
Nach dem Tod eines Siebenjährigen an einer Meningokokken-Infektion hat die Stadt Potsdam eine Vorsorgeaktion zum Schutz vor weiteren Ansteckungen fortgesetzt und klärt Verdachtsfälle ab. Meningokokken-Erkrankungen sind selten in Deutschland, aber sehr gefährlich. Entscheidend ist aus Sicht von Medizinern, dass eine Infektion schnell behandelt wird, weil sich der Gesundheitszustand von erkrankten Kindern binnen weniger Stunden dramatisch verschlechtern kann. Wichtige Fragen und Antworten im Überblick:
Gibt es weitere Verdachtsfälle nach dem Tod des Grundschülers?
Das Gesundheitsamt in Potsdam geht nun Verdachtsfällen nach. «Zwei weitere Verdachtsfälle bedürfen noch einer abschließenden Klärung», teilte die Stadtverwaltung mit. «Bisher konnten keine Meningokokken nachgewiesen werden.» Es seien bei den Verdachtsfällen bereits Antibiotika verabreicht worden, die Betroffenen befinden sich laut Stadt in gutem Zustand.
Wie viele Menschen werden vorsorglich behandelt?
Um eine Ausbreitung zu verhindern, werden Menschen, die Kontakt mit dem Jungen gehabt haben oder als Kontaktperson infrage kommen, vorsorglich behandelt oder es wird ihnen das Angebot dazu gemacht. Die Aktion dauerte an. «Insgesamt betrifft dies rund 380 Personen, bei denen ein Prophylaxebedarf besteht oder noch geprüft werden muss», teilte die Stadt auf Anfrage mit.
Behandelt werden die Schüler in der Klasse des Siebenjährigen sowie mögliche weitere Kontaktpersonen im Hort und im Sportverein des Jungen. Auch Lehrkräfte und Menschen aus dem Wohnumfeld werden laut Stadt einbezogen. Der Junge war laut Stadt am Dienstag gestorben, am Mittwoch teilte dies die Stadt mit. Die Bestürzung ist groß.
Was ist über die Erkrankung bekannt?
Meningokokken sind Bakterien und werden durch Tröpfchen, etwa beim Husten oder Niesen, auf andere Menschen übertragen. Da die Erreger, die sich im Nasen-Rachen-Raum von Menschen ansiedeln, gewöhnlich außerhalb des Körpers rasch absterben, ist laut Robert Koch-Institut (RKI) für eine Ansteckung ein enger Kontakt erforderlich.
Meningokokken können eine lebensgefährliche Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung auslösen. Am häufigsten sind Kleinkinder betroffen. Die Ständige Impfkommission empfiehlt Impfungen gegen verschiedene Serotypen des Erregers. Meningokokken gehören zu den meldepflichtigen Krankheiten.
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts gab es im vergangenen Jahr 344 schwere Meningokokken-Erkrankungen in Deutschland, in diesem Jahr bislang 227. In Brandenburg gab es 2024 insgesamt 6 Fälle, 2025 bisher 5. 2023 gab es laut RKI 34 Todesfälle.
Was sollten Eltern und Lehrkräfte wissen?
Entscheidend ist, dass eine Meningokokken-Infektion rasch erkannt und behandelt wird. «Die Erkrankung ist selten, aber wenn sie auftritt, ist sie sehr gefährlich. Man muss schnell reagieren», sagte Anke Steuerer, Vizepräsidentin des Berufsverbands BVKJ, in dem Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte zusammengeschossen sind. «Das Zeitfenster ist sehr klein.»
Die Erkrankung beginnt oft wie eine Erkältung mit Fieber und Kopfschmerzen. Aber der Gesundheitszustand verschlechtere sich innerhalb weniger Stunden rapide, sagte die Kinderärztin Steuerer. Das Allgemeinbefinden der betroffenen Kinder werde rasch schlechter.
Sie könnten Hauteinblutungen bekommen und einen steifen Nacken, so dass sie sich mit dem Gesicht nicht mehr bis zum Knie vorbeugen könnten. Das können Eltern mit einem «Kniekuss»-Test überprüfen – dabei sollen Betroffene sitzend mit angewinkelten Beinen versuchen, ein Knie zu küssen. Panik sei aber nicht angebracht, betonte Kinderärztin Steuerer. Bei herkömmlichen Erkältungen bei kleinen Kindern helfe meist Fiebersaft, der bei Meningokokken jedoch keine Besserung bringe. Von Monika Wendel,dpa
Hier informiert das RKI umfassend über Meningokokken.
Nicht geimpft: Schüler an Diphtherie (“Würgeengel der Kinder”) gestorben










Dazu ist hier vom RKI ein Faktenblatt zur Meningokokken-Impfung angehängt und von der STIKO wurde im März 2024 Empfehlung zur Impfung gegen den Typ B der Meningokokken als Voraussetzung für eine gesetzliche Impfung herausgegeben, mit der Säuglinge gegen diesen in Deutschland am häufigsten auftretenden Typ dieser Bakterien immunisiert werden können: der sogenannten Serogruppe B. Bereits jetzt ist für Säuglinge eine Grundimmunisierung gegen Meningokokken der Serogruppe C eine reguläre Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung. Breiterer Impfschutz gegen Meningokokken: STIKO-Empfehlung in Richtlinie übernommen – Gemeinsamer Bundesausschuss
Ja, wir wissen aber nicht mal welchen Typ hier das Kind hatte. Außerdem: das RKI empfiehlt seit 2024 wie sie es korrekt sagen bis zum 5. LJ. Das Kind war hier bereits 6 Jahre alt und somit außerhalb der Empfehlung.
Und bevor es falsch rüber kommt: ich bin absolut pro Impfung. Aber in diesem Fall wissen wir 1. den Typ nicht und falls Typ wäre die Empfehlung zu spät gewesen. Die Ärzte müssen wieder schneller testen auf die Erreger, dass hat dank Corona massiv abgenommen. Leider
Sorry, dass ich das so frage….das Symbolbild ist der Schädel eines Menschenaffen? ……
Es ist ein menschlicher Schädel. Herzliche Grüße Die Redaktion
Vielleicht ist es der Schädel eines Kindes und daher etwas fremdwirkend
Die Schulen sind sicher!
Und die Erde eine Scheibe….
“Die Schulen sind sicher!”
Behauptete wer?
Die Kumis…
Impfungen sind sicher- und die Impfgegner sind uns allen Entschuldigungen schuldig geblieben.
Zu deren Verteidigung: die nahmen ja allen Ernstes an, dass inzwischen weltweit Milliarden an der Impfung gestorben wären – da machte man sich keine Gedanken um eine mögliche Entschuldigung
Impfgegner müssen sich nicht entschuldigen. Das darf jeder für sich entscheiden.
Das Problem sind nicht die Impfgegner, sondern der mangelnde Infektionsschutz an Schulen. Gegen besseres Wissen, da politisch gewollt.
Alles andere ist Verschleierungstatik…
Na ja, es gibt keinen sicheren Ort. Selbst im KH im Iso-Zelt nicht. Wichtig ist auf die Infektionen richtig zu reagieren: rechtzeitig testen und wie hier entsprechende Antibiotika für das Kontaktfeld. Lüfter hätten hier wenig gebracht. Das Gleiche bei EHEC
“Die STIKO empfiehlt, dass Säuglinge frühzeitig – im Alter von 2, 4 und 12 Monaten – gegen Meningokokken der Serogruppe B geimpft werden. Kleinkinder, die diesen empfohlenen Impfzeitraum verpasst haben, sollen die Impfung bis zum 5. Geburtstag nachholen”
Achtung, wer älter ist bekommt die Impfung – zumindest bei der Debeka – nicht bezahlt. Beihilfe leistet aber immerhin.
Beihilfe BW – keine Chance.
Danke für den wichtigen Hinweis!