DÜSSELDORF. Krankheitsfälle von verbeamteten Lehrkräften sorgen in Nordrhein-Westfalen für Diskussionen. Neben dem Fall der Lehrerin, die seit 16 Jahren krankgeschrieben ist (was bundesweit für Schlagzeilen sorgte), rücken neue Berichte ins Blickfeld: einer über einen seit Jahren abwesenden Schulleiter im Kreis Wesel, ein anderer über zwei langzeiterkrankte Lehrerinnen in Bornheim bei Köln. Die Vorfälle werfen Fragen nach der Wirksamkeit der Schulaufsicht auf. Klar ist: Sie belasten Kollegien, die die Ausfälle auffangen müssen – während die erkrankten Beamten weiterhin ihre vollen Bezüge erhalten.

Ein aktueller Bericht der Rheinischen Post sorgt im Kreis Wesel für Irritationen: Ein Schulleiter, der sein Amt in Emmerich bereits 2019 angetreten hatte, ist seit fünf Jahren krankgeschrieben. Vor rund eineinhalb Jahren wurde er zusätzlich an ein Gymnasium in Wesel abgeordnet – angetreten hat er den Dienst dort allerdings nie. Faktisch sind damit gleich zwei Leitungsposten belegt, ohne dass die Person im Dienst ist. Neue Ausschreibungen sind nicht möglich, solange der Status des Beamten nicht abschließend geklärt ist.
Die Bezirksregierung Düsseldorf betont, man habe den Fall von Beginn an aktiv bearbeitet und mehrfach amtsärztliche Untersuchungen veranlasst. Die Abordnung nach Wesel sei mit dem Ziel erfolgt, die Genesung zu unterstützen und durch einen wohnortnäheren Einsatz eine mögliche Wiedereingliederung zu erleichtern. Dass es bislang nicht dazu gekommen ist, macht die Situation für beide Schulen jedoch schwierig. Zwar wurden kommissarische Leitungen eingesetzt und zusätzliche Stellen geschaffen – dennoch bleibt die Frage offen, ob der Schulleiter jemals an eine der Schulen zurückkehren wird.
Erinnerung an den „Fall der 16 Jahre“
Die Irritationen knüpfen an einen bundesweit beachteten Fall aus Wesel an: Eine Lehrerin an einem Berufskolleg war mehr als 15 Jahre ununterbrochen krankgeschrieben – und erhielt dennoch ihr volles Gehalt nach A13. Erst Anfang 2024 fiel dies durch eine neue Bearbeitung der Akte auf, woraufhin eine amtsärztliche Untersuchung angeordnet wurde. Die Lehrerin klagte dagegen ohne Erfolg. Schulministerin Dorothee Feller (CDU) zeigte sich im Landtag fassungslos: „Das ist so unkollegial, dieses Verhalten und so gegen jede Loyalität, auch gegenüber dem Staat und der Beamtenpflicht – ich habe da keine Worte für.“
Feller ließ alle Bezirksregierungen ihre Verfahren prüfen – und sprach anschließend von einem gravierenden Einzelfall. Das Ergebnis lautete: Strukturen und Kontrollen seien vorhanden, das Problem habe in Versäumnissen einzelner Mitarbeiter der Düsseldorfer Behörde gelegen.
Die Statistik zeigt, dass Langzeiterkrankungen kein Randphänomen sind. Im vergangenen Jahr fehlten knapp 10.000 Lehrerinnen und Lehrer in NRW länger als 31 Tage – rund jeder 20. Beamte und jeder 30. Angestellte war betroffen. Dies geht aus der Antwort des Schulministeriums auf eine Anfrage der FDP hervor. Laut Feller machten weibliche Pädagogen in 7671 Fällen den Großteil aus, während Männer sich 2177 Mal länger krank meldeten. Offiziell liegt die Quote damit bei zwei bis drei Prozent der Lehrkräfte. Die Zahlen sagen jedoch nichts darüber aus, wie viele Fälle sich über viele Jahre hinziehen – und damit Schulleitungen und Kollegien dauerhaft belasten.
Recherchen decken neue Fälle auf
Dass es weitere Problemfälle gibt, zeigen aktuelle Recherchen von Fokus und Kölner Stadt-Anzeiger: An einer Gesamtschule in Bornheim bei Köln fehlen gleich zwei Lehrerinnen seit längerer Zeit. Eine Studiendirektorin ist bereits seit fünf Jahren krankgeschrieben, eine Kollegin seit zwei Jahren. Beide stehen weiterhin auf der Gehaltsliste – die eine mit einer A15-Besoldung zwischen 6.289 und 7.846 Euro brutto, die andere mit A14 und bis zu 7.000 Euro. Angestellte Lehrkräfte dagegen bekommen lediglich sechs Wochen lang ihr Gehalt vollständig weitergezahlt, danach springt die Krankenkasse mit Krankengeld ein, das deutlich niedriger liegt.
Dazu kommt: Kolleginnen und Kollegen müssen den Unterricht kompensieren, weil die Stellen nicht neu besetzt werden können, solange keine Dienstunfähigkeit festgestellt wird. „Wir müssen den Unterricht für die Langzeit-Erkrankten mitmachen“, berichtet ein Oberstudienrat gegenüber dem Fokus. Er spricht von einer Belastung, die ihn nach 35 Jahren Dienstzeit zum vorzeitigen Ruhestand treibt.
Ist die Schulaufsicht noch Herrin der Lage?
Besonders frustrierend sei, dass selbst bei seiner eigenen Pensionierung die zuständige Behörde nicht in der Lage sei, rechtzeitig Unterlagen bereitzustellen. Anfragen würden vertröstet, die Bezirksregierung sei überlastet. Sein Fazit: „Für die Bezirksregierung bin ich nur eine Nummer, die mit störenden Anfragen belästigt.“
Der Landesvorsitzende des VBE, Stefan Behlau, warnt allerdings vor einer Hexenjagd. Die verständlich emotional geführte Debatte dürfe nicht auf Kosten derjenigen gehen, die aufgrund schwerer Erkrankungen dauerhaft oder über längere Zeit ausfielen. Behlau: „Kranke Menschen dürfen nicht unter Generalverdacht gestellt werden, sie haben Anspruch auf faire Verfahren, Transparenz und Schutz ihrer Privatsphäre und vor allem auf eine nachhaltige Gesundung.“ Langfristige Krankschreibungen seien Ausnahmefälle. News4teachers
Schulministerin kritisiert dauerkranke Lehrerin: “unkollegial und gegen jede Loyalität”
 
                








“Ist die Schulaufsicht noch Herrin der Lage?”
Eher ein Hühnerhaufen, wo die Rechte nicht weiß, was die Linke macht. Wenn ich drei Leute frage, bekomme ich fünf unterschiedliche Antworten. Die Anzahl der Dauerkranken Beamten kommt hoffentlich jetzt mal ans Licht und damit auch der Umgang damit.
Fristen werden permanent nicht eingehalten oder verschoben. Aber wehe, ich gebe etwas zu spät ab. Zuletzt beim Startchancenprogramm. Nichts wurde eingehalten, der Warenkorb drei Tage vor Abgabeende unseres Konzepts veröffentlicht und zwar so rudimentär, dass wir alles neu machen mussten. Dafür aber eine Mail vom Staatssekretär, in der der sich dafür auf die Schulter klopft.
Aber schön, wenn es denen jetzt mal an den Kragen geht. Hoffentlich schwappen die Wellen hoch genug, damit es auch mal die Richtigen trifft. Es gibt eben Dinge, die man nicht den Lehrern anhängen kann.
Nun aber: Auf sie mit Gebrüll! Lasst die Volksseele kochen!
Übrigens bekommt jede Schule bei langfristigen Erkrankungen zunächst temporären Ersatz, auch wenn natürlich der:die Kranke weiter auf der Planstelle sitzt. Das ist nicht wirklich toll, aber darf hier nicht suggeriert werden, Kolleg:innen würden jahrelang Vertretung und Mehrarbeit schieben (ich meine den Unterricht, bei Schulleitungsmitgliedern ist die Sache anders und oft richtig doof).
Warum Gebrüll? Nur damit Sie sich wieder in der Opferrolle suhlen können?
ICH bin kein Opfer, wie kommen Sie auf so etwas?
Kennen Sie nicht den Spruch/das geflügelte Wort “Auf sie mit Gebrüll!”? Können Sie ja nachschlagen.
Oder versuchen, mich zu provozieren- wie gestern.
Interessant, dass Sie sich schon provoziert fühlen, wenn man Sie mit Ihren eigenen Aussagen konfrontiert. Sie wissen schon: “Freiheit!”, “Mir kann keiner was!”
Tut mir leid, da kann ich nicht mehr folgen.
Die Gebrüder Grimm sind wieder auferstanden. In welcher weltfremd Bildungsverwaltungseinrichtung liegen Sie dem dem Steuerzahler auf der Tasche? Bei so viel Ahnung wird es ja kaum anders zu fragen sein?
In keiner.
Das stimmt für NRW so nicht! Nur wenn die Kollegen langfristige Krankschreibungen (mindestens 6 Wochen) vorlegen, gibt es Vertretungsmöglichkeiten. Mit kürzeren Attesten, z.B. immer für zwei Wochen, gibt es keine Vertretung.
Das ist in Hessen auch so!
Und auch in Niedersachsen.
In rlp ebenfalls- doch ging es im Text meiner Erinnerung um Langfristkranke mit Krankschreibungen über z. T. Jahre.
Bei Langzeiterkrankungen können sich jedoch Atteste von jeweils 2 bis 4 Wochen aneinanderreihen, auch über Jahre. In diesem Fall erhält die Schule keinen Ersatz.
Wenn jeder 20.Beamte langzeitkrank ist, aber nur jeder 30.Angestellte, ist das bei der großen, repräsentativen Anzahl in diesem Berufsfeld ein deutliches Zeichen dafür, dass der Beamtenstatus ausgenutzt wird.
Oder dafür, dass sich Angestellte nicht ausreichend erholen.
Ich hatte auch einen Burnout und danach wieder gesund zu werden, dauert. Bei jedem, unabhängig vom Berufsstatus. Ja, als Beamter ist man da privilegiert. Das bedeutet allerdings nicht, dass man irgendetwas ausnutzt.
Wäre man wirklich daran interessiert, die Langzeiterkrankungen, die sehr häufig psychische Erkrankungen sind, zu reduzieren, sollte man bei den Arbeitsbedingungen ansetzen: echten Arbeitsschutz und Arbeitszeiterfassung.
Die wirtschaftlichen Folgen für die Angestellten sind halt blöd.
Oder Beamte bedeutend mehr leisten müssen. Beides Vermutungen und keine Beweise.
Amseid leisten müssen Beamte. Und somit leisten sie mehr als Angestellte.
Wow, dauert 20 Sekunden. Und jetzt bitte nicht auf den Inhalt eingehen. Von wegen ich schwöre das mir übertragene Amt….die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland….usw . Die dort genannten Pflichten gelten zu 95% gleichsam für tarifbeschäftige Kollegen. Das Einzige was ich mir als Angestellter herausnehmen kann, ist nach meiner Verrentung so richtig über den Arbeitgeber abzulästern. Als Beamter müsste ich mit disziplinarrechtlich Konsequenzen, Schlimmstenfalls sogar mit meiner Entoflichtung rechnen. Dann würde ich keine Pension sondern nur noch eine Rente aufgrund der dann erfolgten Bachversicherung erhalten.
Immerhin, 20 Sekunden. Und ich dachte immer die Alimentation sei leistungslos, weshalb die Knete ja auch schon am Monatsanfang kommt.
Das Gelästere gibt es daür dann hier. Natürlich anonym!
Man sollte aber schon zwischen “Gelästere” und erfahrungsbasierten Fakten unterscheiden können.
Das ist Unsinn.
Das ist ein Zeichen dafür, dass Angestellte in den letzten Jahrzehnten in höherem Alter schneller gefeuert wurden. Es ist auch ein Zeichen dafür, dass z. B. krebskranke (richtigerweise) Beamte nicht entlassen werden.
Es ist auch ein Zeichen dafür, dass die Länder sich weigern die Arbeitszeit von Lehrkräften zu erfassen. Viele Lehrkräfte müssen unter gesundheitsschädlichen Bedingungen arbeiten. Wenn Lehrkräfte die Arbeitszeiten einhalten könnten, die der Arbeitsschutz vorschreibt, würden auch weniger krank werden.
„ Das ist ein Zeichen dafür, dass Angestellte in den letzten Jahrzehnten in höherem Alter schneller gefeuert wurden. “
Im ÖD? Wohl kaum.
„ Es ist auch ein Zeichen dafür, dass z. B. krebskranke (richtigerweise) Beamte nicht entlassen werden.“
Wäre das bei krebskranken Angestellten hingegen okay, sie zu entlassen? Beamte, die nach zwei Jahren immer noch nicht wieder arbeiten können, sind dienstunfähig und müssen dann eben aus dem aktiven Dienst entlassen werden.
Warum soll die Gesellschaft jemanden dafür bezahlen, dass er dauerhaft nicht dienstfähig ist?
Nein Angestellte im öD müssen auch nicht gefeiert werden. Nach sechs Wochen kosten sie nur noch der Krankenkasse Geld und nach 78;Wochen krank werden sie von der Krankenkasse ausgesteuert. Dann bleibt nur noch Arbeitslosengeld und danach Erwerbsminderungsrente oder Bürgergeld.
… ununterbrochener, fortgesetzter Arbeitsunfähigkeit infolge der gleichen Erkrankung/Krankheitsbildes …
Genau das macht den Unterschied.
Angestellte haben einen gewissen externen Druck möglichst nicht zu lange krank gemeldet zu sein. Beamte haben diesen nicht.
Die werden doch aber bezahlt. Kommen die nicht einfach in den vorzeitigen Ruhestand?
Angestellte Lehrkräfte gehen nach sechs Wochen in den Krankengeldbezug. Da zahlt nicht der Dienstherr, sondern die Krankenkasse. Nach insgesamt 78 Wochen sind sie dann raus. Entweder arbeiten sie dann wieder, oder Sie leben vom Ersparten, oder sie beantragen Bürgergeld. EU -Rente gibts nur selten, wenn wirklich gar nichts mehr geht.
Für Angestellte in Krankengeldbezug bedeutet nach der “Entgeltfortzahlung” aber normalerweise auch nur noch 70 Prozent des Bruttoeinkommens.
Beamte bekommen ungekürzte volle Bezüge 100 Prozent auch über die 78 Wochen hinaus.
Nur wenn sie dahin versetzt werden. Es gibt keinen Automatismus.
Versetzung in den vorzeitigen Ruhestand ist nur bei B-besoldeten Beamten unproblematisch. Bei Laufbahnbeamten ist das deutlich schwieriger umzusetzen solange keiner eine dauerhafte Dienstunfähigkeit attestieren will..
Im Artikel stand nicht, dass es sich lediglich um angestellte Lehrer handelt.
Aber auch dann gibt es eine einfache Erklärung, warum der Anteil angestellter dauerkranker Lehrkräfte geringer ist.
Angestellte Lehrkräfte sind im Schnitt jünger als verbeamtete, da Vertetungskräfte angestellt und nicht verbeamtet sind. Und Vertretungsstellen nehmen die meisten direkt nach ihrem Referendariat an.
Da stand in meiner Onlineausgabe wohl etwas anderes zu lesen, oder?Erster Satz:
DÜSSELDORF. Krankheitsfälle von verbeamteten Lehrkräften …
oder Schlagzeile:
Dauererkrankte Lehrkräfte mit Beamtenstatus
Man kann aber das Arbeitsumfeld so gestalten, dass die so zwei Jahre vor Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze für den Renteneintritt von selbst auf die Idee kommen zu kündigen. Sind immerhin 24 Monate ALG I-Anspruch bei dreimonatiger Sperre.
Die Arbeitsvermittlung muss man nicht fürchten, die können einem ja nicht einen Job bei dem AG anbieten, dem man zuvor gerade gekündigt hat. Und ein Wechsel des Bundeslandes ist unverhältnismäßig bzw. scheitert an den bürokratischen Hürden.
Klar. Warum sollte bei Fachkräftemangel den Angestellten gekündigt werden?
Tja, die Frage stellen Sie am besten einmal den HR-Managern der OEM, des Maschinenbaus, der Automobilzulieferer, der Dtahlerzeugung, der Metallverarbeitung etc.
Wenn Ihnen was einfällt, wie das Land eine/n Angestellten kündigt, das wäre eine Lösung ab 65…
So ist es.
Oder dass die Beamt:innen ausgenutzt werden?! Bis hin zum völligen Zusammenbruch?
Warum wird wieder unterstellt, Langzeitkranke seien Simulant:innen, die das System auf Kosten anderer ausnutzten? Sind wir alle Ärzt:innen mit der Lizenz zur Ferndiagnose?
Ach ja, so macht man’s beim Bürgergeld auch….
Wollen Sie damit sagen, angestellte Lehrer würden weniger ausgenutzt und hätten bessere Arbeitsbedingungen und wären deshalb deutlich weniger krank?
Nein, das will ich nicht sagen und nicht beurteilen, denn ich bin auch nicht deren Ärztin. Im Gegensatz wohl zu vielen anderen in Foren, Leserbriefen, an Stammtischen…
Habe lediglich etwas ketzerisch zurückgefragt
Dann bitte auch die Lebenserwartung vergleichen. Soweit mit bekannt zeigen alle Studien dass Beamte länger leben als Angestellte.
Es scheint so zu sein:
Beamte sind im Schnitt häufiger krankgemeldet und leben länger als Angestellte.
Dann ist es ja gut, dass man Beamt:in ist.
“Oder dass die Beamt:innen ausgenutzt werden?! Bis hin zum völligen Zusammenbruch?”
Bei aller Resilienz vermag ich eine vermeintliche Knebelung nicht nachzuvollziehen.
Sie sind im Schnitt länger krankgemeldet und leben im Schnitt länger.
Das ist eine unzulässige Schlussfolgerung. Beispielsweise könnte es auch sein, dass Beamte im Schnitt älter sind als Angestellte, die oftmals noch ins Beamtenverhältnis wechseln.
Wer kennt sie nicht, die erst mit ü50 verbeamteten Personen…
Sie sind nahe dran. In manchen Bundesländern wird bis 45 verbeamtet.
In Bayern leistet jeder Beamte Lehrer an den Grund- und Mittelschulen drei Vertetungsstunden pro Monat ohne Entlohnung. Erst ab der vierten Stunde muss die Zeit/das Geld abgegolten werden. Bedeutet an meiner Mittelschule viele Vertretungen, die den Staat keinen einzigen Euro kosten…
Bei mir letztes Jahr 27 Vertretungsstunden, bei keinem Fehltag.
Man muss schon immer beide Seiten der Medaille betrachten…wer nutzt hier wen aus?
Aber unser Schwarz-Weiß-Denken und der zunehmende Populismus, um sich mutmaßlich von den radikalen Rändern abzugrenzen, verhindert eine ehrliche Diskussion.
Im Kindergarten meiner Frau hatte ein Angestellter 167 Fehltage ohne in das Krankengeld zu fallen. Eine Bekannte im Dorf arbeitet seit 15 Jahren nicht, hat trotzdem ein Auto, Haus und fliegt in den Urlaub…usw von Einzelbeispielen auf die Gesamtheit zu schließen ist einfach Quatsch. Die Verbeamtung in der Mittelschule in Bayern abzuschaffen, wäre das Todesurteil für diese Schulart. Nachwuchs ist hier nämlich sehr dünn gesät…
Allen eine guten Start.
Schon einmal einen Monat mit Ausnahme der Ferienmonate erlebt, in dem Sie nicht abrechnen konnten?
Ich habe in 25 Jahren noch nicht eine einzige Stunde abgerechnet bekommen, weil man das bei uns nicht macht. Man muss dann Unterricht ausfallen lassen, damit die Überstunden in Freizeit abgegolten werden…
Ins Krankengeld fällt man nicht, wenn man zwar oft, aber nicht mehr als 6 Wochen am Stück arbeitsunfähig ist. Da man sich im Kindergarten ständig neu mit irgendwas anstecken kann, können so viele Fehltage schon vorkommen. Vor allem, wenn die Person zusätzlich chronische Rückenschmerzen hat.
Wie verblendet lesen Sie? Es ging um den Anteil aller verbeamteter Lehrer, die langzeitkrank sind im Vergleich zu dem Anteil aller angestellter Lehrer, die langzeitkrank sind. Letztere deutlich weniger.
Da geht es nicht um Einzel Beispiele, sondern den Anteil von 800.000 Lehrern. Inwiefern haben angestellte Lehrer die von Ihnen genannten Probleme nicht?
Netter Versuch, aber da ging es um Fakten und nicht um Populismus oder gar radikales.
und ich habe versucht Ihnen zu erklären, dass es ohne die Beamten noch teurer und noch unberechenbarer für den Staat wäre Unterricht zu gewährleisten. Das ist kein Versuch, sondern eine Tatsache, nur eine die keiner hören will. Viele Quereinsteiger und leider auch immer mehr Berufsanfänger zählen zumindest in meiner Schule nicht zu den verlässlichen Kollegen…work-life-balance und so…puh…und wieder eine Woche krank…
und das sind erlebte Fakten…Verbeamtung lieber nicht, da kann man ja einfach versetzt werden…wenn die ü50 den Dienst verlassen haben werden in ca. 15 Jahren, wird sich vieles ändern…aber das muss ja nicht per se schlechter sein. Erziehung interessiert mich nicht, Pünktlichkeit interessiert mich nicht, welche Ausbildung meine Schüler machen interessiert mich nicht, das sind doch nicht meine Kinder…wieder nur erlebte Fakten. Bei uns fehlen nicht die Alten sondern die jungen Kollegen machen sich bei vielen Pflichten einen schlanken Fuss…und vielleicht ist es dann wirklich besser den Beamtenstatus abzuschaffen, wenn die junge Generation lieber “Ich” als “Wir” lebt…
Sie erklären hier gerade, Beamte wären bessere Lehrer als Angestellte. Wieder ein Schlag ins Gesicht der Angestellten Kollegen.
Das ist aber sehr pauschalisierend gegenüber den jüngeren KollegenInnen. Glücklicherweise ist das an meiner Schule nicht der Fall. Wie in jedem Kollegium gibt es ein paar Leute, die eher weniger engagiert sind, aber das würde ich nicht am Alter festmachen.
“zu erklären, dass es ohne die Beamten noch teurer und noch unberechenbarer für den Staat wäre Unterricht zu gewährleisten. … eine Tatsache …”
Diese steile These vermag ich nicht zu teilen, denn ein Angestelltenverhältnis kosten den Arbeitgeber mit Eintritt der Rente dann
0 €, wogegen der Beamte dem Dienstherren munter weiter fünfstellige Summen und auch mal mehr kostet.
Okay konkreter ca. 20.000 verbeamtet Mittelschullehrer in Bayern. Pro Woche ca. eine Vertretungsstunde. 20.000 Stunden pro Woche. Mal ca. 35 Schulwochen. 700.000 unbezahlte Überstunden pro Schuljahr mal 22,- Euro pro Stunde wenn es zu einer Vergütung käme…macht ca. 15 Mio Euro pro Jahr die sich der Staat in Bayern durch die Beamten nur in der Mittelschule “spart” . Bei planbar ging es um die Versetzung, die der Beamte hinzunehmen hat, so können auch Problemgebiete versorgt werden…
Wird bei dem Kampf um Auszubildende und Berufsanfänger schwieriger.
Ein Angestellter hat viel weniger zu verlieren und bei der derzeitigen Lage am Arbeitsmarkt müssen Arbeitsplätze attraktiv sein…und sich immer schön die Rosinen picken wird auch für den Staat nicht funktionieren.
Ein Angestellter hat viel weniger zu verlieren??? HÄ?
Wenn Sie 22 Euro die Stunde rechnen und wir davon ausgehen, dass verbeamtete Lehrer etwa 500 Euro mehr haben als Angestellte Lehrer, dann müsste der Beamte jeden Tag eine gratis Stunde geben, um das auszugleichen. Da er ja auch in den Ferien verdient, und zwar mehr als sein angestellter Kollege, müsste man sogar eher von 2 Stunden pro Tag ausgehen.
Also der Arbeitgeber in diesem Fall der Staat muss jeden Monat ca. 1000 Euro zusätzlich ausgeben für einen Angestellten, der 6000 Euro brutto verdient. Macht 7000,- .Für den Beamten fallen keine Zusatzkosten im aktiven Dienst an. Bei Krankheit fallen beide aus. Beim Angestellten übernimmt dann die Krankenkasse. Beim Beamten muss dann der Staat die Hälfte übernehmen…mehr haben bedeutet eben nicht mehr Ausgaben. Und die Erbsenzähler werden sich schon etwas dabei gedacht haben, warum Lehrer verbeamtet werden…, dass es dann in der Pension teurer wird, haben alle Beteiligten gewusst…
Eigentlich !!! werden Beamte bei zu langer Krankheit in den vorzeitigen Ruhestand versetzt.
Nicht falsch verstehen,
aber ich lese hier 2 Jahre => Beispiel Herzmuskelentzündung oder Herzbeutelentzündung jeweils chronisch (die es ja nach Corona überdurchschnittlich oft gab). Genesungsdauer im Bestfall 6 Monate in der Regel eher 1,5 Jahre aber 2 bis 3 Jahre keine Seltenheit. Jetzt soll man eine Kollegin oder Kollegen nach 1 Jahr dann bereits auf das Abstallgleis schicken, obwohl die Prognose grds positiv ist? Das Gleiche bei einigen Krebsarten? Nein da bin ich dagegen. Es sollte weiterhin prognosebassiert erfolgen und es gibt halt Erkrankungen die länger sind.
Danke! Das steht so auch in den Gutachten über eine langfristige und andauernde, aber voraussichtlich nicht lebenslange Erkrankung, die zur derzeitigen Arbeitsfähigkeit unter 3 Stunden täglich führt, was gleichbedeutend ist mit Vollerwerbsminderungsrente für einen befristeten Zeitraum, nach dem erneut geprüft werden muss. Bei verbeamteten Erkrankten ist vermutlich das Verbleiben an der bisherigen Stelle gemeint.
Über andere zu urteilen steht niemandem zu. Besser ist es vor der eigenen Haustüre zu kehren.
Gerichte urteilen doch regelmäßig über andere. Vorgesetzte (be-)urteilen regelmäßig Mitarbeiter. Was soll diese “hohle Phrase”?
Und Lehrkräfte auch. Das ist aber doch ein Unterschied! Sie alle tun es ausgebildet, kriteriengeleitet, professionell, transparent und dazu beauftragt.
Manche:r disqualifiziert sich hier wirklich selbst.
Ist es tatsächlich.
Nota bene:
Ich MUSS sogar “urteilen” – selbst dann, wenn ich da garnicht Lust drauf habe.
Schlichte Dienstpflicht.
Na, muss man doch nicht machen. Man nehme sich einfach ein Beispiel am Handeln bzw. Nicht-Handeln des Arbeitgebers.
Meine Urteilskraft verhält sich proportional zu den Anstrengungen eine AZE einzuführen. Einfacher Grundsatz: Je mehr, desto mehr!
Das tue ich ausgiebig, ja.
Aber die Minimalnoten, die muss ich halt aufschreiben. Dienstpflicht.
alle “befriedigend” – keinem wohl und keinem wehe.
Der andere Fall war eben doch nur die Spitze des Eisbergs.
Sollte man da nicht auch den Rücktritt der obersten Chefin fordern? Sie hat ihren Laden nicht im Griff.
https://www.focus.de/politik/deutschland/lehrerin-seit-16-jahren-krank-so-viele-lehrer-fehlen-mehr-als-einen-monat_675d8e30-715c-43ae-a393-57e4bf6cdf86.html
Ja, aber die ist ja nur bedingt zuständig, da die Schulabteilungen bei den Bezirksregierungen ja als Mittelstandsbehörden zum Geschäftskreis des Innenministeriums gehören. Deshalb liegt die Dienstaufsicht dort. Über die Schulabteilung hat die oberste Schulbehörde doch nur die Fachaufsicht. Und was die Bezüge und die versorgung der lehrkräfte angeht, so liegt die in der Hand des LBV, das dem geschäftskreis des Finanzministeriums zugeordnet ist.
Bei der wohl geordneten Verantwortungslosigkeit ist es doch unfair, der Leitung der obersten Schulbehörde irgendwelche Vorwürfe zu machen.
Ich bin einer der Lehrer, die mehr als einen Monat gefehlt haben. Ein Knochenbruch dauert einfach 11 Wochen.
Wieso sollte eine oberste Chefin zurücktreten, wenn Lehrerinnen und Lehrer länger als einen Monat erkrankt sind?
Vor einer Klasse oder überhaupt vor Kindern steht man ganz oder gar nicht. Eine Wiedereingliederung beinhaltet bei Berufen mit Kindern immer vollen Einsatz, auch wenn Stunden noch reduziert sind. Da sind fünf Minuten an der frischen Luft, Toilettengang während des Unterrichts, ein Gehirnnebel von ein paar Minuten vor der Klasse oder eine anderweitige plötzliche Schwäche nicht drin. Dieser enorme Druck auf die zuvor schwerer erkrankte Person, dass die real existierende Krankheit und ihre Folgen in der Zeit von 9.30 Uhr bis 12.30 einfach nicht da sein darf, weil die Folgen möglicherweise nicht tragbar wären, führt häufig dazu, dass diese Personen länger krankgeschrieben werden als jemand im Büro, wo die Möglichkeiten zum Selbstschutz besser sind.
Und das ist auch gut so.
Also ich bin der Meinung, dass es sich da immer noch um wenige Einzelfälle handelt. Man sollte erforschen, warum die psychischen Erkrankungen, sofern sie welche sind, so sehr im Vormarsch sind. Trotz allem ist es eine Überlegung wert, ob man tatsächlich das Privileg der vollen Gehaltszahlung bei Dauererkrankung aufrecht erhalten muss, denn das ist eine der Ungerechtigkeiten dem Angestellten gegenüber und könnte durchaus die Schwelle zur Krankmeldung senken.
Psychisch erkrankte Personen zu Kindern stecken – und zwar als deren (auf dem Papier) Chefs…was soll schon schiefgehen ?
Das könnte ja gleichzeitig eine Chance zur Gesundheitsbildung in der Schule sein, Lernen am Schiffswrack.
Hauptsache Leute, die als Erwachsene im vollen Bewusstsein der Konsequenzen schlechte Arbeitsverträge unterschrieben haben und weder kündigen, sabotieren noch demonstrieren (sondern sich schön brav weiter ausbeuten lassen) fühlen sich dann besser.
Schon mal daran gedacht, dass etliche Lehrkräfte ganz einfach ihre Berufswahl falsch getroffen haben und deshalb psychisch krank werden in ihrem Beruf? Das Lehrerdasein erfordert halt nicht nur Fachkenntnisse, sondern ein hohes Maß an Standvermögen, pädagogischem Geschick, dickem Fell und vor allem die Motivation zur Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Das verkennen doch einige, wenn sie Studium und Ausbildung in Angriff nehmen.
Ihren letzten Absatz hätten Sie sich sparen können, entlarvt Sie nur als “nicht so ganz mit der Realität im Einklang stehender” Beamter.
Wenn ein Beruf krank macht, dann liegt das nicht an den Menschen, die krank werden, sondern an den Arbeitsbedingungen.
Die Städte tun zum Beispiel nichts, um den Schall in den Klassenräumen zu dämpfen. Das Land erfasst nicht einmal die Arbeitszeit, was bei Hauptfachlehrkräften zu viel zu langen Arbeitszeiten führt. Und während Kalssenfahrten wird sogar erwartet, dass Lehrkräfte mehere Tage lang rund um die Uhr im Dienst sind.
In vielen Fällen schon ….
Ganz dünnes Eis, aber das wissen Sie vermutlich selbst.
Definieren Sie bitte „viele Fälle“ und belegen Sie, dass diese „Fälle“ so oder so erkrankt wären.
Sollte nur eine dieser Personen durch die vom AG in Kauf genommene (Sie kennen die Faktoren ja selbst) Überlastung erkranken, liegt diese Erkrankung im Verschulden des AG, da dieser wissentlich und systemisch die aus der Überlastung resultierende Erkrankung billigend in Kauf nimmt.
Wenn ein Berufsumfeld psychisch krank macht, dann liegt das vor allem an den Menschen, die andere krank machen, weil diese Mobbing gegen ihre Mitmenschen nachhaltig und jahrelang betreiben.
Richtig, wer von einem Beruf dauerhaft so gestresst ist sollte kündigen.
Da sind wir uns mal völlig einig.
Wer von uns beiden das realitätsangemessene Denkmodell hat – tjoah, würde ich sagen das entscheidet sich schon beim Blick auf den Kontoauszug.
Ob diese Realität(en) nun als gut oder schlecht (oder z.B. massiv ungerecht gegenüber Angestellten) zu BEWERTEN sind…noch mal ‘ne andere Frage.
Schnöder Mammon wird also doch überbewertet bei Ihnen. Soll das wieder eine Form von Selbstironie sein oder sind Sie einfach nur wie vielzuviele geldgeil und verwechseln das mit wirklichkeitsnahen Denkmodellen ?
So wie die vielen Lehrer, deren Bundesländer nicht verbeamtet haben? Alles Looser und Idioten, stimmts?
Sie fordern auch wirklich unter jedem Beitrag eine Verschlechterung der Sozialleistungen für beamtete Lehrkräfte. Ich bin gespannt, ob es Ihnen besser geht, wenn Ihr Ziel erreicht ist.
Ich ziele nur auf die komplette Lohnfortzahlung bei langer Krankheit, dies ist ein Privileg, das nicht zu erklären ist, da diese bei jedem Angestellten nach 6 Wochen in Krankengeldzahlung übergeht. Und ich habe nur gesagt, dass dieses Privileg die Schwelle zur Krankmeldung durchaus senken kann, was sicher nicht von der Hand zu weisen ist. Ich habe auch immer betont, dass ich nicht der Meinung bin, dass es Beamten schlechter gehen soll, aber eine gewisse Gerechtigkeit muss einfach umgesetzt werden. Picken Sie sich bitte nciht immer das aus meinen Komentaren, was Ihnen gerade für Ihre Kritik in den Kram passt.
Wenn wir über “Gerechtigkeit” sprechen wäre die Forderung sehr einfach:
Da alle Lehrer die gleiche Arbeit mit der gleichen hohen Verantwortung machen, müssten alle gleich gut vezahlt und versorgt werden.
Die gleiche Bezahlung und Versorgung ergibt sich schon alleine daraus, welche (international gesehen völlig absurd hohen) Qualifikationsanforderungen der Arbeitgeber stellt.
Lust auf ein Spiel?
“Warum GENAU sollte der Arbeitgeber jedoch gerecht handeln und dafür Ressourcen aufwenden, die ungerecht niedrig entlohnte Gruppe gleich zu bezahlen – wenn diese sogar NOCH engagierter arbeiten und keinerlei ernstzunehmende Handlungen gegen ihn unternehmen ?”
Bitte OHNE nirmative Argumente Antwort suchen – Antwort lautet: “Es gibt dann keine Gründe.”
Welche „Handlungen“ dieser Gruppe gegen den AG schlagen Sie denn vor? Streik? Sie wissen schon, dass es sinnfrei ist, wenn pro Schule 3 Lehrkräfte streiken?
Wenn die große Gruppe sich solidarisch verhalten (zum Beispiel in den Tarifverhandlungen, wo ihre Vertreter ja mit am Tisch sitzen) würden, sähe das anders aus. Aber die Vertreter der großen Gruppe sabotieren Verbesserungen für die kleine Gruppe, da sie deren Befindlichkeiten nicht interessieren.
Wenn ich so krank bin, dass das Ganze länger als 6 Wochen am Stück dauert, braucht es keine „Schwelle zur Krankmeldung“, dann hat es mich eindeutig und heftig erwischt. Was sollen diese Unterstellungen immer?
Krankheit/Dienstunfähigkeit: Ist der Beamte dienstunfähig – also wegen des körperlichen Zustandes oder aus gesundheitlichen Gründen zur Erfüllung der Dienstpflichten dauernd unfähig – kann er ebenfalls entlassen werden.
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Eine Kann-Vorschrift, die eine Handlung erlaubt, aber nicht verpflichtet.
Somit hat es der erkrankte Beamte nicht zu vertreten, sondern ausschließlich der Dienstherr. Wie im Fall der 16 Jahre.
Jupp. Genauso wie es ein Mörder nicht zu vertreten hat, wenn er nicht gefasst wird. Ausschließlich Sache der Strafverfolgungsbehörden. Das macht es nur trotzdem nicht besser.
Ähem, werde mich jetzt vielleicht nicht so beliebt machen…
Aber wenn es so um die letzten drei Jahre im Dienst geht, dann sind es keine Einzelfälle mehr. Mit 63 kann ich als Beamter gehen, mit lebenslangen Abzügen von der Pension.
Da kann ich gut noch drei Jahre “strecken” mit krank, Wiedereingliederung, wieder krank etc. Bekomme ich halt noch die Zeit mein Gehalt und keine Abzüge bei der Pension.
Und genau das wird einem von Gewerkschaft und Personalrat mehr oder weniger empfohlen!
“Ich kann doch mit 63 gehen, was muss ich tun?” “Tja, das muss ich mal nachgucken, macht ja eigentlich keiner…” “Sollen wir nicht mal ausrechnen, was du kriegst, wenn du bis zum Schluss bleibst?”
Bin auf sehr viel Unverständnis bei (beamteten) KollegInnen gestoßen. “Du warst doch so fertig, warum hast du dich nicht erst mal krank gemeldet?”
Tja, habe meiner SL gesagt, das sei mein Abschiedsgeschenk, dass ich nicht noch drei Jahre auf dem Vertretungsplan stehe. Und musste zu Hause keine Tücher über die Spiegel hängen!
Ja, habe ich auch so gemacht! Mir waren meine Selbstachtung und meine Gesundheit wichtiger, als die finanziellen Einbußen.
Seit ich zu Hause bin, sind die meisten gesundheitlichen Probleme (Tinnitus, Blutdruck, Schlafstörungen …) “wie weg!” (=fast im Norm-Bereich, ohne Medikamente) und ich kann morgens mit ruhigem Gewissen in den Spiegel schauen. Da prallen auch die “Vorwürfe” gegen die bösen Boomer an mir ab – 40 Jahre Vollzeit und “nebenbei” 2 eigene Kinder zu vollwertigen Mitgliedern der Gesellschaft erzogen – das müssen andere erst mal schaffen!
Da ist wirklich etwas dran. Jeder hat solche Fälle im Kollegium, prozentual durchaus in den Bereich “auffällig” einzuordnen. Ist schon auch bezeichnend, dass dies bei angestellten Lehrern weniger zutage tritt.
“Da ist wirklich etwas dran. Jeder hat solche Fälle im Kollegium, prozentual durchaus in den Bereich “auffällig” einzuordnen.”
Nö. Kenne ich bei uns nicht. Wir sind übrigens ordentlich groß und nicht gerade wenige Unterrichtende.
Was Sie “kennen” ist nun mal nicht ausschlaggebend, sondern der Querschnitt aus allen Schulen. Vielleicht liefert Ihre Schule optimale Bedingungen und hat nur überzeugte und motivierte Lehrkräfte, die nicht psychisch krank werden.
Behaupten Sie gerade ernsthaft, dass eine psychisch erkrankte LK einfach nur nicht überzeugt und unmotiviert ist??
Nein, aber es gibt genug Lehrkräfte, die ihren Beruf nicht mit Bedacht auserwählt haben und dann mit der Situation überfordert sind, aber den bequemen Platz des Beamtentums nicht verlassen wollen.
Ich habe vorher schon betont, das dies mit Sicherheit Einzelfälle sind, und viele Facetten der Überlastung mit herein spielen, bevor mich wieder alle hier Lügen strafen.
Vermutlich nicht mehr und nicht weniger als in anderen Berufen. Das Problem bei Lehrkräften sind die fehlenden Alternativen. Bei einem Berufswechsel haben es andere Professionen deutlich einfacher.
Ist das so? Wäre mir auch neu.
Ich hab in 25 Dienstzeit noch nie so jemanden kennengelernt.
“Und genau das wird einem von Gewerkschaft und Personalrat mehr oder weniger empfohlen!”
Das Analog in der “freien” Wirtschaft ist ja die Abfindung für langjährige, quasi unkündbare Konzernangestellte.
Da der Beamte nicht in den Genuss so einer halben Million Euro (DAX-Konzerne) kommen kann, bleibt ihm nur die Krankheit…
Muss man sich immer mit Millionären vergleichen?
Das ist eben die andere Seite zum dauernden Vergleich der Lehrergehälter und -pensionen mit “Durchschnittsgehältern” und “Durchschnittsrenten”, in die auch die Personen ohne Ausbildung, in Dauerteilzeit, auf dem “Selbstverwirklichungstrip” und mit jahre-/jahrzehntelanger Arbeitslosigkeit mit eingerechnet werden…
Insofern, ja, dieser Vergleich muss sein: Festangestellte Konzernmitarbeiter mit akademischer Ausbildung, quasi Unkündbarkeit und Betriebsrente. Quasi die “Beamten” in der “freien” Wirtschaft.
Wir vergleichen hier seit einer Weile in erster Linie verbeamteter Lehrer vs angestellter Lehrer.
Wieso blenden die verbeamtete Lehrer hier so oft aus, dass die Kollegen, die die gleiche Arbeit leisten, bezüglich Ungerechtigkeit gemeint sind?
Auf meinen ersten Kommentar hier kamen auch lauter Antworten, die suggerieren, es würde um den Vergleich Lehrer vs andere Berufe gehen.
Macht euch doch mal ehrlich und steht dazu, dass angestellte Lehrer diskriminiert werden. Wie Unkollegial!
Wer sich als Angestellter auf den Lehrerberuf einlässt, weiß vorher, dass er besch… wird. Also selber schuld. Deshalb muss man kein “race to the bottom” fordern (= allen soll es gleich schlecht gehen).
Und Sie sind Lehrer geworden, anstatt in der freien Wirtschaft Kohle zu machen – also warum jammern Sie?
Danke, genau das ist der Punkt.
Fordert keiner, schon oft betont. Die Gründe, warum man “nur” angestelllt ist, sind vielfältig, begreifen Sie das endlich mal und genießen Sie Ihre Privilegien. Manchmal bin ich froh, dass ich nicht diesen Tunnelblick der Beamten haben muss.
Vonwegen blicken : Ich z.B. muss lediglich atmen, Sie nicht ?
Ich war jahrelang unfreiwillig angestellt und hatte nur befristete Verträge. Nicht immer sucht man sich das aus.
Moment, hat nicht jede die Wahl mal abgesehen von gesundheitlichen Voraussetzungen?
Das ist also keine Diskriminierung.
Nein. Wenn das Bundesland nicht verbeamtet hat, Lehrerschwemme herrschte und auch in den angrenzenden Ländern nicht eingestellt wurde, hat man nicht die Wahl gehabt. In den 90er war ich froh, überhaupt einen Job als Lehrer gefunden zu haben. Und freie Träger verbeamten nun mal nicht in allen Bundesländern.
Also nein, es hatte und hat nicht jeder die Wahl.
Na, dann werden Sie doch Konzernmitarbeiter mit akademischer Ausbildung, quasi Unkündbarkeit (??) und Betriebsrente. Nur zu. Ist aber doch nicht so einfach, oder?
Als festangestellter Konzernmitarbeiter ist man sehr leicht kündbar, wenn die Firma es will. Da muss es nur ein paar gut eingeschworene Zeugen geben, die glaubhaft darlegen, dass Mitarbeiter XY einen Kuli geklaut hat oder anderweitig das Vertrauen verspielt hat oder alles daran setzt einen los zu werden.
Das ist aber zu aufwändig, rausmobben ist beliebter und effizienter, da man den Mitarbeiter recht schnell in eine psychische Krankheit treibt und man einknickt oder von allein kündigt. Gegen Mobbing wird dann sogar seltener geklagt, eine anderweitige Kündigungsschutzklage zu erheben ist einfach.
Witzig, wie einige glauben in der freien Wirtschaft ist es entspannt als Akademiker. Da kann ich als Ingenieur nur ungläubig den Kopf schütteln und bekomme davon Nackenverspannungen. Ich kenne leider keinen Betrieb in meiner Karriere, wo diese Masche nicht mindestens versucht wurde bei einigen Kollegen. Besonders gern bei Kollegen, die im Arbeitskampf organisiert sind. Es ist leider etwas realitätsfern dies als Beamtentum zu bezeichnen.
Neue Regelungen zu häufig Kurzkrank ermöglichen dem AG sogar in Jahren, wo AN ein nicht so gravierendes Krankheitsgeschehen bearbeitet, diese Grenze zu überschreiten und in den Zyklus des BEM, der Bern-Gespräche mit “Wiedereingliederung”smanagement zu kommen. Personaler, die einen los werden wollen, drehen schnell mal aus kurzen Phasen, die nicht zusammenhängen einen Zusamenhang und negative Gesundheitsprognose, nur um diesen auszusteuern.
Auch die Privilegien eines Beamtes hat man nicht in der freien Wirtschaft, außer anteilig bei ganz ausgewählten Großkonzernen. Ein Mittelständler kann sich so einen Zauber nicht leisten.
Ich bitte daher über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen und differenziert zu betrachten.
Vielleicht sind sie durch die sehr schlechten Arbeitsbedingungen krank geworden und erschöpft? Das wissen wir nicht zu 100%
Was wir aber wissen ist, dass sie über 41 Stunden an 5 Tagen voll in Präsenz geackert haben, kein Homeoffice genießen konnten, keine Vorteile der 4 Tage Woche hatten und auch abends voll in Präsenz Dienstbesprechungen teilnahmen, denn in der Schule geht das ja nur manuell / nie online?
Ein 13. Monatsgehalt gab es nicht, Nullrunden in Dauerschleife, kein Weihnachtsgeld, keine Prämie, wenig richtigen Urlaub zur Erholung.
Woanders sind es doch überall 32, 34, 35 oder 36 Arbeitsstunden.
Warum Beamte über 41???
Der März will 48 pro Woche. Bis 70.
“dass sie über 41 Stunden an 5 Tagen voll in Präsenz geackert…”
Weil Sie noch immer nicht rechnen gelernt haben.
So sad!
Auch in der freien Wirtschaft gibt es unbezahlte Mehrarbeit. Dank der Regelung für Zeiterfassung muss die Mehrarbeit zumindest erfasst werden, darf aber munter nach Zeit X abgeschnitten werden (nicht ganz rechtlich fein, aber noch in vielen Betrieben gelebte Praxis).
13. Gehalt, Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld sind in nicht allen Betrieben Standard. Hier vergleicht man gern wieder Betriebe mit einer starken Gewerkschaft mit solchen, in denen es noch nicht mal einen BR gibt und diese kaum Handhabe haben solche Privilegien durchzusetzen. Oder schlichtweg Konjunkturbedingt diese Leistungen unregelmäßig zahlen oder nur, wenn die Auftragslage es hergibt.
Vollzeitstellen sind in der Regel zwischen 38 und 40 h/Woche (hier im Osten zumindest), alles andere sind individuelle Teilzeitverträge.
Ich habe jetzt viele Statements gelesen und ich empfinde den Diskurs als sehr unsachlich. Kann man sich nicht darauf einigen, dass ein Krankenstand von über 31 Tage bei Lehrkräften – allein in NRW – schon ein recht hoher Krankenstand ist (knapp 6 %)? Und das es sich dabei um mehr verabeamtete, als angestellte Lehrkräfte handelt? Und ist es nicht legitim die Gründe dafür zu hinterfragen und einen Amtsarzt zur Prüfung hinzuzuziehen? Aus meiner Sicht auf jeden Fall. Laut Google hat das statistische Bundesamt für das Jahr 2023 einen Krankenstand von 15,1 Krankheitstagen pro Arbeitnehmer bekanntgegeben. Wenn man diese Werte mal mit über 31 Tagen vergleicht ist das schon ziemlich hoch und aus meiner Sicht darf man in solchen Fällen durchaus mal genauer hinschauen.
Ich schlussfolgere daraus, dass der Beamtenstatus Lehrkräfte krank macht. Also sollte man diesen schnellstmöglich abschaffen, schon aus Gründen der Fürsorgepflicht!
Ich keine Ahnung an welcher Stelle ich so etwas ausgeführt hätte, aber ihr Statement auf meine Ausführungen fügen sich wunderbar in das Gesamtbild. Das mehr verbeamtete als angestellte Lehrkräfte einen Krankenstand von über 31 Tage aufweisen, war Teil der Berichterstattung! Es mag sein dass das ein Zufall ist, es kann aber auch sein das es Gründe dafür gibt.
Ist doch logisch: Angestellte und Beamte verrichten im Lehrerberuf exakt dieselben Arbeiten unter exakt denselben Voraussetzungen. Wir haben also zwei Gruppen, die hinsichtlich der Arbeitsbelastung absolut denselben Bedingungen unterliegen. Wenn beamtete Lehrer prozentual häufiger/länger krank sind als angestellte, gibt es dafür eigentlich nur zwei Erklärungen:
(1) „Beamte haben mehr Vorerkrankungen/Krankheitsdispositionen als angestellte Lehrkräfte.“
Dies ist auszuschließen, da vor der Verbeamtung die Gesundheitsprüfung vorgenommen wird und „zu Kranke“ erst garnicht verbeamtet werden. Die Gruppe der angestellten Lehrer ist daher die Gruppe, die hinsichtlich von Erkrankungen die größere Gefährdung aufweist.
(2) „Es ist der Beamtenstatus, der krank macht.“
Natürlich könnte man auch unterstellen, dass Beamte sich bei gleich schweren Erkrankungen häufiger und länger krankmelden als angestellte Lehrkräfte (welche, wie oben gezeigt, eigentlich die potentiell kränkere Gruppe bilden). Aber das kann niemand ernsthaft denken. Also bleibt nur Schlussfolgerung (2).
“”Laut Google hat das statistische Bundesamt für das Jahr 2023 einen Krankenstand von 15,1 Krankheitstagen pro Arbeitnehmer bekanntgegeben.”
Deutsche Autobauer: Durchschnittlicher Krankenstand 15% (Tesla: 20%).
Schaffen wir die 35-Stunden-Woche ab, die macht offensichtlich krank!
ps: Jetzt wissen Sie auch, warum deutsche Autos so teuer sind und keine Chance gegen die Chinesen haben. Oder brauchen wir einfach nur mehr Steuersubventionen (Dienstwagenprivileg, E-Auto-Prämie, Abwrackprämie)?
Sie vergleichen gerade die Anzahl der Krankentage (15,1) mit dem Krankenstand (15% resp. 20%). Davon abgesehen, dass das ziemlich sinnfrei ist, kommen Sie wie zur Schlussfolgerung, dass die 35h-Woche krank macht?
Lehrkräfte sind, genau wie Erzieherinnen und Erzieher, wesentlich mehr Krankheitserregern in geschlossenen Räumen dauerhaft ausgesetzt als die Mehrheit der anderswo arbeitenden Menschen. In Arztpraxen und Krankenhäusern werden bei Infekten Masken getragen, in Zeiten von insgesamt hohen Krankheitszahlen besteht in Krankenhäusern die Pflicht, eine Maske zu tragen. In Schulen und Kitas sind Masken nun verpönt, Kinder und Jugendliche müssen keine mehr tragen und Lehrkräfte sollen ebenfalls mit dem gesamten Gesicht zu sehen sein. Überall, wo Kinder und Jugendliche sich aufhalten, wird genießt, gehustet und auch mal erbrochen, weil alle so lange zur Schule oder in die Betreuung gehen sollen, bis sie mit Fieber ins Bett liegen müssen.
Deshalb stecken sich die mit ihnen arbeitenden Berufsgruppen besonders häufig an, auch weil sie vor allem über die Wintermonate einer gleichbleibend hohen Virenlast ausgesetzt sind. Da kommen rasch 14 Krankheitstage zusammen und zwar mit nicht richtig auskuriertem Ergebnis. Bei einer bereits bestehenden chronische Erkrankung dauert die Heilung noch länger. Eine weitere vielleicht schwere Erkrankung oder ein Unfall, möglicherweise noch eine Reha, und schon sind es deutlich mehr als 30 Krankheitstage.
Man kann nicht „mal versuchen, ob es geht, wieder vor einer Klasse zu stehen“ wie man das vielleicht an einer anderen Stelle tun kann. Wenn es nämlich nicht geht, kann die Lehrkraft nicht einfach gehen und die Klasse unbeaufsichtigt zurücklassen. Es ist auch den Kolleginnen und Kollegen nicht zumutbar, häufig mal eben die verlassene Klasse im Zimmer nebenan mit zu beaufsichtigen, nur damit Lehrkräfte erproben können, ob sie wieder unterrichten können, weil sie sonst als „Krankmacher“ gelten.
Amtsärzte sind auch schon genügend ausgelastet, ohne jede Lehrkraft mit eindeutigen Befunden zu überprüfen, die länger als 30 Tage im Jahr krank sind.
Wie leicht macht man es denn den Schülern verpassten Stoff nachzuholen, anstatt erkältungskrank den Teppichbonus der Anwesenheit abzufassen?
Beide Elternteile haben 30 Kindkrank-Tage pro Jahr, in denen sie aber auch weniger Gehalt bekommen als Familie. Heißt, sie schicken das Kind logischerweise mit einem leichten Infekt in die Schule, damit zumindest 50% des Stoffes hängen bleibt und die Kinder unter Beaufsichtigung sind und außerdem nicht dem Stigma duech Lehrer unterliegen “faul” zu sein. Für eine Sportbefreiung reicht es dann immernoch.
Auf der anderen Seite gibt es ehemalige Schüler, die auch gerne und prominent öffentlich darüber berichten, wie sie mit als junge Patienten mit Morbus Chron oder anderen chronischen Krankheiten ogne adäquate Behandlung viel Schulstoff verpasst hatten, Lehrer sie als faul abgestempelt haben und teilweise Mobbing ausgesetzt waren, obwohl sie einfach nur krank waren, sitzen blieben und Schulabgänger ohne Abschluss wurden.
Davon sind einige der jüngeren dann alternative Bildungswege gegangen, haben Abi auf dem Erwachsenenkolleg nachgeholt, Marketing studiert und ziehen ihr eigenes Multimedia-Busines hoch – als erfolgreiche Selbstständige. Ich nenne mal zwei YouTuber von denen ich als inzwischen Mama davon weiß: Isa von Honeyball/Kritzelpixel und Gnu und das sind nur die, die ich als alte Schachtel kenne.
Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille. Was wäre die Lösung? Aufgezeichnete Unterrichtsstunden, digitale Inhalte?
Das kann man gut an Unis machen aber nicht an Schulen, oder irre ich mich da?
Selbstverständlich ist das legitim. Der Amtsarzt: Die Amtsärztin muss die Kolleg:innen nur einladen.
Das aber ist in den Fällen, auf die sich nun alle stürzen, wohl (lange) unterblieben. Und das ist weder die Schuld der:des Erkrankten und untergräbt schon gar nicht ihre:seine Glaubwürdigkeit oder setzt ihn:sie ins Unrecht (Simulant:in).
Es gibt in NRW etwa 200.000 LK, davon sind etwa 40.000 angestellt, 160.000 verbeamtet. Irgendwie logisch, dass dann mehr Beamte als Angestellte krank sind, oder?
Absolut oder relativ?
„Im vergangenen Jahr fehlten knapp 10.000 Lehrerinnen und Lehrer in NRW länger als 31 Tage – rund jeder 20. Beamte und jeder 30. Angestellte war betroffen. Dies geht aus der Antwort des Schulministeriums auf eine Anfrage der FDP hervor. Laut Feller machten weibliche Pädagogen in 7671 Fällen den Großteil aus, während Männer sich 2177 Mal länger krank meldeten. Offiziell liegt die Quote damit bei zwei bis drei Prozent der Lehrkräfte.“
So ganz sind mir die Zahlen nicht klar: Wenn jeder 20. Beamte bzw. jeder 30. Angestellte betroffen ist, sind zwischen 3% und 5% aller Lehrer. Wird bei der Quotenangabe Teilzeit irgendwie mit eingerechnet?
Sollte diese Quote vergleichbar zustande kommen wie z.B. beim Krankenstand der AOK, dann gibt diese die Quote der Langzeiterkrankten mit 3,3% an, also höher als bei Lehrern (sagt Copilot). Weiterhin wird angegeben, dass diese Erkrankten 40% der Fehltage ausmachen, bei einem (hohen) Durchschnitt von fast 24 Tagen.
Der Durchschnitt von allen Beschäftigten wird bei destatis.de mit 15 Tagen beziffert, bei verbeamteten Lehrer fehlen 8-11 Tagen, wobei das Zustandekommen dieser Zahlen unterschiedlich sein kann.
Angesichts dieser Zahlen scheinen mir Spekulationen, Andeutungen und Mutmaßungen über die ihrer Privilegien ausnutzenden Beamtenlehrer genauso undifferenziert und pauschal wie die Diskussion über „die“ (vermeintlich) sich gemütlich einrichtenden Bürgergeldempfänger.
“Spekulationen, Andeutungen und Mutmaßungen über die ihrer Privilegien ausnutzenden Beamtenlehrer”
Die Sache ist doch klar: Es geht bei dieser “Krankheitsdebatte” genauso wie bei der “Pensionsdebatte” nur darum den Beamtenstatus der Lehrkräfte zu kippen.
Müssten alle verbeamteten Lehrkräfte in die Rentenversicherung einzahlen, würde dies, wenn die aktuellen Pensionen (und die bereits in der Vergangenheit erworbenen Ansprüche auf Pension) der Lehrkräfte weiter von den Ländern bezahlt werden müssten, der Rentenversicherung auf einen Schlag Mehreinnahmen von ca. 10 Milliarden Euro pro Jahr bescheren (zu finanzieren jeweils zur Hälfte von den Ländern und den dann angestellten Lehrkräften).
Diese 10 Milliarden Euro pro Jahr würden den Bund schlagartig um genau diese Summe pro Jahr entlasten, da er aktuell das gesamte Defizit der Rentenversicherung alleine trägt. Und 10 Milliarden sind bei einem auf absehbare Zeit jährlichen nicht-gegenfinanzierten Defizit von über 40 Milliarden Euro pro Jahr beim Bund nicht zu vernachlässigen.
Es geht, wie immer, nur ums Geld, genauer, wer was zu bezahlen hat.
Hier, noch so ein Fall:
https://www.welt.de/vermischtes/article68c99014677ecd71371047fe/NRW-Seit-fuenf-Jahren-krankgeschriebener-Lehrer-besetzt-zwei-Schulleitungsposten.html
Das ist der in unserem Artikel beschriebene. Herzliche Grüße Die Redaktion
Da wird durch derartige verbeamtete Lehrpersonen durch deren Krankheitsverhalten gewaltig am Verbeamtungsstatus zukünftiger Lehrpersonen gerüttelt.
Fehler im System?!
Die Zahl der Planstellen an einer Schule und deren Stelleninhaber sollten einer SL auch namentlich nebst Deputaten bekannt sein, oder?
Die Zahl der SuS, zu leistende UE-Einheiten und zur Verfügung stehende Räume sind es auch.
Der Rest wäre sicher rechnerisch lösbar und vielleicht bei “ineffektiver Kostenstellenbesetzung” durchaus erklärbar.