zu lesen. Und dabei ging es nicht etwa um Markierungen o.ä., nein, einfach nur um das reine Lesen. Dass das so keinen Mehrwert hatte, brauche ich wohl nicht erklären.

Es erinnert an Kleinkinder, die mit ihren Fingern auf dem Tablet rumpatschen und Eltern die stolz erzählen, wie “begabt in Informatik” ihr Kind doch sei. Wer mit Fingern durch Bilder oder Videos patscht, der lernt dadurch leider keine Informatik!

Im Vergleich dazu gibt es sogar Grunddchulen, in denen man algorithmisches Denken mit Bewegungsspielen fördert. Also nicht am iPad, sondern durch passend formulierte Ansagen und Bewegung im Raum. Damit lernen die Kids viel mehr über Informatik als beim Schreiben am iPad…

Canishine
1 Monat zuvor

Der „digitale Bildungskanon“ wird mit der Vielstimmigkeit jeder einzelnen Schule (mit eigener Melodie) gesungen oder gibt es da zumindest landesweit eine Harmonisierung?

DerechteNorden
1 Monat zuvor

Die Kinder können sich immer schlechter konzentrieren, Lesen und Schreiben klappen nicht mehr so. Rechnen …
Wue viel Medienbildung soll es denn sein pro Schulwoche, damit das alles nachhaltig ist?
Der Punkt ist ein anderer. Es geht um Bedürfnisaufschub und Selbstdisziplin.
Das müssen allerdings andere Vermitteln. Wer in die Schule kommt, muss das bereits kennen.

Rüdiger Vehrenkamp
1 Monat zuvor

Medienerziehung findet ja statt, Gesundheitserziehung ebenso und trotzdem sinken die durchschnittlichen Bildschirmzeiten nicht und trotzdem sind Vapes aufgrund bunter Aufmachung und des süßlichen Geschmacks schon bei 12-jährigen beliebt.

Die beste schulische Medienerziehung nützt absolut nichts, wenn die Nutzung von Medien zuhause nicht überwacht oder durch Eltern, die selbst nur am Handy hängen, gar konterkariert wird.

Illuminator
1 Monat zuvor

Die Behauptung der absoluten Nutzlosigkeit halte ich für zu pauschal.
Dass solche Eltern wie geschildert aber die Nachhaltigkeit der schulischen Erziehung konterkarieren, ist plausibel. Daraus jedoch abzuleiten, nichts zu tun, wäre mMn eine Bankrotterklärung.

vhh
1 Monat zuvor

Die meisten Schüler erkennen, dass die unbegrenzte Nutzung ihrer Mobilgeräte weder den schulischen Leistungen noch den Sozialbeziehungen hilft, sie hören trotzdem nicht auf. Fast alle Eltern wissen, dass Handy und Ipad keine Babysitter sind, sie verwenden sie trotzdem. Man weiß, dass etwas nicht gut ist, tut es aber trotzdem, weil es Spaß macht, also Endorphine ausschütten lässt. Zum wiederholten Mal, das ist nicht unbekannt: ob es illegale oder legale Drogen sind, ob es um Essstörungen oder den Adrenalinschub beim Autorennen geht, da fehlt es nicht an Wissen um die Probleme. Das ist nicht ‘suchtähnlich’, wenn es aussieht wie eine Ente… Wie groß sind die Erfolgsquoten bei Behandlung von Mager- oder Drogensucht? In spezialisierten Kliniken, mit Fachpersonal, mit jahrelanger Erfahrung und selbstkritischer Reflexion? Und das wollen wir jetzt durch ‘frühkindliche Medienbildung’ verbessern?
Manchmal denke ich, wir müssten einfach fünf Jahre lang die Abschlusszeugnisse ausstellen, die ehrlich wiedergeben, dass die Aufmerksamkeit für 30 Sekunden reichte, Gedächtnis immerhin für zwei Minuten und etwa drei Viertel jeder Stunde Snapchat oder dem neuesten Game galten. Gleichzeitig die Eltern, nicht deren Kinder, darüber aufklären, woher das kommt und was sie bis zur Grundschule schon unwiederbringlich angerichtet haben.

Noe
1 Monat zuvor

Unter 13 Jahren ist die Nutzung von TikTok untersagt. auch darüber (bis 18 Jahren) darf es nur mit Erlaubnis der Eltern genutzt werden. Die Handys werden von den Eltern zur Verfügung gestellt. Auch findet die Nutzung der Handys hauptsächlich im außerschulischen Bereich statt. Warum soll sich jetzt Schule um ein Problem kümmern, welches die Eltern in ihrem Bereich zu verantworten haben und für welches die Eltern die Ursache tragen? Wer seinem Kind ein Handy zur Verfügung stellt, muss auch die Zeit finden, es darin einzuarbeiten.

Katrin Löwig
1 Monat zuvor
Antwortet  Noe

Genau das!

Schlaubi
1 Monat zuvor
Antwortet  Noe

Ich spiele mit dem Gedanken, meinem Kind eine Kettensäge zu kaufen und mit in die Schule zu geben. Ich fordere von der Schule dann, dass der kompetente Umgang durch die Lehrkräfte gelehrt wird.

Katze
1 Monat zuvor

Super Karikatur! Grundschulkinder mit leerem Blick, hypnotisiert vom Smartphone, als wäre es die letzte Quelle von Trost und Orientierung. Und während die Leopoldina mahnt, dass Handyverbote allein nicht reichen, kommt die Lösung wie aus dem medienpädagogischen Paralleluniversum: Medienerziehung ab der Kita. Hä? Ernsthaft?
Als wäre das digitale Elend durch noch frühere Bildschirmgewöhnung zu heilen. Die frühkindliche Welt einst ein analoger Raum aus Bauklötzen, Matsch und Bilderbüchern soll nun mit einem „digitalen Bildungskanon“ beglückt werden. Für welche Kinder eigentlich? Für die, deren Eltern glauben, ein iPad sei pädagogisch wertvoll und TikTok ein Babysitter mit Bildungsauftrag?
Während Schulen nicht einmal ein flächendeckendes Handyverbot für alle Altersgruppen (bis zum Abitur) durchsetzen können, sollen sie (d.h. die Dienstleister) nun medienpädagogische Wunder vollbringen – mit maroden Gebäuden, überlasteten Lehrkräften und einem Internet, das langsamer ist als die Bildungsbürokratie selbst.
Und dann kommt der nächste pädagogische Offenbarungseid: „Auch die erwachsenen Bezugspersonen sollen befähigt werden, digitale Angebote kritisch und selbstbestimmt zu nutzen.“ Hä? Die Kita-Erzieherin und der Fachlehrer sollen also nicht nur die Kinder medienfit machen, sondern gleich auch noch die Eltern therapieren. Oh, du weise Leopoldina – dein Wille geschehe, wie in der Kita so auch in der Schule.
Dabei wäre die Lösung so einfach wenn auch für manchen Schüler und ‘rezessiven Elter’ (ein Begriff aus der Genetik für ‘nicht in Erscheinung tretend’, bzw. ‘sich nicht durchsetzend’) unbequem: ein Analog-Pakt für schulisches Lernen. Viele Lehrkräfte würden ihn sofort unterschreiben:
Bildschirmfreie Zonen in Schulen: Klassenzimmer als Orte der Konzentration, nicht der Ablenkung. Kein WLAN, kein TikTok, kein Multitasking – nur Denken, Schreiben, Verstehen.
Renaissance der Handschrift: Stifte statt Stylus und Touchscreens. Denn wer schreibt, der bleibt (aktiv) und Inhalte bleiben im Gedächtnis, nicht nur im Cache.
Lesen auf Papier: Bücher statt Tablets. Weil echte Seiten nicht abstürzen, nicht ablenken und keine Push-Nachrichten senden.
Gespräch statt Kommentarspalte: Fachliche und sachliche Diskussionen im Unterricht statt künstlicher Intelligenz und Shitstorm im Chat. So entstehen echtes (eigenes) Sachwissen, Meinungsbildung und Kommunikationskompetenz
Pädagogik mit Präsenz: Lehrer, die lehren, nicht moderieren. Unterricht, der situations- und adressatengebunden, sinnstiftend für Unterrichtsinhalte aktiviert sowie inspiriert, nicht nur interaktives buntes Fastfood ist.

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  Katze

Da gehe ich in allen Punkten mit! Danke!

Teacher Andi
1 Monat zuvor
Antwortet  Katze

Wieder mal auf den Punkt gebracht, Chapeau! Nur werden die Betroffenen das leider nicht lesen oder nicht begreifen.

Marion
1 Monat zuvor
Antwortet  Katze

Knicks und Diener 🙂

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Katze

Sehe ich auch so.
(Und bei keiner Droge wird man Kita Kindern den vernünftigen Umgang damit lehren, indem man sie frühzeitig “probieren” lässt. Selbst Senioren, die ihr Leben lang was anderes kannten, die sich noch unterhalten und beschäftigen mussten und als Kinder keinen Fernseher kannten, hängen heute rum mit ihrem Handy und schauen Youtube.
Es ist wirklich eine Sucht!)

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Danke Leopoldina…

Die scheinen sowas wie die ständige Impfkomission zu sein: Offensichtlichen Rat geben, wenn es gesichert/ zu spät ist ^^

Freue mich auf deren Rat in 10 Jahren, was wir wegen Sozial Media machen sollTEN …

Teacher Andi
1 Monat zuvor

Solange keine Überzeugung und keine Unterstützung aus dem Elternhaus kommt, sind solche Vorstöße für die Tonne. Eltern müssen eine Vorbildfunktion wahrnehmen, was sie heute mehrfach nicht tun. Die Kinder ahmen genau die Verhaltensweisen der Eltern nach, die sie präsentiert bekommen, und im Zweifelsfall glauben sie nicht dem Lehrer, der ab einem gewissen Alter sowieso keinen Einfluss mehr hat, im Gegenteil, sondern den Eltern. Es sei denn sie befreien sich selbst aus diesem Verhaltensmuster, was durchaus auch vorkommen kann, aber wohl recht selten ist. Eltern sind sich oft nicht über die Tragweite ihres Verhaltens bewusst, und nein, die Schulen können nicht alle Defizite der Gesellschaft auffangen, dazu bräuchte es ein Vielfaches an Lehrkräften/Therapeuten/Sozialhelfern/Psychologen, und die gibt es nicht. Und wenn es sie gäbe, würde der Staat die nicht finanzieren.
Man hat es langsam satt immer nur zu hören “wir fordern mehr ………………… in den Kitas und Schulen”. Es muss endlich ein Ruck durch unsere Gesellschaft gehen, und da ist JEDER gefragt.

Horst
1 Monat zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Karl Valentin hat es vor Jahrzehnten schon auf den Punkt gebracht.,,Die ganze Erziehung nützt nichts. Die machen einem sowieso alles nach”.

laromir
1 Monat zuvor

Ich kaufe die Geräte nicht, ist installiere die Apps nicht, ich richte die Nutzungszeiten nicht ein. Ich darf die Geräte nicht kontrollieren und nichts sanktionieren. Und ein Therapeut bei Suchtproblemen bin ich auch nicht. Aber mit ein paar Minuten Medienbildung die Woche werde ich alles rumreißen. Ist klar, ne

Illuminator
1 Monat zuvor
Antwortet  laromir

Aber ohne (Ihre paar wöchentlichen Minuten) Medienbildung wird die Welt natürlich besser werden. Ist klar, ne.

Entweder Sie halten sich selbst und/oder Ihren Unterricht für überflüssig. Der ist schließlich auch nur “ein paar Minuten Bildung die Woche”.
Ich bin mir nicht sicher, ob Sie und die Liker dies vergleichbar argumentierenden Schülern durchgehen lassen würden (… nicht mein Lehrplan, nicht von mir selbst gestalteter Unterricht, darf nichts sanktionieren, bin kein (Fach)Experte, …).

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  Illuminator

Solange es keine wirksame Alterkontrolle für WhatsApp und Co gibt, solange die Konzerne machen können, was sie wollen, ohne empflindliche Strafen befürchten zu müssen, solange Eltern das Smartphone als Mittel ansehen, um die “lieben Kleinen” ruhig zu stellen, solange die sozialen Plattformen “dark patterns” anwenden dürfen, um den Suchtfaktor und das Abhängigkeitspotenzial zu maximieren, solange die Wirtschaftsverbände nur daran interessiert sind, maximal viel Geld zu verdienen, solange die Politik hauptsächlich auf deren Lobbyisten hört und nur an den Symptomen und nicht an den Ursachen herumdoktort,

ja solange das alles so ist und bleibt, werden die “paar Minuten Medienerziehung” pro Woche genau gar nichts nutzen.

Das Rauchen bei Jugendlichen hat man ja auch nicht durch ein “paar Mnuten Gesundheitsbildung” in den Schulen in den Griff bekommen, sondern nur durch stritke Werbe- und Verkaufsverbote.

Sepp
1 Monat zuvor
Antwortet  Illuminator

Im Kern sind die Aussagen von laromir aber korrekt:

Wir führen lange Diskussionen mit Eltern von 5. Klässlern, dass es keine WhatsApp-Gruppe der Klasse geben wird, die Kinder nichtmal WhatsApp nutzen dürfen und wir als Lehrkräfte definitiv auch nicht in einer solche Gruppe sein dürften, also auch keinerlei Verantwortung dafür übernehmen können.

Dann werden trotzdem entsprechende Gruppen eingerichtet, was unbegleitet schiefgehen muss – und dann beschweren sich Eltern, dass wir als Klassenlehrkräfte nicht in die Gruppen eingreifen!

Wir hatten externe Referenten in die Schule, um Themen wie Beleidigungen in Sozialen Medien und Cybermobbing mit den Kindern zu behandeln.
Was uns die Experten aber auch gesagt haben: Nach einer solchen Aktion achten alle Schüler ein paar Tage darauf, wie sie sich verhalten, danach geht es wieder von vorne los. Eigentlich müsste man tatsächlich kontinuierlich medienpädagogisch arbeiten.

Leider trifft das aber auf viele Dinge zu: Wir hatten mal eine Müllsammelaktion, alle Kinder voll dabei, mit beeindruckenden Ergebnissen. Eine Stunde später hatten die ersten Kinder dann wieder ihren Müll irgendwo rumliegen lassen.

So wichtig diese Themen sind, wir können nicht jede Woche spezielle Stunden machen für Themen wie Medienbildung, Umweltschutz, Klima, gesunde Ernährung, LGBTQ usw. Dann bekommen wir unsere Hauptaufgabe, das Unterrichten, nämlich gar nicht mehr hin.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Illuminator

Breaking News: Wir machen aber bereits Medien-Kunde. @Iaromirs Formulierung gibt nicht so ganz wieder, was wahrscheinlich gemeint ist.
Das eigentlich Problem ist das Fehlen der Fähigkeit sich selbst zu disziplinieren und die eigenen Bedürfnisse aufzuschieben.
Und das zu trainieren, ist der Job von Erziehungsberechtigten.

A.J. Wiedenhammer
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Da gebe ich Ihnen Recht. Die Fähigkeit zur Impulskontrolle und Selbstreflektion hilft nämlich nicht nur beim Medien-, sondern auch beim Drogenkonsum, bei Ernährungsgewohnheiten, beim Müllvermeiden- und entsorgen usw..

Ureinwohner Nordost
1 Monat zuvor
Antwortet  Illuminator

Ob mit oder ohne “Medienbildung”,
es ist deutlich zu beobachten, dass Mediensucht durch solche “Medienbildung” nicht verhindert werden kann. => Realität
D.h., das Ziel (Ergebnis) wird nicht erreicht.
In sieben Jahren, wenn die ersten “Medienlehrer” (Fachlehrer für Medien und…) in die Schulen kommen (gibt es überhaupt schon einen Studiengang “Medienlehrer”?), können erste Studien durchgeführt werden, die die Wirksamkeit eines solchen Unterrichts nachweisen können.
Da fließt noch viel Wasser den Berg herunter.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  laromir

Ein sehr weiser Mann sagte mir mal: “Worüber Du keine Macht hast, dafür hast Du auch keine Verantwortung.”
Ding-ding-ding…so einfach kann es sein.

Marion
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Da gebe ich Ihnen durchaus Recht. Die Schwierigkeit besteht darin, den Rest der Welt, der partout glauben will, dass das in deiner Macht läge, davon zu überzeugen, das dem eben nicht so ist, oder dass es zumindest nicht ohne seine Hilfe klappt.
Das ist deshalb so schwer, weil es für den Rest der Welt so wahnsinnig bequem ist, zu glauben, du würdest das schon alleine hinkriegen.
Und wer verzichtet schon freiwillig auf ein Stück Bequemlichkeit in einer immer unübersichtlicher werdenden Welt?

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Marion

Klar, ist was dran – genau so läuft der Prozess ab.

Ich persönlich lasse das an meiner abwaschbaren Hülle abperlen.

Die Zeiten in denen ich mich von verkorksten Leuten für DEREN Probleme in moralische Geiselhaft nehmen lasse sind vorbei.

Sprich:
Sobald in Gesprächen die “Ja, aaaaber…”-Sätze losgehen – “Ratsuchender reagiert ausweichend mit Konditionalsätzen und zeigt keine Bereitschaft zu objektiv beobachtbaren Verhaltensänderungen, Informationen X, Y, Z wurden ihm mitgeteilt + Datum, Unterschrift, Ablage.” – fertig.

A.J. Wiedenhammer
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Und wenn Du die Macht hättest, dann delegiere die Verantwortung doch einfach weiter (“Eigenverantwortung der Schulen”). Insofern agieren manche KMs ja durchaus “weise”.

Marion
1 Monat zuvor

Also was Kindergarten betrifft:
Da bin ich für den kompletten Verzicht auf digitale Medien.
Lieber Bücher, Bauklötze, Lego, Papier, Stifte, Schere, Kleber, Wiese, Sand, Matsch, Bäume, Wasser.
Reicht völlig in dem Alter.
Sollten aber auch die Eltern beherzigen.
Jehlicher Digitalkram ist in dem Alter überflüssig.
Mal mit Mama oder Papa gemeinsam auf dem Handy Fotos gucken oder etwas googeln, was gerade interessiert – kein Problem.
Aber ansonsten – Finger weg.
Die echte Welt ist für Kinder in diesem Alter Mysterium genug und bietet reichlich Stoff für Abenteuer- und Entdeckerlust.
Meine Meinung.
Aber wer fragt schon ‘ne alte Schachtel wie mich.

A.J. Wiedenhammer
1 Monat zuvor
Antwortet  Marion

Ich finde, Sie sollten ruhig oft den Mund aufmachen, egal, ob jemand fragt 🙂 . Ihre Ansichten sind wohltuend realistisch und vernünftig.

Marion
1 Monat zuvor

Danke 🙂

blau
1 Monat zuvor

Ich Check es nicht. Liebe Miteltern, kann dich nicht so schwer sein, dem Kind kaum Datenvolumen zu geben und Zuhause den Router zu programmieren. Mein Kind hat nur so lange und so viel Zugang, wie ich das will. Außerdem kein Social Media vor 16 zulassen. Fertig aus

447
1 Monat zuvor
Antwortet  blau

Ohhhh doch, das ist sehr schwierig.

Bei mir fiel der Groschen erst, als mir ein Elternpaar (auch noch vor der Nase des Sprösslings) wortwörtlich sagte: “Ja, aaaber dann haben wir ja nur noch Ärger zuhause, DAS WOLLEN WIR NICHT.”

“Ach so, das wollt ihr nicht?” dachte ich mir…und “Ich will meine Zeit am Elternsprechtag nicht mit Leuten verschwenden, die nie im Leben mit ihrem Mechaniker, Maurer oder auch nur LIDL-Verkäufer so dumm dikutieren würden.”

Also: Aufschreiben, abhaken.

Schöpke
13 Tage zuvor

Kinder von Gates und Co haben erst ab 14 Jahren mit Handys gespielt. Warum wohl und man hört immer wieder das in den Ländern wo ein Handy Verbot an Grundschulen besteht Kinder auch wieder miteinander sprechen und toben auf dem Schulhöfen.