Schulministerium registriert starken Anstieg rechtsextremer Taten an Schulen und Unis

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DÜSSELDORF. An Schulen und Hochschulen in NRW hat es im vergangenen Jahr einen starken Anstieg an rechtsextremen Taten gegeben. Wie das Schulministerium mit Bezug auf die Kriminalstatistik ausführt, waren es im vergangenen Jahr 452 Vorfälle – 2023 noch 277.

Noch da. Illustration: Shutterstock

Die Zahlen stammen aus der noch nicht veröffentlichten Antwort des Ministeriums auf eine Kleine Anfrage der SPD-Fraktion im Landtag. Das Papier liegt der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vor. Die SPD wollte eigentlich die Zahl der rechtsextremen Taten nur an Schulen wissen, die Statistik wird aber gemeinsam für alle Bildungseinrichtungen geführt.

In der Antwort des Schulministeriums heißt es ergänzend zu der Kriminalstatistik der Polizei: «Darüber hinaus verzeichnet auch die Recherche- und Informationsstelle Nordrhein-Westfalen (RIAS NRW) für das Jahr 2024 vermehrt antisemitische Vorfälle an Schulen, die einen rechtsextremen/rechtspopulistischen Hintergrund aufweisen.»

Feller: Extremismus hat keinen Platz an Schulen

Schulministerin Dorothee Feller (CDU) betont in dem Papier: «Rechtsextremismus und andere Formen des Extremismus haben keinen Platz an den Schulen. Diese sind Orte, an denen sich alle am Schulleben Beteiligte sicher und gut aufgehoben fühlen müssen.» Klar sei aber auch: «Rechtsextremismus ist nicht nur ein schulisches, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem, dem gemeinsam entgegengetreten werden muss.»

Die schulpolitische Sprecherin der SPD im Landtag, Dilek Engin, sagte der dpa: «Lehrkräfte brauchen schlicht und ergreifend mehr Zeit, sich mit den Jugendlichen zu beschäftigten, sie für politische Bildung zu sensibilisieren und ihnen die Dimensionen und Konsequenzen ihres Verhaltens aufzuzeigen. Es geht dabei ein Stück weit auch immer noch um Herzensbildung, und die kommt im schulischen Alltagsstress heutzutage einfach zu kurz.» News4teachers / mit Material der dpa

Zahlen rechtsextremer Straftaten an Schulen explodieren – Forscher: Teil der Strategie von Neonazis

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15 Kommentare
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Rüdiger Vehrenkamp
1 Monat zuvor

Antisemitismus an Universitäten nehme ich durch die mediale Berichterstattung ebenfalls wahr, nur kommt dieser durch Studierende, die “Free Palestine” fordern und Hörsäle besetzen, um ihrer Meinung Ausdruck zu verleihen. Die “Jüdische Allgemeine” zeichnet da ein sehr klares Bild (siehe: https://www.juedische-allgemeine.de/politik/drei-viertel-aller-juedischen-studenten-verbergen-ihre-identitaet/)

Das sind für mich nicht die klassischen Rechtsextremen. Irgendwie verwischen hier doch einige Grenzen.

Rüdiger Vehrenkamp
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Nein, ich komme mit Antisemitismus generell und damit, dass oft ausgeblendet wird, dass dieser (inzwischen) kein rein rechtsextremes Phänomen mehr ist – und darauf muss aufmerksam gemacht werden.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Im Artikel geht es auch um Antisemitismus! Will man diesen bekämpfen, muss man alle “Seiten” betrachten. Da gebe ich Rüdiger Vehrenkamp Recht. Sonst wird es unglaubwürdig. Man kann doch nicht in “guten” und “bösen” Antisemitismus unterscheiden. Damit spielt man den Rechtsextremisten und der AfD in die Hände!
Sonst geht eszu wie im Kindergarten: “Der darf das aber, warum ich nicht?” Da müssen die Kita-Erzieher auch irgendwie reagieren und auf Gerechtigkeit achten, ansonsten verlieren sie den Respekt bei den “Kleinen”.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

… und ich halte jegliche Form von Extremismus und Antisemitismus für ein gesellschaftliches Problem, welches eingedämmt werden muss!

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

… und ich dachte es wäre die Clankriminalität oder CDU-Landräte als Luxusschleuser für reiche Chinesen.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Gibt’s dafür nicht die Brandmauer der CDU, die aber leider von der BAM nicht einmal F90-zertifiziert ist.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Schließt sich doch nicht aus.
Ändert aber auch nichts daran, dass Rechtsextremismus die bei Weitem größte Bedrohung unserer Gesellschaft darstellt.
Das entschuldigt ja in keinsterweise bspw. Antisemitismus von anderen Gruppen…

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Mein erster Gedanke bei dem Bild war: Was hat Trump jetzt schon wieder unterschrieben? 😛

Amelie Kersten
1 Monat zuvor

Gibt es eine differenziertere Darstellung, welche Art von Taten in dieser Statistik dominieren?

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Amelie Kersten

Ein hakenkreuz ist rechtsextremistisch, egal wer es geschmiert hat.