Ministerium: Schulen sollen Handyverbot regeln (wie, das bleibt ihnen überlassen)

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ERFURT. In der Primarstufe der Schulen sollen Kinder nicht ständig auf den Bildschirm ihrer Smartphones schauen. Nun gibt es Post aus dem Bildungsministerium: Die Thüringer Schulen sollen ein Verbot umsetzen.

Handyverbot? Bitte umsetzen! Illustration: Shutterstock

Chatten, Daddeln und im Internet surfen tabu: An Thüringens Grundschulen und in der Primarstufe von Förder- und Gemeinschaftsschulen dürfen die Kinder ihre Smartphones nicht mehr privat nutzen. Ein Schreiben mit entsprechenden Vorgaben wurde vom Bildungsministerium an die Schulen verschickt, wie das Ministerium mitteilte. «Die Einschränkung der privaten Handynutzung während der Kernschulzeit dient der Konzentration auf den Unterricht, der Förderung der sozialen Interaktion und dem Schutz vor digitalen Überforderungen», erklärte Bildungsminister Christian Tischner (CDU).

Demnach wurden die Schulen darauf hingewiesen, dass der Gebrauch von Smartphones, Tablets oder Smartwatches während des Unterrichts, in Pausen und im Hort untersagt ist. Ausnahmen sind Notfälle oder die pädagogisch angeleitete Nutzung. Die konkrete Umsetzung sollen die Schulen individuell regeln. «So kann die Umsetzung beispielsweise durch Handyschränke oder die Nutzung des Flugmodus erfolgen», hieß es in der Mitteilung.

Den Angaben nach ist die Handynutzung bereits per Thüringer Schulgesetz verboten. Mit dem ministeriellen Schreiben werde nun noch einmal darauf hingewiesen, dass die Regeln an den Schulen zu konkretisieren seien. «Die Schulen sollen so für die Umsetzung der bisherigen Rechtslage sensibilisiert und somit gestärkt werden.» News4teachers / mit Material der dpa

Handy-Verbot: Wenn Schüler schon aufgewühlt zur ersten Unterrichtsstunde erscheinen

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5 Kommentare
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Lera
1 Monat zuvor

Auch im Flugmodus kann man heimlich den Unterricht aufnehmen.

Da hat der Datenschutzbeauftragte wohl gepennt.

Unfassbar
1 Monat zuvor

Wie üblich möchte das Dezernat nicht haftbar gemacht werden können.

Eddi
1 Monat zuvor

Wie in NRW. Ich gehe davon aus, dass es dann, wenn es einmal hart auf hart kommt und sich Eltern beschweren wieder heißen wird „Regel XY ist aber unverhältnismäßig oder überzogen“. Ich glaube den Ministerien wär es am liebsten man würde ein Handyverbot in irgendeiner Art und Weise erlassen und durchsetzen und Hauptsache man bekommt davon dann nie etwas zu hören, also am Besten teure Gegenstände wie Schränke oder Handysafetaschen besorgen und dann schön vor der Stunde und nach der Stunde die Arbeit damit haben.

Ich verstehe sowieso nicht, warum das Thema JETZT so hochkocht. Die Handynutzung ist seit über 10 Jahren ein großes Problem an Schulen. Alle haben sich an die aktuelle Situation gewöhnt, wir Lehrer haben jahrelang geklagt und dann wartet man so lange und fängt dann damit an? Ich verstehe es nicht. Es wirkt halt immer so, als dürfte Deutschland nur niemals das Vorreiterland sein, dass zuerst etwas in der Richtung beschließt, man wartet erst einmal, wie die anderen Länder, Bundesländer usw. das Regeln und dann schaut man mal.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

“Die konkrete Umsetzung sollen die Schulen individuell regeln.”
Einkassierte Handys ins Schulamt Thüringen schicken, wo sie abgeholt werden dürfen – für die Verwahrung haftet das Land 😛

mama51
1 Monat zuvor

Soooo viiiiel FEIGHEIT (der Schulministerien allgemein) vor dem “Feind”… Femdschäm!
Fürsorge und Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Lehrpersonal: Nix!
Schämt euch! (Nur diesen Begriff kennen die Kultusminister [w/d/m/ …usw.] ja leider nicht!)