Was eben doch geschadet hat (und noch immer schadet): Gewalt in der Erziehung, bis heute von vielen akzeptiert

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BERLIN. Klaps, Ohrfeige, Drohung – das waren lange Zeit keine ungewöhnlichen Erziehungsmethoden. Vor 25 Jahren verbietet der Gesetzgeber dann Gewalt in der Erziehung. Was hat das Gesetz bewirkt?

“Hat noch keinem Kind geschadet…” Illustration: Shutterstock

or 60 Jahren geht Jörg Fegert, der damals acht Jahre alt ist, nur mit Lederhose in die Grundschule. «Weil es mit einem Rohrstock regelmäßig Schläge auf den Po gab», erzählt der ärztliche Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Ulm. «Damals waren körperliche Züchtigungen in der Schule schon verboten, aber immer noch völlig gang und gäbe.» Und Leder schützt dann eben mehr als Leinen.

Auch im Elternhaus erfahren viele Kinder seinerzeit körperliche Gewalt: Eine Ohrfeige für die herunter gestoßene Vase oder einen Schlag auf den Hinterkopf, weil Papa oder Mama einfach der Geduldsfaden reißt. In Deutschland habe sich in den vergangenen Jahrzehnten viel geändert, sagt Fegert.

Am Montag (29. September) vor 25 Jahren billigt der Bundesrat abschließend ein vom Bundestag beschlossenes Gesetz, das gewaltfreie Erziehung als Kinderrecht verankert. «Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig», heißt es nun im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB). Zu Beginn der 1990er Jahre war der Druck auf den Gesetzgeber durch die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen (UN) gewachsen.

Symbolpolitik oder Erfolgsgeschichte?

Fegert, der damals als Experte im Bundestag angehört wird, erinnert sich: «Die Hälfte des Parlaments war der Auffassung, das ist nur Symbolpolitik und das bringt überhaupt nichts.» Dabei habe sich in Schweden, wo das Schlagen von Kindern bereits 1979 verboten wurde, gezeigt, wie positiv eine Gesetzesänderung wirken könne. Die Festlegung einer Norm habe auch in Deutschland zu einem Umdenken geführt, sagt Fegert.

Ein Umdenken kommt schon Jahrzehnte zuvor ins Rollen, wie Till Kössler, Historiker an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, erklärt. In den 30er- und 40er-Jahren beginnen Kinderpsychiater in den USA demnach, sich an den Theorien von Sigmund Freud zu orientieren und die Verletzlichkeit von Kindern in den Mittelpunkt zu stellen.

Die 68er-Bewegung in Deutschland greife Jahrzehnte später diese neue Perspektive auf Erziehung auf und radikalisiere sie, sagt Kössler. In den folgenden Jahren setze sich zunehmend die Idee durch, Kindern auf Augenhöhe und wertschätzend zu begegnen. «Bis dahin war man eigentlich der Ansicht, dass die Abhärtung des Kindes wichtig ist, um es widerstandsfähig zu machen, um in der Welt zu bestehen», sagt der Historiker.

Anhaltender Stress schädigt Kinderhirne

Eine vermeintliche Abhärtung hat aber oft schlimme Folgen, erklärt Sibylle Winter, Kinder- und Jugendpsychiaterin an der Charité in Berlin. «Das Kind wird gestresst und bleibt gestresst. Und das bedeutet, dass der Körper und insbesondere eben auch das Gehirn geschädigt werden», sagt sie.

Bestimmte Hirnfunktionen können sich zurückbilden. Auch bei emotionaler Gewalt, etwa wenn Eltern ihre Kinder regelmäßig anschreien, ihnen drohen oder sie demütigen. Das Hörzentrum im Hirn, der auditive Kortex, könne sich dann zum Beispiel verdünnen. «Der Kortex versucht quasi nicht so doll zu empfinden, um sich zu schützen», sagt Winter.

Zudem können der Expertin zufolge Verbindungen im Gehirn geschädigt werden – etwa zwischen dem Bereich, der Emotionen abbildet, und der Region, die für die Handlungsplanung verantwortlich ist. «Dann kann ein Kind, wenn es sich ärgert oder Wut hat, nicht mehr wirklich vernünftig überlegen, sondern schlägt einfach zu», sagt Winter.

Auch die charakterliche Entwicklung der Heranwachsenden sei oft wie ausgebremst: «Das Kind kann kein Selbstbewusstsein entwickeln. Es wird ständig verunsichert», sagt Winter. Auslöser dafür seien Sätze wie: «Wenn du so weitermachst, dann musst du ins Heim.» Oder: «Du schaffst den Schulabschluss nicht, weil du so faul bist.»

«Klaps auf den Hintern» hält jeder Dritte für angemessen

Kinderpsychiater Fegert ist überzeugt, das Gesetz habe ein neues Bewusstsein für die Folgen solcher Misshandlungen geschafft. Trotzdem sei auch heute noch Luft nach oben. Zusammen mit dem UN-Kinderhilfswerk Unicef veröffentlichte das Universitätsklinikum Ulm im April dieses Jahres die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung, wie akzeptiert körperliche Gewalt in der Erziehung ist.

Gut ein Drittel (36,9 Prozent) der Befragten ab 16 Jahren stimmt demnach der Aussage zu, «ein Klaps auf den Hintern hat noch keinem Kind geschadet». Im Jahr 2016 habe dieser Wert noch bei 53,7 Prozent und 2020 bei 52,4 Prozent gelegen. Eine «leichte Ohrfeige» hielten demnach 17,1 Prozent für angebracht. 5,4 Prozent fanden, «eine Tracht Prügel hat noch keinem Kind geschadet» – im Vergleich zu vorherigen Untersuchungen ein Tiefstwert. Auch bei Älteren, die häufiger als Jüngere Körperstrafen in der Erziehung von Kindern befürworten, ist demnach ein Trend weg von der Gewalt zu beobachten.

«Die Zahl derer, denen dann doch mal die Hand ausrutscht, ist höher», sagt Fegert. Zudem sei nicht nur körperliche Gewalt schädlich für die Kinder. «Emotionale Gewalt muss mehr thematisiert werden, damit die Leute verstehen, das ist genauso schlimm. Das macht auch Wunden in der Seele, die für manche bis ins Erwachsenenalter sehr belastend sind.»

Wie sich Geld und Wohnraum auf die Erziehung auswirken können

Wie gut Eltern erziehen, hat unter Umständen auch mit ihren eigenen Lebensumständen zu tun, sagt Alexandra Langmeyer, Forscherin am Deutschen Jugendinstitut. «Wenn Eltern selbst belastet sind, dann geraten sie schnell aus der Ruhe, schimpfen, schreien die Kinder an und sind eben nicht mehr so gelassen, wie sie es eigentlich sein sollten», sagt sie.

Auch spielten etwa finanzielle Nöte oder zu kleiner Wohnraum eine Rolle, wie zuletzt besonders die Corona-Pandemie gezeigt habe. «Als wir Eltern und Kinder in belasteten Lebenslagen befragt haben, kam immer wieder die Wohnsituation zur Sprache.»

In den betroffenen Familien haben die Eltern nach Langmeyers Erkenntnissen oft keinen Rückzugsort, stellen ihre eigenen Bedürfnisse zurück und schlafen im Wohnzimmer. «Das wirkt sich dann wieder auf die eigene Belastung aus: Ich bin nicht entspannt genug, weil ich keine Ruhe habe, und das beeinflusst auch mein Verhalten gegenüber den Kindern», erklärt die Sozialforscherin.

Expertin: Eltern müssen sich in ihre Kinder hineinversetzen

Langmeyer betont, dass es wichtig sei, wenn Eltern gestärkt werden und ein Bewusstsein für die Grundlagen guter Erziehung entwickelten. «Wenn ich nie erfahren habe, was gute Erziehung ist, woher soll ich wissen, wie es geht?», betont Langmeyer. Sie empfiehlt, sich deshalb schon vor der Geburt mit dem Thema auseinandersetzen, etwa in Kursen für werdende Eltern.

Auch Kinderpsychiaterin Winter von der Charité wünscht sich mehr Präventionsarbeit: Eltern müssten verstehen, wie sehr sie ihrem Nachwuchs mit Gewalt schadeten. Zudem müssten sie lernen, sich auch in die Perspektive ihrer Kinder hineinzuversetzen, «und nicht nur von ihnen erwarten, dass sie sich an die Welt der Erwachsenen anpassen». Von Niklas Treppner, dpa

„Klaps auf den Po“: Für viele (häufiger Männer) weiterhin legitimes Erziehungsmittel

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Herbstzeitlose
2 Tage zuvor

Und was ist mit den verschiedenen Erziehungsstilen in den aus aller Welt zugewanderten Familien? Wissen die überhaupt, dass das Prügeln in Deutschland verboten ist? Sagt das denen irgend jemand?
Hier schreibt die deutsche Liga für das Kind etwas dazu, Autor ist jemand mit einem türkisch klingenden Namen:

https://www.liga-kind.de/fk-400-uslucan/

Rainer Zufall
2 Tage zuvor
Antwortet  Herbstzeitlose

“Doch bevor pauschal über „die“ Türken in Deutschland gesprochen wird, gilt es festzuhalten, dass es „die“ Türken gar nicht gibt und der Migrationsprozeß vielfältige Facetten aufweist. Die Heterogenität unter Türken ist größer als in der Mehrheitskultur: wir haben hier einerseits traditionell-islamische Gruppierungen, aber auch laizistisch-modern eingestellte, die bewusst einen europäischen Lebensstil pflegen. Auch bei einer regionalen und ethnischen Differenzierung zeigen sich z.B. zwischen Lazen (den Bewohnern der Schwarzmeerküste), alevitischen und kurdischen Familien starke Unterschiede.”

DerechteNorden
2 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich würde hier widersprechen, denn die deutsche Mehrheitsbevölkerung weist doch ebenfalls eine sehr große Heterogenität auf.
Warum genau sollte diese kleiner sein, wenn wir hier doch auch große regionale, ethnische (bajuwarisch vs. friesisch vs. kaschubisch etc.) und religiöse (Ev.-Luth., Katholisch, muslimisch, atheistisch, freikirchlich, buddhistisch etc.) Unterschiede haben?

Wo hat @Herbstzeitlose eigentlich türkeistämmigen Menschen hier irgendwas unterstellt, wie Sie es ja offensichtlich suggerieren wollen?
Ist es denn nicht unter Zugewanderten (schaut man sich ihren Hintergrund einmal genauer an) tatsächlich mehr verbreitet, Kinder zu züchtigen, da die Familien sehr oft in beengten Verhältnissen leben müssen und oft Gewalterfahrungen gemacht haben, die wir uns in unseren behüteten Verhältnissen nicht vorstellen können? Diese Ursachen werden im Artikel doch auch als Ursachen genannt.
Und wird es nicht auch so sein, dass viele dieser Menschen gar nicht wissen, was in Deutschland verboten ist?
Warum sollte man das nicht benennen dürfen?
Wie sollte man denn helfen können, wenn man genau das nicht berücksichtigt?

Es ist in gewissen Kreisen und Medien tabuisiert, bestimmte Probleme überhaupt zu thematisieren. So entstehen Leerstellen, die dann gerne von gewissen Interessensgruppen – allen voran die AfD – gefüllt werden, allerdings auf eine Art, die Migrant*innen aus bestimmten Regionen der Welt als inhärent schlecht darstellen.
Blendet man gewisse Fakten aus, dann kann man auch nicht über die Ursachen berichten bzw. nur so, dass alles einen Wust ergibt, den die oben Genannten dann wieder für ihre Zwecke umdeuten.

Hysterican
1 Tag zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Typisches Beispiel für Rainers übliche Unterstellungsrethorik … ich lese es einfach nicht mehr, wenn es diesen Spin macht.

unverzagte
1 Tag zuvor
Antwortet  Hysterican

Erspart viel Zeit und Arbeit gewisse Beiträge von diversen Kommentierenden im Vorwege schon auszublenden, der Ärger ist einfach unnötig verbrauchte Energie ebenso wie die darus entsponnenen unfuchtbaren Dispute – leider gelingt mir das oft noch nicht.

Rainer Zufall
1 Tag zuvor
Antwortet  Hysterican

Es ist ein Zitat von Herbstzeitloses eigener Quelle.

Ich verstehe nicht, wie Sie es als Unterstellung vertreten wollen. Wäre das nicht vielmehr Zustimmung oder Ergänzung?

Rainer Zufall
1 Tag zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Es ist ein Zitat aus Herbstzeitloses Quelle. Wenn Sie Kritik haben, wenden Sie diese doch an Herbstzeitlose und/ oder den Autor “mit einem türkisch klingenden Namen”.

DerechteNorden
1 Tag zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Nö, denn Sie haben das Zitat ohne Erläuterung gepostet. Und da Ihre Ausrichtung hier allgemein bekannt ist, liegt es nahe, was Sie eigentlich aussagen wollten.

Rainer Zufall
1 Tag zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Achso, ich bezog mich darauf, dass Herbstzeitlose auf Minderheiten verweist anstatt anzuerkennen, dass diese Minderheiten ZUR deutschen Gesellschaft gehören, die im Artikel besprochen wurde.

Karin Nolte
1 Tag zuvor
Antwortet  Herbstzeitlose

Also. Zum Glück ist mir das erspart geblieben.ich bin heute 82. Allerdings erinnere ich mich an folgendes:
Wir hatten in der Realschule in Bergen-Enkheim, früher Kreis Hanau,, seit den 70iger Jahren gehörend zu FFM: einen Französisch- und Englisch-Lehrer, der ging Klassenraum rum und zog im wahrsten Sinne des Wortes den Jungs die Ohren lang. Muss auch weg getan haben. Uns Mädchen rührte er nicht an.

DerechteNorden
1 Tag zuvor
Antwortet  Karin Nolte

Meine Eltern (83/84 J.) wurden beide in der Schule von den Lehrkräften geschlagen. Mein Vater mit dem Rohrstock auf den Po. Meine Mutter mit dem Lineal auf die Fingerspitzen.
Das waren schlimme Zeiten.

Rainer Zufall
1 Tag zuvor
Antwortet  Karin Nolte

“Wissen die überhaupt, dass das Prügeln in Deutschland verboten ist? Sagt das denen irgend jemand?”

Minna
2 Tage zuvor

Die schwarze Pädagogik im Unterricht dabei nicht vergessen. Unser Kind hat sowohl in Englisch als auch Französisch richtige Angstlehrer ertragen müssen. Englisch war auch noch versetzungsrelevant, der Lehrer wurde immerhin nach der 5. ausgewechselt. Er wirkte schon begierig darauf, die Laufbahn einiger Kinder zu versauen und das sage ich nicht leichtfertig.

Es ist einfach absurd, Kinder lernen nicht unter Stress, die Freude und Unbefangenheit gegenüber einer neuen Sprache wird regelrecht zerstört, Auftrag völlig verfehlt, aber es gibt keine Scham oder Handhabe. Gleichzeitig lernen die Kinder zuhause über Duolingo begeistert Koreanisch …

DerechteNorden
2 Tage zuvor
Antwortet  Minna

Ganz ehrlich, das ist falsch dargestellt.
Meistens liegt es an den Persönlichkeiten von Kindern und ihrer Entwicklung. Es gibt Kids, die von Anfang an komplett unbefangen sind und es bleiben. Andere werden mit der Pubertät schüchterner, wieder andere sind generell schüchtern. Alle sitzen in derselben Lerngruppe und das über Jahre. Seltsam, dass die so unterschiedlich sind, finden Sie nicht? Das sollte nach Ihrer Theorie unmöglich sein.

Ich mochte mich nicht mehr so gern im Unterricht “zeigen”, nachdem die Pubertät eingesetzt hatte. Vor meinen komplett durchschnittlichen Lehrkräften in den 80ern jedoch hatte ich keine Angst. Eher vor meinen Mitschüler*innen.

Chefdenker
2 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Diese Erfahrung widerspricht ja nicht der vorherigen Schilderung.
Selbst im eigenen Kollegium merkt man immer noch, wie teilweise eine Atmosphäre erzeugt wird, in der die Schüler Angst haben, etwas falsches zu sagen.

Ich unterrichte selbst Mathe, daher weiß ich, dass man nicht jedes Kind vom Fach begeistern kann, aber selbst wenn ich regelmäßig 5en gebe, habe ich nicht das Gefühl, dass die Schüler in meinem Unterricht Angst haben bzw. sich übermäßig unwohl fühlen.

DerechteNorden
1 Tag zuvor
Antwortet  Chefdenker

Wo unterrichten Sie denn?
Seit fast 30 Jahren bin ich im Dienst und habe an verschiedenen Schularten (Gym, Haupt-und-Realschule mit GS, KGS, IGS, GemS) unterrichtet und habe diese Einschüchterung nur während meiner Anfangszeit in den 90ern, als ich ein Jahr lang in der Nähe von Schwerin an einer Schule war, erlebt.
In all der anderen Zeit an all den verschiedenen Schulen (in SH) gab es nur einen einzigen Kollegen, der gern Angst und Schrecken verbreitet hat, diese allerdings auch im Kollegium. Man musste ihm nur Kontra bieten, dann war er eigentlich ganz umgänglich. Aber auf die Schülys bezogen war das natürlich inakzeptabel.

Mit ging es hier darum, dass @Minna hier einen Spin vorgenommen hat, der von der eigentlichen Thematik wegführt und den Eindruck erweckt, als wäre das generell an allen Schulen Deutschlands ein Problem.
Irgendwie passiert das hier andauernd.

Auch wurde der Spin “Früher wurden Kinder in der Schule von Lehrkräften geschlagen” eingebracht, obwohl das heutzutage ungefähr Null Thema an Deutschlands Schulen ist. Was soll das?

Rainer Zufall
1 Tag zuvor
Antwortet  Chefdenker

Das spricht für Sie!
Ohne Sie zu kennen würde ich vermuten, dass die Schüler*innen Sie als fair und deren Fortschritt zugewandt verstehen – schlechte Noten oder Strenge/ Anspruch fallen da nicht ins Gewicht.

Keep on, keeping on! 😀

Rainer Zufall
1 Tag zuvor
Antwortet  DerechteNorden

“Meistens liegt es an den Persönlichkeiten von Kindern und ihrer Entwicklung.”
Die Schulen sind dem hilflos ausgeliefert – sonst könnten wir ja keine 50 Jahre alten Erwartungen pflegen -__-

Naja, zumindest verschlug es Sie “nur” in die Schule und nicht in das Strafrecht

DerechteNorden
1 Tag zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Was genau ist jetzt Ihr Problem genau?

Henni
2 Tage zuvor
Antwortet  Minna

Leider gibt es diese unfähigen Lehrkräfte (Vollidoten?) an allen Schulen.
Aber ich habe hier im Forum gelernt, dass Kinder nicht Recht haben können und eh nur Blödsinn erzählen (weil sie Kinder sind) und Eltern keine Ahnung haben (weil sie Eltern sind).
Ich bin froh, dass meine Kinder – und somit auch wir Eltern – in absehbarer Zeit aus der Schule raus sind.
Und dann wünsche ich allen Lehrkräften, dass sie Arbeitsplätze an der Schule bekommen und ihre komplette Arbeitszeit mit ihren lieben Kolleginnen und Kollegen verbringen dürfen.
Geballte Kompetenz, geballte Menschlichkeit.
Das macht die dickste Pension nicht wett….!

Unverzagte
1 Tag zuvor
Antwortet  Henni

Och, liebe Henni, Lernerfolge sind keine Einbahnstrassen. Ihren Frust kann ich ansatzweise nachvollziehen, befürchte aber, dass Sie das Kind mit dem Bade ausschütten…

447
1 Tag zuvor
Antwortet  Henni

Sie zeigen genau das auf, was Sie kritisieren: Im SPEZIFISCHEN KONTEXT Schule haben Schüler, Eltern usw. in der Regel keine Ahnung.

Das ganze funktioniert auch umgekehrt: Angenommenn Sie sind Archtiekt (nur als Beispiel, ist eigentlich egal welcher Beruf) – da habe ich (weil ich halt KEIN Archtitekt bin) zwar vielleicht irgendwelche dummen/emotionalen Meinungen zu, aber spätestens wenn es um SPEZIFISCHE HANDLUNGEN ginge wäre ich komplett ahnungslos.

Mika
18 Stunden zuvor
Antwortet  Henni

Ich hätte sehr, sehr gern einen Arbeitsplatz in der Schule! Da ich dort arbeiten würde, könnte ich nur leider nicht zwangsläufig mehr Zeit mit meinen KollegInnen verbringen können – es sei denn, Sie beziehen dies allein auf die räumliche Nähe des Arbeitens.

unverzagte
2 Tage zuvor
Antwortet  Minna

An die Angstlehrkräfte erinnere ich mich ebenfalls, insbesondere an einen Rektor, der sich primär Respekt unter SuS durch lautes Anschreien aus nächster Nähe verschafft hatte. Leider agiert dieser Typus auch heute noch, da die sog. schwarze Pädagogik leider kein Relikt aus dem letzten Jahrtausend ist. Fehlentwickelte Charaktere gibts in allen Berufen, warum sollten pädagogische Berufe eine Ausnahme garantieren können ?

Die gute Nachricht ist, dass sie eine Minderheit sind, die an fast jeder Schule allen das Leben schwer macht. Für solche fiesen Fälle gibts glücklicherweise Vertrauenslehrer*innen, fitte Klassenleitungen, großartige Fachlehrer*innen und bestenfalls eine hilfreiche Schulleitung, die immer mithelfen, eine Lösung zu finden – ebenso wie in Ihrem geschilderten Fall, die Auswechslung des Kollegen nach Klasse 5 angeordnet wurde.

Minna
20 Stunden zuvor
Antwortet  unverzagte

Naja, diese LehrerInnen dürfen ja weiterhin unterrichten. Ich kenne da auch noch schlimmere Fälle, eine Grundschullehrerin hat unliebsame SchülerInnen, die ihretwegen die Schule gewechselt haben, aus dem Klassenfoto ausgeschnitten (für alle sichtbar). Die Schule wurde sie nicht los.

Psychische Gewalt halt, für SchülerInnen wie im Eltern-Kind-Verhältnis absolut prägend und auch verboten. Letztlich muss die Institution Schule ja ohnehin in ihren Gewaltstrukturen betrachtet werden. Es gibt eine Aufenthaltspflicht, es gibt folgenreiche Noten, die von den LehrerInnen selbst vergeben werden, Schulwechsel sind erschwert, auch wegen der sozialen und räumlichen Bindungen. Auch von SchülerInnen kann Gewalt ausgehen, meine schlechtesten Lehrerinnen (tatsächlich nur Frauen) fühlten sich überfordert und bedroht, haben sich dabei allerdings völlig daneben benommen.

DerechteNorden
2 Tage zuvor
Antwortet  Minna

Nachtrag: Hier geht es aber darum, dass es immer noch recht viele Eltern gibt, die Ihre Kinder mit Gewalt versuchen zu erziehen.
Insofern ist Ihr Post hier irritierend, da er suggeriert, dass es unter Lehrkräften auch noch viele gibt, die “begierig darauf sind, die Laufbahn einiger Kinder zu versauen”. (Wahrscheinlich denken Sie sogar, dass die Kinder eigentlich auch noch gern schlagen würden, wenn sie es dürften. Sonst ergibt Ihr Post unter diesem Artikel gar keinen Sinn.)

Ja, es mag auch heute noch einzelne Lehrkräfte geben, die ihren Beruf verfehlt haben, weil sie meinen, Kindern Angst machen zu müssen, damit sie lernen. In Ihrer Darstellung tun die das dann aber sogar, um “die Laufbahn einiger Kinder zu versauen”.
Und das ist richtig starker Tobak, den ich hier nicht unwidersprochen stehen lassen will.

Teacher Andi
2 Tage zuvor

Gewalt ist momentan nicht nur in der Erziehung brisanten Thema, überall, wo wir auch hinschauen, ist Gewalt im Vormarsch, bis hin in die höchsten Regierungskreise auf der Welt. Alle, die Gewalt anwenden, sind tatsächlich äußerst schwach und sind nicht fähig, einen klaren Kopf zu bewahren, und diese Unfähigkeit wird mit Gewaltverhalten kompensiert und dahinter versteckt. Dass Gewalt keine Lösung ist und für alle Beteiligten die Sache nur schlimmer macht, geht in die Köpfe dieser Dilettanten nicht hinein.
Allerdings sollte man ein scharfes Wort oder einen kleinen Klaps auf den Po in der Erziehung nicht gleich als “Gewalt” bezeichnen. Da gibt es tatsächlich andere Kaliber, die konsequenter anzugehen sein sollten.

unverzagte
1 Tag zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Ihre Hierarchie begünstigt Verharmlosung a la “weniger schlimme, weil kleine Gewalt”.
Missbrauch in jeglicher Form sollte konsequent Aufmerksamkeit und Konsequenzen erfahren.
Sog. “scharfe Wörter” verwischen die Grenzen von Türöffnern zum seelischen Missbrauch, der leider in seinen Folgen weitläufig unterschätzt wird.
Entscheidend ist der Versuch einer aufrichtigen Entschuldigung, auch wenn diese oft nicht sofort angenommen werden kann.

Rainer Zufall
1 Tag zuvor
Antwortet  Teacher Andi

“Allerdings sollte man ein scharfes Wort oder einen kleinen Klaps auf den Po in der Erziehung nicht gleich als “Gewalt” bezeichnen.”
Warum nicht?

Classenlehrerin
1 Tag zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Wie oft bekommen Sie denn aus Strafe einen Klaps auf den Po? Machen Sie das mit ihrem Partner/Ihrer Partnerin auch? Gewalt fängt immer im Kleinen an! Jeder hat das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Egal, ob er 1 Sekunde oder 120 Jahre alt ist.

Teacher Andi
13 Stunden zuvor
Antwortet  Classenlehrerin

Ich habe nicht behauptet, dass ich diese Erziehungsmaßnahme anwende. Natürlich ist es auch eine Schwäche und zeigt, dass man offenbar keine besseren Methoden hat. Aber unter Gewalt in der Erziehung verstehe ich etwas anderes, und der wird viel zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet, da Privatsache.Gewalt in der Schule gab es ja vor im letzten Jahrhundert auch noch, heute undenkbar, leider ist die Gewalt unter Schülern gestiegen, und wenn sie da mal genau hinschauen, sind die familiären Hintergründe bei den meisten gewaltaffin, in welcher Ausprägung auch immer.