Start Nachrichten Basketball-Held Dennis Schröder finanziert bilinguale Schule – und beklagt Rassismus

Basketball-Held Dennis Schröder finanziert bilinguale Schule – und beklagt Rassismus

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BRAUNSCHWEIG. Auf dem Basketball-Court hat Dennis Schröder Geschichte geschrieben: Nach dem WM-Titel 2023 führte er die deutsche Nationalmannschaft nun auch zum Europameistertitel. Neben dem Sport engagiert sich der Profi der US-amerikanischen Liga NBA zunehmend in seiner Heimatstadt Braunschweig – aktuell mit einem Schulprojekt. Dabei nimmt er durchaus wahr, dass Rassismus (nicht nur) in Deutschland zunimmt. 

“Ich werde in diesem Land nicht die gleiche Liebe bekommen, weil ich dunkelhäutig bin“: Nationalspieler Dennis Schröder. Foto: Shutterstock / Vitalii Vitleo

Wie die private Oskar-Kämmer-Schule (OKS) mitteilt, soll ab dem Schuljahr 2026/27 in der Braunschweiger Moselstraße als „Tochter“ eine bilinguale Grundschule entstehen, die Schröder maßgeblich finanziert. Ein Jahr später soll zudem eine Kindertagesstätte eröffnet werden. „Ich habe in meiner Karriere viel erreicht, aber ohne die Unterstützung in meiner Jugend wäre das nicht möglich gewesen. Jetzt ist es an der Zeit, etwas zurückzugeben“, erklärte der Basketball-Star.

In Kooperation mit der OKS wird die „Dennis Schröder International School“ gegründet. Grundlage bildet das sogenannte KIBS-Konzept („Kompetenz in bilingualer Schule“), das bereits an einem Standort in Hannover erprobt wird. Es verbindet frühen Fremdsprachenerwerb mit individueller Förderung in kleinen Klassen. Schröder selbst hatte sich die International School in Hannover angesehen und war nach eigenen Worten „beeindruckt von der Förderung und der Stärke der Lehrkräfte“. Basketball soll dort natürlich auch gespielt werden – zum Beispiel in besonderen Ferien-Camps.

Für den 30-Jährigen ist das Projekt eine Herzensangelegenheit: „Braunschweig ist meine Heimat. Ich will, dass Kinder hier gestärkt und gefördert werden.“

Der deutsche Basketball-Superstar hatte im vergangenen Jahr bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris die deutsche Fahne tragen dürfen: „Das ist das Beste, was mir bisher in meinem Leben als Sportler passiert ist. Und das in Zeiten, wo der Rassismus zunimmt“, schilderte er unlängst in einem Interview mit dem Stern. „Ich saß schon mit 14 Jahren vor dem Fernseher, als Dirk Nowitzki die Fahne bei den Sommerspielen 2008 in Peking getragen hat. Damals dachte ich: Wie cool, eine größere Wertschätzung kann es nicht geben. Heute weiß ich allerdings: Es ist eine große Ehre, aber es wird bei mir niemals so sein wie bei Dirk. Ich werde in diesem Land nicht die gleiche Liebe bekommen, weil ich dunkelhäutig bin.“

Schröder war dann bei der EM im finnischen Tampere mit rassistischen Anfeindungen in Form von Affengeräuschen konfrontiert worden. „Man kann mich beleidigen, man kann alles machen“, sagte Schröder nach dem Spiel gegen Litauen. „Aber Affengeräusche zu machen – das ist eine Sache, die ich nicht akzeptiere. Rassismus gehört einfach nicht zu diesem Sport.“

Die Oskar Kämmer Schule ist eine staatlich anerkannte Ersatzschule  in der Rechtsform einer gemeinnützigen Bildungsgesellschaft. Hauptsitz ist Braunschweig. Sie ist Träger von mehr als 50 allgemein- und berufsbildenden Schulen sowie zahlreichen Qualifizierungsstandorten mit insgesamt 780 Mitarbeitern. News4teachers / Titelfoto: Shutterstock

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Unfassbar
1 Monat zuvor

Welchen Status wird eigentlich die geplante Schule haben und wann soll sie eröffnen? Ergänzungsschule dauert, Ersatzschule noch länger bis zur Genehmigung.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Erstaunlich, dass Herr Schröder sich vonm stumpfsinnigen Rassismus nicht vergiften lässt und seine Heimatstadt an seinem Erfolg teilhaben lässt.

Ab heute merke ich mir einen zweiten Namen eines deutschen Spitzensportlers ^^